i i i B E i l fftiS C I F K ï i L
B a i u l i b r i i c h e .
J ) i c Brticlie. wclflio ausser tlor Lcisfoiigcgfii,!. «Iciii Naliplring und
der wrisseii Buiirlilinio au den vcrsrliirdi'm-n «t-gpiideii <lor heucgliclicn
Baiirli wandln lg vorkomiiicii. nennt ninn ItniichbrCichc {Jhrniac vcufruki),
und untersoll ei d f t sie in vordere und Imilerp.
Der mr<hrv liniichhnii-h yU. vrntrnlU unttrior. IL vciitro-lnleralis.
Laparocph. IlijiioyastroccU^ cntstoiif. ausser den so eben genannten Regenden,
an <ler voriieren ^A'and unil dum bcweirticlicn Tlioile der beiden
Scitcnwänilc der Haiicldiüble (vergleirbe S. 14). Monu ein Kingeweld
die Fasern der Haiicbniuskeln dnrclibolirct und die Haiieldiaiit in eine
GesehHiiIsf erhebet.
Kllnkowh sali am Baiicli einer TO .Taiire niten Fi'an in der Gegend
des er-stcn scbnigen auevstreifens des reehten geraden Banebniuskels eine
Gescliwiilst von der Grösse einer wclscheu Niiss- ' Bei der Zersliederung
fand er alle Kingeiveide in ilu'er natüriiclien La g e , bis aui das runde
Band der Le b e r , « eicbes dnrcii die I Zoll grosse OelTining des MuskeU
vorgetreten und 6 Zoll lang war.
Le Mnirc sali bei ci„c.» Jlenseben ztvci Buucbhriiel.e z.i gleicher
Zeit, nämlich einen am Uiiftbeinkamme. und den anderen znr Seite des
Blnsenlns pyramidalis. Bei ciiii-r im vierten Monate Schwangereu fand
er drei, uelcLc dureli unsinniges Tanzen cntsfandeji « a rwi : zwei davon
befanden sich in <ler linken Hälfte der Regio epigastrica. und der drifte
an der Seite des Miisc. pyramidalis. Dieser klemmte sich ein und niusste
operirt werden.
Zlnimvrmnnn beobachtete eineu Baucbbruch zwischen dem Nabel,
dem Darmheinkanim und CICL letzten Rippe, der 8 Zoll in horizontaler,
4 Zoll in perpendikularer Richtung, und 2 Zoll in der Höhe niass.
Die Entstehung dieser Brüche wird "i-orheveitet durch grosse Ausdehnung
und KrselilafTung der Bauchwäiide übe rhaupt , besonders aber
einzelner Stellen derselben dureh die nach Quetschungen ziirückbleibende
Schwache; durch Schwinden der Muskeln bei grosser Abmagerimsr des
ganzen Körpers, durch Umwandlung derselben in Fett, und durch eindringende
ß a u c h u n n d e n . wo blos die Haut, aber nicht zugleich die Muskeln
wieder zusammenheilen.
Hat dicl$rneh].forto mehr seimige lländer, so erreichet der vordere
Bauehbruch in der Regel keine besondere Grösse: hat aber der Bruclisack
eine fleischige Stelle der Bauehwand durelibohret. so kann er sich
leichter vergrösseri». weil die Bruehpforie sehr nachgiebig ist.
Gleichwie bei dem Brnciie in der weissen Linie, so « ird auch bei
dem vorderen Bauehbniebe «las vorliegende Einge^i eid zunächst von dem
Bauchfelle umgeben, wenn nicht an der Bruchstelle die Confimiifiit desselben
getrennt ist; darüber liegt eine Schichte Zellgewebe mit der Hautaponeurose,
und über dieser enillich die flnsseie Haut.
Einige Schriftsteller rechncn hiehcr auch die Erschlaffung und
Ausdehnung aller Schicbten eines Tlieiles von der beweglichen Banchwand,
wodurch ein bruch.äbniicher Sack, gleichsam ein zweiter kleinerer Bauch
gebildet wird, jedoch mit Unrecht, weil alle zu einem wahren Bruche
gehörigen Bcdingung-en fehlen. Die Eingeweide treten hier nicht durch
eine regelmässige oder regelwidrige OefFonng, sondern alle Schichten einer
erschlafften Strecke der beweglichen Bauchwaudung werden gleichzeitig
ansgedehnt. ohnv dnss an irffcnd einer S/elle die Fnseru der liauehmmkeln
durchbohrt mirdcn; wir finden ilaher auch keine kleinere niihle (die Höhle
des Bruches"», welche durch eine engere Oe(Innng. durch eine eigene Pforte,
von <!er gi(isscren Höhle (der Höhle des Baucbesl unterschieden wäre,
wie das bei allen äusseren Brüchen der Fall ist und seyn nuiüs. sondern
die Bauchhöhle ist nur nach einer Seite bin durch die Ausdehnung ihrer
^\andnng grösser, gcräumig-er geworden, Da keine ]lriichpfortc vorhanden
ist, so kann auch von einer Biiii-heinklemnuing. sie hei äusseren
Urüchen staftündef. keine Rede s e y u . mid kommen bei einer solchen
bruchäbnlicben Ausdehnung Eiiiklemmungsznlìille vor. so gehören sie in
die Kategorie der Brucheinklemmung in der Bauchhöhle, h ovon im 22. Ka-
¡litel acisCiihrlich gesprochen wird.
