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Familiennamen zu vergleichen und Eigennamen wie diese. Diese Namen können
einen ganz beliebigen Ursprung haben, sie können sogar ganz willkürlich gebildet sein.
Beispiele: Rosa, Convolvitlus, Hedysarum, Bartramia, Liquidamhar, Gloriosa, Impatiens, Manihot.
Art. 25. Die Namen der Untergattungen und Sectionen sind gewöhnlich
Substantiva und älmeln den Gattungsnamen. Die gleiche Bezeichnungsweise kann
man auch auf die Untersectionen und die noch unterhalb dieser stehenden Stufen ausdehnen,
jedoch werden diese meist mit Eigenschaftswörtern bezeichnet, die in der
Mehrzahl stehen und mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben werden, oder man
ersetzt die Namen durch eine Ordnungszahl oder einen Buchstaben.
Beispiele. — Substantivische Namen: Fraxinaster, Trifoliastrum, Adenoscilla, Euhermannia,
Archieracium, Micromelilotus, Pseudinga, Heterodraba, Gymnocimum, Neoplantago.
Adjectivische Namen: Pleiostylae, Fimbriati, Bibracteolata, Pachycladae.
Empfehlnngfezi.
IV. Leitet man den Namen einer Gattung, Untergattung oder Section von einem Personennamen
ab, so verfahre man auf folgende Weise:
a) Geht der Personenname auf einen Vokal aus, so wird der Buchstabe -a angehängt (z. B.
Bouteloua, nach Boutelou; Ottoa, nach Otto; Sloanea, nach Sloane); hat jedoch der Personenname
bereits die Endung a, so wird der Endvokal in die Endung -aea umgewandelt (Beispiel: Collaea,
nach Colla).
b) Geht der Personenname auf einen Konsonanten aus, so wird die Endung -ia angehängt
(z. B. Magmtsia, nach Magnus; Ramondia, nach Ramond); geht jedoch der Personenname auf -er
aus, so hängt man -a an (z. B. Kernera, nach Kerner).
c) Die Silben, die durch diese Endungen keine Veränderung erleiden, bewahren genau ihre
Rechtschreibung bei, ja es bleiben sogar die Konsonanten k und w wie auch Vokalzusammenstellungen
erhalten, die im klassischen Latein nicht gebräuchlich waren. Buchstaben, die dem Latein der Botaniker
fremd sind, werden in die geeignete Form überführt; diacritische Zeichen fallen fort. Die ä, ö, ü
der germanischen Sprachen werden in ae, oe, ue, die h, e der französischen Sprache im allgemeinen
in e umgewandelt
d) Die Namen können ein Praefix oder Suffix erhalten, auch kann man Umstellungen der
Buchstaben oder Abkürzungen vornehmen. In solchen Fällen gelten sie als Namen, die von dem
ursprünglichen verschieden sind.
Beispiele. Durvillea und Urvillea: Lapeyroicsea und Peyrousea; Englera, Englerastrum,
Englerella; Bouchea und Ubochea; Gerardia und Graderia; Martia und Martiusia.
V. Wer Gattungsnamen zu veröffentlichen hat, halte sich an folgende Vorschriften:
ö) Man vermeide allzulange und schwer auszusprechende Namen.
&) Niemals verwende man einen Namen, der schon einmal gebraucht, aber dann in die
Synonymie verwiesen worden ist. (Man vermeide also die Bildung von Homonymen.)
c) Man vermeide es, Gattungen ganz unbekannten Personen oder solchen zu widmen, die
der Botanik oder doch den Naturwissenschaften völlig fern stehen.
d) Man entnehme n u r dann einen Namen der Sprache einer unzivilisierten Nation, wenn
er sich in den Reisewerken öfter angeführt findet, wohlklingend ist und sich leicht dem Lateinischen
und den Sprachen der zivilisierten Nationen anpassen läßt.
e) Man deute, wenn möglich, durch Zusammensetzung und Endung des Namens die verwandtschaftliche
Stellung der Gattung oder ihre Ähnlichkeit mit irgend einer ändern an.
/ ) Man vermeide die Verwendung substantivisch gebrauchter Adjectiva.
g ) Man gebe nie einer Gattung einen Namen, dessen Form vielmehr auf eine Untergattung
oder Section schließen läßt (z. B. Eusideroxylon-, dieser Name wurde fü r eine gültige Gattung der
Lauraceae verwendet und darf nicht verworfen werden).
T h) Man bilde nicht einen Namen aus Bestandteilen zweier verschiedenen Sprachen (nomina
hybrida-, man vermeide also die Bildung von sogenannten hybriden Namen).
