i i i S f i S l l l í f i L
Nabelbruch,
I).>r Nabelbruch {SuUMmjbruch. líeruia umbiíhulh. Omphahcde,
Kcomphaluíi "imuit SCÍDOH Urspriiiig dur.-ii den Nalielring. und kein Brucli,
der nicht durcb diesen Hii,cr. sondern nur in der Niibe «tessolben durch
J i e vordere Banchwan.l 1. er vortritt, kann Nabc'll)rucb genannt werden.
Sobabi der Neu- . -bornc, getrennt von der Mut t e r , sein eigenes
Leben beginnt, stocket J a s Blut in den durch J en Nabelriiig laufenden
Nabelarterien und der Nabe lvene , und der ganz e Nabelstrang fangt an
abzusterben. Da diesen Blut gelassen nun kein Nabrunjrssaft mehr
ztwfrünit, so obliterircii sie, der Nabelstrang vortrocknet und fiillt ungeßibr
am fünf t en oder sechsten T a - o ab. Die üeliisse ers. l.eincn nun als runde
Ligiamente; <lic nach dorn Abtrocknen der Nabelschnur in dem Nabel ringe
zurückgebliebenen Cefassenden ziehen sicli von liier gegen die Lebe r inid
die Harnblase z u r ü c k , und es bleibt nichts von ihnen mit dem Nabel in
Vcrhinduuo:, als die Scheide <les JJauchfelIcs. welehc sie zu^ur befileitetc
(die NabelschnurscheideD, und nun iu gefilztes Zellgewebe verwan.lelt wird.
In dieser Periode, unmittelbar nach dem Abfallen der Nabelschnur,
ist der Nabclrinjp am we i fos t en, d. h. am wenigsten ausgefüllt, denn er
enthiilt nielits, als gefilztes Zellge^vebe; darum ist diese Periode auch
diejenige, in welcher die Nabelbrüche am hiiufigsteu xorkunmien.
Sobald nun die Blutge f ä s s e obliterirt sind, und sieb zui iickgezogren
haben, beginnt auch die Obliferation des Nabels selbst. Di e s e s Schliessen
des Naliols ist aber ke ine wirkliche Vernarbung der gauicii OeiVnung.
sondern j ede r Raiul schllesst sieb für sich, wie wenn n imd l e f z e n
eallüs we rden und nach aussen klaffen.
Das gefilzte Zellgew ebe (die ehemalige Scheide der Nabelgefásse)
xt h'<l ^i iibrend der fortschreitenden Entwi cklung des Körpe r s mit einem
sehnigen Gewebe aus der weissen Bauehlinic vermischt, mit welchem sich
die dünne Haut so innig verbindet, « i e mit den Randern des Nabelringes;
und da sich imn zwischen dieses Zellgewebe und die auf das innigste
mit ihm verbundene Haut kein Fe t t einsenken k a n n , so erscheinet der
zieht
•. je fetter die Bauchhaut wird. De r Nabelring selbst
nderf s t Form
ftuerspalte, und bleibt dann füj e ganze Lebens?
besondere Umstände wieder er'
Aus dem IJaue des Nabels sehen wi r . das« er nicht unti
schwächsten Stellen der v o l l e r e n Ba u r h « a n d gezählt we rden kann,
dem dass er den an<h-liigenden Eiiigeweiden eine weit grossere S
v.in Kr a f t entgegenzusetzen f ähig ist, als die Leisten- und Schenkel
Darun. sind die Nabelbrüche weit seltener, als die Leisten- und Schenkelbrüche,
Ige.
und können nur dann ent s t ehen, we n n der eben beschriebenen
Sehliessung des Nabelringes besondere Hindernisse entgegent r e t en . odei
langanhaltende oder wiederholt e inwi rkende Gewalt den Nabclrinn- aus-
dehnt, n öffnet.
