Stich zu endeoren. Dieser Eingriff ist zwar sehr gcfSlirlich. aber das
einzige noch (ihrige Rettimgsmittel, und sclion öfters mit gutem Erfolge in
Anwendung gebracht worden; es ist dalicr Pfliclit, ihn den Angehörigen
des Kindes als letztes llilfsniittel vorzusclilagen, sie mit der drohenden
Gctalir genau bekannt zu machen, und die Operation nie ohne ihre Einwill
ignng vorzu II Climen.
Ist der aiigeborne Ilirnbriicli gross, so beschränket sich unsere
Behandlung in der Kegel auf Erleichterung des traurigen Zustandes, indem
wir durch einen passenden Verband die lieutelförniig iierabhängende Geschwulst
liinauflieben. sanft gegen den Schädel andrücken, und dadurch
das schmei-zliche Zerren des Hirnes verhindern. Im allgemeinen behandeln
wir diesen Hirnbruch so, wie den kleinen, sorgen aber besonders dafür,
- sogleich dass keine Entzündung entsteht, welche i durch BIciwasser
bekämpfen.
Den erworbenen Hirnbrnoh können wir nicht radikal heilen, weil
wir die Knothenlücke nicht organisch versebliesscn können. Unsere ganze
Behandlung bescliriinkct sich auf Beschütziing der Geschwulst gegen
äussere Sehiid lie like! ten, und sanfte Compression derselben, um nicht nur
Vcrgrösserung zu verhiiulern. sondern sie auch allmiililig in die Schüdelhiihlc
zurückzubringen und darin festzuhalten, liier kann mau in die
Conipresse ein passendes Stück Pappe oder Leder stecken. Der Kranke
muss zugleich alles vermeiden, was Congestionen nach dem Kopfe veranlassen
könnte.
i i i i f i s ß m^Bïii»
ßnistbriich.
Em BniMnuh Olfrnm Iht^iiriai^ entstellt, »lenn Eingeweide dui-ch
eine in <ler nrnslhcililenwaiidung belnidlidie Lüeke hindureiidringen, tind
auf der Aussen(liW'he der Brusihölile die Haut in eine (iescliwnlst erheben.
Er wird ebenso, wie der llirnhruch. in den tmi/obornin und in den erivor-
Der muß-tmrne Pmstbruch ist in der Kegel begründet in der mangelhaften
Bildung ilcw Brustbeines und <ler anstosscnden Kippentheile, uiid
wird, da er gewölinlicli das Ilcrz entliiilf. auch Uerdsrnch ilhrnia rardii
a. CurdiacclC) genannt. Chaimier sah einen solchcn Hriicli bei <-incin
neiigebornen Kinde, welcli<-s übrigens »»'oUlirebihlet imd gesund « ar. Die
Gesehwulst war halbrun.l- V- Zoll breit, ragte 1 Zoll hoch über die Aussenlläche
des Brustkastens hervor, und befand sirh an der Spif/.e des
Brusibeins. Sie entluelf das Herz, dessen Bewegungen man deutlich sah.
Dagegen sah Sinrch einen angebornen Brustbruch in der Oeirend der
Achselhöhle, «'elrher bcuni Einathinon anscluvoll. also eine Portion von
der Lunge enthielt. Der Kranke starb erst als Erwachsener an der
Lungen SU cht.
Ein erworbener ßruatbriicli kann nur vorkoiinntu, wft ein Theil <ler
Brusthohlenwandung durch Krankheit oder mecbaniscLe "ETinrirkung zerstört
oder gespalten worden ist. Da die Lunge das beweglichste von den
Eingeiveiden der Brusthöhle ist, so tritt auch nur sie gewöhnlich durch
solche Lücken des Brustka.^tens hervor und erhebet die Haut iu eine
Geschwulst, welche Luiigenbrwii {Ucrn.pubmnaUi. s. Pnelllllu/locele^ genannt
wird. SnbaUcr beoliachtete einen Fall, wo ein Soldat von 30 Jahren,
welcher einen Bajonetstich in die linke Brust 7.wisclien dein mittleren
Theile der 5. u. fi. wahren Rippe erhalten hatte, einen Brustbruch bekam.
