aus den Uferbuchtcn liinweggespült; 3. a u t o p o t a in i s o li e s
Plankton, besteht aus solchen V arietäten von Organismen des
Teicliplanktons, die einem Leben in fließendem Wasser angepaßt
sind. Hiclier geboren die von S chröder zitierten Actinastrum
Ilantzschii L a g e r h . var. fluviatile S chröder (in der Oder, Weser,
Wolga und dem Tobol gefunden) und Synedra iilna E h r e n b . var.
actinastroides L emm. (Rhein, Mulde, Elbe, Wolga, Irtisoh). Diese
Organismen wurden jedoch nachher (56) auch im Plankton der
Teiche nicht selten beobachtet. Nach S chütt (112) kann von
einem endogenen Plankton der großen Flüsse nicht die Rede sein,
weil alle Scliwebeorganismen in kurzer Zeit in einen anderen Fluß,
See oder Meer entleert werden. Die eigentliche Heimat des Potam oplanktons
ist in den Bächen und Gräben desjenigen Gebietes zu
suchen, durch das der Fluß gespeist wird. S chmidle (95) hält es
für selbstverständlich, daß es schwebende potamische Organismen
nicht geben kann; „sie m üßten denn, wie gewisse Fadenalgen,
angeheftet sein oder wie die Fische die Fähigkeit haben, gegen den
Strom zu schwimmen“ .
Limnetische Arten der Altwässer und ruhiger Seitenarme
werden in den Strom getrieben und längs des ganzen unteren
Laufes verbreitet. Im Neckar (50) fehlen eigentliche Planktonalgen
so gut wie völlig; der Fluß besitzt auch keine Altwässer.
-Moldau und W otawa sind an Schwebeorganismen sehr arm.
Os t e n f e ld (69) fand in den Zuflüssen des Kossogol-Beckens meist
nur losgerissene Bodenformen; wenige Planktonform en gehören
den Seen, aus welchen die Flüsse kommen. Ähnliche Verhältnisse
beobachtete O s t en f e ld in jütländischen Flüssen, und L auterborn
bei vielen aus dem Gebirge kommenden Zuflüssen des Rheins
(Schütter, Kinzig, Murg, Nahe, Lahn), die dabei eine beträchtliche
Geschwindigkeit aufweisen. Sie führten nur wenige losgerissene
Ufer- und Bodenformen. Die Geschwindigkeit eines Stromes ist
sehr wichtig für das Plankton. Je langsamer das Wasser fließt,
um so weniger D etritus führt es m it, die Zahl der rnitgorissenen
Grundformen nim m t auch ab, die Planktonm enge steigt, weil die
Organismen mehr Zeit zur Vermehrung haben, sie brauchen einen
längeren Zeitabschnitt, um die Strecke von ihrem A ustritt aus dem
Altwasser, z. B. bis zur Flußm ündung zurüokzulegcn. S chröder
drückte diese Abhängigkeit in dem Gesetz aus, daß Gefälle und die
Planktonm enge eines fließenden Gewässers einander um gekehrt
proportional sind. Bei Hocliwasser ist das Plankton arm, oder
es können nur D etritus und losgerissene Bodenformen vorhanden
sein, so zu gewissen Zeiten in der Donau bei Wien. Die Periodizität
im A uftreten der Algen wurde noch wenig untersucht.
Nach diesen allgemeinen B etrachtungen soll eine Übersicht
über die Erforschung der Flüsse in verschiedenen Ländern folgen.
E n g l a n d . Im Jahre 1854 untersuchte R o p er (29) den
Themsesclilamm bei Hammersmith und fand darin viele marine
Formen. Die Arbeit war mir nicht zugänglich.
1902 publizierte F ritsch (29) die R esultate seiner nur einen
Monat dauernden Untersuchung des Planktons der T h e m s e
und künstlicher Gewässer bei Kew, welche von dem Flusse mehr
oder weniger gespeist werden. Die Untersuchungen wurden auf
der Strecke Kew-Cookham in der Zeit vom 11. 7.— 19. 8. ausgeführt.
Der Monat war abnorm regnerisch. Der Einfluß des
braokisohen Wassers läßt sich schon bei Kew beobachten und
drückt sich aus im Absterben vieler Algen (Pediastrum, Desmidia-
ceen und Bacillariaceae) und im A uftreten weniger echt m ariner
Kieselalgen {Coscinodiscus radiatus E h r e n b ., Surirella ovata K üt z .,
Bhaphoneis Bhombus E h r e n b .). Es ist wenig wahrscheinlich, daß
Süßwasserformen unterhalb Kew verkom m en können. Die
Bacillariaceen überwiegen die anderen Algengruppen. Bei Kew
fallen 2—3 Kieselalgen auf ein Individuum anderer Klasse, aber
weiter flußaufwärts bei Windsor ist das Verhältnis wie 20:1.
Charakteristisch für das Themseplankton sind Surirellen {ovalis
B r e b ., ovata K ütz., splendida ( E h r e n b .), K ü t z., biseriata B r e b .),
und das Fehlen der Dinoflagellata. Sehr häufig waren Fragilaria
virescens R a l f s , Melosira varians A g ., Pleurosigma attenuatum
K ütz., Pediastrum Boryanum (T u r p .) M e n e g h . und pertusum liiiTz.,
Eudorina elegans E h r e n b ., Schizopkyceae waren nicht zahlreich.
F ritsch untersuchte auch einige Altxvässer. Sie haben geringere
Arten-, größere Individuenzahl als der Fluß; es kommen hier und
dort manchm al verschiedene Form en vor. Die Altwässer sind
reicher an Zooplankton, welches im Flusse beinahe fehlen kann,
an Chlorophyceen und Schizophyceen; sie stellen eine A rt Übergang
von Potam oplankton zu dem Heleoplankton der Teiche des
Themsetales dar, das Plankton träg t das Gepräge der Schwebeflora
der Flüsse.
1903 teilte Fritsch (30) die Resultate seiner Untersuchungen,