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tciiii>oi'iilis inferior getrennt; die sehr oft vorlcoinineüclc vordere, vom Gyrus hippocampi nacli vorn-aussen hin
zielieiide HrilckciiAvin<luiig vereinigt sich b;i]d mit dem Voixiereiide des Gyrus fusiforniis, einen vorderen G¡/rus rhinencephalo
ßmformis bihiend, bald mit dem Vorderencfe des Gyrus temiwralis inferior, einen Gi/rus rkinencephalo-
Umpomlü (animor) darstellend; in diesem letzteren Falle schiebt sich das verkürzte Vorderende des Gyrus fusi-
Ibrmis zugespitzt zwischen diese Gyri hinein und wird gewisser mas sen gerade durch die Nachbarwindnngen beeint
r ä c h t i g t . Es kommen also hier ziemlich wechselnde Verhältnisse vor (S. Fig. Xlll, S. 143 und die Taf. LXI—LXXII).
Die übrigen Bri'icken\\-Íiidungen, die in der Fissnra collaterulis ziuveilen obei-flächlich sind, in der Regel
aber tief bleiben, ebenso die Br Uc k en wind nngen, welehe den Gj-rus fusiformis gelegentlich mit deju G3'rus lingualis
und, an der lateralen Seite, vielfach mit dem Gyrns temporalis inferior verbinden, sind schon oben besprochen
worden.
Die untere Flache des TeniporaJlappens ist bekanntlich von vorn nach hinten ausgehöhlt; dies gilt ganz
besonders von dem Gyi'us fusiformis. An dieser ihrer Fläche Ittsst sich sehr oft iDngs der .Mittellinie eine sagittale
Fnrche, die Sulcus sagittalis gyri fusiformis heissen mag, nachweisen. Diese Furche kann zuweilen einheitlich
und eine ^veite Strecke verfolgbar sein, doch ist sie öftei- in zwei oder mehrere Furchenstüclce zerklüftet, welche
auch verllstelt und mit den Nachbar fur che n vereinigt sein können, wodurch das Fui-chenbild der Windung complicirt
wird; wenn aber der Sulcus sagittalis rein und stark ausgepi'agt ist, zerfidlt ihre Oberflilche in zwei
paraJlele, sagittale Windungen, die Gyrus medialis und lateralis, welche, bald ohne Verbindung, bald durch
Br(5cken vereinigt, vét nach hinten vei-folgtar sind, bis Ober die Mantelkante hinaus treten und in der einen
oder anderen \\'eise mit den Windungen des Occipitallappens, dem Gyrus temporalis inferior und dem Gyrus
lingualis, Verbindungen eingehen.
Die kternle Fläche.
Die laterale Flache des Schliifenlappens ist bekanntlich durch zwei Furchen und drei Windungen ausgezeichnet,
nämlich (hu'ch den Siilms temporalis superior nnd den Sulcus temporalis médius, den Gyrus temporalis superior,
den Gyrus temporalis viediîis und den Gijrus temporalis inferior, von denen dor letztere ouch auf die untere
Fläche übergreift und seine mediale Begrenzung in dem oben besprochenen Sulcus tem2')oralis inferior hat.
Die Begrenzungen dieser Flache sind: unten die Mantelkante, oben die Kante, mit welcher sie in die operciilo
insulare Flache übergeht. Vorn-innen wird sie durch die Incisura temporalis, resp. die Fissura rhinica, vom
RhincTiPcphalon abgetreunt. Als hinlere Grenze führe ieii, " ie oben erwnhnt wurde, nach Eisehstal lek die hintere
Uebergangsstelle des Sulcus temporalis superior und des Sulcus temporalis médius, sowie die der Fissura Syivii in je
i h r e aufsteigenden Aeste (also die T heilungssteil en dieser Furchen in zwei Endîiste) auf. Diese Grenze gegen den
Scheitollappen ist zwar, wie schon oben bei der Besprechung dieses Lappens bemerkt wurde, nicht besonders
scharf und natüi-lich, sondern vielmehr et^^•as subjectiv; es lasst sich aber bei dieser Betrachtungsweise kaum eine
bessere Abgrenzung finden. Ausserdem erstreckt sich diese Tempoi-alfliicbe unter dem Sulcus occipitalis lateralis,
also neben der Mantelkante, noch eine Strecke nach hinten gegen den Occipitalpol hin, welche letztere Partie,
wie oben erwähnt ivnrde, von dem Gyrns fusifoi-mis gebildet wird.
