
punct kommt, und sich nun gern in der umiie- I
genden Landschaft orientiren will. Für diesen I
wird eine solche treue Beschreibung, weijn sie I
auch w'eiter nichts als blofse Nomenclatur ist,
ein sehr interessanter topographischer Schlüssel,
der ihm die ganze umliegende Landschaft, so
weit sein Blick oder sein Telescop trägt, auf-
fchliefst, und in sie gleichsam hineinführt.
Indessen hat eine solche topographische Be- 1
Schreibung einer weiten Aussicht unendliche I
Schwierigkeiten, und setzt langwierige und oft I
wiederholte Untersuchungen der ganzen Gegend
, von verschiedenen Puncten aus, voraus,
wenn sie getreu und zuverlässig seyn soll. Wer I
kann z. E. alle sichtbare Orte und Puncte in drei
Ländern, Böhmen, Schlesien und den Lausitzen
, die man auf den hohen Standpuncten
des Riesengebirges erblickt, so genau und bestimmt
kennen, ohne überall an Ort und Stelle
selbst gewesen, und selbst ein guter Ingenieur-
Geograph zu seyn? Ich bin in Böhmen nicht
weit gewesen, weil dort das Zeichnen von Ansichten
und alles Untersuchen durchaus verboten
ist. Der Freiherr v. Oersdorf ist aber von seiner
Jugend an mit dieser geographischen Liebhaberei
umhergereist, in Böhmen, so weit Er
kommen konnte, in Ober - und Niederschlesien
überall, so wie in den beiden Lausjtzen und
Chur - Sachsen. Auch hatte er alle die Hülfs-
mittel, die zu einer gründlichen Kenntnils dieser
Art gehören y als gute Charten u. s. w. und
wo selbst die besten Charten unrichtig waren,
da untersuchte und erforschte er selbst an Ort
und Stelle die Sache, um zur bestimmten Richtigkeit
zu kommen.
Der Freiherr v. Gersdorf ist also vielleicht
der einzige Mann, der dem geographischen Wanderer
durchs Riesengebirge diesen interessanten
Dienst leisten kann, da er alle Puncte desselben
genau kennt. Ich stellte ihm daher bei seinem
mir geäufsertem Wunsche, wegen Beschreibung
obgedachter drei Aussichten, mein Unvermögen
dazu vor , und bat ihn zu diesem
Zwecke lieber seine eigenen, auf diesen drei interessanten
Puncten gemachten Untersuchungen
und Bemerkungen zu geben. Da ich nun hierzu
seine gütige Erlaubnifs erhielt, so kopierte ich
folgende drei topographische Panoramen wörtlich
aus seinem interessanten Tagebuche $ und
sage diesem edlen Freunde und Beförderer dieser
Wissenschaft dafür hier öffentlich meinen wärmsten
Dank. So trocken auch diese Beschreibun-
D 2