Es geschieht öf t e r s , dass das Athmen eines Kindes durch irgend
einen Zufall unterbrochen, und das Blut nicht nur wieder in die Nabelarterien,
sondern auch, « e g e n Stockung im Kerzen, selbst durch die Hc.hiader
wi ede r In .He Nabelvene getrieben wir.l un,l diese selbst wi e J e r
erweitert: wird hier die um die Nabelsclin.ir gelegte Ligatur nicht gelüftet,
und dem andringenden Blute der Du r c h g a n g geöf fne t , so hüufet es
sich in den Nabe lgc f a s sn. übermässig a n . dehnet sie mit aller Ge u a l t
stärker aus, als sie es je waren, und verhindert oder verzögert offenbar
die normale Versehliessung der Nahelgcfiisse und des Nabelringes. De r
nämliche Naclitheil entspringet aus dem straffen Anspannen der Nahelscbnur
wa h r e n d der Gebur t , dem Reiten auf derselben: dem häufigen
Schreien und Drängen des Kindes, wodurch die Därme gegen den Nabelring
getrieben werden,- dem allzufesten Binden des Leibes, wodurch der
Rei)roduktionsprozcss gehemmt wi r d : dem nachlässigen Vei'binden des
Nabels, wodurch die Runder gehindert we r d e n , sich einander zu nähern,
ujn n.it dem Zellgewebe de r Scheiden fest zus ammenzuhängen: endlich
aus j ede r Konstitution, welehc die Heihmg der V\'un<len auch bei Erwa chseneu
e r s chwe r e t , z. B. scrojibulüsei-. rhacbltischer, «berhaupt sclilaffcr
o d e r' •c Ausdehnung und Erscbla
Kor
Bei cnen. oder fiherhanpt nach der vollendeten Ohliterati(m
der Nabeigeiasse und des Nabelringes wird die Entstehung der Nabelfung
des Bauchfelles und der Baucliwände durch Schwaugerschaft, Bauchwassersucht,
plötzliche Abmage rung fetter Personen etc. Wi r finden im
zehnten Monate der Sc hwa n g e r s c h a f t , wo der Grund der Gebärmutter
wieder zwischen dem Nabel und der He r zgrube steht, diesen kegelförmig
hervorgetriehen; und in der Bauchwassersucht wird er oft so stark iiervorgedrAngt
und ausgedehnt, dass er zerreisset und sich das Wa s s e r durch
ihn entleeret.
W k sehen aus dem Ge s agt en, und die Er f ahrung lehret ea auch,
dass die Nabelbruche an. häufigsten im kindlichen Alter vorkommen, und
zwar in den drei ersten Lebensmona t en, weil in diesen der Nalielring
am weitesten offen und am wenigsten geflillt ist. Unt e r den Erwa chsenen
kommen sie am häufigsten bei Frauen vor , wciclie öfters sclnvan-
Der Nabelbruch ist stets e rworben, nie angeboren, obgleich man
eine gewisse Ileinmungshildung des Unterleibes mit dem Namen nngchnriier
Xahelbnich (\abvhchm,rhr»ch-i belegt hat. Da s Da rms j s t em nimmt
seinen Ursprimg in dem Nabelbliiscben, und alle Dä rme liegen bei ihrem
ersten Erscheinen in der Nabelschuui-: diese selbst aber bildet bei dem
ersten Erscheinen des Embryo, wo er die Grösse einer Ameise oder eines
Ucrsteukornos bat, mit dem Bauch nur em Organ, d. b. der Bauch selbst
xerlängert sich ununterbrochen, spitzet sich zu, und endet unmittelbar in
dem Nabelbläschen und .len anderen Hüllen, Sobald sich aber eine
wirkliche Bauchhöhle gebildet hat. we rden die Eingeweide narh und nach
darin aufgenommen, und zwa r in der Art. dass die Organe, welche ihren
Platz an der hinteren Wa n d der Bauchhöhle erhalten sollen, zuerst aus
der Nabelscbnurscheidc durch die Nabeloft'nung In die Bauchhöhle tr<-ten.
