
V i e r t e r T a g .
Der folgende Vormittag ist für den Elbgrund
bestimmt. Dieser fängt ein wenig westlich
hinter der Pudelbaude a n , läuft zuerst gegen
Süden , dann wie ein Winkelhaken nach
Osten.
Wer die Schönheiten des Elbgrundes in ihren
besten Wirkungen sehen w i l l , mufs von unten
anfangen bei St. Peters und in ihm bis zu
seinem Anfänge hinaufgehen.
Ich wählte auf einer meiner Touren einen
eignen Weg , um in seine schönsten Partien zu
kommen. Ich gieng nämlich ah der Westseite
des Pudelwassers hinunter, in südöstlicher Richtung
, ohne W e g , durch hohes Gras, Pflanzen
und dicke Sträuche, wand mich durch Windbrüche,
fand oft noch den besten Weg im
Bette des Pudelwassers selbst, und näherte mich
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endlich jäh herabgehenden Felsen, über welche
ich hinabstieg j ich kam auf diese Weise zu
einem der schönsten Wasserfälle, von welchem
ich vorher nie etwas gehört hatte.
Das Pudelwasser stürzt nämlich hier in der
wildesten Gegend über die Felsen in zwei Hauptabsätzen
, zwischen hohem Grase, Sträuchen
und Bäumen, in die'Tiefe hinab, so, dafs der
obere Absatz des Wasserfalles in zwei Cascaden,
der untere sich in drei zertheilt. Quer über die
Felsen und Wasserfälle hatten die Sturmwinde
alte Tannen und Fichten hingeworfen, welche
nun ihrer Verwesung schon n ahe, sehr viel
beitrugen , das Ganze malerischer zu machen.
Ein wenig tiefer kam ich an die Elbe, über welche
hier eine hölzerne Brücke geht, worüber
die armen Pferde, welche in den Gebirgen grausam
genug behandelt werden , Bretblöche hier
aus der Tiefe des Elbgrundes herauf durch die
sieben Gründe bis auf den Kamm des Riesengebirges
schleppen müssen, wo sie dann in der
Vertiefung, difc sich zwischen der kleinen Sturmhaube
und dem Mädelkamme befindet, abgeladen,
und von hier an der Nordseite des Gebirges
hinunter nach Schlesien gebracht, und in
den Schneidemühlen zu Bretern und Latten zerschnitten
werden.
Von dieser Brücke an bildet die Elbe bis an
denFufs des Görkischgebirges, wo sie im rech