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Fingerzeig über <fie Naiur des Uebels gebe«; aber wir berücksichfigcii lilcr
bcsoii<U-rs das Netz: kOiincn wir »ins überzeugen, dass Neiz vorliegt,
so sind wir so zieuilicli berechtiget, zu glauben, dass Verwachsung der
Theilc der Reposition cntgcfrcnstclie, indciu die tngliclie Erialiriing beweiset,
(laKs das Netz vor allen andern Eingeweideu so sehr zur Verwachsung
geneigt ist, als zur Dogcneration. Auch ueun ein Bruch ölters eingeklemmt
war und mm nicht zurückgebracht werden kanti, ohne eingeklemmt
/.u scyn. ist eine «liirclj öftere lüinklümniuiig erfolgte Verwaelisnog nicht
sehr zu bezweifeln.
Obgleich Verwachsung die häufigste Ursache der ünbeweglichkcit
<ler Brüche ist, so sind wir doch nur da im Stande, mit voller Gewissheit
zu bestimmen, dass Vci-waclisung vorwalte, wo bei der Reposition eines
Hodensackbriichcs der Ilodc den Eingeweiden folget. Noch schwieriger
ist es, zu erforschen, ob Vei-äuderimg der Form luid des Gewebes oder
fremde Körper die vorgefallenen Tlieile im Bniehe /.urückhalten. Grosse
iiai-te Knoten im Brncbe kann man für entartetes Netz halfen, während sie
verhärtete Kotliinassen oder andere fremde Körper sind, und umgekehrt.
nie Behandhmg der unbeweglichen, nicht eingeklemmten Brüche
ist zweifach: wir suchen
10 die vorlicgcad«n Tlicilc zticuckxubringeD uiiil dciuenii) zurückzuhaKea, oder
a.') wir beacliraiiken Jeu Btuclisack fo, diiss er sieb nicht weiler vergrössern kann.
Die Rcjwsition selbst erwirken wir auf eine doppelte Weise,
niimlich
l.:i durck »llniUbliges fKin-iUig» Zurücksinken der rorliegcnilen Eingeneidp,
S.") durch die .Mutige Operalioo,
J)a die Acrzte öfters sahen, dass alte, grosse, unbewegliche Brüche
vou selbst zurücktraten wültfcnd Jaiiguieriger Kraukliciteo, wo die Patienten
mehrere « ochen lang im Bette liegen niussten, so haben sie diesen
Fingerzeig der Natur wohl heachtct und das, was (Ue Natur durch langwierige
Krankheit gethan, nachzuahmen gesucht.
Die R«-|>osition durch freiwilliges allniiildiges Zurücksinken der
vorliegenden Eingeweide ist auch, als völlig sehmerz- und gefahrlos für
den Kratiken, jederzeit der blutigen vorzuziehen. Selbst die Mehrzahl
der Kranken wird sich der unblutigen weit lieber unterwerfen, als der
blutigen.
Aber die Prognose ist eben so zweifelhaft bei jener, als bei dieser,
und nie können wir dem ]£rauken Befreiung von seinem Uebel versprechen,
selbst da nicht, wo die vorliegenden Tliciie wirklicli in die Bauclihöble
zurückgelien, weil diese nicht mehr Ranm genug iiat, um die seit
Jaliren aus ihr entwichenen Eingeweide wieder aufzunelmien und fortan
zu beherbergen, was besonders die unglücklichen Falle von Schmucler
und Pelit sehr eindringlich beweisen. Schmucker behandelte einen 32 Jahre
alten Schneider, der von seiner Jugend au mi
war, gegen welchen seine Eltern aus Armuth gl
Der Bruch war vou einem ungeheueren Umfan
erweitert und die Bauchmuskeln äusserst zusani
wollte hei diesem Menschen einen Versucii macl
wäre, die Eingeweide wieder
band für immer zurückzubaltc
schwefelsauere Bittererde ne
Blut lassen. Dabei verordnei
Brüllen und Suppen mit Eigelb genlessen,
cdeii Abend einen Srrupei Uhabarber mit
inem Bruche behaftet
lichts gebraucht hatten.
die Bruchpforte sehr
n gezogen. Schmuckcr
II Versuch machen, ob es nicht möglich
'ückzubringen und sie durch ein Bruch-
Er liess ihn in dieser Absicht eine Dosis
n und am folgenden Tage zwölf Unzen
r sparsame Diät, und Hess ihn nichts als
gab ihm noch fiberdiess
auentchen Bittersalz,
erhalten. Der Kranke miisste ruhig im
tun den Leib beständig
Bette liegen, wahrend sein Bauch
eingerieben und neun Tage lang dai
muskeln zu ei-scblaffen. Am Morgi
den Krauken abermals eine Do
und braclite Nachmittags, nachd.
