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Section 5. Vorschriften über das Citieren der Autoren.
Art. 40. Um beim Anführen des Namens oder der Namen einer Gruppe
richtig und vollständig zu verfahren, und um das Publikationsdatum derselben leicht
feststellen zu können, muß auch der Name des Autors angegeben (citiert) werden,
der zuerst den betreffenden Namen oder die betreffende Kombination von Namen
veröffentlicht hat.
Beispiele: Simarubaceae Lindley, Simaruba Aublet, Simaruba laevis Grisebach, Simaruba
amara Aublet var. opaca Engler.
Art. 41. Eine Änderung in den wesentlichen Merkmalen oder in der Umgrenzung
einer Gruppe berechtigt nicht, einen anderen Autor zu citieren als denjenigen,
der zuerst den Namen oder die Kombination von Namen veröffentlicht hat.
Liegen erhebliche Änderungen vor, so fügt man dem Namen des ursprünglichen
Autors eine Erläuterung in abgekürzter Form hinzu, wie etwa mutatis charact.
oder pro parte oder excl. gen., excl. sp., excl. var. oder ähnliches dergleichen, je
nach der Art der Änderungen, die vorgenommen wurden, und je nach der Gruppe,
um die es sich handelt.
Beispiele: Phyllanthus L. em. ( = emendavit) Muell. Arg.; Myosotis L. pro parte, R. Br.
Globularia cordifolia L. 6xcl. var. ßy usw.
Art. 42. Wenn ein bis dahin unveröffentlicher Name mit Nennung des
Autors, der ihn geschaffen, von einem anderen Autor veröffentlicht worden ist, so soll
man später bei Erwähnung des Namens auch den Namen desjenigen Autors mit anführen,
der ihn veröffentlicht hat. Ebenso soll man verfahren, wenn es sich um
Namen gärtnerischen Ursprungs handelt, die mit der Angabe „Hort.“ versehen sind.
Beispiele: Capparis lasiantha R. Br. ex DC. (oder apud DC.), Streptanthus heterophyllus
Nutt. in Torr, et Gray, Gesnera Donklarii Hort, ex Hook. Bot. Mag., t. 5070.
Art. 43. Wenn eine Gruppe unterhalb der Gattung unter Beibehaltung ihrer
Rangstufe in eine andere Gruppe übergeführt oder in eine höhere oder niedrigere
Rangstufe versetzt wird, und wenn sie in diesen Fällen ihren Namen beibehält, so ist
die Umstellung gleichbedeutend mit der Aufstellung einer neuen Gruppe, und dann
ist als Autor bei dem Namen der Gruppe derjenige anzugeben, der die Umstellung
vorgenommen hat. Der ursprüngliche Autor kann in Klammern beigefügt werden.
Beispiele. — Wird Cheiranthus tristis L. in die Gattung Matthiola übergeführt, so heißt die
Pflanze Mntthiola tvistis R, Br., oder Matthiola tristis (L.) R. Br. — Wird Medicago polymorpha L.
var. orbicularis L. zur Art erhoben, so ergibt sich der Name Medicago orbicularis All., oder Medicago
orbicularis (L.) All.
Empfehlnngen.
XXV. Die Autornamen nach den Pflanzennamen werden, wenn sie nicht ganz kurz sind,
in abgekürzter Form angegeben.
Zu diesem Zwecke werden zunächst die Partikel und etwaige andere nicht eigentlich
zum Namen gehörende Buchstaben weggelassen, sodann gibt man die ersten Buchstaben an, ohne
irgend einen auszulassen. Ist ein einsilbiger Name so kompliziert, daß es sich lohnt, ihn abzukürzen,
so gibt man n u r die ersten Konsonanten an (Br. für Brown); bei zwei- oder mehrsilbigen Namen
gibt man die erste Silbe an und außerdem den ersten Buchstaben der folgenden Silbe, oder auch
deren beide ersten Buchstaben, falls es Konsonanten sind (Juss. für Jussieu; Rich, für Richard). Ist
man genötigt, weniger abzukürzen, um eine Verwechselung zwischen Namen zu verhüten, die mit
denselben Silben beginnen, so verfährt man ebenso, und gibt z. B. die beiden ersten Silben nebst
dem oder den beiden ersten Konsonanten der dritten Silbe an, oder man kann auch einen der
letzten charakteristischen Konsonanten des Namens beifügen (Bertol. für Bertoloni, zum Unterschiede
von Bertero, Michx für Michaux, zum Unterschiede von Micheli). Die Vornamen oder andere
accessorische Bezeichnungen, durch die Botaniker gleichen Namens unterschieden werden, kürzt
man in entsprechender Weise ab (Adr. Juss. für Adrien de Jussieu; Gaertn. fil. oder Gaertn. f. für
Gaertner filius).
