i E ï i l l ï I i l l f I S i l »
Bruclischnitt.
Dpv Bruclactmilt o<lcr die Bruchoperrriion {Ilemioiomiay besteht
in der gewaltsamen Erweiterung der ßruclipfortc, zur Hebung der Einklemmung.
Er kann bloss ilic EinkJcmmiiiig lieben, keineswegs aber die Folgen
<lerselben. Die gefiihrlichste dieser Folgen ist die Entnüudnng der Brucliiind
dann der Bauclieiogcweide: wir dürfen daher mit der Operation nicht
so lange ziigern. bis diese Entzfuidiing schon weit vorgeschritten ist, weil
in diesem Falle die Prognose sclir ungfinstig wird, inid die meisten Kranken,
welche erst dann operirt werden, wenn die Brnriitheile durch die
Einklemmung allein, oder durch diese und die zu oft wiederholte Taxis
zusammen schon /.« viel gelitten haben, dem Tode verfallen. Der Bruch-
Schnitt entfernt liier zwar die Ursache, aber die Folgen zu vernichten,
ist er .licht mehr im Stande, denn sie sind schon zu einer solchen Ilol.e
gestiegen, dass die Kunst des Aretes in der Regel nichts mehr gegen sie
vermag, Daraus geht her\ or, dass die Operation desto sicherer zum Ziele
Ifdiret, je früher sie uniernommen wird.
Ist aber auch die Bruchoperation das siclierste Mittel zur Hebung
der Einklemmung, so ist sie doch keineswegs gefahrlos. Es werden
kranke Tiieile eines kranken Organisnuis auf verschiedene « eise verletzt
und der Einwirkung der äusseren Luft, gegen welche namentlich das
Bauchfell so sehr empfmdlich ist, preisgegeben. Wir haben keinen 3]asssiab,
nach welchem wir schon vor der Operation den nachtheiligen Einflnss
dieser Momente mit Gewissheit berechnen könnten, sondern wir
können erst während der Operation die Art und den Grad der krankhaften
ümiinderung der Theile deutlich erkennen, also auch jvtzt erst Gewissheit
erhalten darüber, ob der vorhandene Krankheitszustand beseitiget
werden krtnn, und durch welche Mittel. So gewiss zur richtigen Erkenntniss
und Beseitigung der krankhaften Zustande, welche bei der Bruchoperation
in so unendlicher Verschiedenheit vorkommen, wie bei keiner
anderen, die gründlichste ur/.lliche Bildnng u>id ein sicherer praktischer
Takt gehiirt, ebenso gewiss erfordert die manuelle Ausführung derselben
die griindliohstc Kenntniss vom gesunden und krankhaften Baue der
dabei interessirten Theile, ujid eine geübte, feste Hand. Damm soll der
Bruclischnitt nur von einem solchen Arzte, der die dazu erforderlichen
Eigenschaften in sich vereiniget, aber audi von diesem selbst nur nach
reillicher Ueberlegung imtcrnommen werden.
Obschon diese delikate und schwierige Operation beim hellen Tageslichte
leichter und sicherer auszufiihren ist, als bei künstlicher Beleuchtung
wiihrend <ler Nacht, so darf doch keine Minute mehr damit gezögert
werden, sobald sie einmal für nothwendig erkannt ist.- nur ein
gewissenloser Arzt kann sie bis morgen verschieben.
Nebst den bemerkten Gefahren, welche <lie Brnchoperatinn als
solche nothwendig mit sich führet, gibt es auch andere, welche eben so
gross, auch noch grosser sind, aber leicht und sicher vermieden werden
kcinnen. Diese sind: die Verletzung starker Schlagader/.«eige. und die
der N'orliegenden Eingeweide ; und ohne Zweifel vv iril derjenigen Opcraethodc
diesen uigen I afischer
ausweichet, der Vorzug ^or den anderen gebühren
J)iem OperaiionxmHlwdc besiehi dnrm. dms inan den Ort der
EinMcmmniui schichlenii vine von der Oberfliiche naeh der Tiefe
zu durchschneidet, und hat bei ihrer /•o//iommnw/i Sicher/,<>1/ muh den
i/nmsen l'aranj. dass sie bei dm vernchiedenurtiycn IMichen immer eine
UM! dieselbe bleibt.
