
 
        
         
		rt'  •  
 76  
 8)  Das  gehelmte  Krokodil.  Crocodilus  galeatus.  Cuviev.  
 Le  Crocodil  a  casque.  
 T a f e l  n.  
 K e n n z e i c h e n .  
 Auf  dem  Scheitel  eine  zweizahnige  knö-  Crüta  ossea  lidentata  in  vertice;  scutis  
 eherne  Leiste;  im Nacken  sechs Schilde.  jiuchae  sex.  
 Dieses  Thier  haben  die  französischen  Missionarien  -währead  ihres  Aufenthalts  m  
 Siam  beschrieben  und  abgebildet.  Ihre  Beschreibung  wurde  durch  Perrault  ')  in  den  
 Schriften  der  Akademie  zu  Paris  bekannt  gemacht.  Hr  Schneider  führte  es  als  eine  
 eigene  Art  unter  dem  Namen  Crocodilus  siamensis  auf.  Da  es  aber  nach  der  Angabe  
 der  Jesuiten  zwei  Arten  von  Krokodilen  in  Siam  gibt,  so  hat  Hr  Cnvier  diese  Art  
 Crocodilus  galeatus  genannt.  
 Das  vorzüglichste  und  hervorstechendste  Kennzeichen,  welches  man  aus  der  von  
 Jesuiten  gelieferten  Beschreibung  und  Abbildung  entnehmen  kann,  besteht  in  zwei  
 dreieckigen  knöchernen,  rückwärts  gebogenen  Leisten,  die  sich  hinter  einander  mitten  
 auf  dem  Scheitel  befinden.  Außerdem  erblickt  man  anf  dem  Nacken  sechs  gröfeere  
 Schilde,  die  wie  bei  dem  gefleckten  Krokodil  und  dem  mit  der  Raute  gelagert  sind.  
 Uebrigens  hat  dieses  Thier  viele  Aehnlichkeit  mit  dem  gemeinen  Krokodil.  Seme  
 Farbe  ist  oben  schwarzbraun,  unten  gelblich.  Es  erreicht  eine  ansehnliche  Grö&e,  
 denn  die  Jesuiten  zergliederten  ein  zehn  Fufe  langes  gehelmtes  Krokodil.  
 Wir  haben  an  der  von  uns  gelieferten  Abbildung  nach  der  Beschreibung  der  
 Missionarien  die  Fehler  verbessert,  welche  sich  an  der  von  ihnen  mitgetheilten  Abbildung  
 befinden,  und  die  schon  H r  Cuvier  angegeben  hat.  Diese  Fehler  bestehen  
 in  dem  Mangel  der  gezahnten  Haut  am  hinteren  Bande  der  Füise  und  der  Schwimmhaut, 
   deren  sie  im  Texte  ausdrücklich  erwähnen.  Femer  ist  der  Schwanz  zu  kurz,  
 und  die  doppelte  Keihe  der  Schilde  verlauft  bis  zu  seiner  Spitze,  welches  irrig  ist.  
 Diese  Art  hält  sich  in  Siam  auf,  wahrscheinlich  auch  in  den  Ländern  jenseits  
 des  Ganges.  Nähere  Nachrichten  über  die  Lebensweise  des  gehebnten  Krokodils  
 mülsen  wir  von  Reisenden  aus  jenen  Ländern  erwarten.  
 1)  Observalions  physiques  et  maihématiqacs  pour  servir  a  l'iiistoire  naturelle,  euroyécs  de  Siam  
 à  l'Academie  des  Seienees.  u.  den  Mém.  avant  1699.  '1'. 3.  p.  255.  P. 64.  
 2)  a.  a.  O.  p.  157.  
 M  
 77  
 9)  Das  Krokodil  mit  zwei  Nacken  - S c h i l d e n .  Crocodilus  
 b i s c u t a t u s .  Cuvier.  
 Le  Crocodile  a  deux  boucliers.  
 T a f e l  12.  
 K e n n z e i c h e n .  
 Zwei  Schilde  im  Nacken;  die  mittleren  Scutis  nuchae  duabus,  scutis  dorsi  inter- 
 Schilde  des  Rückens  viereckig,  die  aus-  mediis  quadratis,  exteriohus  irregulaserea  
 unregelmäisig  gestaltet  und  zer-  ribus  subsparsis.  
 streut  liegend.  
 Hr.  Cuvier  fand  in  dem  naturhistorischen  Nachlafe  Adansons  ein  Krokodil,  welches  
 sich  von  allen  Arten  vorzuglich  durch  zwei  grofee,  gekielte  und  pyramidenförmige  
 Nacken-Schilde  unterschied,  daher  er  es  als  eine  besondere  Art  unter  dem  Namen  
 Crocodilus  biscutatus  aufstellte.  Er  vermuthet,  dafe  dieses  Thier  das  schwarze  Krokodil  
 ist,  welches  Adanson  während  seines  Aufenthalts  auf  der  Insel  Senegal  gefunden  
 haben  will.  
 Die  Riefer  dieser  Art  sind  etwas  länger  als  beim  gemeinen,  aber  kürzer  als  beim  
 spitzrüsseligen  Krokodil.  Vor  den  beiden  grolsen  Schilden  des  Nackens  liegen  noch  
 zwei  kleinere,  weiter  von  einander  entfernte.  Es  sind  sechszehn  Quer-Reihen  von  
 Rücken-Schilden  vorhanden,  von  denen  die  erste  und  die  vier  letzten  Reihen  aus  
 vier  und  die  übrigen  aus  sechs  Schilden  bestehen.  An  einem  ausgebalgten  Exemplar  
 der  Pariser  Naturalien-Sammlung  fand  Hr.  Cuvier  nur  fünfzehn  Querreihen  Rücken- 
 Schilde.  Die  Kiele  oder  Leisten  der  beiden  mitderen  Längs-Reihen  der  Rücken- 
 Schilde  sind  niedriger  als  die  der  äuiseren,  welche  zugleich  eine  etwas  unregelmdisige  
 Stellung  haben.  Diese  mittleren  Schilde  sind  mehr  breit  als  lang,  während  
 die  äuiseren  fast  oval  sind.  Auf  dem  Schwänze  befinden  sich  bis  zum  siebenzehntea  
 Ring  zwei  Reihen  gekielter  Schilde,  und  sechszehn  einfache  kammartige.  Die  Schilde  
 des  Bauchs  haben  kleine  Locher.  
 Die  Hauptfarbe  dieses  Thiers  ist  oben  dunkelgrün,  unten  hellgrün  und  gelb  
 gemischt.  Die  ganze  obere  Fläche  ist  dicht  mit  kleinen  schwarzen  Fleckchen  
 besäet.  
 Der  Aufenthaltsort  dieser  Art  ist  unbekannt.  
 il  
 I i