I mit warmem Leinöl
die Bauch-
SchmiicicT
?ii nehmen
teil, die vorliegenden Eingeweide
die Bauchmuskeln durchaus nich
Bruchband angelegt, dessen Peloti
einen gelinde» Druck auf di
dazu verfertiget worden war.
wenig l'leischbrühc und
it fortgefahren wurde, um
i des zehnten Tages Hess
Sedlitzer Salz, -cum Abfiihr.
der Kranke eine gehörige Lage erhal-
;uruck, aber mit vieler Mühe, weil sich
ausdehnen wollten. Dann wurde ein
jte vermöge einer stählernen Nuss beständig
Brucliplorte ausübte, un<i welches eigens
Der Kranke durfte weiter nichts, als ein
r mit saucrem Weiusteinsalze und Fenchel-
Zucker geniessen, uiusste sich ruhig im Bette halten, und die Oeleinrelbungeu
bestandig fortmachen lassen. Aber ehe üchmucier den Kranken
noeli verliess, klagte dieser schon, dass er es schwerlich werde aushalten
können, weil ihm jetzt schon so ängstlich sey, als ob ihm der Bauch
zerspringe« wolle. 3Ian tröstete ihn mit der Hoffnung, dass es sich bald
andern «iu-de; aber er musstc die Nacht in den heftigsten Schmerzen
zubringen, und wollte am andern Tage das Bruchband wieder weghaben.
Weil man an dem Hoden und dem Samenstrange nichts Regelwidriges
fand, so sprach man ihm nochmals Muth ein, indem man hoffte, die angespannten
Muskelfasern würden sich allmählig ausdehnen. Aber die
Beklemmung mehrte sich dergestalt, dass der Kranke fast ohnmächtig
WTirde und kaum mehr athmen koinite. Man verordnete einen herzstärkenden
Trank, liess den Kranke« die Kniee anziehen, und Kopf und Brust
höher legen, tun die Spannung der Muskeln etwas zu vermindern, aber
es half eben so wenig, und Abends fand Schmucker den Kranken fast in
den letzten Zügen. Er machte das Band los, brachte seine linke Hand
zwischen die Pelote und den Bruch. und liess die Gedärme nach und
nach hervor. Kaum war einTheil derselben heraus, so bekam der Kranke
wieder Luft, und als nach einer Viertelstunde sein Bruch wieder eben
so gross w ar, wie zuvor, war der Kranke auch wieder vollkonimen inunter
und gesnnd.
l'etii'i Fall endete gar mit dem Tode. Die Eingeweide wurden
zwar zurückgebracht, konnten aber nicht zurückgehalten wertlen. weil
das Bruclibau<l Uebligkeit, Erbrechen etc. verursachte und wieder abgenommen
werden miissie. Der Bruch kam zwar nicht wieder zum Vorschein.
aber <lie Zufälle nahmen zu und der Kranke starb an Jtauchfellentzündung,
wie die Leichenöft'ining deutlich zeigte.
Um die mAlutige Rcpusitiun auszuführen, müssen wir
a.) die vorliegenden Eingeweide »im Zuriicklritle in .Ue Baucliliühle ISiilg maciien,
lestiraincii,
c der Eingeweide vorhereilen, niid
!i»illig zurücksinken künn
zweckmtUsige Monii>ulationeu iu die Baiiclilii>l>!e zunjcksch:el>en.
a.) Cm die ThcUe zum ZurHcktrltie fähiy xu mni-hen, muss ihr Volumen
vermindert werden. Der Kranke erhält mehrere Wochen c - I -0 «ochen)
lang nur so viel dünne, leicht verdauli.'he Nahrung, als nöthig ist, um
sein Leben zu fristen, und täglich 3—4 Puher. <leren jedes aus 1 Gran
Caloniel. 4 Gran Rad. jnlaiip. und ebenso viel Zucker besteht. Sehr wirksam
sind, neben diesem Pulver, öfters wiederholte, nicht grosse Aderlässe.
