eine Liste der 30 Bacillariaceen des Planktons, führt außerdem als
Uferbewolmer die Gattungen Spirogyra, Ulothrix, Cladophora,
Scenedesmus und Raphidium an. Die Bacillariaceen bildeten die
Hauptmenge.
In der Monographie über das Sililtal bei Einsiedeln (27) gibt
D ü g g e h einen Florenkatalog, wo auch die Algen des Gebietes angeführt
werden. Von den Flüssen wurde die S i h 1 und ihre
10 größeren Zuilüsse untersucht. Sie besitzen W ildbachcharakter,
das Plankton ist arten- und individuenarm. Eine Ausnahme
bildete Synedra ulna E h r e n b , Von den eigentlichen Planktonorganismen
wurden nur 5 (Ceratium hirundinella 0 . F. M., Peri-
diniiim cinctum E h r e n b ., Cyclotella Kützingiana Gh., Tabellaria
fenestrata (L y n g b .) K ütz . und Fragilaria crotonensis (Enw.)
K itton) beobachtet; es kam daneben eine Reihe anderer nicht
plauktonischer Pflanzen, die ihre Heimat am Boden oder am Ufer
haben, vor. Bei der Durchforschung der Umgebung von Freiburg
(64) berücksichtigte M otschi auch die Flüsse : S a a n e und ihre
Zuflüsse l a G e r i n e und G o t t e r o n rechts und l a G 1 â n e
und l a S 0 n n a z links, außerdem G h a n d o n, Zufluß der
Broye, die sich in den M urtner-See ergießt. In sehr stark fließendem
Wasser fand M otschi keine oder nur wenige Bacillariaceen. E rgiebiger
(50—70 A rten und Varietäten) waren die Fänge an relativ
ruliigen Stellen. Es wurde das Z urücktreten der kleinen und ein
Vorherrschen der größeren Formen beobachtet. An Stelle der
gestielten seßhaften G attungen treten frei bewegliche Formen
einzeln oder in B ändern und K etten auf.
D e u t s c h l a n d . 1893 wurde von S chenck (87) die Vegetation
des R h e i n e s bei Köln und Bonn untersucht. Phanerogamen
fehlen infolge rascher Strömung, deshalb ist der Rhein kein
günstiger Standort für Algen; sie sind auf eine schmale Uferzone
beschränkt, wo sie besonders häufig auf Steinen auftreten. Es
wurden ca. 50 Algenarten gefunden. F ür jede ist das Vorkommen
im Gebiet und die Periodizität im Laufe des Jahres angegeben.
Die wichtigsten Algen sind Ulothrix zonata K üt z ., Stigeocloniiim
tenue (Ag .) R a b e n h ., Cladophora glomerata K ütz., Bacillariaceen,
die in großer A rten- und Individuenzalil vorhanden sind, und
Oscillatoriaceae. Bei der Selbstreinigung soll die Hauptrolle den
Wasserbakterien, besonders der Beggiatoa alba V auch., die das
ganze Jahr in ansehnlicher Menge au ftritt, zukommen. Die Algen
sind nur als Sauorstofflieferanten von B edeutung. Echtes Plankton
wurde niclit gefunden, nur losgerissene Algen wurden in geringer
Menge konstatiert.
1895 publizierte L emmermann (54) die Ergebnisse seiner
H/a Jahre lang dauernden Untersuchung der Schlammdecke der
Filter des Wasserwerkes der S tadt Bremen, wo das Weserwasser
gebraucht wird. Es wurden 104 A rten; 1 Phaeophyceae, 39 Chlorophyceae,
9 Schizophyceae und 55 Bacillariaceae gefunden. Im
Sommer setzt sich in kurzer Zeit auf der Oberfläche der Sandschicht
eine mehrere Millimeter dicke Sohlammschicht ab, welche eine
weitere B enutzung des Filters unmöglich m acht. Die Algen vermehren
sich stark und vmrstojifen die Lücken zwischen den Sandkörnern.
Am verbreitetsten waren Scenedesmus quadricauda (T u r p .)
B r e b . und obliquus (T u r p .) K ü t z ., Synedra ulna E h r e n b ., Lysigo-
niiim varians Ag. und Navicula rhynchocephala K ütz . Maximum der
Chlorophyceae im Juli, der Bacillariaceen im Frühling und September.
1897 untersuchte S ch rö d e r (94) das Plankton der O d e r bei
Breslau. Von Juli bis November wurde allmonatlich 8 km. oberhalb
und unterhalb der Stadt m it einem Oberflächennetz gefischt.
Unterhalb der S tadt war das Plankton reicher. Der Strom führt
viel D etritus. Es wurden 47 A rten gefunden; die Bacillariaceae,
vornehmlich Asterionella gracillima H e i b . und Melosira granulata
(E h r e n b .) R alfs bildeten die Hauptmasse. Desmidiaceae und
Schizophyceae sind von untergeordneter Rolle für das Plankton
der Oder. Sehr häufig waren Cyclotella comta K ü t z., var. radiosa
Gr u n ., Stephanodiscus Hantzschii Gr u n . var. pusillus Gr ü n .,
Synedra delicatissima W . Sm., Nitzschiella acicularis R a b e n h .,
Dinobryen, Dictyosphaerium Ehrenbergii N äg., Actinastrum Hantzschii
L a g e r h . Vereinzelt kamen zahlreiche einzellige Chlorophyceae
vor. Ceratium fehlte. Das Plankton des Teiches des Botanischen
Gartens, welcher unterirdisch in Verbindung m it dem freien
Strome steht, war artenreicher (60 Arten).
1898 erschien das ,,Potam oplankton“ von Z acharias (112).
Es wurden einige Flüsse untersucht, um die Frage zu entscheiden,
ob im fließenden Wasser auch ein Plankton vorkomm t. In zwei
Zierteichcn, die m it P l e i ß e wasser gespeist waren, fand
Z acharias 1897 10 pflanzliche Organismen. Im Juli 1897 führte
die S c h l e i hei Schleswig m assenhaft pflanzliches Plankton
vorwiegend aus Clathrocystis, daneben aus Anabaena spiroides