nachlier nocli 242 Aigen- und Pilzformen gefunden. Die quaiUita-
tive Untersuolmng ergab selir hohe Zahlen. Der Höliepunlit der
Massenentfallung lälli in die wärmste Sommerzeit. Es ließ sich
keine schädigende Wirkung der Abwässer auf den Gesamtbestand
der Mikrofauna und das Fischlcben konstatieren.
\ om 17. bis 19. November 1904 wurde von L auterborn (50)
der It h e i n auf der Strecke Speier-Worms untersucht. Zur
Orientierung über die normale Flora und Fauna des Rheines
wurden das Plankton und die Lebewolt des Ufers berücksichtigt.
Das Plankton besaß auf der ganzen Strecke eine gleichmäßige
Zusammensetzung, enthielt viel anorganischen D etritus, relativ
geringe Indm duenzahl. Es wurden 19 Organismen gefunden. An
den Ufersteinen waren die Algen reichlich vertreten. An den Ein-
mündimgsstellen der Abwässer wurde ihrer Qualität und der
Intensität der Verschmutzung Aufm erksamkeit geschenkt, indem
jedesmal Plankton- und Ufervegetation und Tierwelt untersucht
wurden.
1906 erschienen V olks (108) Studien über die Einwirkung der
Trockenperiode im Sommer 1904 auf die biologischen Verhältnisse
der E l b e h e i H a m b u r g . Es wurden zwei Fangstationen:
15 km. oberhalb der Hauptsielm ündung und 17 km. von der H auptmündung,
noch innerhalb der Einwirkung der Abwässer, gewählt.
Zum Vergleich dienten die Proben aus dem ,„normalen“ Jahr
1905. 92 Fänge in beiden Jahren ergaben 667 Pflanzenformen:
207 Chlorophyceae, 292 Bacillariaceae, 65 Schizophyten. Im
Trockenjahr stieg der Gehalt an Chloriden; Zunahme der Bacillariaceen
und größerer Reichtum des Tierbestandes wurden konstatiert.
Die Unterelbe ist reich an ursprünglich m arinen Formen, die sich
im Laufe der Zeit auch dem Leben im Süßwasser vollkommen
angepaßt haben; viele sind häufig im Hamburger Hafengebiet.
Vielleicht ist der abnorm hohe Salzgehalt der Elbe nicht ohne E influß.
Durch die Trockenperiode hatte das Tier- und Pflanzenleben
weder ober- noch unterhalb der Stadt irgendwelche erkennbare
Schädigung erlitten.
1907 wurde von L auterborn (50) der R h e i n auf der Strecke
Basel-Mainz und von M arsson von Mainz-Koblenz untersucht.
Der Oberlauf weist eine große Stromgcschwindigkeit auf. Das
Plankton erwies sich auf der ganzen Strecke gleich. Es stam m t aus
dem Zürichsee (charakteristische Algen Oscillatoria ruhescens DG.
und Tabellaria fenestrata [L y n g b .] K ütz. var. asterionelloides
Gr u n .) und aus dem Bodensee {Cyclotella bodanica E u l e n s t .,
C. socialis Schütt). Bei jeder Verunreiriigungsquelle wurde das
Plankton, die Tier- und Pflanzenwelt des Ufers und des Grundes
untersucht. In den einmündenden Zuflüssen wurden auch
Planktonproben gefaßt, die jedoch meist nur D etritus und wenige
Grundformen ergaben. Es sind S c h ü t t e r und K i n z i g
vom Schwarzwald, 111, ihr Zufluß aus den Vogesen B r e n s c h ,
R o t e r R h e i n , M u r g (Schwarzwald), A 1 b, R e h b a c h,
N e c k a r . Das Neckarwasser bei Mannheim zeigt einen relativ
hohen Salzgehalt, es wurden Brackwasserformen Enteromorpha
intestinalis L in k und Bacillaria paradoxa Gr u n . gefunden. Die
N a h e lieferte 24, die M o s e l 46 Algen, darunter viele euplank-
tonische A rten; wenig mineralischer D etritus wurde beobachtet.
Im Wasser sind reichliche Chlormengen vorhanden. Es wurden
Bacillaria paradoxa G r ü n , und Melosira arenaria M oore gefunden.
1907 wurde von B rockmann das Plankton im Brackwasser
der W e s e r münduiig untersucht. Der Verfasser beschäftigte
sich vorwiegend m it Bacillariaceen (12).
1907 veröffentlichte L emmermann die Resultate seiner vom
5. September 1904 bis 30. September 1905 dauernden U ntersuchungen
über das Weserplankton hei Bremen (56). E r verwandte
Schöpfproben von je 5 Liter, die zur Ebbe- und Flutzeit
an demselben Tage stets an derselben Stelle entnommen wurden
und nachher durch Filter von feinster Seidengaze langsam filtriert
waren. Die Planktonten wurden gezählt. Es dominieren gleichzeitig
viele Formen. I. Anfang September bis Anfang Oktober
erste Bacillariaceen-Gliloropliyceenperiode; II. Anfang November
bis Mai erste Bacillariaceenperiode. III. Juni, Juli zweite Bacillariaceen
- Chloropliyceenperiode. IV. August Bacillariaceen-
Chlorophyceen-Flagellaten-Periode. V. September zweite Baoil-
lariaoeenperiode. Die' Kieselalgen spielen die Hauptrolle. Das
Wasser zeigt nur einen leichten Grad von Verschmutzung. Die
Flutproben enthalten meist bedeutend weniger Organismen als
die Ebbeproben. Es wurden 106 A rten beobachtet. C harakteristische
Formen sind: Chlamydomonas monadina St e in und
pertusa St e in , Cryptomonas erosa E h r e n b ., Stephanodiscus Hantzschii
var. pusilla G r u n ., Cyclotella Meneghiniana K üt z ., C. oper-
xulata (Ag .) K ütz., Synedra delicatissima var. mesoleia G r u n .,