Da die Leisten- und Sehenkell)rnche überhaupt am häufigsten vorkommen,
also auch die Bruchoperation bei diesen am häufigsten vorgenommen
wird, so soll der Bruchschnitt in der Leiste hier ausführlich
besehrieben. xon der Operation der anderen Brüche aber dort gesprochen
werden, wo von diesen in specie die Bede ist.
Die :«;« Urucliscliiiifie nölhiyen Ifcrkteiige und rerbuudstiickv sind-.
1,1 Ein säbelförmig«.. Bis(ouri ^uin Ilnulsclinillc und zm Blosslvgiing Jos eintlemmeaded
I Eiu Bistouri mit ganz gerader Schneide und
Diirclischneiiluiig iles Orli'a der Eiiiticnimuii
Diuclisackos Cäaa Bnichmesser').
) Eine feio« nmitoiiiUche PincLtlr.
) Eiuc silberne HoliUomU- mit sluiupfer Spitze.
6.) Einige IlefiiiuJelii.
7.) Einige Ligalurfiiden, Hffii.nasl.'r, Cliariiie, Coiiiprcssen, und eine T-Binde,
Vor der Operation lüsst mau an der Bruchseite alle Schamhaare
abscheeren. und den Kranken uriniren. damit die Bauchhöhle durch Verkleinerung
der Harnblase vergrössert und znr Wiederaufnahme der entwichenen
Eingeweide geschirkter werde.
Naclidem der Kranke auf diese V^'eise vorbereitet ist, wird er in
eine für ihn sowohl als für den operirenden Arzt bequeme, nicht ermüdende
Lage gebracht, in welcher die mit dem Orte der Einklemmung
zunächst in Verbindung stehenden nnd auf ihn wirkenden Theile erscl.lafft
sind, und zugleich das nofbige Licht auf den kranken Theil fallt.
In dieser Absicht wird er horizontal mit dem Rücien auf einen
schnalen. nickt zu hohen, mit PMern oder Betten bedeckten Tisch deryestnlt
gelegt, duss der Kopf mit der Brust miissiff erhnbt. vnd das Bein der
irittd-cn Seite im Knie halb gebogen ist. Es teird entweder durch einen
Gehilfen oder ein untergeschobenes Polster in seiner Lage erhuUin. Der
Tisch wird so gestellt, dass das Licht auf die linke Seite des Kranken
fällt. Oder man lüsst den Kranken in seinem Bette, und gibt ihm nur
Der Operat
tvnigen ganz fi
dass < flände nach allen
kann, ohne sich damit selbst Schatten
auf die zu operircude Stelle zu werfen. Kr stellt sich also an die rechte
Seile des Kranken, der Bruch mag rechts oder links seijn\ und damit er
sich zn dem Operationsgegenstande nicht weit hiniibcrbengen niuss, wird
der Kranke mit seiner rechten Seite hart an den Hand des Tisches oder
Bettes gelegt.
Die Lagerung des Kranken anf einem Querbette oder Tische, mit
bcriniterhängenden Beinen, z« ischen welche sich der Operateur stellt oder
setzt, ist nicht nur zweckwidrig, weil cladvirch die mit der Bruchpforte
1 tur <len Kra
, besonders h
Zt. hes.inde.^.
des Arztes zwischen den Sc
inken,
sehr unschirklich: auch kann der Arzt,hesonde.^,wenn er zwisohei
den
Schenkeln sitzt, seine Iliiiido nicht frei genug nach allen Kichtungen hin
bewegen, nnd macht sieh immer seihst Sehatleu damit.
Nun erst, nachilem der Kranke auf die angegef)cne ^\eisc vorbereitet
und gelagert ist. heginiic-t die eigeutli.-lie Operation mit dem Hautschnitte.
Dieser muss so lang seyn. dass er nicht mir den Ort der Einklemmung.
sondern aurh <lie ganze vordere Flüche des Kriichsackes blossleget,
nnd dem Arzte hiiilrmglichen Kaum znr nachfolgenden Operation
schafl'et.
