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land. Gelleckte Krokodile waren es •\7ohl auch die Cook bei seioer zweiten Reise
in einigen Flüssen Neuhollands sah, und die Delabillardiere auf der Insel Waygiou
angetroffen haben will.
Es erreicht eine sehr ansehnliche Gröfee, Le Brun 3) und Balde sahen auf der
Insel Ceylon Krokodile, welche sechszehn bis achtzehn Fuls lang waren. Ein Ungenannter
erzählt, dais im Jahr 1799 ein Krokodil getödtet und dem damaligen
Gouverneur der Insel zugeschickt wurde, welches zwanzig Fuls lang und so dick wie
der Körper eines Pferds war. U;n es fortzuschafTen, muisten zwei Wagen an einander
befestigt und acht Stiere angesparmt werden, wobei demohngeachtet noch ein Theil
des Schwanzes auf der Erde uachschleifte. Bei der OefFnung des Thiers fand man
iu seinem Magen den Kopf und einen Arm von einem Neger, die noch nicht verdaut
waren.
Thunberg '') sagt, dais sich in den Flüssen Javas sehr viele Krokodile authallen,
welche eine ansehnliche Gröfee erreichen. Bei seinen botanischen Spaziergängen sah
er nicht selteu verschiedene dieser Thiere am Strande liegen und in der Sonne schlafen.
Die Javaner langen sie mit Hacken, die aus einem harten Holz verfertigt sind.
Da das Krokodil sehr scharfe Zähne hat, so dais es die stärksten Stricke mit Leichtigkeit
abbeilsen kann, so bedienen sich die Javaner, um dies zu verhindern,
eines aus baumwollenen Garn lose zusammen gewundenen dicken Strickes, an
dessen einem Ende ein Haken mit etwas Aas oder Fleisch befestigt ist 5 wenn
nun das Krokodil den Haken niedei^eschluckt hat, und den Strick abbeißen will,
so verwickeln sich seine Zähne in die losen Faden xmd haken sich fest, so dais das
Thier nicht im Stande ist, denselben abzubeifeen. Der verschluckte Haken hindert
es auch den Strick auf eine andere Art abzureissen. So bald die Javaner bemerken,
dais das Krokodil gefangen ist, so tödten sie es mit Keulen.
Genauere Nachrichten über die Lebensweise des gefleckten Krokodils besitzen wir
nicht. Labillardiere erzählt, dafe er während seines Aufenthalts in Java sah , wie
ein Krokodil in einem Flusse am Fulse des Forts Arke sich unter einen Haufen badender
Kinder stürzte, eins derselben erhaschte und mit ihm untertauchte. In Java behauptet
man, nach Angabe desselben Reisenden, dafe die Krokodile nicht gleich die
erhaschte Beute verzehren, sondern dieselbe erst drei bis vier Tage in Schlamm ver-
, ehe sie dieselbe wieder anrühren.
») See. Voyage autour du monde. 8. T. 7. Ch. 6.
2) Voyage T. s. p. 292.
3) Voyage par la MoscoTie , en Perse et aux Indes orientales T. 9. p. Sag. Amster. 1718. fol.
4) Bescbi-eibung der Ostindischen Küste Malabar, Coromandel und der Insel Zeyiou. S. 4^3. Amster,
1672. fol.
•3) in Sprengels Biblioliiek der neuesten und -wichligsten Reisebcschreib, fortgesetzt TOn Ebrinann.
B. II. S. 322.
0) Zoologistlie Nacbrichten von Batayia und Japan in s. Reise bauptsächlicb iu Japan. B. i. S. 263.
III
7) Das Krokodi l mit der Raute. Crocodilns rbombifer Cuvier.
Le Crocodile a losange.
T a f e l 10.
K e n n z e Ii c h
Rüssel sehr convex und mit zwei sich gegen Rostro convexiore; porcis duahus coneinauder
neigenden Leisten versehen. vergentibus; scutis nuchae sex ^ scutis
A u f dem Nacken sechs Schilde. Die dorsi quadratis} membrorwn squamis
Rücken-Schilde viereckig. Die Glieder rnagnis et carinatis.
mit grolsen gekielten Schuppen bedeckt
Diese Art, deren Vaterland unbekannt ist, hat Hr. Cuvier 0 «ach zwei in der
Pariser Naturalien-Sammlung befindlichen Exemplaren aufgestellt. Sie zeichnet sich
von den übrigen Arten vorzüglich durch einen sehr convexen Rüssel aus. Femer durch
eine von dem vorderen Winkel der Augenhöhlen entspringende geradlinige stumpfe
Leiste, welche sich mit der der anderen Seite verbindet. Diese beiden Leisten stellen,
in Verbindung mit den hinteren vorspringenden Rändern der Augenhöhle eine imvollständige
Baute dar, von der der Namen dieser Art endehnt worden ist Gleich hinter
dem Schädel erblickt man, wie beim gemeinen Krokodil, vier kleine, jedoch weiter
von einander entfernte Schildchen. Die sechs grolsen Nacken-Schilde sind wie beim
gefleckten Krokodil gestellt. Zwischen den Nacken-Schilden und der ersten Reihe
der Bücken-Schilde befinden sich noch zwei kleine Schildchen.
An dem von uns abgebildeten Thier sind siebenzehn Querreihen Rücken-Schilde
vorhanden, von denen die erste Reihe aus 4» zweite bis fünfte aus 6,
die sechste bis dreizehnte Reihe aus 8, die vierzehnte aus 6, und die iünfzehnte bis
siebenzehnte aus 4 Schilden besteht. Die äulsersten Schilde der acht Reihen zu acht
Schilden sind von den übrigen etwas entfernt. Die Rücken-Schilde sind viereckig und
haben vorspringende Kiele. Die Bauch - und Hals-Schilde sind mit kleinen Löchern
versehen. Auf dem Schwänze befinden sich siebenzehn Paare gekielter und vierzehn
einfache kammartige Schilde. Die vier Füfee sind mit greiseren und stärkeren gekielten
Schildchen bedeckt, als bei den übrigen Arten.
Die Hauptfarbe dieses Thiers ist gelbbraun, oben ziemlich dunkel, mit braunen
Flecken dicht besprengt, unten einiärbig schmutzig rothgelb. Am Halse, auf dem
Rücken und an den Füfsen nimmt man dunkelbraune Flecken wahr, die sich am
Rumpfe nach und nach in die Quere ausbreiten, und am Schwänze regelmälsige Quer-
Bäuder bilden.
i) Annal, du Mus. T. lo. p. 5i .
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