Mit einer Fettgeschwulst. welche aus <ler Fetthanf entspnmgen ist.
wird man den vorderen Baucbbruch nicht leicht verwechseln, « e n n iiian
die allgemeinen Kennzeichen der Brüche damit vergleichet", besonders
wenn die Geschwulst gross ist: dagegen ist diese Veiwcchslung leicht
möglich, wenn die Geschwulst klein nn<i
kommen, also ein sog. Fettbrucb ist. Stellen siel
schwulst aiihaltcnile Kolikschnicrzen ein. so dass
Rrucheinklemm 11 na- schliessen mögte, so behandelt n
wie einen eingeklemmten Bruch, wie schon S. 53.
die Brüche der weissen Linie gesagt worden ist.
3I!t einem Äbscesse kann der vordere Bau
verwechselt we rden, wenn mau die Geschwulst ;
Banchiiölilc heraiisgebei
einer solchen Genau
auf eine wirkliche
in auch die Geschwulst,
in der Abhandlung über
iicbbruch durchaus nicht
genau untersucht, weil
characteristischen Kennzeichen dieser beiden Uebel sie unverkennbar
1 einander unterscheiden.
Die vorderen Bauchhrüclie kommen seltener vor, als die Brüche
I Linie, und der Er f ahrung zufolge bei Weibern häufiger, als
i .Man
kommt
Der hiiriere Bauehbrm h (//. /•ciilralis posirriur. II. liimbnlis. dorsalis)
dem beweglichen Theile der hinteren Bauchwand zum Vorschein,
und ist noch als der
Fälle b.'kai
halten kann. - Er kann sich in Be zug auf seir
dung nicht an<lcrs veihaltcn. als wie der vor<lerc
Wir können die Baucbbriiche nicht durch
wie die Xabelhriiche. znrückbalfen, sondern n>
Bauchbinden. Für den vorderen Bauchbi
bene elastische Leibbinde, und vers<-hei
einer dem Bruche ents]>rechendcTi clasl
Banchhruch muss die Leibbinde :
entgegeiiiiesetzii
• dass bis jetzt nur drei
ihre hintere Baiichbrücho
> Entstehung und Ausbil-
»aiichbi'uch.
•h gewöhnliche Bruchbänder,
nur durch genaii passende
dden wir die S. 52 bescliric--
1 der trcfleiiden Stelle mit
olastischen Pelote. Für den hinteren
hcrir<-richtet werden, dass man sie an
Scitenwand schnilren kann.
Die Bauchhnlrhc klemmen sich höchst selten ein, weil die Bruchpforfe
grü.<stenthcils fleischig, also auch weich und nachgiebig ist; erfolget
aber dennoch Einklemiiiung. so wird es uns . <ler weicheren, nachgiebigeren
Bruchpforfe « e .
die Taxis zu rejioni
werden, welcher dar
r Regel schnell gelingen, der
iisserst selten wird der Rnichachnitt nölhig
0 vollfiihret wird, wie beim Nabelbruche.
l E i i l i l H l ï i
L e i s t e n b r i l c l i e .
J c l e r Bruch, welcher durch einen oder .Inrch beide LeUtenringc
hervorkommt, wird Leislenhmch (Hernia hiyuina/ií, liuùomcek) genannt,
weil er in der Leistengegend entspringet und sich von ihr aus weiter
cntwickclt
Die Lcistenbrüclic kommen unter allen Brüchen am häufigsten vor.
Nach dem von Momiii/wf 1750 bekanntgemachten Verzeichnisse beohachtefe
man unter 2459 Brüchen aller Art 2194 Lcistenbriiche ; und nach
dem Berichte der I.ondoner Bruchgesellschall vom .1. 1814 zählte man
luiter 7509 Eingewcidebriichen 0262 Leistenbrüche.
