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n H S C I I R E l ü U N C UND KULTUR.
MKINKS Wissens mich giclH es keinen Atranilnis, der nicht an seinem zwcilappigen, zur Axifnahmc der zsvci getrennten BSndchcn iinil
lilclicii filliiRcn Rostelluin ju erkennen wÄre. Angra:cuni und LIstroslachys haben ein langes, schnabelartigcs Rostellum, wie es für das
eine oder Uie zwei Händchen erfgrderlich ist.
Der Gedanke als Atranlluu nur die so kleine, grossblUthige Gruppe aufzustellen, kam mit dem verstorbenen Sir Joseph Herker auf.
Sir Joseph dachte damals wohl nicht daran, dass er selbst den Saccochilus advorsus (Thrix sperm um -.idvorsum) benannt hatte, der doch
garkein Mentvnn hat. und dass dieses Genus Spc-cies enthalt mit den längsten und andere ohne jegliche Menta, sowie auch zahlreiche
b belange.
Herr Henthanj stellte nach seiner Art eine " Reformation " an. Airanthus wurde für die grossblumige Gruppe beibehalten
Aeranthus sesquipedalis wurtle zu Angrrecum gebracht, wie es der grosse Lindley offenbar zun. Besten der Gartenwelt oder in Uebereilunß
gethan hatte.
Die amerikanischen Aäranthen haben zwei - neue" Genera zu bilden-Campylopleetron und das armseelige Cryptoeentrum-die
;cwischen Ornithid.um und Diadenitnn zu stehen kommen. Die africanischen Aeranthen sind Mystacidia. Zwei americanische Species sind
auch durch ihren Habitus zn Dendrophj^lox gezogen, wenn auch eine der beiden (4295 des liot. Mag.) das Privilegium bekomtnt sich mit
einem Male tinter Angra;cum (s. die " Macroura " smter Angrxcum) aufjuhalten. c. A'cM. f .
Für den ersten Anblick dle.ser wunderbaren Orchidee in unseren Gewächshäusern sind wir dem Rev. William Ellis verp/lichtet,
<ler lange Zeit hindurch als Missionar in Madagascar thatig war, und vor ISnger als dreissig Jahix:n diese Art in Euroj« lebend
einführte. N le hatte man ^uvor eine so atissergewühnliche Blume gesehen, die nicht nur bei Botanikern sondern bei allen Naturforschern
grosses Aufsehen erregte. Sie 20g auch Darwins Aufmerksamkeit auf sich, der in jener Zeit seine Untersuchungen Uber die Befruchtung
der Orchideen «nstelhe und den ungewöhnlich langen Sporn dieser Pflanie mit besonderem Interesse betrachtete. Nicht weniger
I heilnahnic enveckte sie in der Folge bei den Orchidecnzüchtern, die in ihr sowohl eine sch.^.ie wie auch eine absonderliche Orchidee
erblickten. Viele Jahre hindurch gehörte sie zu den Seltenheiten, bis sie spHtcr in Massen lebend von Madagascar impor.irt wurde und
heute trotz ihres hohen ¡'reises allgemein in Sammlungen angetroffen wird.
In seinem interessanten Werke, " Madagascar revisited," giebt Ellis bei der lehrreichen Beschreibung der Vegetation dieser Insel
einige ftlr Gärtner besonders werthvolle Notizen Uber diese Orcliidee. Er sagt unter Anderen,: " Beide, Angr.-ecum sesquipedale sowohl
wie A. ebumeum, gehören zu den verbreitetsten und schönsten unter dem Orchideen. Ich sah sie in Menge auf Bäumen mit dUnnem
Laube, A. sesquipedale sah ich selten wenn Uberhatipt am Boden, meist hoch zwischen Zweigen seinen laug ^vuchernden Stamm der in
. einige scheinbiu- oft eingeschrumpfte Blatter endigte, hinaiisi>reizend. Dasselbe Aussehen haben auch die Wurzeln, die, weder verästelt noch
verzweigt, zwölf bis fünfzehn Fuss lang vereinzelt an den, Aste oder Stamme eines Baumes zwischen den Ritzen der harten Rinde sich
Ihren Weg bahnen, tind so zähe ankleben, dass man sie nur mit bedeutender Kraftanstrengung lossreissen kann. Viele der Pfianzen
trugen, ungeachtet der schembar eingeschrumpften, schmalen Blatter grosse BlUthen von kräftig gelber Färbung. Mehr als einmal sah
ich ein prächtiges A. sesquipedale auf einem umgestürzten Baumstamme wuchern,
feuchten Erdboden ausstreckend. Ich gewahrte einen vermoderten, mit Gras und
dem das A. sesquipedale auf das Üppigste gedieh. Seine Wurzeln waren weiss und I
zähen Wurzeln am Stamme herab nach dem
überwucherten Baum am Boden liegend, auf
die Blätter länger und durchschnittlich grlln
und weich. Es war jedoch unmöglich, weder BlHthen noch BlUthenstengel auf solchen Pflanzen zu bemcrkcnydi^ 'in7enrreichc'n Hun.us
todten Bätmien^ihre ^Nahrung fanden. Manchmal bemerkte ich beide Angra:cum nicht nur auf den Aesten lebender Bäun,e,
sondern auch hoch auf den abgerindeten, todten Bi
Aus dieser Schilderung können wir folgern,
Orchidee Feuchtigkeit und Schatten zu einem gesunden Aussehen
bedarf, da gesagt ist, dass die auf dem fruchtbaren Boden wachsenden Pfla
Stellen willig blühten, wenn auch das Blattwerk unansehnlich war. In Kultur erftihrt
keine Blllthen brachten, aber die auf freien trockenen
die nämliche Behandlungsweise wie die
ostindischen Vantia und Aerides, Ihre Ruheperiode darf in Folge des Fehlens der Scheinknollen nur von kurzer Dauer •
Mitte Herbst bis Anfangs Winter, in welcher Zeit sie ziemlich trocken gehalten werden sollte. Während des Triebes im Frühiahr
und Sommer nuiss ihr reich iche Bewässerung, sowie eine warme und feuchte Temperatur zu Theil werden. Gegen allzu starke Sonne
muss <he Pilanze leicht beschattet werden, .u starker Schatten jedoch lässt den weichen Trieb nicht ausreifen. A. scsquipedulis bU.ht von
November bis Februar und die Bluthen halten sich bei trockener und warn.er Temperatur einen Monat lang frisch. Jeder Blüthenstengel
trägt 1—4 JiUithen, gut ausgebildete Pnanzen besassen schon zwanzig Blumen auf fUnf Bllithenstielen. Obgleich von rein epiphy
lischer Natur, wächst sie doch am besten in Töpfen, ziemlich hoch gepllanzt, un, dadurch die Bildung von Luftwurzeln zu verani-ussen ' '
Der Wuchs der Pflanze ist aus unserer Tafel, welche ein 30 Centm. hohes Exemplar mit drei Biüthen am Stiele darstellt, zu ergehen.
Diese Art l>esuzt zwei in Kultur bekannte Varietäten, von denen die BlUthen der einen bedeutend grösseren Umfang haben, als die der
gew.uhnl,chen Fonn und ausserdem noch später blühen. Die le<lerartigen Blätter beider Varietäten haben eine dunkdgriine Farbe • die
Zeit von elfenbeinweisser Färbung, die sjiater in ein helles Gelb Ubergeht.
wachsähnlichen BUlihen sind in
;r Pnaii«, die siel, jetzt im Bc-^itz v«n John Conncll, Esq., Husl.ey Down, Tooting Common, befindet.
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