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Z-werclimuskel b e i , dessen Bor r i ch, Sloane , Descourtilz und Geof f roy erwähnen.
E s liegt nämlich auf jeder Seite zwischen den Lungen und der Lebe r ein breiter
dünner Muskel mi t einer sehnigen Ha u t , welcher sich an die innere Fläche des
Brusd^eins ansetzt, da s sich -weit iäber den Bauch erstreckt Durch die Zusainmenziehung
dieser Muskeln wi rd die Lebe r in die Bauchhöhle gedruckt, und dadurch
die Brus thöhle erweitert.
ü e b e r den Cheraismixs des Atbmens hat Herr von Humbo ldt einige Ver suche
mit jungen Krokodi len anges tel l t , nach welchen dieselben das Volumen der Luf t
vermehren. E i n junges Thier wurde unter eine Glocke gebracht, welche i o o o Theile
atmosphärischer Luf t enthielt, die aus 2^4 Thei len Sauerstoffgas, i 5 Theilen kohlensaurer
Ga s und 11 Theilen Stickgas bestanden. Binnen einer Stunde und 43 Mi -
nuten wurde die Lui t bis auf 1144 Theile vermehr t , wor in sich io6 , 8 Theile Sauer -
stoffgas, 7 9 Theile kohlensaures Ga s und 938,2 Thei le Stickgas, vermischt mit anderen
unbekannten Ga s a r t en, bef anden, so dais also das Thier während der Zeit 6 4 Theile
kohlensauren Ga s erzeugte , und 167,2 Theile Sauerstoffgas absorbierte. Da aber
4 6 Thei le Sauerstoffgas in 6 4 Thei len Kohlens äure enthalten s i n d , so eignete es sich
121 Thei le SauersioO' an, erzeugte dagegen 227 Thei le Stickgas oder andere Gasarten.
Jung e Krokodi l e sollen zwei bi s drei Stunden ohne zu athmen fortleben können.
Da s erwachsene Ni l -Kr o k o d i l hingegen soll nach Herrn Geoffroy's Bemerkungen nur
gegen 10 Minuten lang unter dem Wa s s e r bl e iben, dann aber streckt es die Nasei i -
löcher aus dem Wa s s e r he rvor , um zu athmen. Doch kann es sich nicht lange Zeit
in dieser L a g e s chwimmend erhalten, sondern es sucht eine seichte Stelle auf , um
sich auf den Bauch zu legen und die Nasenlöcher aus dem Wa s s e r hervorzustrecken.
Na ch Descourtilz's Beobachtungen hebt sich der Körper des Krokodi l s beim Eina thmen
etwas aus dem Wa s s e r hervor , und sinkt be im Ausathmen wieder in das selbe
zurück.
Herz und Gefässe.
Da s im Verhältnils zur Mas se des Körpe r s kleine Herz [Taf. 3. Fig. 3. h. i. k.) a)
liegt in einem ansehnlichen starken Herzbeutel eingeschlossen zwischen den beiden
Lungen und in einer Verüefung der vorderen Fl ä che der Leber . Seine Spitze ist mi t
dem Herzbeutel verwachsen, wi e schon Has selqui s t bemerkt hat. De r Herzbeutel
enthält nach Sloane's, Plumi e r s und Descourtilz's Angabe eine sehr reichliche Menge
einer durch seine Gelafee abgesonderten wässerigen Flüs s igkei t Da s fast pyr amidenförmig
gestaltete Hei-z besteht aus zwei Venensäcken und einer Herzkammer, die jedoch
in einige kleinere Höhlen abgeiheilt ist.
. Geof f roy i 1 Annal, du Museum T, a. p. 5«. PI. 1
) Abgebildet i :. comp. PI. 45.
Di e ansehnlich grolse rechte oder Hohlvenensack (A. ) empfängt das aus den!
Körper rückkehrende venöse Blut durch die sehr weite untere aus der Lebe r tretende
Hohl ade r , in welche sich kurz vor ihrem Eintritt iu den Venensack zwei kleinere
Venens tamme einsenken, die das venöse Blut vom Ko p f und den vorderen Ext remi -
täten zurückiühren. De r S t amm der Hohl ader bi ldet vor seinem Eintritt in den Sinus
eine groise Erwe i t e rung , eine Ar t von Behälter. An der Mündung des Hohlvenenstamms
befinden sich zwei grof se, durch Verdoppelungen der inneren Venenhaut
gebildete Kl appen, welche den Bückf luf s des Blut s in den Stamm hindern. Der fast
eyrunde Venensack besteht aus starken, in mehreren Eichtungen netzförmig verflochtenen
Muskelbündeln und treibt das aufgenommene Blut bei seiner 7;usammenziehung
durch eine weite Oeifnung in die Herzkammer. Z,wei in der Oc/fnung liegende
Kl appen hinderen den Rückflufe des Blut s aus der Herzkammer in den Veneusack. •
Der l inke, kleinere Venensack ( i . ) nimmt das aus den beiden Lungen zurückilieisende
arterielle Blut auf! Be ide Lungenvenen verbinden sich zu einem kurzen
ausehnlich erweiterten S t amm, der in den Venensack eintritt, und mit e ine r -mus -
kulösen halbmondförmigen Kl appe versehen i s t Durch die Contraction der mi t uelzföi
migen Muskelfasern versehenen Wä n d e des Venensacks wi rd das Blut in eine Ab -
theilung der Herzkammer getrieben. Eine häutige Kl a ppe hindert den Rückflufe des -
selben aus der Kamme r m den Venensack.
Di e fast eyförmig gestaltete und zugespitzte Herzkammer hat beträchtlich dicke
Wä n d e , und besteht aus drei mi t einander in Ve rbindung stehenden Abthei lungen,
VPoraus die Arterien entspringen. Die rechte Abtheilung oder Hö h l e , welche das
venöse Blut aus dem rechten Venensack aufnimmt , ist die gröfete. Sie steht in Ve r -
bindung mit der linken Abthei lung durch mehrere-kleine OefFnungen, welche sich
in der Scheidewand bef inden; desgleichen auch durch eine andere Oeifnung mit der
kleinen dritten Abtheilung, welche sich an der Basis des Herzens befindet und woraus
die Lungenarterie eniüpringt Di e linke Abtheilung empfängt das arterielle Blut aus
dem linken Venensack. Auf diese Art kann sich also das venöse und arterielle Blut
in den drei Höhlen der Herzkammer vermi schen, indem es durch die OefFnungen in
der Scheidewand von einer Höhl e , in die andere gelangt Di e Vermi schung des Blut s
geschieht wahrscheinlich sowohl im Moment der Expans ion als der Contraction der
Herakammer.
Aus den Abtheiluugen der Herzkammer entspringen drei Ar t e r i en-St ämme , nämlich
die Lungenarterie und zwei Körper - Arterien - S t ämme , von denen jeder bei
seinem Ur sprung mi t zwei halbmondförmigen Kl appen versehen i s t Al le diese Stämme
sind anlänglich in einer kurzen Strecke durch dichtes Zel lgewebe zu einer Masse verbunden.
Die Lungenarterie nimmt ihren Ur sprung aus der kleinen Abthei lung,
welche mit der grofeen rechten durch eine Oef fuung iu Verbindung steht , und nimmt
vorzüglich venöses Blut auf. Sie erhebt sich gegeu die linke Sei te, auf den be iden
Aorten l iegend, und theilt sich in zwei Aeste für die beiden Lungen. I n den zahl?
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