Wird dem Leistenbruche kein Hinderniss entgegengesetzt, so senket
er »ich bei dem männlichen Gcschlechte in den Hodcnsack, und wird
dann Ilodetimcibruch Ührnia scrotalis) genannt. Senket sich der Bruch
in dem Hodensacke hiuiinfer bis auf die eigenfhümtiche Scheidenliaut des
Hoden, oder iu den Grund des Hodensackcs, so uennt mau ilin einen
vollkommenen Ilodcimw/cbruch (.W. "crot. perfccia); erreichet aber der
Grund des Bruclisackes die Hodenschcidcnhant nicht, sondern bleibet iu
einiger Enticruung von derselben, so Leisst er unvollkommener llodensachbruchill.
iCTvl. imperfecta). Beim weiblichcu Geschlechte scnketsich der Leistenbruch
in die eutsprechende grosse Schamlefze, und lieisst dann vorderer
Scbamlefzenhrnek {II. pudendali» mderior) ün Gegensätze zu dem Miftelfteischbruclie,
welcher in den hinteren Theil der Scbamlefze tritt.
Der wichtigste ünferschied der Leistenbruche wird begründet durch
die Lage der Bruchpforte im Verhiiltnisse zur ^Hitfellinie des ganzen Körpers:
liegt die Oeflhung, durch wclche die Eingeweide aus der Bauchhöhle
hervortreten, der Mittellinie n ä h e r , so nennen wir den Leistenbruch
einen inneren, liegt sie aber weiter davon entfernt, so hcisst er
ein üiDserer.
Aeusserer Lcislenbruch.
Der aiitscre Leistenbruch (II. inguinatis externa — schiefcr Leistenbrück,
gewühnlicher Leistcnbr., Bruch der durch die ganze Länge des Leistcnkanales
geht, indirecter Leistenbr.) entspringet durch den hinteren
Leistenring, indem ein Eingeweid aus der Baiichhöhlc durch diese natürliche
Plortc in den Leistcnkanal tritt.
Findet das Eingeweid, indem es in dem Leistenkanale immer « citer
for^eschobci wird zum vorderen Le istenrioge, irgend ein Hinderniss, z . B .
einen kleinen Fettklumpeii, welchcs ihm den Durchgang durch diesen Ring
versperrt, so verweilet es in dem Kanale, breitet sich aus und steiget
allmühlig bis zur vorderen oberen Ecke des Hüftbeinkammes hinauf, indem
es den hinteren Lcistenring rückwärts überschreitet und sich zwischen
den beiden schielen B.nichmiiskeln hineindränget. Der äussere Leistenbruch
ist in diesem Falle unvollkummenill.ing.ext.imperfecla-), weil er nur
den hinteren Lcistenring, und niclit auch dcu vorderen überschritten hat.
Tritt der Brurhsack auch durch den vorderen Leisfcnriiig Iici-vor.
und erhebet liier die allgemeinen Bedeckungen in eine Geschwulst, so ist
der äussere Leistcnbrncli vollkommen {II. ing. ext. perfecUi:)
Der vollkommene äussere Leistenbruch ist nngeboren oder erworben
(vergleich, S. 1.) Der angebor ne Leistenbruch (//. ing. congenita, II.
infanlilit, tcroUt-vaginalix, canutis vaginalis, tunicae vaginalis testis, Ehjtroeele
iesliculi) entsteht, wenn der Scheiden fort salz des Bauchfelles sich
nicht geschlossen hat, und Baucheingeweide in seine Hc>hle hincingcdrängcc
we r d e n , oder wenn der Hode schon bei seiner Wande rung aus der
Bauchhöhle in den Ho.lcnsack so viel Bauchfell mitnimmt, dass er auch
das Gekröse des Coecum und Appendix vermiformis und dadurch diese
Darnistücke selbst mitheranszicht.
In diesem letzferen Falle bringt das Kind den Bruch wirklich mit
auf die Welt. Der Scheidenforlsatz zielit sich in der Regel über dem
Hoden /.usamnien, schliesset sich und bildet die eigenthiimliche Scheidenbaut
des llodcn. Der obere Theil bleibt als Bruchsack für das vorliegende
liingeweid olTcn und verhält sich ganz so, wie der Sack eines
ei'worbeuen äusseren Leistenbruches iTaf. VI«- "-0
Bleibt der Scheidenfurtsatz in seiner ganzen Länge of t cn, so bildet
sich der Brucli erst nach der Geburt, off erst viele J ahr e nachher,
indem Eingeweide in den Kanal des Fortsatzes hineingcdränget werden
bis herunter zu dem Hoden, mit wclchem sie in unmittelbare Berührung
kommen. Die Geschwulst, welchc dieser Bruch bildet, erscheinet in der
Regel walzenförmig vom vorderen Leisfcnringe bis zu ihrem Grunde, wo
sie etwas dicker wird.