dann folgen die Leber, der i lagei i . die 3Iilz und die Därme . Der .Ifinne
Dann rollet am spatesten z u r ü c k , denn u i r finden am Ende des dritten,
auch im Anfange des vierten Monates noch Schlingen von diesem Da rm
In der noch ofTenen Nahelsclinurscheidc. Vom vierten Monate an rollen
dann in der Regel die letzten Darmschlingeu z u rmk in die Bauchhöhle,
und die Thcile. welche die .Nabelöffnnng bilden, legen sich um di eNabe l -
gefässe herum so dicht a n , dass nur mich zum Durchgange für diese
Raum bleibt. We n n nun In ,lieser Periode irgen.l ein Hiiulci'uiss eintritt,
welches das Zurückrollen der FIngeweiile in die Banchhölile a n f h ä i t . so
bleibt die ganz e Mas.se oder ein'l'heil derselben in der Nabelschnur liegen,
und es entsteht das Uebel. welches man fäUchllcli angebornen Nabelbruch
nennt. Da s s diese Hemmnugsblldung. dieses .Stehenbleiben auf einer
früheren, normalen Entwickelungsstufe den Namen eines Bruches durchaus
nicht verdienet, geht schon aus dem einzigen Umstände klar hervor,
dass die in der Nabelsciinur liegenden Eingeweide nicht aus der Bauchhöhle
hervorgekommen s ind, well sie noch nicht in ihr gelegen waren,
-sondern sich nur darum zu einer nabelbruchälinlichci. «ieM-liwulst gebildet
haben, weil sie nicht durch den Nubelring in die Bauchhöhle sinken
konnten, und doch mit dem Fötus immer grösser unrden .
Der Nabclbrucli ist bei nicht besonders leiten Personen leicht /.u
erkennen, well die Eingeweide, sowie sie durch den Nabelring h(-rvortrelen,
auch sogleich die Haut in eine Geschwulst e.beben. Die Torm der
Geschwulst wird bestimmt durch den Nahe l r ing, darum er.sclieinet der
Nabelbruch bei seinem Entstehen wie eine mit Ihrer breiten Fläche auf
dem \ a b e l sitzende, kleine Halbkugel (Taf. XML Fig. 1.). Wird seiner
« e i t e r e n F-ntivickelung kein Hinderniss entgegc-nge^i-lzt. so vergriissert
er sich in der Kegel s chne l l , und .bildetelne beutel- oder walzenförmige
Geschwulst, die an der vorderen Bauchwand heral>hängt. oft bis zur
Schambeinvereluiguiig. und dann durch das hcsiändige Reiben der Kleidungsstücke
von schmerzhaften, oft schwerheilbaieii (ieschwüren bedeckt
« i r d .
Als charakteristigclies Unterscheid im gsz ei eben für rien Nabelbrucli
finJen wi r auf oder an dieser Geschwulst den glatt verstriclienen Nabel
als eine weissere, dünnere Hautslelle. Ist Jie Geschwulst noch halbkugelig,
so sitzt er auf der Spitze, ist sie aber schon b.'utc-l - cnler walzenförmig
gewor J en. so sehen wir ihn .in der Basis, öfters auch an einer Seite
derselben, und nirgends anderswo auch nur die leiseste Spur von Ihm.
Drücken wi r die Geschwulst von allen Seiten zusammen gegen ihren
Mittelpunkt, so gleiten die darin enthaltenen Tlieile (wenn keine Verwachsung
stattfindet) in die Bauchhöhle zurück, und wi r k ö n n e n , wenn wi r
die Spitze des Zeigefingers tief in die Basis der Geschwulst drücken, den
kreiBrun<!eu, Behnigen, e twa s wulstigen Nabelring deutlich fühlen.
