Jiuii die größte Menge ab. Die W asserteinperaturen wurden nicht
regelmäßig gemessen, nur bei einigen Proben wurden sie notiert.
Zur Orientierung über die klimatischen Verhältnisse, unter welchen
die Algen der Lim m at lehen, können die L ufttem peraturen in
Monatsmitteln dienen, die mir von der jMeteorologischen Zentralstation
gütigst m itgeteilt wurden.
1907
G
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
13.8
15.8
15.9
17,8
September 14,4
Oktober 10,1
November 4,8
Dezember 2,7
Jahr
1908
G
- 3 ,1
0,9
3,3
6,2
14.6
18,4
17.6
15,8
13,0
8,6
-2^ 32'^
0,1
8,1
1909
C
- 2 ,5
- 1 ,5
2,4
9,9
12,2
14.5
15.6
16.7
Die Lim m at gefriert in kalten W intern nur an den Ufern zu.
Auf der ganzen untersuchten Strecke ist der Fluß von den Quaimauern
eingefaßt, oder seine Ufergehänge sind mit Steinen
gepflastert. Der Boden am Ufer ist steinig oder sandig; auf der
Sihlseite ist das B ett m it größeren und kleineren Steinen dicht
übersäet. Der Boden ist m it mehr oder weniger grobem Sand
und Schlamm bedeckt, der sich an ruhigeren Stellen reichlicher
absetzt. Zwischen Münsterbrücke und unterem Mühlesteg sind
auf dem Grund recht große Steine anzutreffen. Der Phanerogamen-
wuchs ist üppig, besonders im Oberlauf; die Vegetation entwickelt
sich im Sommer so stark, daß der Fluß gereinigt werden muß.
Im Sihl-Lim m atbett, unterhalb Drahtschmidli, finden die höheren
Pflanzen wegen der steinigen Unterlage keine günstigen Bedingungen
zur Ansiedelung, nur Ranunculus fluitans L am. tritt
spärlich auf. Als bestandbildend kommen in B etracht: Myrio-
phyllum spicatum L., Ceratophyllum demersum L., Ranunculus
fluitans L am. (besonders zwischen R athausbrücke und oberem
Mühlesteg), weniger Potamogetón lucens L. und perfoliatus L. An
senkrechten Quaimauern, Pfählen der Brücken, Ufersteinen
siedeln sich reichlich Moose an, die zeitweise in der Luft, zeitweise
im Wasser vegetieren. Eine von den M akrophyten freie m ittlere
Flußzone fehlt. Die Verunreinigungen des Flußwassers sind
unbedeutend, so daß sie keinen größeren Einfluß auf die Vegetation
ausüben können. Hierher gehören A btritte, Abwässer des Schlachthauses
und einiger technischer Anlagen, welche der Lim m at bei
der Bahnhofbrücke, beim Drahtschmidli, vor dem Wasserwerke,
am linken Ufer vor dem L ettensteg und in Wipkingen trübes
Wasser zuführen. Nicht selten ist im Schlamm und auf Cladophora
glomerata K ü t z . ein Fadenbakterium , Cladothrix dichotoma
Go hn, welches überall im stehenden und fließenden, reinem und
auch beschm utztem Wasser verbreitet ist. Typische Bewohner
des verunreinigten Wassers: Oscillatoria hrevis K üt z ., tenuis Ag.
(107) und Beggiatoa sp. wurden vereinzelt oder selten im Limmat-
wasser gefunden. Auf Grund eines solchen sporadischen Vorkommens
ist es jedoch nicht möglich, auf eine stärkere Verunreinigung
der Lim m at zu schließen. Den Einfluß der Verunreinigungen
und die Selbstreinigung kann m an erst unterhalb der Einm ündung
der städtischen Sielwässer außerhalb der Stadtgrenze untersuchen.
Ghemisohe Analysen des Limmatwassers werden nicht gemacht.
Die Sihl bringt Auel suspendierte Schlamm- und Sandpartikelchen
mit. Dieser D etritus bedingt trübe gelbe Farbe des Sihl-
wassers, welche längere Zeit ohne sich zu vermischen, neben dem
blaugrünen Limmatwasser fließt. Die Mischung erfolgt noch bei
Wipkingen nicht völlig (bei Hoohwasser). Das rechte Ufer m it
Limmatwasser trägt auf den Steinen grüne [/loiÄrix-Überzüge im
Frühling oder braune schleimige B acillariaceenhäute im W inter;
am Silüufer sind alle Steine von feinem Schlamm überlagert, in
welchem nur relativ spärliche Bacillariaceen Vorkommen, Bei
Niederwasserstand sind die Unterschiede niclit so ausgeprägt. Jede
Planktonprobe, die am Sihlufer gefaßt wird, enthält weniger
Planktonten und m ehr D etritus und Bodenformen als eine Probe
am Limmatufer. Ein extremes Beispiel stellt der Fang vom
21. Juni 1907 dar. Alpine A rten: Ceratoneis arcus K ütz . und
Ceratoneis amphioxys R a b e n h . wurden nur auf der Sihlseite
gefunden. Die Tatsache, daß das Sihlwasser gleiches Plankton
wie die Lim m at auiweist, kann m an dem Um stande zusclireiben.