Die Haut wird vom Operatenr nnd dessen (iehilfen auf der .Vitte
der OeschteuM. oder «•o sie am beweglichsten ist. so hoch wie möglich in
eine Qnerfalte erhoben nnd mit einem Zuge des säbelförmigen Bistonri. nach
der Lilngenachse der Oeschimilat. bis auf den Brnchsnck durchgeschnitten.
Heichet dieser Schnitt, wenn man die l-ntle fallen Uisst. mcht Uber die
Enden der (ieschwuM. hinans. so wird er noch so lecit rerlilngert. indem
der Operateur die Ilaut mit dem Daumen und Zeigefinger der Unten Hand
Da bei dem inneren miinnlichen Leistenbruehe der Samenstrang
entweder auf der äusseren Seite, oder auf der äusseren llülfte der vorderen
Seite des Bruchsackes liegt, der innere Leistenlirucli mit grosser
Jiruchpforte aber vom äusseren kiirzhalslgen oft schwer zu unterscheiden
ist, so ist es nothwendig, bei jedem miinnlichen Leistenbruche den Stimilt
in schiefer Bichtnng von oben nach innen herunter zu fuhren, und denselben.
um den einklemmenden Theil zugleich hinlänglich zu entblussen.
einen starken Zoll lang über dwi vorderen Leistenring limauf zu verlängern.
Beim miinnlichen Geschlechte liegt zunächst unter der Haut fester
Zellstoff (Tunica dartos), der unterhalb der vordeen Leistengegend mit
dem Hodenmuskel zusanunenhüngt. In diesem ZellstolFe verläuft die obere
und untere äussere Scham Schlagader (Arteria pndcnda ext. super, et infer.)
anf der vorderoi Flache des Bruchsackes, quer von asseen nach innen.
Beide werden oll beim Ilantschnitte schon verletzt, und bluten manchmal,
besonders bei alten grossen Brüchen, so stark, dass man genüthigt wird,
sie zu unterbinden, um in seinem weiteren Verfahren nicht gehindert zu
Manche erheben die Haut nicht in eine Querfalte, sondern spannen
sie auf dem Bruchsacke, und schneiden sie mit wiederholten Messerzügen
durch; Manche erheben zwar die Haut in eine Quertalte und schneiden
diese durch, verlängern aber diesen ersten Schnitt nicht mit dem Messer,
sondern mit der Scheerc auf einer im Zellgewebe unter der Haut hingcstoasenen
H.dilsonde, oder auch ohne diese, bloiss mit der Scheere. Allein
dieses Verfahren ist nicht nur weit schmerzhafter für den Kranken, weil
die Schcere beinah mehr ((uetschet als schneidet, sondern man läuft auch
Gefahr, das Scheerenblatt. welches man unter der Haut fortführet, in den
Bruchsack zu stossen und einen von den in ihm enthaltenen Theilen zu
verletzen.
Der Hautschnitt durch eine Huerfalte wird immer der bessere
seyn, weil man die Haut, indem man sie so hoch wie möglich aufliebet, vom
Bruchsacke entfernt, also weder diesen, noch die auf ilim liegenden Blutgeßs
s e verletzen kann: und weil man mit einem Zuge des Messers eine
grosse Wunde in die Haut macht, also an Zeit gewinnet. Es ist schlimm
genug, wenn, wie wir das manchmal finden, die Geschwulst so gross und
gespannt ist, dass wir die Haut numöglich in eine Falte aufiieben können,
sondern mit Daumen und Zeigefinger ausspannen und zwischen
diesen mit wiederholten Messerziigen durchschneiden müssen, denn die
Operation dauert hier länger, und wird, der vielen kleinen Ilautschnittc
wegen, viel schmerzhafter für den Kranken.
Beim Schenkelbruche wird der Hantschnitt ebenfalls in gleicher
Richtung mit der Geschtmdst geführt, jedoch näher dem vorderen Leistcnbande,
damit dieses zumichst mit enthiösst wird.
