
meisten Algenarten kosinopolitisch sind und in allen untersuchten
Flüssen Europas, sowohl wie anderer Erdteile Vorkommen, so daß
die Algenkatalogo sehr älinlich sind, so lassen sich doch bei jedem
Flusse gewisse Eigentümlichkeiten finden, w'elche ihn von anderen
unterscheiden. Zu den charakterislisohen Merkmalen der Algenflora
der Limm at gehören folgende; 1. A uftreten der seltenen
Algen Holopedia geminata L a g e r h . und Allogonium Wolleanum
H a nsg., wobei die letztere niclit gerade selten ist. 2. Häufigkeit
der 4 Oscülatoria-Anexv. 0. ruhescens DG., irrigua K ütz.,
anguina B ory und amoena (K ü t z .) G om. 3. Reichtum an Phormi-
dium -Avien (8), von denen Ph. tenue G om. weit verbreitet und in
großer Menge vorhanden ist. 4. Starke Entwicklung der Diatoma
vulgare B ory, der Cocconeis pediculus E h r e n b . und Cladophora
glomerata K ütz. 5. Große Artenzalil der G attungen Navicula,
Comphonema, Cymbella und Stigeoclonium. 6. Schon von K übler
(48) und M otschi (64) betonter, für die Flüsse charakteristischer
Reichtum an kettenbildenden A rten (Diatoma vulgare B ory,
Tabellaria fenestrata (Lj n g b .) K ütz., Asterionella gracillima
(H antzsch) H e ib .).
Von den negativen Xlerkmalon sind folgende bemerkenswert;
sehr schwache Entwicklung oder Fehlen der meisten Gattungen
einzelliger Schizophyceae und Chlorophyceae-, Arm ut an Desmidia-
ceen; Fehlen der großen Formen der Navicula der Sektion N eidium
und Pinnularia-, Abwesenheit oder richtiger große Seltenheit der
G attungen Scytonema, Rivularia, Bulbochaéte, Chaetophora,
Coleochaete.
E s sind ca. 30 A rten als häufig zu betrachten, welche weit
verbreitet sind und in großen Mengen auftreten können. Zu ihnen
gehören; Oscillatoria ruhescens DG., Ose. irrigua K ü tz ., Osc.
amoena (K ü tz .) Gom., Phormidium tenue (¡Menegh.) Gom., Tolypothrix
distorta K ü t z ., Ceratium hirundinella 0 . F. M., Melosira
islándica subsp. helvética O. X I ü ll e r , Tabellaría fenestrata
(L y n g b .) K ü tz ., Diatoma vulgare B o r y , Fragilaria crotonensis
(E dw .) K i t t o n , Frag, capucina Desm., Synedra delicatissima
W. Sm., Synedra ulna E h r e n b . , Asterionella gracillima (H a n tz s c h )
H e ib ., Achnanthes minutissima K ü tz ., Cocconeis pediculus E h r e n b .
und placentula E h r e n b . , Navicula cincta E h r e n b . , Navicula radiosa
K ü tz ., Amphipleura pellucida K ü tz ., Comphonema constrictum
E h r e n b . , C. olivaceum L y n g b ., Cymbella prostrata (B e r k .) R a l f s ,
C. ventricosa K ü t z ., Rhopalodia gibba K ü t z., Nitzschia dissipata
(K üt z .) Gr u n ., Sphaerocystis Schröteri Gh o d a t , Ulothrix zonata
K ü t z., Cladophora glomerata K ü t z., CI. fracta (K ü t z .) ampl. B r a n d .
Nachdem das ausführliche Verzeichnis der Algen in system atischer
Reihenfolge gegeben wurde, muß die natürliche Gruppierung nach
Form ationen folgen, wo eine bestim m te mehr oder weniger große
Gesellschaft der Algen unter gleichen äußeren Bedingungen lebt
und infolgedessen ähnliche Gharakterzüge ihrer Morphologie und
Biologie aufweist. Es sei m it der Gesellschaft der schwebenden
Algen, dem Plankton begonnen.
Das Plankton.
Die Untersuchung dauerte von Ende XIai bis Xlitte Juli 1907,
dann ohne U nterbrechung von Ende Oktober 1907 bis Juli 1909.
Es wurden nur Oberflächenzüge ausgeführt. In der ersten Periode
der U ntersuchung wurden Planktonfänge 3—4 mal im Xlonat
und gleichzeitig an verschiedenen Stellen der Lim m at entnommen,
nachher 2—1 mal im Xlonat. Zum Fang diente das Xlüllersche
Gazenetz No. 17. Bis zum H erbst 1908 konnten Fänge nur vom
Ufer, kleinen Brücken und Treppen ausgeführt wurden; das
Wasser war stellenweise seicht, und es ist nicht zu verwundern,
daß die Proben viele Uferformen aufweisen. Auf der Sihlseite,
wo zur Zeit des Hochwassers die Strömung sehr stark ist und bei
niedrigem Stand große Steine bis an den Wasserspiegel reichen,
war es auch nachher nicht möglich, die Proben vom. Schiff aus zu
fassen. Im H erbst 1908 erhielt ich von der Polizei-Direktion die
E rlaubnis zur freien F ah rt auf der ganzen Strecke, einige Stellen
m it reißender Strömung, wie beim oberen und unteren Xlünlesteg
(künstliche Wasserfälle) ausgenommen. Dabei wurde das Plankton
nur in der Flußm itte gefischt. Einige Tropfen jedes Fanges wurden
meist lebend untersucht und der wasserhaltige Fang m it Formahn
abgetötet.
Die Liste der Organismen, die im Plankton gefunden wurden,
ist eine sehr große; es sind darunter viele Ufer- und Bodenformen
anzutreffen, die nur zufällig im Plankton auftreten. Besonders
zeichnet sich jede am Sihlufer gefaßte Probe durch Reichtum an