Oder man gibt mit gehöriger Vorsicht die Jodine, welche unter
den Arzneimitteln, die stark gegen die Fettsucht wirken, obennnsteht;
oder Gummi guajac. und Rad. senegae, zwei :»Iittel, die bekanntlich die
Reproduktion kräftig hemmen: oder ein Pniver aus Tartar. dep., Flor,
sulpli. und Gummi guajac.. welches nach den Beobachtungen von Uedcnui
die Kranken, die es längere Zeit gebrauchen, sehr mager macht; oder ein
Pulver aus Rad. senegae und Kali tart. mit Guajak, oder aus gleichen
Theilen Gummi guaj.. Fol. sennae und Zucker zusammengemischt, von
welchen Schmiik ähnliche Wirkungen sab.
b.) Cm die TheUe freiuHUgen Znriickaiid-rn in die Ihtuchhöhle
-.n bcs/immeii. muss der Kranke während der ganzen Kur auf dem Rücken
horizontal im Bette liegen und zwar dergestalt, dass Kopf und Brust
nothdürftlg. das Berken aber stark erhöht ist und die Beine, in den
Knieen gebogen, gegen den Unterleib heraufgestellt sind. Damit er in
dieser La-e nicht so leicht ermüdet, legt man walzenförmige Polster nnter
die Kniekehlen.
Durch die anhaltende Bückenlage hei stark crhrihtem Becken sinken
die Theile vermöge ihrer eigenen Schwere nach <ler Bauchhöhle hin.
und durch das Aufstellen der Beine werden die Bauchmuskeln erschlafft
und mit ihnen die Bruchpforte, also wird auch dadurch den Eingeweiden
der Zurücktrift erleichtert
c.) Zur V<,rhercifuii;l der BmielMhle für die Wicd<r„ufnähme der
entwichi-nrn Eimjeievidc dienen schon <lie unter tt) angegebenen Arzeneien
neben der Entziehung der Nahrung, indem dadurch nicht nur das Volumen
der im Bruche, sondern auch der in der Baiicliböhle enthaltenen Eingeweide
vermindert, also auch Raum für die Wiederaufnahme der entwichenen
Eingeweide geschaffen wird. Aber das reichet noi'h iii. ht hin.
.sondern wir müssen auch die Bauchmuskeln erschlaffen und zu einer
grösseren Ausdehnnng geschickt niaclien : dazu dienen hflufigti Einreibungen
des Bauches mit Schweine- oder Giinsefett, oder einem fetten,
gertu-hlosen Oele, und tägliche warme Bäder.
d.) Ist diese Behandhmg einige Zeit fortgesetzt worden und man
bemerket Verkleinerung .les Bruches, so besch leim iget man das Z.iriicktreten
desselben durch einen gelinden, allmählig verstärkten Druck,
Haben wir einen grossen Hodensackbrucli vor uns, so bewirken wir die
Coinpression desselben am besten durch einen Tragbcufel . den wir
allmählig fester anziehen; ist aber der Bruch anders gelagert oder klein,
so legen wir eine dicke Compresse darauf und drücken sie durch eine
schickliche Binde z. B. die Kornähre für die Leistengegend, eine Bauchbinde
u. s. w. hinlänglich an. Vermuthet man Verwachsungen und in
diesen die Ursache der Unbeweglicbkeit, so innss man öfters die Taxis
anwenden, den Bruch wiederholt und anhaltend kneten, um die regelwidrigen
Fäden oder Häuteben ganz zu lösen oder
class die Eingeweide in die Bnnc^hhöiae zurücktreten I
1st der Bruch .-ndlich zurückgetreten
passendes Bruchband, und kehret nach un
Lebensweise zurück. Entstehen aiier Schme
die Bauchliöhle z
Behandlung in ihrer ganze,
bleibt, und beobachte eleu
die Schmerzen nach einige
gebliebenen Eingeweide an
gekommenen ausüben, allm
e aber fon
•neh durch Räuspern, Hu
•htig wieder vorfallen.
Bes<
Da die unlieweglicb
i-erdcn xerm'saciien ,
ei'hält der Kranke ein
;h z« seiner früheren
sobald die Brucheingeu'iickgekebrt
sind, so setze man die bisherige
, Strenge fort, wäbi-cnd das Bruchband liegen
Kranken genau. Manchmal vermindern sich
r Zeit, indem sich die in der Bauchhöhle
den Druck, den die aus dem Bruche hinzuihlig
gewöhnen, und hören endlich ganz auf;
werden gar noch heftiger, so lässt man den
sten. Drängen u. s. w. luigesämnt aber voren
Brüche nicht nur sehr id grosse
lern die Patienten auch bah! mehr bald
•r Berufsgcschäfte hiiiclcn'ii, und da die
te durch die langwierige und stets waehrweitert
weniger an der Besorgung ili
Kranken, obgleich die Brnehpfc
sende Ausdehnung immer mehr
dar der Gefahr der Einkleinmu
schlag geinacbt, die vorliegende
repoiiiren, indem i
dies, den Bruchsack üffrt^f, die allenfallsigen Verwachsungen
und Scheere trennet oder die degenerirten Theile, wo n.öglicb
und dann die Eingeweide In die Bauchhöhle zurückschiebet.