Sobald der Uantschnitl vollendet und alles Zellgewebe l om Orte der
EinUemmung sorgfUliig hinwegpräpnriret ist. ergreifet der Operateur das
Bruchmesser, beuget sich mit seinem Unkeu Arm über den Leih des Kranken
dergestalt, dass er seinen Blicken dem Gesichte des Kranken zukehr et.,
imd das Licht über seine linke Hand auf die Operaiionsgegend fäilt, fasset,
heim Leistenhruehschnitte, auf der Mitte des Bruchsackhatses. den ein
Gehilfe mittels seiner flach aufgelegten Hand sanft abwürts drückt, den
7iniersten Theil vom oberen Schenkel des vorderen Leistenringes mit der
Pincctte, zieht ihn so stark als möglich ivm Brnchsackhalse ab. und schneidet
ihn mit dem Herniutom durch, indem er die stumpfe Spitze desselben
gerade gegen den Bruchsack richtet, so dass es mit ihm einen rechten Winkel
bildet. Auf gleiche Weise schneidet er eine Sehnenfaser um die andere
durch, bis anf die Eniferming 2 — 3 Linien vom, untersten Rande des einklemmenden
Schenkels. Xnn erscheinen die untersten schwachen l'asern des
schief aufsteigenden Bauchnuskch. welche die Schenkelflache des cor deren
Leistenringes bilden, nnd werden eben so durchgeschnitten, wie die vorhergehenden
Sehnenfasern. Ein Gehilfe Teiniget ivithrend dessen die Wunde
ößers mit einem in Weingeist oder kaltes Wasser geiauchien Schwämme,
damit der Operateur im Stande Ist. die verschiedenen Theile genau zu
erkoincn und ron einander zu unterscheiden.
Sobald die schwachen Muskelfasern des schief nnfstvigenden Bauchmuskels
durchschnitten sind, also das hintere Leistenband blossliegt. versuchet
der Arzt, ob es ihm möglich ist. die Spitze seines heölten Zeiijefingers
zwischen dun Brnchsackhalse und der Bruchpforte in die Bauchhiihle zu,
fahren, und überzeugel sich hierbei zugleich von der Lage der unteren Banchdeckenschlaguder.
Kann er die Spitze des Fingers einßihren, so hat er
auch Raum genug zur Zurückbringung der vorgefallenen Eingeweiile \ kann
er es aber nicht, so steht das hintere Leistenband im If'ege. und muss ohtie
Verzug, auf die angegebene Weise, bis zum Ende des ersten Schnittes ebenfalls
durchgeschnitten werden.
Dadurch, dass jede Faser einzeln mit der Pincette gefasst und von
dem unter ihr liegeiulen Theile so stark als möglich abgezogen wird,
hat auch der weniger Cieübte den Schnitt völlig in seiner Gewalt, und
nicht zn Ix^fürchten. einen anderen Thoil zu verletzen. Vor ein<-r solchen
Verletzung srliützet lihn noch überdiess die Richtung des Messers, indem
es mit dem unten liegenden Theile einen rechten Winkel bildet, also nur
durch seine stumpfe, abgernndete Spitze mit demselben in Berührung
kommen kann.
Es wird selten nöthig seyn, den Schnitt über drei Linien zu verlängern,
wem. auch der Bruch gross ist, denn ein Schnitt von dieser
Länge, quer durcli die straff gespannten Fasern geführt, schaffet schon
sehr viel Baum, Sollte er aber noch nicht hinreiclien, so muss er verlängert
werden, und das kann ohne alle Gefahr so weit aufwärts geschehen,
als es nin- immer nöthig ist. indem die Verletzung der unteren Bauclideckenschlagader,
bei dieser schichten weisen D urcli schnei dnng der Theile,
eine reine Unmöglichkeit ist. Der einzige Nachtheil, den man von der
nöthigen Verlängerung des Schnittes haben könnte, wäre die längere
Dauer der Operation, allein diese ist so unbedeutend, dass sie gar nicht
in Uechnung gebraelit werden kann.
Die Durchschneidung der F
Moment der Operation, <ler die griissl
diesel
ere Bauclideckenschlagader
des Leistenbandes ist
Vorsicht erfordert, weil hinter
fstoiget,- und gerade hier ist
immer von Blut zu reinigen,
rhalsiger, und lassen sich die
•bringen, nachdem der obere
I nötbigsten, den Grund der
Ist der Leistenbruch ein äus
vorgefallenen Eingeweide noch nie
Sclienkel des vorderen Leistenringes gehörig eingeschnit
man ohne weiters den Leistenkanal seiner ganzen Länge nach, indem man
seine vordere \Vand auf die angegebene Weise bis zum hinteren Leistenringc
durchschneidet, und trennet hierauf die Muskelfasern des schief aufsteigenden
Banchmuskels und das hintere Leistenbaiid so weit, als es
nöthig ist.
