
fest mit dem Basalte in seinem Uebergange verbunden.
Der Herr v. Gersdorf in Meffersdorf
besitzt in seiner Mineraliensammlung eine geschliffene
Dose von diesem Gestein, welche halb
aus reinem Granit, halb aus reinem Basalte besteht.
Ich stieg damals aus der kleinen Schneegrube
auf einem Einsturze über den Felsenkamm
hinüber, um in die gro/se Schneegrube
so auf dem kürzesten Wege zu kommen. Diese
liegt nun gleich östlich neben der kleinen.
Wer den Weg über diesen Felsenrücken,
der beide Gruben trennt, fcheuet, der darf
nur seinen Rückweg an der Abendseite der kleinen
Grube wieder heraufnehmen, und er kann
dann am östlichen Rande der grofsen Schneegrube
hinunter gehen, wo er ohne Mühe in sie
gelangen wird. Auch ist an der Ostseite in der
Vertiefung bald ein schöner Standpunct zu finden,
von welchem man diß Felsenruinen der
grofsen Schneegrube *) in ihrer fürchterlichen
Erhabenheit betrachten kann, und wo ich sie
gezeichnet habe.
Wie ungeheure Thürme , unendlich man-
nichfaltig, steigen die Granitkolosse hier senkrecht
in die Höhe. Der Zahn der Zeit na<gDt an
ihrer trotzenden Harte, und trennt durch Was-
\
*) M. s. No. IV. der Schlesisch. Ansichten etc. Die grofse
Schneegrube.
ser Frost und Hitze immer Trümmer von diesem
Felsencircus los. In und an den steilen
Felsen ist wenig oder keine Vegetation sichtbar.
In düsterm Grau stehen sie, erhaben durch sich
selbst, da. Bios die Prímula minima wächst
in dem sparsamen wenigen Boden. Aber an den
Einstürzen, wo ein bischen Staub ruhiger liegen
b lieb , beginnt schon eine üppige Vegetation.
Wälder von Pflanzen wachsen mannshoch hinan.
Der violétrothe Sonchus alpinus bildet ganze
grofse Fluren. Das Lilium Martagon , die
grofse prächtig blaue Gentiana acaulis und andere
seltene Pflanzen und Straucharten sind hier
gleichsorgfältig angebaut und gepflegt.
Drei ungeheure Steindämme , welche zwei
Teiche oder kleine Seen einschliefsen, nehmen
den tiefern Abhang der Grube ein, und die Knie-
holzwaldungen , die sich in die einstürzenden
Felsen, wo es nur möglich w a r , einnisteten,
stehen in ihrem lebhaften Grün, wie Wellen
einer grünen See, ungestört und üppig da. In
ihnen findet das Wild ruhigen und ungestörten
Aufenthalt. Man ist hier wie in einen fremden
Welttheil gezaubert. Alles erscheint sonderbar
und neu.' Der untere See , welcher vielleicht
einige hundert Fufs tiefer liegt, als der obere,
behält selbst in den dürrsten Sommern sein Wasser
5 den obern fand ich in einem heifsen Sommer,
dem ein trockener Winter vorangieng,
ohne Wasser.