wie 3 zu 3. Die Länge des ScUdels macht mehr als den vierten Theil der ganzen
Länge des Ropfs aus. '
i ) Der heclitsrüsselige Kaiman. Crocodilus lucius Cuvier.
L e Caïman a museau de brochet,
Tafel 4-
K e n n z e i c h e n .
Mit plattgedrücktem , vorn abgerundetem Rostro ilepresso parnholico ; nuclia qiia-
Rüsscl, in Form eines Hechtsrüssels. luor scutis magnù, oMongis et carinatis
Vier grofee, längliche und gekielteSchilde arrnata.
im Nacken.
Dieses Thier wurde zuerst von Catesby ' ) unter dem Namen Lacertus omnium
maximus, Crocodilus dictus, the Alligator, beschrieben und schlecht abgebildet Herr
Cuvier hat es mit Recht als eine eigene Art aufgestellt.
Aulser den vier grö&ren länglichen, gekielten und im Vierecke stehenden Schildchen
des Nackens, erbUckt man noch acht kleinere, von denen zwei vor und sechs
hinter diesen liegen. Der innere Rand der Augenhöhle springt vor. Die Nasenlöcher
sind ganz durch eine Knochen-Lamelle getrennt, welche man bei keiner anderen
lirokodd-Art findet. Auf dem Scheidel erblickt man zwei ovale, schräg liegende,
wenige tiefe Gruben, die sich mit einem kleinen Loche endigen. Der Bücken ist in
dem von uns abgebildeten Esemplar mit achtzehn Quer-Helhen gekielter Schilde bedeckt,
von denen die vier ersten Reihen aus sechs, die sechs folgenden aus acht und
die acht letzten aus sechs Schilden bestehen. Auf dem ersten Theile des Schwanzes
nimmt man siebzehn Paare kammartig vorspringender Schilde wahr, und auf dem
Endstück eine aus fünüehn einfachen Schilden bestehende Reihe. Die Zahl der
Schilde auf dem Bücken und Schwänze variirt übrigens bei den Individuen, denn
an dem von Herrn Cuvier beschriebenen Exemplar kamen einige Abweichungen
vor.
Die Farbe ist oben dunkelbraun, nuten gelblichbraun. Der Rücken, die Seiten
und der Schwanz haben schwarzbraune Quer-Bindeu.
Dieses Tliier hält sich in den Fliifien und Landseen Nordamerikas auf Nach
Catesby geht es in Nord-Carolina bis zum 33 Grad nördlicher Breite, namendich soll
1) N'atural History ol' Caroiiua, Florida and the Bahama Islands Vol. 2. p. 63. Tab. 6S.
es noch im Flusse Neus vortommen. Dundar und Hunter fanden es im Missisippi
bis zum roilien Flols selbst bis zum Grad nördl. Br. ISacli de Lacoudiemire 2)
kommt es käuBg in den Flüssen, Sümpfen und Seen des niederen Louisianas vor.
Der hechtsrüsselige Kaiman soll nach Calesby's Angabe eine Länge von vierzehn
Fuis erreichen. Seine vorzügliche Nalirung besteht in Fischen, doch greift er auch
in dem Gesträuche am Ufer versteckt zuvs'eilen Säugethiere und Menschen an. De
Lacoudreniere vereichert, dafe derselbe die Neger den weilsen Menschen voraiehe, und
dais er niemals seine Nahrung im Wasser verzehre, sondern dieselbe untertauche, dann
erst wieder hervorziehe und verschlinge. Das Weibchen legt seine Eyer, welche die
Gröfee von Truthennen-Eyer haben, in Löcher an die sandigen Ufer der Fliisse, wo
sie durch die Sonnenwäi-me ausgebrütet werden. Viele junge Thiere werden von
grofeen Fischen und von den alten Kaimanen verzehrt Beim Eintritt der Kälte verbergen
sich die Kaimane sowohl in Carolina als Louisiana in den Sümpfen um einen
Winterschlaf zu halten. Bei grofser Kälte ist ihr lethargischer Zustand so stark, dafe
man sie in Stücke zerhauen kann, ohne dals sie erwachen. Wenn wanne Tage im
Winter eintreten, so lassen sie sich wieder sehen. Ihre Stimme gleicht der eines
Stiers; sie sollen sie häufig hören lassen zur Zeit wo sie aus dem Winterschlaf erwachen.
Nach Catesby tödten die Indianer die Thiere und vei-zehren den hinteren Theil
des Körpers. Ihr Fleisch ist sehr weife, riecht aber stark nach Moschus.
Ob diese Art die einzige Art sey, welche in Nord-Amerika vorkommt, läfst sich
bis jetzt nicht mit Gewiisheit angeben, denn es scheint, uach einer Abbildung eines
Krokodils mit spitzigerem Küssel von Hernandez noch eine andere Art dort zu
leben.
Bertrams wunderliche und abentheuerliche Erzählungen von Krokodilen in
den Flüssen Musqueto und Saint-Jean in Florida scheinen den hechtsrüsseligen Kai-
1) Mesagc du président des Etats-Unis, concernant certaines découverle» faites en explorant le Missouri,
la RiTiére Rouge et le Washita, New-Yorck 1806. p. 97.
a ) Observations sur le CrocodOe de la Louisiane in Rozier Journal 1783. T. ao. p. 333.
3) Hist, natur. Mexic. p. 3i5.
'Ù Voyage en Floride traduct. franç. T. i. p. 255. Er bcselireibt p. 316 den Karapf zweier Krokodilo.
Sur l'eau nagcoient de jeunes sarcelles, elles suivoient tranquillement leure mère, et souvent
quelques-unes (Jtoient surprises par de grosses truites qui, a leur tour devenoient la proie do
quelque avide crocodile. Je vis un de ceux-ci sortir d'entre les feuilles et les roseaux ; et enfloit
son énorme corps, derrière lui flotoit sa queue écailleuse qu'il redressoit par intervalles. L'eau
sortoit a flots de sa gueule cntr'ouverte, et ses larges narines l'eslialoient en vapeurs (!!), un
rugissement qu'il poussa fit trembler la côte; a l'instant, près de la rive opposée, parit un rival}
ils s'clanccrent l'un vers l'autre. L'onde écumoit à leur passage: alors commença un effroyable
combat; entrelacés l'un a l'antre, ils s'enfoncèrent d'abord et disparurent. Du fond s'éleva une
vase épaisse qui troubla l'eau à une grande distance. Ils remontèrent bientôt, toujours aux prises,
e t faisant retentir l'air du bruit de leurs lourdes mâchoires qu'ils ouvroient et refermoient avec
Tioleuce; ils plongèrent encore, et le combat finit au fond du Uc. Le vaincu, profitant de l'opacité
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