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 Bach  den  Seiten  gedrängten  aufseren  Flügelfortsätzen  zu vei^leichen.  Die  den  greisen  
 Flügeln  analogen  Knochen  (g-. gf.)  sind  durch  eine Nath mit den  inneren  Flügelfortsätzen  
 verbunden,  und  steigen  in  gerader  Richtung  aufwärts.  Nach  hinten  stofsen  
 sie  an  den  Gelenktheil  des  Schläfenbeins  und  bilden  mit  demselben  auf  jeder  Seite  
 ein  groises  Loch,  vpahrscheinlich  zum  Durchgang  des  fünften  Nervens.  Nach  oben  
 verbinden  sie  sich  mit  dem  einfachen  Scheitelbein,  mit  dem  mittleren  und  den  
 Seitenstücken  des  Stirnbeins,  und  tragen  zur  Bildung  der  Scliläfengi-ube  bei.  Der  
 innere  und  vordere  Rand  stöfst  nach  unten  an  das  Siebbein;  sein  grölserer  Theil  
 aber  endigt  sich  nach  oben  dünner  werdend  und  gezackt,  und  bildet  mit  dem  mittleren  
 Stück  des  Stirnbeins  und  mit  dem  Siebbeiu  eine  grofee  längliche,  zum  Theil  
 durch  eine  Membran  geschlossene  OefFnung,  durch  welche  der  Riechnerve,  der  Sehnerve  
 und  die  Augenmuskel nerven  heraustreten.  Diese  ansehnlich  grofeen  Knochenstücke  
 tragen  mit  ihrer  inneren  Fläche  zur  Bildung  der  Schädelhöhle  ,  mit  ihrer  
 äußeren  Fläche  zur  Bildung  der  Augenhöhlen  bei.  
 Das  von  unseren  Vorgängern  nicht  erkannte  Siebbein  (n. )  ist  ein  kleiner  Knochen, 
   welcher  auf  dem  Körper  und  zwischen  den  großen  Flügeln  des Keilbeins  liegt  
 Er  bildet  nach  vom  ein  kleines  dreieckiges,  senkrecht  stehendes  Knochenplatt,  
 welches  von  hinten  und  unten  die  Scheidewand  der  Augenhöhlen  bildet.  Dieses  
 Knochenplatt,  an  welches  sich  eine,  die  beiden  Augenhöhlen  abscheidende  Membran  
 befestigt,  halten  wir  für  analog  mit  der  senkrechten  Rnochenplatte  des  Siebbeins  
 (Lamina  perpendicularis  ossis  ethmoidei).  
 Die  Stelle  des  Schläfenbeins  nehmen  auf  jeder  Seite  drei  Knochen  ein,  welche  
 wir  das  hintere,  das  mittlere  und  das  vordere  Schläfenbein  nennen  wollen.  Das  
 hintere  Schläfenbein  { « . )  welches  dem  Schuppentheil  ähnlich  ist,  liegt nach  oben  
 vor  dem  Seiten-Hinterhauptsbein  (&.).  Nach  innen  ist  es  durch  eine  Naht  mit  dem  
 unpaarigen  Scheitelbein  (o. )  imd  mit  dem  Seiten-Stirnbein  (<7.)  verbunden.  Nach  
 unten  gränzt  es  an  das  mittlere  Schläfenbein  ( / . ) ,  so  wie  auch  nach  vorn  in  etwas  
 an  das  vordere  Schläfenbein  (m.).  Seine  obere  Fläche  ist  rauh  und  hilft  nach  vom  
 und  innen  die  Schläfengrube  bilden.  Hinten  stellt  es  mit  dem  Seiten-Hinterhauptsbein  
 einen  Fortsatz  dar,  welcher  dem  Warzen-Fortsatz  zu  vergleichen  ist.  Seine  
 untere  Fläche  ist  aiisgehöhlt  und  deckt  den  Eingang  in  die  Pauckenhöhle.  Auch  
 bildet  es  den  oberen  Rand  der  äulseren  Ohröffnung.  An  seinem  äuiseren  freien  Rand  
 ist  die  klappenartige  Haut  befestigt,  welche  den  Eingang  in  das  Gehörorgan  und  
 das  Pauckenfell  bedeckt,  von  der  beim  Gehöroi^an  die  Rede  seyn  wird.  Das  zweite  
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 oder  mittlere  Schläfenbein  ( I i )  stellt  das  Felsenstück  mit  dem  Gelenklheil  dar.  
