blieb von der Invasion dieser Alge beiiialio vollständig verschont.
Seit den Jahren 1907—09 scheint sie in Abnalnue begriffen zu sein,
sie traf nie massenhaft als überwiegende, höchstens als liäufige A rt
a u t. Die forma tenuis O. XIüller ist viel seltener als die Hauptform.
D i e C y c l o t e l l e n treten niemals in großen Xlengen auf.
In jeder Probe ist das ganze Jahr hindurcli irgend welche Form
vereinzelt anzutreffen. Cyclotella comta ( I ü i i r e n b . ) K ü t z. A^ai.
melosiroides K i r c h n . wurde nur einmal am 15. Juli 1907 gefunden;
var. quadrijuncta S c h r ö t e r = Sc/iröieri L emm. auch vereinzelt am
3. XIai 1908 und 20. Xlärz 1909. Die Kolonie bestand aus 5 Individuen.
Vielleicht ist diese kleine V arietät etwas häufiger, aber
sie läßt sich nur in frischem Xlaterial unterscheiden.
S t e p h a n o d i s c u s H a n t z s c h i i G r u n . var. p u s i l -
l II s Gr ü n , besitzt ein Frühlingsm aximum von Xlitte April bis
E nde XIai. Im Jahre 1907 war St. noch am 23. XIai häufig, 1908
am 22. April sehr häufig dominierend m it Asterionella, 1909 am
15. April sehr häufig, dom inierte m it Synedra delicatissima W. Sm .
Später wird St. selten, er wurde im W inter nicht gefunden. Im
frischen Xlaterial kann m an die feinen Kieselnadeln (Schwebborsten)
beobachten; beim Eintrocknen fallen sie ab und zerbrechen.
Z acharias (113) gelang es durch sehr allm.ähliche Eintrocknung
die Borsten zu erhalten und zu untersuchen. Am unteren Teile
der Borste beobachtete er einen hülsenartigen Basalteil, dessen
Höhlung genau zu dem Zapfen paßt, dem die Borste aufsitzt.
Im H erbst fallen die Borsten regelmäßig von selbst ab; die Loslösung
erfolgt in der Weise, daß die Hülse an der Borstenbasis
von dem Fortsatze, dem sie aufsaß, abgleitet. Nach S chröder
(94) treten die Borsten nur im H erbst auf; L emmermann fand sie
in der Weser (56) besonders im A ugust; doch bem erkt er, daß sich
keine bestimm te Gesetzmäßigkeit im A uftreten und Verschwinden
der Nadeln erkennen ließ. Ich habe sie nur im April und Xlai,
wenn die Alge in großer Xlenge auftritt, gesehen. In der Themse
und der Oder ist St. ein häufiger Som m erplanktont, der zahlreiche
Kieselnadeln trägt. In der Weser gehört St. zu den perennierenden
A rten, die größten Xlengen erschienen von Xlai bis September.
T a b e l l a r i a f e n e s t r a t a (Ly n g b .) K ü t z . ist perennierend
m it dem XIaximum im W inter und Frühling. 1907—08
war sie von Ende Oktober bis Mitte Dezember häufig, dann wurde
sie selten, um bald nachher von Ende Januar bis Ende April wieder
in größeren Mengen zu erscheinen. 1908—09 war sie häufig von
Ende November bis Ende April. Die zwei üblichen Bacillanaceon-
maxirna waren hier nicht deutlich ausgeprägt. Sie war auch me
m assenhaft und dominierend.
Vor 1896 fehlte Tab. im Plankton des Zürichsees (96). 1896
trat sie invasionsartig auf, zeigte ungeheure Vermehrung, färbte,
das Wasser gelbbraun und war das ganze Jahr dom.inierend. 1901
zeigte sie schon zwei Maxima; in der ersten Hälfte XIai und Anfang
November (59). Diese Zeiten stimm en also m it den von m ir
beobachteten im wesentlichen überein. B ally fand sie auch als
dominierende A rt, einzig 1905—06 tritt sie etwas zurück; sie scheint
von Oscillatoria rubescens und Melosira verdrängt zu werden. Die
deutliche Abnahme der Tab. 1 9 0 7 -0 9 ist vielleicht dem A uftreten
größerer Xlengen von Synedra delicatissima und von Stephanodiscus
L zuschreiben. L o z e r o n (59) m achte 4 Serien Xlessungen von je
100 Individuen, er erhielt immer gleiche eingipfelige K urven, der
Gipfel lag bei 46 \i.. Xlessungen der Tabellaria von 1897 bis 1901
ergaben'eine Größenabnahme von über 1 :j. per Jahr (53—46 ;i.).
Bei Durchmusterung verschiedener Proben erwiesen sich die
K etten stets kleiner als die Sterne, diese besaßen m anchm al die
doppelte Kettengröße. Dieser Größenunterschied führte^ mich
auf den Gedanken, durch Xlessungen nachzuprüfen, ob die Kurven
auch jetzt sich eingipflieh erweisen werden. Es wurden 300 Xlessungen
am Xlaterial vom 3. XIai 1908 ausgeführt; 100 Individuen
K etten und Sterne gemischt, 100 Sterne und 100 K etten. Bei
gemischtem Xlaterial erwies sich die größte Iiidividiienmenge
],ei 31—36 (x, der Gipfel der K urve lag bei 33 ;x. B ei.100 Sternen
lag der Gipfel bei 33 yi, die größte Individuenzahl befand sich bei
3 3 _ 3 6 IX, 100 K etten zeigten die größte Individuenzahl bei 29 bis
36 jx, der Gipiel lag auch bei 33 '¡x. Das Xlittel für die Sterne war
34,5 ;x, für die K etten 32,5 ;x, also ein minimer Unterschied. Die
Individuenlänge lag zwischen 25 und 76 ;x.
Der von Prof. S c h r ö t e r beschriebene parasitische Pilz Phlyc-
tidiiim Tabellariae C. S c h r ö t e r wurde von m ir nicht beobachtet.
V a r. a s t e r i o n e l l o i d e s G r u n . kom m t das ganze Jahr,
meist in Sstrahhgen Sternen vor. 1907 w ar sie im Juli m assenhaft,
dann ziemlich häufig bis Anfang Dezember. 1908 w ar sie im Xlai.
September und Oktober häutig. 1896 fand Schröter, daß Tabellaría
im Sommer Sterne und Spiralen, im W inter K etten bildet. 1901