Bei sehr fetten Personen bildet der Nabel einen Trichter, dessen
T i d e der Ricke der Fetthaut entspricht, welche sich dadurch bemessen
lässt. dass man Ilautfalten bildet. Entsteht hier ein Nahelbruch, so k a n n
er sich nicht sogleich «ber die r i ä e h e der vorderen Bauchwand erheben,
Indem er erst den iNabeltricîKcr ausfüllen mus s ; wi r finden also auch
keine liervorrngende flescb^.uist, wohl aber diesen Trichter nicht so tief,
als er nach der Dicke der p-jïtiiaut seyn sollte, oder ganz ausgefüllt.
Bringen wi r nur. einen anhaltenden Druck auf den Nabel a n , so gleiten
die vorliegenden Eingeweide zurück in die Bauchhöhl e, imd der Nabeltrlchter
erscheinet so tief, als die Fetthaut dick ist, füllet sich aber sogleich
wieder, wenn « j r den Druck aufheben, inid den Kranken räuspern oder
husten lassen.
Zergliedern wir ei/ien Nabelbruch, so finden wi r die Haut besonders
auf dem Grunde des Bruclisackes sehr dflnn, unter ihr eine dünne
Schichte Zellgewebe, und von diesem bedeckt den eigentlichen Bruclisack
(das hervorgedrängte Bauchfell), welcher hier eben so dünn i s t , wi e bei
den anderen Brüchen, .le jünge r de r Nabelbruch ist, desto lockerer sind
diese Schichten mit einander verbunden, desto deutlicher lassen sie sich
von einander unterscheiden; je älter dagegen der Nabelbruch, desto
inniger sind sie mit einander verwachsen, und desto schwerer von einander
zu unterscheiden. Daher kommt e s , dass man glaubte, der Nabelbruch
habe keinen Bruchsack.
Um den Hals des Bruchsacke s h emm liegt de r wulstige Nabelring,
den ich schon bei alten, gi-ossen Nabelbrüchen beinahe fingerdick gefunden
habe. (Taf. XVII. Fig. 2.)
Bei Kindern finden wi r gewülmlieh eine Darmsclilinge im Bruchsacke,
seltener Ne t z , wahrscheinlich desswegen, weil es bei Kindern sehr
kurz ist. Bei Erwa chs enen dagegen finden wi r in den meisten Nabelbrüchen
Ne t z , welches dam» häufig den allenfalls mitvorliegenden Da r m
umschliesst, wi e eine Kaps e l , und sehr gern mit dem Bruehsaekc verwächst,
wodurch die Reposition des Bruche s sehr erschwert, oft unmöglich
gemacht ivird. Von dem Darnikanalc selbst finden wir meistens ein
Stück duc rgr immda rm, zuweilen auch Dünnda rm vorliegen, ja man liat
sogar schon den Blinddarm, mit hartem ünr a t l i e gefüllt, in einem Nabelbrucbsacke
gefunden.
E s gibt verschiedene Geschwiilstc in der Nabelgegend, welche auf
den ersten Blick mit einem Nabelbrüche verwechselt we r d e n könnten,
aber bei genauer Untersuchung sich dentllch von demselben unterscheiden.
Am leichtesten geschieht die Verwechslung mit dem liruchc in der weissen
Ilauchlime nah am Nabel ringe; aber die genaue Vergleich ung der charakteristischen
Merkmale beider führet uns schnell zur sicheren Erkenntniss.
Der Nfibelbruch behält stets seine kreisrunde, <f«rcA den Xabelring bestimmte
Form, und we nn er auch noch so gross wird — der Bruch in der we i s s e n
Linie dagegen (erscheinet jederzeit oval und plattgedrückt. De r Nabelbruch
vergriissert sich, we nn ihm kein Hinderniss entgegengesetzt wi r d , sehr
schncU — der Bruch in der weissen Linie dagegen wächst sehr inngsam.