Der Sulcus temporalis superior.
Die obere Temp o r a l f u v c he ist e ine d e r a u s g e p r ä g t e s t e n u n d cons t ant e s t en Fu r c h e n i Gehi rns u n d
verdient gewiss eine eingehendere Untersuchung.
Wie oben bei der Darstellung der Entwicklung erwähnt wurde, entsteht diese Furche schon in der Mitte,
jgflenfalls aber in der späteren Hälfte des 6. Monats in der Gestalt einer bogenförmigen Vertiefung, \velche das
hintere Ende der Fissura Syivii von nnten und bald auch von hinten umgiebt; nach meiner Ansicht gehört sie
den compensatoriscken Endfurchen dej- tieferen Spalten an und bildet ein Glied einer Halbriiigfurche, deren
übrigen Glieder, wenn auch von einander abgetrennt, hinter und nach oben von dem Ende der Sylvischen Fissuibelegen
sind.
F i ( i . Xlil.
C-, Gyrus riiig.Mi,
c", Cuiiraa,
pp, fiyriis iirii-cuiici ikjs
ten or,
pc. Sulcus precunei.
Suli:us sii!)]i!irietulis.
occi|ii talis,
cpa, (iyrus runoo-prtncuiieus
iiifcnor.
/c, Mssurii oiUarina,
t/<i, Trunciis HwuriB calcariuip,
I, Gyrus linip'ulis.
( iyrus rtiiiifincc-
II II 11 lo-l i uguali s 1)0-
Oyrus rhineneeplmlo
liiiBuiilfs an-
/ , Rvims riisifonnis,
/), Ovnis hijipoLiunjii,
l , f \ tivrus rlihicnccplialo
fiisiforinis
hf>, Gynis rlilncnc--
1)11 alo-fu si form is posteri
or,
fr. I'issura rhiaicn,
t, fiyrus leinimralia inferior.
In /, 2 und ist (1er Gyr
Fig. 13. Der Cmeus, tier Gyrus lingualis und der Gi/rus fusiformis.
s liiigu.ilis in seinem gowOliiiIicheu Verhalten wiedorgegelien. In 3 ist ein oberflïchliclier G^ua cuneo-linguali$
(cfo) vorUnudcii luitl die Fissura ealcarina unterbrochen. In 4 ist ebenfalls ein Gehirn mit einem obertlächliclicn Gyru
lingunlis fint. (da) dargestellt, liier ist aber noch ein oberflScblicUer Gyrus cuneo-prwcunem inferior (cpa) vorbanden, wodurob die Kissura
parieto-occipitnlis iincb unterbrocbeii wird; ilifise oigeiitbUmliche Dvackenwinilung, wclcbe von der unteren Eckc des Cuneus anhebt, biegt sich
bogontünnig weit iiaeli oben bin, um dann, nnch unten zvivllcklanfcnd und d.is untere Stück der Fissur in ihre Schlinge aufnchmcnil, nach
uiiten-vorn bin zu zielicn und sich am T'ripcuneus anzusetzen; die Fissmn calcariua scbickt ausserdem einen Ast tief in den (iyrus lingualis
hinein — In 5 ist ein seltener Fall dargestellt, wo aiicli die hinteren Drücken wind ungen zwischen dem Gyrus hippocainpi und dem Gjtos fnsiforaiis
(/./-ä) oberHiichlicb sind; dieses Bilrt gelion eigentlich icn der Fig. 1\- (S. 75), konnte alier dort nicht Plai;! finden. — In 6' ist ebenfalls
ein seltener Fall wiedergegeben, wo der Sulotis snliparieüilis ni.'ht nur vorn mit dem Saicus cinguli. sondern auch hinten mit der Fissura calcarina
znsaininunbangt; dieses Bild gehört eigentlich zu der Fig. XII (S, 12B).