Ist es allgemein üblich geworden, einen Namen anders abzukürzen, so folgt man am besten
dem Gebrauche (L. fü r Linné, DC. für De Candolle, St.-Hil. für de Saint Hilaire).
In den für das größere Publikum bestimmten Arbeiten sowie bei Titelangaben wird besser
nicht abgekürzt.
XXV bis. Die Anführung des ursprünglichen Autors eines Namens in Klammern ist besonders
dann zu empfehlen, wenn die Synonymie nicht beigegeben ist oder die letztere mit Namen
überladen ist. In der Paläobotanik ist es gebräuchlich, stets den ursprünglichen Autor eines A rtnamens
oder eines Namens einer Unterabteilung der A rt in Klammem beizufügen.
XXVter. Bei der Anführung von Autoren aus der Zeit vor dem Beginne der Nomenclatur
einer Gruppe wird man sich vorzugsweise der eckigen Klammern oder des Ausdrucks bedienen,
falls man es überhaupt fü r nützlich oder wünschenswert hält, sie zu citieren. Es gilt diese Art des
Citierens der Autoren besonders für die Mycologie, wenn es sich darum handelt auf Autoren h in zuweisen,
die der Zeit nach Fries oder Persoon vorangehen. — Lupinus [Tournef. Inst. 392 t. 2 l3
(1719)] L. Sp. ed. 1, 721 (1753) et Gen. ed. 4 , 322; oder Lupinus Tourn. ex L. — BoleHis
piperatus [Bull. Hist. Champ. Fr. 318, t. 451, f. 2 (1791—1812)] Fries, Syst. myc. I, 388 (1821);
oder Boletus piperatus Bull, ex Fries. '
Section 6. Vorschriften über die Beibehaltung eine s Namen s für den Fall,
daß eine Gruppe zerlegt, umgearbeitet, umgestellt, in ihrem Range erhöht oder
erniedrigt wird, oder wenn zw e i Gruppen gleichen Ranges vereinigt werden
oder bei Pflanzen mit pleomorphem Entwicklungsgang.
Art. 44. Eine Änderung in den Merkmalen, oder eine Umarbeitung einer
Gruppe, die zum Ausschluß gewisser Bestandteile oder zur Aufnahme neuer führt,
berechtigt nicht dazu, den Namen oder die Namen der Gruppe zu ändern, falls nicht
einer der im Art. 51 behandelten Fälle zu berücksichtigen ist.
Beispiele. — Die Gattung Myosotis wurde von R. Brown anders gefaßt als von Linné, ihr
Name wurde jedoch deshalb nicht geändert und darf auch nicht geändert werden. — Manche Autoren
haben m\t Centaurea Jacea L. eine oder zwei Arten vereinigt, die Linné davon abgetrennt hatte; die
Gruppe, die so zustande kam, h a t die Bezeichnung Centaurea Jacea L. sensu ampl. oder Centaurea
Jacea L. em. Visiani, em. Godron, zu führen; die Aufstellung eines neuen Namens [Centaurea vulgaris
Godr.) ist überflüssig.
Art. 45. Wird eine Gattung in zwei oder mehrere zerlegt, so muß ihr Name
erhalten bleiben, und er wird dann einer der hauptsächlichsten Teilgattungen beigelegt.
Enthält die Gattung eine Section oder eine andere Unterabteilung, die nach ihrem
Namen oder den ihr zugehörenden Arten den Typus oder den ursprünglichen Bestandteil
der Gruppe darstellt, so wird der Name für diesen Teil beibehalten. Sind dagegen
keine Sectionen oder dergleichen Unterabteilungen vorhanden, und ist einer
der abgetrennten Teile bedeutend artenreicher als die ändern, so verbleibt diesem
der Name.
:sj