VI. Wer Untergattungs- oder Sectionsnamen zu bilden hat, beachte obige Vorschriften
und außerdem noch folgende:
d) F ü r die hauptsächlichste Unterabteilung einer Gattung wähle man vorzugsweise den
Namen so, daß er mit einer Abänderung oder einem Zusatze den Gattungsnamen wiederholt (man
erreicht dies z. B. durch Voranstellung der Silbe Eu- vor einen Gattungsnamen griechischen Ursprungs,
durch Anhängen der Silben -astrum oder -ella an lateinische Namen, oder durch irgendwelche andere
Abänderungen, wie sie der Grammatik und dem Gebrauche der lateinischen Sprache entsprechen).
¿) Man vermeide es, einen Untergattungs- oder Sectionsnamen innerhalb einer bestimmten
Gattung in der Weise zu bilden, daß man die Endung -oides oder -opsis an den Namen dieser Gattung
anhängt, verwende vielmehr diese Endungen bei Untergattungen oder Sectionen, die einer anderen
Gattung in gewissen Zügen ähnlich sind; man hängt sie dann dem Namen dieser Gattung an, falls
er griechischen Ursprungs ist.
c) Man verwende fü r eine Untergattung oder Section nie einen Namen, der bereits als
Untergattungs- oder Sectionsname innerhalb einer anderen Gattung vorkommt, und ebensowenig
bediene man sich zur Bezeichnung einer Untergattung oder Section eines Namens, der schon für
eine gültige Gattung vergeben ist.
V II. Will man zugleich mit dem Namen der Gattung und Art auch den der Untergattung
oder Section angeben, so kommt letzterer in Klammern zwischen Gattungs- und Artname zu stehen;
z. B. Astragalus (Cycloglottis) contortuplicatus.
§ 4. Nome n c l a tu r der Ar t e n und ih r e r Un t e r a b t e i lu n g e n .
Art. 26. Die Art (und das gilt auch für solche Arten, die schon für sich selbst
eine [sogenannte monotypische] Gattung bilden) wird bezeichnet mit dem Namen der
Gattung, zu der sie gehört, und einem darauffolgenden, gewöhnlich adjektivischen speci-
fischen Namen (epitheton specificum, specifisches Epitheton, Artname im engeren Sinne).
Es ergibt sich demnach als Bezeichnung für eine Art eine Kombination zweier Namen
(Binom, binärer Name).
Beispiele: Dianthus monspessulanus, Papaver Rhoeas, Fumaria Gussonei, Uromyces Fabae,
Geranium Robertianum, Embelia Sarasinorum, Adiantum Capillus Veneris. — Linné verwandte bisweilen
Symbole bei den specifischen Namen; Art. 26 verlangt die Überführung der Symbole in
Wörter, z. B. Scandix Pecten-Veneris {= Scandix Pecten Ç), Veronica Änagallis-aquatica ( = Veronica
Anagallis \J ).
EmpfeMangfeu.
V n i . Der specifische Name soll im allgemeinen etwas über das Aussehen, die Merkmale,
die Herkunft, die Geschichte oder die Eigenschaften der A rt aussagen. Wird er von einem Personennamen
abgeleitet, so geschieht dies gewöhnlich, um an den Namen dessen zu erinnern, der die Art
entdeckt oder beschrieben, oder der sich sonst irgendwie mit ihr beschäftigt hat.
IX. Verwendet man Namen von Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts, Namen ^ ^ J
von Ländern oder Örtlichkeiten zur Bildung der specifischen Namen, so erhalten diese die Form
eines Substantivs im Genitiv (Clusii, saharae) oder adjectivische Form (Clusianus, dahuricus). Künftig
vermeide man es, zur Bezeichnung zweier verschiedenen Arten der gleichen Gattung sowohl den
Genitiv eines Namens wie das von demselben Namen abgeleitete Adjectiv zu gebrauchen (z. B. hätte
vermieden werden sollen die Aufstellung des Namens Lysimachia Hemsleyi Franch. in Joum. de bot.
IX. 1895_ 461 {= L. Franchetii Kunth), da es bereits eine Lysimachia Hemsleyana Maxim, in Hook.
Icon. pl. XX. [1891] t. 1980 gab).
X. Alle specifischen Namen schreibt man mit kleinen Anfangsbuchstaben; davon sind ausgenommen
alle von Personennamen abgeleiteten Namen (substantivische wie adjectivische), sowie
diejenigen specifischen Namen, die substantivische oder adjectivische Gattungsnamen darstellen.
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