Der Nabelbruch bewirket sogleich bei seinem Ent s t ehen auffallende Veränderungen
an der Nabelnarbe, indem er den Xabcl verstreichet, so dass
wir « eder auf der Spitze der halbkugeligen, norh am Grunde oder irgend
einer Seite de r «-alzcn- oder beutelförniigen Gescinvulst eine zus ammengeschrumpfte
Stelle der Haut finden, weiche der Nahelnarbe ähnlich
wäre - - dagegen ii/sst der Bruch in der weissen Linie den Xiiie/ imbcriVirt,
so dass wir an einer oder der anderen Seite desselben die von der Haut
des Nabels gebildete Na rbe noch in ihrem natürlichen Zu s t an d e , also
l';ine Verwechslung iles wahr en Nabelbruches mit dem sogenannten
.XabeMniiriruche ist durchaus unmöglich, weil hei dem ersteren keine
Nabelschnur mehr zu s ehen, sondern die Nabelnarbe sch.m gebildet ist,
bei <lcni letzteren aber gerade das (iegentheil stattfindet.
Eben so wenig können wi r X'ersucht werden, die regelwidrige Ansdehmimj
der Nohelgegend für einen Nabelbruch zu halten, well der Nabelrùig
nicht geöf fne t Ist, also die Eingeweide nicht durch diesen hcr\-orgcdruiigen
sind, sondern ein ganz e r Theil der vorderen Ba u c hwa n d , und
zwar der, welcher vorzug><\veisc die Nabelgegend genannt wird, dergestalt
ausgedehnt Ist. dass sie eine heutelförmige Geschwulst bildet. An
Einklemmung kann In diesem Falle gar nicht gedacht werden, weil ke ine
Ocffnung vorhanden ist, durch welche die Eingewe ide , wie durcb eine
Pforte, hervorgetreten sind.
Von Fett, und Speckgcschwühten. von einem Reste der nicht tief
genug abgefallenen Nabelschnur unterscheidet sich de r Nabelbruch nicht
nur durch die allen Eingeweldcbrüehen gemeinschaftlichen und die Ihm
besonders angehörenden Kennz e i chen, sondern auch durch die Kennzeleben
der genannten Uebel selbst sehr deutlich.
Bei zarten Kindern herrschet ein stetes Streben des Nabe Irin ges
zur Obliferation, welches de r Wunda r z t klug benut z e t , und in den meisten
Fällen den Nabelbruch insofern radikal heilet, als er organische Versehliessung
des Nabelringes bewirket. Zu diesem Zwecke müssen die
Iiervorgedrängten Eingeweide in die Bauchhöhle zurückgebracht, also aus
dem Nabelringe entfernt, und durch anhaltenden Zug und Druck, welcher
auf beide Seiten der vorderen Bauch wand in der Richtung von hinten
nach vorne wi rk e t , die Rände r des ausgedehnten Nabelringes einander
genähert werden. Wi r verfertigen eine Pe lot e , indem wi r viereckige
Stückchen von Heftpflastersti-eifen bis zur Di cke von 3 — 6 und noch mehr
Linien aufeinanderlegen und so lange liegen lassen, bis die Pflastermasse
ganz fest geworden ist, dann schneiden wi r die Ecken we g . so
dass wi r eine runde Pelote erhalten, welchc ohngeiiilir eine Linie breit
Ober die Rände r des Nabelringes hinausraget. Nun leget man den Kr anken
auf den Rücken, rci)oniret den Bruch, indem man ihn von allen Selten
zusammendrücket gegen seinen Mittelpunkt, leget die Pflasterpelote
auf die Bruchpforte und befestiget sie durch gehörig lange un<l breite
HeftpflasterBtreifen, welche man auf dieselbe We l s e anleget, wi e bei der
Heftung einer Wu n d e , und auf der Pelote schief kreuzet. Dieser Verband
bleibt so lange liegen, bis er locker wi r d , wo man ihn jedesmal
Aber nicht nur bei Kindern bedienen wi r m Verband BS,
sondern auch bei Erwa chs enen, wenn der Nabelbruch noch neu und klein
ist, denn auch hier ist noch Obllteration des Nabelringes (wenigstens im
Jünglingsalter noch) zu hoffen. Ist aber der Nabe lbmch erst eiitstan<len,
nachdem der Nabelring schon lange Zeit obliterirt wa r . und besteht er
schon längere Zeit, ohne dass ihm ein Hinderniss entgegengesetz t wurde ,
so mus s ein Bruchband getragen werden.