Da der Scheidenfortsatz seine Tendenz zur Oblitcration behält, so
zieht er sich, oliglcich er mit Eingeweiden gefüllt ist, doch in manchen
Fällen über dem Hoden /.«sammen, ohne sicli ganz zu schliessen, wodurch
seine Höhle in zwei Tlieile unterschieden wird. Man kann diese AbschnQrung
von aussen s ehen, besonders wenn Einklemmung stattfindet, und
nennet nun die Gcschwulst angebornen getiunUen Leistenbruch (vergleiche
8 . 18. «. Taf. Vm. Fig. 1.)
Dass die angebornen Brüche nicht sehr selten sind, sehen wir aus
dem schon angeführten Berichte der Londoner BruchgeseiIschaft, wo unter
7599 Brüchen 454 angeborene vorkommen.
Der erworbene äussere Leistenbruch (Ü. ing. exU acijuisiia — der
gewöhnliche Tjeistenbruch) wird unterschieden in den laiujhalsigen und den
huTzkalsigen.
Der äussere Leistenbruch ist langhalsig. so lang er noch neu ist.
Der Leistcnkanal ist bei diesem Bruche nodi unve rkür z t , bei Erwachsenen
beinah l y , Pariser Zoll lang, also auch der den Kanal ausfüllende
Hals des Bruchsackes, und die Gcschwulst, welche dieser in der vorderen
Leiste bildet, steiget (nach der Richtung des Leistenkanales) schief
von aussen nach innen herunter zum vorderen Lcisfenringe. Diese Form
zeichnet sich vor der Form anderer Geschwülste scharf aus, wc s swege «
auch der äussere langhalsige Lcistcnbrucl. leicht zu erkennnen ist. Nur
Schade dass wir ihn so selten in Behandlung bekommen, indem die Kr a n -
ken aus unzeitiger Schamhaftigkeit ilir Uebel dem Arzte in der Regel
nicht eher entdecken, als bis es ihnen grosse Beschwerden verursachet,
wo dann die ursprüngliche reine Form schon mehr oder weniger verwischt
ist (.Taf. VI.)
Bleibt der äussere Leistenbruch sich selbst überlassen, so nimmt
er allmählig an Grosse z u , indem durch die fortwirkenden Gclegenheits-
Ursachen immer mciir Eingeweide aus der Bauchhöhle in den Bruchsack
gedrängt werden. Durcli diese Vergrössernng des Bruchsackes werden
aber nicht nur die Leistenringe ausgedehnt, sondern es wird auch zuglcicli
der hintere Lcistenring durcli die wachsen<le Schwcre des Bruchsackes
immer tiefer nach innen heruntergezogen zu dem vorderen, so dass er in
vielen Fällen beinah gerade hinter ihm steht. Durch dieses Herunterziehen,
durch diese Animherung des hinteren Leistenringes zu dem vorderen
wird nicht nur die hintere Wa n d des Leistenkanales, sondern auch
die des Bruchsackhalscs immer kürzer, bis sie endlich beinali ganz verschwindet.
Mit dieser hinteren Wa n d verschwindet zugleich die schiefe
Richtung der Geschwulst, und es wird schwer zu bestimmen, ob wi r einen
äusseren oder einen inneren Leistenbruch vor uns haben, weil der äussere
kurzhalsige Leistenbruch einem inneren )nit grosser Bruchpforte täuschend
ähnlich sieht. (Taf VH.ì
Wenn wir die hintere Leiste von der Bauchhühlc aus betrachten,
so sehen wir i.so lange sich alle Theile noch im normalen Zustande befinden)
keine Spur vom hinteren Leistenringe, indem das Bauchfell über die
ganze Gegend glatt ausgestrichen ist: wir sehen also aucli, dass die Ent -
stehung eines äusseren Leistenbruch es nur dann mögUcli wird, wenn der
hintere Leistenring zur Aufnahme der Eingeweide voriiereifet igt, d. h..
wenn sich zwischen seinen Schenkeln eine Vertiefung oder die Mündung
ebies wirklichen Kanalcs bofmdet.
Ist der Sclieidcnfortsatz seiner ganzen Länge nach offen, so kann
ein Baucheingeweid, vorzüglich eine Darmschlingc. ohne alles Hinderniss
in die Höhle "desselben eindringen bis zum Hoden, und sich ein angebor-
Qcr Lcisfenbrnch bilden. Es bedarf dazu weder einer besonderen Geualt.
r längeren Zeit, sondern dieser Bruch entsteht ohne auftallende
uiig, augenblicklich, und ohuc Schmerzgefühl.
och '