
 
		ist  OsciUaria  (Lyngbya)  membranacea  (K ütz.)  K ir c h n .  die  das  
 ganze  .falir  vorliaadcu  ist.  Die  Gruppe  der  Blaualgen  ist  vorwiegend  
 tropiscli;  hohe  Tem peratur  des  Wassers  und  starke  Insolation  
 sind  die  Faktoren,  die  ihre  üppige  Entwicklung  bedingen,  
 ln  den  Gebirgen  der  Tropen  ist  das  Schizophyceenelement  ebenso  
 wenig  entwickelt,  wie  in  der  gemäßigten  Zone. 
 Die  Schizophyceen  finden  sich  gern  in  Ami'unreinigten  Gewässern  
 vor. 
 D i e   B a c i l l a r i a c e e n   sind  nach Arten-  und  In dm d u en zahl  
 das  wichtigste  Element.  Sie  zeigen  eine  Vorliebe  für  das  
 kalte  Wasser,  Avolches  gleichzeitig  andere  günstige  Eigenschaften,  
 wie  große  Durchsichtigkeit  und  größeren  Reichtum  an  Sauerstoff  
 und  Kohlensäure  aufweist.  Deshalb  ist  die  üppige  Entwicklung  
 der  Bacillariaceen  in  der  kalten  Jahreszeit  wohl  begreiflich.  Von  
 .XoA'ember  bis  April  bilden  die  K etten  der  Diatoma  vulgare  B ory  
 die  Hauptm asse  an  allen  Standorten  und  verleihen  allen  untergetauchten  
 Gegenständen  eine  gelb-braune  Farbe.  (In  der  Elbe  
 bei  Dresden  liat  sie  ihr Maximum im  Oktober,  in  dem  Flusse  Orlia  
 ist  sie  im  Januar  reichlich.)  Es  tritt  hesonders  stark  die  Amr.  
 Lhrenbergii  G r ü n .  herA'or.  Neben  Diatoma  sind  es  Melosira  
 varians Ag.  (Maximum Mitte  Februar,  in  der  Elbe  Ende  Oktober),  
 Fragilaria  capucina  D e sm.,  Synedra  ulna  E h r e n b .  var.  amphi-  
 rkynchus  (E h r e n b .)  Gr ü n .,  (Maxiro.um  A'on  Endo  Oktober  bis  
 März  und  Anfang  Mai,  in  der  Elbe  Syn.  ulna  E h r e n b .  Mitte  
 NoAmmber, in der Moldau April),  Gomphonema constrictum E h r e n b .  
 (Anfang  NoA-em.ber),  Navicula  cincta  E h r e n b .  (November  bis  
 Ende  Februar),  Navicula radiosa  K ütz  (Ende  NoA'ember bis März,  
 in der Elbe  an  allen Standorten und  zu allen Zeiten häufig  in  sehr  
 großer  IndiAuduenzahl),  Nav.  rhynchocephala  K ü t z .  (Ende  
 -November,  Elbe häufig  zu  allen  Zeiten  und  in  allen  Bacillariaceen-  
 gesellschaften),  Amphipleura  pellucida  K ütz.  (Ende  Dezember,  
 Januar),  v'elclie  in  größten  Mengen  von  November  bis  März  auftreten. 
   Im  März  und  April  beginnt  der  Rückgang  dieser  Bacillariaceen, 
   es  treten  Fadeiialgen  und m it ihnen  epipliytische  Kieselalgen  
 auf,  die  höhere  T em peratur  ertragen  können  als  die  freilebenden. 
   Cocconeis  pediculus  E h r e n b .  und  placentula  E h b e n b .  
 weisen  im  Spätsommer  und  Herbst  (August,  Oktober  bis  Ende  
 Dezember)  ihr  Maxim.um,  auf;  die  beiden  Encyonemen  von  Ende  
 September  bis  Mitte  Dezem.ber,  Gomphonema  olivaceum  L y n g b . 
