Wasser ist da seicht, das Ufer m it zahlreichen kleinen Steinen
übersäet. Ulothrix überzielit sie m it ihren hellgrünen Fäden Ins
2—3 in. in den Fluß hinein. Im Sommer tritt die Alge an den
Steinen stark zurück und ward durch Cladophora ersetzt; sie
erscheint wieder anfangs November in größerer Menge. An den
Treppen ist Ulothrix auch im Sommer recht häufig; im Juni, Juli,
sogar Beginn August war sie noch in bedeutender Menge vorhanden,
obwohl von Juli an Cladophora glomerata K ü t z. auch in
den Überzügen der Treppen die H auptrolle spielt.
Nach Beobachtungen Ov e r to n ’s (71) verschwindet die Alge
im Zürichsee regelmäßig, sobald das Seewusser in der Ufernähe
eine Tem peratur von 15—16" C erreicht hat, was gewöhnlich
Ende Mai oder Anfang Juni geschieht, uro. dann erst gegen E nde
September oder bei warro.em W etter auch erst später sich wieder
einzustellen. Im Engadin fand Overton Ulothrix auch im Juli,
August und September in B runnentrögen, welche eine Wassertem
peratur A'on 5—12" C aufwiesen. Im. Rhein findet die H aupt-
entAvicklung von Ulothrix zonata K üt z . im Frühjahr und F rühsommer
statt. Einzelne Fäden erscheinen schon im März. Im
Juli tritt die Alge stark zurück, im August war sie fast ganz verschwunden,
entwickelte sich aber in schw^achem Maße wieder im
Oktober, noch m.ehr im NoA'cniber und Dezember. Die Fäden
bilden ein dunkelgrünes, schleimiges, 10—30 cm., langes sam m etartiges,
flutendes Lager. Beim. Steigen des Wassers gehen alle
Zellen in Sohw'ärm.sporen über, an den neuen Wasserspiegel stellt
sich die Alge langsam wieder ein. Auch in der Elbe bei Dresden
besitzt Ulothrix ihr XIaximum im. F rühjahr; sie tritt später einzeln
auf; schwächere Bestände erscheinen auch gegen Mitte Dezember.
Sie ist häufig auf Ufersteinen.
Comere fand die Alge in rasch fließendem. Wasser von Xlitte
April bis Ende Juni bei einer Tem peratur von 10—20" G. In der
Aare bei Bern beteiligt sich Ulothrix an der reichen Algenvegetation
der Uferränder, die sich bis auf 1— 2 m. in den Fluß erstreckt.
Im Genfersee kom m t die Alge das ganze Jahr vor.
U l o t h r i x s u b t i l i s K ü t z . ist viel seltener als U. zonata
K ü t z., tritt auch nie in so großen Mengen auf; sie wurde im Juni,
August, Novem.ber, Februar und März beobachtet. In größter
Menge tra t diese Alge Mitte Febr. an einer eisernen Stange aut.
M i c r o s p o r a a b b r e v i a t a ( K ütz.) L a g e r h . k o m m t
das ganze Jahr, besonders auf XIauern, Pfählen und Treppen vor;
die größten Mengen wurden Anfang Xlärz, Anfang Oktober und
E nde November an den Mauern und den W änden der B adanstalten
gefunden.
O e d o g o n i u m - A rten w'urden immer nur steril beobachtet;
sie treten das ganze Jahr auf, die größte Individuenzahl war Ende
August zwischen Ufermoos, Mitte Oktober und November an
Holzpfählen und Mauern vorhanden. Cocconeis pediculus E h r e n b .
ist ein häufiger E piphyt auf Oedogonium.
S t i g e o c l o n i u m t e n u e (A g.) R a b e n h . wurde im März,
Juni, Juli, November und Dezember beobachtet, meist auf Treppen
und Pfählen, wo es nicht selten aut Cladophora festsitzt. Die
Mengen waren immer unbedeutend.
Ov e r t o n beobachtete, daß die Alge in Zürich Ende Xlai und
Anfang Juni verschwindet. Im Rhein ist Stigeoclonium sehr verbreitet
und bildet lebhaft grüne, 4—5 om. lange, schlüpfrige, sam m etartige
Lager, die denen von Ulothrix ähnlich sind. Maximum —
Xlitte Juli; Xlitte August tra t die Alge sehr zurück, im Dezember
schien sie ganz eingegangen zu sein. In der Elbe hat sie ihr
XIaximum im Sommer und ersetzt in der späteren Jahreszeit
Ulothrix an den Steinen. Von Xlitte Oktober zeigt sie eine deutliche
Abnahme.
D r a p a r n a l d i a p l u m o s a (V a u c h .) A g. wurde nur
vereinzelt im Februar, März, Anfang XIai und E nde September
beobachtet. O v e r t o n hat sie in Zürich noch Ende Juni angetroffen,
im Juli und August h at er sie niemals gefunden.
V a u c h e r i a s e s s i l i s (V a u c h .) DC. war am zahlreichsten
im Xlärz und XIai an Mauern und Steinen, wurde auch
im Oktober und November beobachtet. Fehlt im Rhein.
Von den Rhodophyceae besitzt nur C h a n t r a n s i a c h a l y b
a e a F r ie s eine w^eitere Verbreitung. Sie tra t im Schlamm oder
auf Cladophora im Januar, Februar, Ende Juni, Oktober und
November, immer in unbedeutender Menge, auf.
Im Rhein bildet sie kleine, mehrere Millimeter lange, blaugrüne
Räschen, die zerstreut auf den Bodensteinen sitzen.
Nach den allgemeinen Bemerkungen über die Algen auf fester
Unterlage werden die wichtigsten Standorte genauer charakterisiert
und die R esultate der Probenuntersuchung angeführt,