 Es  ist  ein  sehr  großes  und  ausgebreitetes  Knochenstuck,  welches  nach  hinten  mit  dem  
 Seiten-Hinterhauptsbein  (&.),  nach  oben  mit  dem  hinteren  Schläfenbein,  nach  vorn  
 und  innen  mit  dem  großen  Flügel  des  Reilbeins (g^.),  und  nach  vorn  und  aufsen  mit  
 dem  vorderen  Schläfenbein  (m. )  durch  Nähte  verbunden  ist.  Es  bildet  den  unteren  
 Rand  des  Lochs ,  worin  das  Pauckenfell  liegt.  Nach  hinten  stellt  es  einen  grofsen  in  
 die  Quere  gezogenen  und  vorspringenden  Gelenkknopf  ( + . + . )  dar,  an  welchen  die  
 ausgehöhlte  Gelenifläche  des Unterkiefers  eingelenkt  ist.  Sein  innerer  in  die  Schädelhöhle  
 vorspringender  Theil  bildet  mit  dem  Seiten-Hinterhauptsbein  die  Pauckenhöhle  
 und  die  halbzirkelförmigen  Kanäle.  Das  dritte  oder  vordere  Schläfenbein  (m.  
 )  ist  
 dem  Jochfortsatz  des  Schläfenbeins  ähnlich.  Es  steht  nach  hinten  und  oben  mit  dem  
 vorhergehenden  Knochen  in  Verbindung,  nach  unten  und  vorn  aber  legt  sich  der  
 Schläfenfortsatz  des  Jochbeins  (v. )  an  dasselbe  an.  
 Der  mittlere  und  obere  Theil  des  Schädels  ist  nur  von  einem  ansehnlich  grofsen  
 Knochen  gebildet,  welcher  das  hier  nur  einfach  vorhandene  Scheitelbein  (0.)  darstellt  
 Er  steht mit  folgenden  Knochen  in Verbindung,  nämlich  hinten  mit  dem  oberen  Hinterhauptsbein  
 ( c . ) ,  an  den  Seiten  mit  dem  hinteren  (A.)  und  mittleren  Schläfenbein  
 (/.),  und  mit  dem  Seitenstirnbein  (</.),  vorn  endlich  mit  dem mittleren  Stirnbein  (p.).  
 Die  Stelle  des  Stirnbeins  wird  durch  drei  Knochen  vertreten.  Der  gröfeere  (p. ) ,  
 welchen wir  das mittlere Stirnbein  nennen,  liegt  vor  dem  Scheitelbein,  bildet  einen  
 Theil  des  Augenhöhlenrandes  und  lauft  nach  vura  in  einen  langen  Fortsatz  aus ,  an  
 den  sich  die  beiden  wahren  Nasenbeine  {z.  z.)  und  zwei  andere  späterhin  zu  beschreibende  
 Knochen  (r.  r.)  anlegen.  Seine  untere  Fläche  ist  ausgehöhlt,  und  bedeckt  die  
 Hemisphären  des  grofsen  Hirns,  so  wie  die  daraus  entspringenden  großen  Riechnerven, 
   welche  nach  vorn  in  einer  tiefen  Rinne  dieses  Knochens  zur Nasenhöhle  gehen.  
 An  seinem  unteren  Theil  ist  der  Knochen  mit  den  großen  Flügeln  des  Reilbeins  verbunden. 
   Seitwärts  neben  dem  mittleren  Stirnbein  liegen  zwei  andere  Knochen  ^«7. <7.),  
 welche  die  Stelle  des  äußeren Augenhöhlenfortsatzes  vertreten,  wir  wollen  ihnen  den  
 Namen  der  Seitenstirnbeine  beilegen  Nach  außen  und  unten  stehen  sie  miltelst  
 eines  starken  Fortsatzes  mit  dem  Jochbein  (v.)  in Verbindung,  und  schließen  dadurch  
 hinten  den  Augenhöhlenrand.  An  ihrer  unteren  Fläche  sind  sie  noch  mit  dem  großen  
 Flügel  des  Keilbeins,  mit  dem  vorderen  und  mittleren  Schläfenbein  verbunden.  Ihr  
 hinterer  Rand  stößt  an  das  hintere  Schläfenbein  (k.),  und  ihr  innerer  Rand  an  das  
 mittlere  Stirnbein  (/).)  so  wie  an  das  Scheitelbein  (o.).  Die  Seitenstirnbeine,  das  
 1)  GeoEFroy  nennt  sie  le»  ailes  temporales  du  sphënoidc.  A.  A.  Cuvier  les  os  particuliers,  d.  d.  
   Nur  Cavi e r  hat  diese  Knochenstüclie  richtig  erliannt.  
 3)  Geof f roy  hält  diesen  Knochen  i r r ig  für  die  Scheitelbeine.  T.  T.  CuTicr  nennt  ihn  la  pa r t i e  ecai l leuse  
 de  l'o8  temporal ,  n,  n.  
 1)  Schneider  hat  diesen  Knochen  mit  dem  Os  quadratum  der  Vög e l  verglichen.  Geof f roy  nennt  es  
 rOs  tympan0-styloide.  Q.  Cur i e r  nennt  es  le  deuxième  os  temporal.  
 2)  Geof f roy  nennt  es  l'os  temporal  ou  rocbc r .  P.  Cuvier  gibt  ihm  den  Namen  le  t roisième  os  tempora 
 l .  p.  
 3)  Geof f roy  hält  ihn  i r r ig  f ü r  analog  dem  Körper  des  Riechbeins.  F .  
 4)  Di e s e  Knochen  hält  Geof f roy  für  die  Stirnbeine.  K,  K.