uud erscblall't wird, doel» immer-
; ausgesetzt sind: so hat man den Vor-
Eingevveidc auf dem kürzesten Wege zn
bei der «i.eration eines eingelilemintei
t Messer
•ntfernet.
ich wohl leicht vorschlagen ,icht eben
80 leicht mit gnnsfigetn lirfolge ausführen, weil wir nicht vorher wissen,
wodurch die Unbeweglichkeit des Bruch.-s verursachet wird. Bevor wir
den Bruchsack gcollnet haben, wissen wir nicht gewiss, ob natürliche
oder krankhafte Verwachsung der vorliegenden Eingeweide unter sich oder
mit dem Bruchsacke, oder beides zugleich, ob Veränderung der Form .uid
des Gewebes der Brucheingeweide, oder ob fremde Körper in denselben
die Reposition verhindern; wir Itimnen also auch nicht vorher mit Gewissheit
sagen, ob durch die Operation die Reposition wirklich möglich wird,
oder niclit. Eine leichte \erwacbsung durch einige Fäden oder schmalc
mit Messer und Scheere losen, aber wer wird es
it verbreitete % c-rwachsniig gewaltsam zu trennen,
len verwundeten 'fheile iu die Baiiclihöhle zurück-
. wohl einen glücklichen Erfolg von einer solchen
Bänder darf man
wagen. eine feste
uud di< • auf allen
zubrino ;en? Wer
Operati .Oll erwarf.
d darf durch das Messer
;ruchelngeweide liegen
II streben, die frevel-
II? Dass aber dieses
ausserhalb
Nicht jede Entartung der Tbc-ile kann
entfernt werden, die natürliche Verwachsung clüi
berühren, « a s bleibt uns also anders übrig, als die
zu lassen, wo und wie sie liegen, und nur dahin .
hafter Weise beigebrachte Wunde schnell zu heil
Bioslegen der Bruche Inge weide und naclilierige Liegen
der Bauclihöhle gewöhnlich den Tod zur Folge hat, das hat die Erfahrung
längst gelelirt.
Die Reposition eines unbeweglichen nicht eingeklemmten Bruches
durch die blutige Operation kann nur dann zum Ziele führen, wenn nur
eine unbedeutende, theilweise Verwachsung, oder eine unbedeutende Dc-generation
des Net7.es die JJrsachc der ünbeweglichkeit aiismachel, Da
wir aber bis jetzt kein einziges «Icheres Zeichen haben, durch welche«
wir von aussen diesen Zustand mit Gewisslieit zu erkennen im Stande
wären, so ml/(eu wir diene Operution mir da machen, wo der Kranke ne
amdrûcklivh forderte, und -.war nur dann er«l, wem wir demselben nlh
die Vefuhren. denen er dadnrch nimguicixt wäre, ireu und ivahr i/eschildert
hätten, und er dennoch HuJ seiner Forderung hehnrrle und alle l'ernntwurt-
Uchkeit auf eich m/hme.
Bei der Operation eines unbewc
dies beobachten wir dieselben Regeln, wie bei der
Bruches und bei der Radikaloperation, von welchei
achten Kapitel gesprochen wird.
Kann der Bruch gar nicht zurückgebradit werden, (die Ursache
i-eglidikeit sey, welche sie wedle), oder ist er zwar zurückgerreget
aber unerträgliche Schmerzen und zwinget uns, ihn wieder
•n. so müssen wir denselben durch eigene Vorrichtungen
lurch das weitere Vorfallen neuer Eingeweide zu den
schon vorliegenden verhindern und den Kranken vor Gefahr bewahren,
ihn auch zugleich zur ferneren Führimg seine, Geschäfte fähig machen.
Den Zweck der Heschränkung erreichen wir bei einem grossen
Hodensackbrudie dnrdi einen genau anschliessenden Tragbeutel (Suspensorium
scroti), bei einem Ideinen Bruche dagegen, er mag ein Leisfenoder
Schenkelbruch, ein Nabel- oder Bauchl.ruch seyn, durch ein gut
passendes Bruchband mit hohler Pelote.
Dass ein Mensch, dessen Bruch nicht vollkommen zurückgebracht,
sondern nur beschränkt werden kann, die für die Bruclikranken überhaupt
geltenden diätetischen Regeln auf das strengste befolgen müsse,
versteht sich von selbst.
eingeklemmten
eines eingeklei
Siebentel
Brüder
Unliew
gangen,
vorfallen z.
beichriiiéei.