Das Nabelbruchband uiuss so gebaut s e y n . dass es die nie ruhen,
den Bauebwände stets fest umschlinget, und auf dcnNabc I r in g einen lebendigen
Druck a u s ü b e t , der so stark ist, dass er den andringenden Eingeweideu
einen unüberwindllcluüi Damm entgegensetzet. Es besteht aus
einem Bauehgur t c und einer Pelote. De r Bauchgurt wird verfertiget aus
Barchent oder gutgewi rkt em, festem Gur tbande , oder doppeltem Schafleder,
oder am besten aus Hirsch- oder Rehl ede r , und i s t , bei der dem
Umfange des Bauches entsprechenden Lä n g e , für Erwa c h s e n e von mittlerer
Grösse 3 Zoll b r e i t An j ede s En d e desselben wird ein 3 Zoll langes
und breites Stück starkes Kalbleder f e s tgenäht , und in gleichen Zwischeoräuinen
mit 16 Löchern (immer 4 in einer Reihe) v e r s e h e n , deren
Grosse den auf dem S. i t enr ande der Pelote stehenden Knöpfelien
entspricht.
Die Grundlage der Pelote (Taf. XX. Fig, 1.) besteht aus einem
länglich viereckigen Schilde von starkem Blech, welcher 3 Zoll breit,
4 Zoll lang, u n d . der flachen Wölbung de r Nabelgegend entsprechend,
ganz T\ enig in die (Juere gebogen i s t Auf der vorderen Fläche jedes
Seitenrandes stehen vier Messingknöpfchen in gleicher Ent f e rnung von
einander, an welchc das entsprechende Gürtende befestiget wird. Auf
der hint e r en, ausgehöhlten Fläche des Schildes sind zwe i Kniefedern
dergestalt befestiget, dass ihre Kniec nach den Seifenrändern, ihre Ende n
nach dem Mittelpunkte des Schildes gerichtet sind. Da s Scliildende jeder
Kniefeder ist mit zwe i 3 Linien langen und 1 Linie breiten Fenstern
versehen. und durch eine mit 2 in die Fens t e r greifenden Zähnen versehene,
messingene Klammer auf dem Schilde be f e s t ige t Da s entgegengesetzte
En d e der Fede r hat nur ein F.mster und ist an die ausgehöhlte
Fläche des Pelotentellers be f e s t ige t Dieser selbst Ist ans s t a rkem Messingbleche
verfertiget , kr e i s rund, so gross, dass er eine Linie über ille
Ränder des Nabelringes liinausreichet, ganz flach gewölbt, und durch die
Kniefedern dergestalt auf der ausgehöhlten Fläche des Schlliles be f e s t ige t
dass er 10 — JU Linien von dieser abs t ehet , und mit seiner gewölbten
Fläche dem Nabel zugewende t ist. — Die Kniefedern haben durch die
an ihren Enden befindlichen Fenster den zu ihren Bewegimgen nöthigen
Spielraum in vollem Masse. Di e ganze Pelote ist mit we i chem, feinem
Leder überzogen.
Ist der Kranke durch seine Verhältnisse genöthlget, sehr heftige
Leibesbewesuniren zu machen, oder ha t er einen l l ängebaucb, so ist auch
das be s t e Briichliand nicht im S t a n d e , seine gehörige La g e unverrückt
Thalte ind wi r müssen den Bruch durch c
l verfertiget aus Leinwand, Barchent oder Flanell, oder i