Die Vernarbung der Ilautwuiule kam zwar j.a Stande, aber die Wunde
der Zvvischeiu'Ippenmnskeln war so gross, dass sie nicht \ollkommen
geschlossen werden konnte: es bliei) daher unter der Haut eine Lücke,
durch welche die Lunge zwischen den Bippen hervordrang und eine
wallnussgrosse (iesehwulst bildete, welche sich beim Ein- und Ausatliuien
hob und senkte, und nur einen geringen Schiucrz ohne BeklemoHing
beim Atbenihulen verursachte. Bei einem starken Slanne von 48 Jahren
sind durch heitige Anstrengung beim Husten zwei Lungenbrüriic nacheinander
entstanden: <ler eine trat zwischen der ersten und zweiten falsehen
Hippe der linken Seite hervor, und hatie die Grösse eines IInlmereies,
der andere entstund auf der rechten Seite zwischen der letzten
wahren und ersten falschen Kippe, und war etwas kleiner. Die Zwi.
schenrlppenmuskeln waren zerrissen, und es scIiicn. als hätten sieh auch
die Knorpel von den genannten Kippen getrennt.
Die wahren Brnstbrüche sind sehr selten, und nicht schwer zu
erkennen. Ist die Oeschwidst ein Ilerzbrueh. so erkennen wir diess an
ihrem Sitze und den sieht- und l'ülilbaren Bewegungen des vorliegenden
Herzens; der Lungenbruch ist sehr weich, und erhebet sich beim Einathmen,
und sinket beim Ausatlnnen wieder zusammen, auch verursachet er
oft schmerzliches Ziehen, welches aufliöret, sowie er ziinlckgebrächt wird.
Die Behandlung der Brustbrürbe Ist verschieden nach ihrem Inhalte.
Der Lungenbruch wii-d durch sanften Druck in die Urustliühlc zurückgebracht
und durch ein besonderes Bruchband, welches Aehnlichkelt mit
<lem für den Nabelbruch hat, darin zurückgehalten. Das Lungcnbru cliband
besteht au« einem ledernen, elastischen Gurte, und einer Pelote. Die Grundlage
der Pelote besteht aus einem viereckigen Stücke von starkem Sohlleder,
welches dei- (Jrosse iles Bruches entspricht, und nach der Wölbung des
Brusfkasl.-ns gvbogen ist. Auf jeder lÄ'ke der vorderengewölbten Fiftchc steht
ein messingener Knopf zur Kefestigung des elastischen Gurtes; auf der Mitte
der hinteren, iiusgeliölilten Fläche ist ein von Leder verfertigtes, mit Rosshanren
gefüttertes Kissen befestiget, welches nach dem Bruche geformt
und so gross ist. dass es über die Ränder der l?ruchi>farte hinausrcichet.
Der Gurt ist von Barchent oder welchem, elastischem Li'der. so breit
als der Pelotenschild, und so lang, dass er, mit der Pelote in Verbindung
gesetzt, den Brustkasten fest uinsciiliesset. Damit er den Bewegungen der
Brust folgen, also innner fest anliegen k a n n , ohne des Alhemliolen zu
ersrlnveren. sind an jedes Ende 5 — 10 Spiralfedern befestiget, und mit
TafTet oder feinem Leder überzogen. An das freie Ende dieser vereinigten
Federn ist ein Streifen Kalbleder Icstgeniiht. der mit zwei Löchern
versehen Ist. um das (inrf<-nde an die IUessingknüpfe des Pelotensehildes
befestigen zu können.
Will man das Bruchband anlegen, so Iftsst man den Kranken auf
einem Stuhle sitzen, bringt den Br.ieh zurück, setzet die Pelote darauf,
liisst sie von dem Kranken selbst festhalten, leget die !tlitte des Gurtes
dem Bruche gegenüber an die Brust, füln et seine beiden Enden um diese
herum und befestiget sie an die Knöpfe des Pelotensehildes.
Da sich das Brustbruch band s.ehr ¡eicht nach unten verschiebet,
so wird es mit z;vei Schulterriemen oder Triigcrn versehen. Jeder Träger
besteht aus einen« I Zoll breiten Bande, dessen eines Ende an den
Gurt festgenäht wird, dessen anderes Ende längs seiner Mitte mit hinlänglich
grossen, einen halben Zoll von einander entfernten Löchern
versehen ist. um an ilen oberen Knopf der Pelote befestiget zu werden.
Eine allenfallsigc Verschiebung des Mrnchbandes nach oben wird durch
passende Sehenkelriemen verhindert.
Wenn ein solches Bruchband den Kranken sn sehr belästigen sollte,
dass er es nicht ertragen könnte, oder ^venn es bei einem Frauenzimmer
wegen reicher Fülle des Busens gar nirht angelegt werden könnte, so
niilsste man den Brueli durch einen passenden Tampon zurückhalten, den
man mit ïjcftplla.sterstrcifen befestigte.
Beim Hei'zlirnche <larf kein Druckverband angelegt werden, weil
<ladurch die gefährlichsten Zufälle nothweudig veranlasst würden, sondern
wir müssen das vorliegende Herz gegen schädliche Eintvirkungen von
aussen zu schützeji suchen, indem wir ein Bruchband mit hohler Pelote
anlegen.
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