 Xlitte  November  (im.  Rhein  bei  Bonn  Xlärz  bis  September,  auf  
 Cladophora,  ist  wohl  die  gemeinste  unter  den  Rlieinhacillariaceen),  
 Rhopalodia  gibba  K ü t z.  Mitte  November  bis  Ende  Dezem.ber.  
 Die  Fadenalgen werden nicht in gleichem Maße von den Epipliyten  
 befallen.  Ulothrix  träg t  spärlich  Epipliyten,  etAvas  m ehr  Oedogonium, 
   und  besonders  reich  daran  ist  Cladophora',  auf  Spirogyra  
 und  Zygnema  fehlen  sie.  Die  Ursache  dieser  Erscheinung  liegt  
 nach  Comere  (22)  in  der  Beschaffenheit  der  Membran  der  W irtsalgen: 
   die  SpirogyraiBäen  sind  Amn  Gallerte  um.hüllt,  bei  Cladophora  
 fehlt sie ganz, oder ist nur sehr schwach ausgebildet, Avas auch  
 bei  Oedogonium  der  Fall  ist.  Einige  Epipliyten  scheinen  eine  
 Vorliebe  für  gcAAisse  Wirtspflanzen  zu  besitzen.  So  koro,mt  Cocconeis  
 pediculus  E h r e n b .  meist  nur  auf  Cladophora,  spärlich  auf  
 Ulothrix,  Oedogonium  und  Vaucheria  A'or.  Die  nahe  verw'andte  
 A rt  C.  placentula  E h r e n b .  m eidet  die  genannten  Algen;  sie  tritt  
 dagegen  reichlich  auf  Xloosblättern  und  auf  höheren  Wasserpflanzen  
 auf.  Gomphonema  constrictum  E h r e n b .  kom m t besonders  
 gern  auf  Tolypothrix  und  Plectonema v o r',  Gomphonema olivaceum  
 L y n g b .,  Rhoicosphenia  ciirvata  G r u n .,  Chamaesiphon,  Allogonium  
 und  Stigeoclonium tenue  R a b e n h .  Avurden  nur  auf  Cladophora  
 beobachtet. 
 Auf  Grund  Aueljäliriger  Beobachtungen  A'on  Comere  (22)  in  
 der  Umgehung  A'on  Toulouse  beginnt  die  EntAvicklung  der  Bacillariaceen  
 Ende  Februar  in  einer  geAA'issen  konstanten  Reihenfolge.  
 Zuerst  treten  fadenförmige  A rten:  Fragilaria,  Melosira,  dann  die  
 A rten  m.it  Gallertscheiden:  Encyonema,  zuletzt  freie  Form en;  
 Navicula  und  Stauroneis  auf.  Die  E pipliyten:  Epithemia,  Gomphonema, 
   Cocconeis  sind  zuerst  selten,  da  die  W irtspflanzen  noch  
 fehlen;  sie  Averden  sehr  zahlreich  A'on  Xlitte  April  bis  Xlitte  Juli  
 und bilden dann auf den fadenförmigen Grünalgen charakteristische  
 gelbe  Überzüge,  die  das  Grün  A'erdecken.  Nach  einer  kurzen  
 Periode  der  intensiven  Vermehrung  nimm.t  die  EntAA-icklung  der  
 Bacillariaceae bedeutend  ab;  im  Sommer und  H erbst  ist  das  Über-  
 Aviegen  der  Epipliyten  charakteristisch. 
 Im  Rhein  bei  Bonn  und  Köln  (87)  kommen  die  Kieselalgen  
 in  großer  Arten-  und  IiidiA'iduenzahl  überall  am  Rlieiniifer  A'or.  
 Sie  treten  A’on  Xlärz  bis  Dezember  auf,  Januar  und  F ebruar  sind  
 also  im  Gegensatz  zu  der  Lim m at  sehr  bacillariaceen arm.  In  der  
 Elbe  bei  .Dresden  (90)  erscheint  diese  Familie  in  der  größten  Fülle 
 Archiv  f.  Hydrobiologie.  VII.  9