Bei der Operation des inneren Schenkelbruehes hat man es mit
dem oberen Horn des vorderen Schenkelriiige», inid dem vorderen nnd
hinteren Leistenbaude zu thiin. Die Verfahrungsart ist ganz dieselbe,
wie bei der Operation der Leistenbrüclie. nnr darf der Schnitt durch die
Sclinenfasern niclit zu lang «'erden, damit nanu-ntlich beim männlichen
Geseblechte der Samenstrang nicht verletzt wird.
•Ein Gehilfe entfernet die obere Lefze der Hautwunde vom Lcisienbande,
indem er sie mit seinen Fingern gegen den Bauch hinaufhilk. Der
Operateur selbst fasset den unteren Rand des vorderren Leistenbandes, und
,ait ihm aigleich dtts obere Horn des vorderen Schenkelringes, neben der
Mitte des Brnchsackhalses nach aussen, mit der Pincette, schneidet es anf
die angegebene Weise zwei Linien tief ein vnd stellet die nämlichen Versuche
mit seinem Zeigefinger wie bei den Leistenbrüchen. Ist der Sitz
der Einklemmung im hinteren Leistenbande. so schneidet er auch dieses ein.
nachdem er sich vurher genau von dem Verlaufe der Schlagader über-
Wei wir die sehnigen Fasern neben der Mitte des Bruchsaekj
erlei
n gedes
eil hier diese Faf
fährlichsten Akt des Schenkelbruchschnittes im
ganz oberflächlich liegen, also auch leicht
können. Je weiter dagegen neben der Mi
Brnchsackhalses .
innen, gegen den Ursprung des hinteren Leistenhandes vom <|ucreu Schambeinaste.
desto tiefer liegen sie verborgen, desto schwerei' sind sie also
auch zu sehen und zu fassen.
Ein senkrechter Einschnitt von zwei Linien wird liier immer Baum
genug schaffen, da die sehnigen Fasern des vorderen und hinteren Leistenbandes
schon im gesunden Zustande straff, hier aber noch weit straffer
gespainu sind. Auch wird der Samenstrang keineswegs verletzt,
indem er immer zwei Linien \'0m unteren Bande der vereinigten Leistenbäiider
entfernt liegt. Sollte jedoch gegen alles Erwarten der einklemmende
Theil durch emen Schnitt von dieser Lange noch nicht hinlängiicli
erweitert s eyn. so verlängert man den Schnitt durch die sehnigen Fasern
des schiefabsteiffenden Bauehuiuskels über den San.cnstrang hin. lässt
diesen von einem Gehilfen mittelst <ler llohlsonde vom L.-istenbande ab,
etwas nach oben schieben, und schneidet dann das hintere Leistenband
so weit ein, als es nöthig ist.
¡Venn der Bruch schon Uiwjere Zeit vorhanden ist. bisher beweglich
war. die Einklemmung noch nicht zu lange gedauert hat, nnd die Zufälle
nicht besonders heftig sind, so repom'ren wir die Eingeweide, sobald die
Bruchpforte auf die aiujegebcne Weise gehörig erweitert ist, indem wir den
Bruchsack, wie zur Ttucis. umfassen., von allen Seiten gegen seinen Mittelpunkt
zusammen- und dadurch die Eingeweide in die Bauchhöhle znrückdrückeu.
Glitschen die Eingeweide bei diesem allseitigen Drucke nicht zurück,
so ist entweder die Einklemmung durch den verengerten Bruchsackhais bedingt,
oder es sind bedeutende Degenerationen oder Adhäsionen vorhanden, und der
Bruchsack muss geöffnet werden.
Die Aerzte streiten sich noch bis heute um die Frage, ob der
Bruchsack vor der Bei)osition der Eingeweide geöffnet werden soll, oder