
BKSCMKIilBUNG UNI) Kl'l.Tl'R.
Ks liai Kcriuillci- /Cuil licdiirft. bis wir eine f,osiilve Kcnlniss dic.ws iiicrkwürcligun Odonloglossuiii crl^ingx habon. Alles, was wir
bcinnrkUiii, nnissten «ir klassifizieren, um die cliarakcoristiclioii Merkmale fc.sizusteilen, denn diese I'llaiuen haben unzählige Vurschiedcnheitoil
In der Farbe, die srcli oft bcstiindiger jclgon als diu Charaktere, welche den Lippen und der Griffelsäule emnoinnicn sind.
Die Zlieh 1er haben verschieden aussehenden Pflanzen stets gern auch verschiedene Namen gegeben, vind der Liebhaber selbst ist
vielleicht nie so eigen gewesen wie hetitziiiage, wenn er erwartete, grade die Form der betreffenden Pllaiwc ¿u erhalten, wie er sie liebte.
Wenn jeniiiiul ein Odontoglossum Ruckerianuni besteilt hat. wird er sich schwerlich mit einem Odontoglossvim hebraicuin begnügen. Ich
bin daher überzeugt, dass der Gebrauch, die verschiedenen Abarten zu benennen, wirklich notwendig ist. Ich lii>l)t: jedoch schon oft
i.'rkl.Hrt, ilass ich diese l'flanzen nicht als besondeie Arten ansehe, iind mein Vorschlag jedesmal ein Kreuz f+) vor tien betrelTenden Namen
zu .setzen, beweist dies vollkommen.
Dennoch giebt e-s Falle, welche uns zeigen, dass, so regelnilssig jene Kennzeichen sind, die Nalur sie doch nicht ohne Ausnahmen
lüsst. Man h:u schon Ulliten von verschiedener Färbung auf demselben gemeinsamen Stiel gesehen, und die tj'pischen Farben weiss, gelb
OLler m;iK-enfarbig haften denselben durchaus nicht immer als unveriinderliche Grundfarben an, sondern erscheinen auch gemischt. Es giebt
1! Iii teil mit weissen Flecken und gelbe oder weisse mit malvenfarbiger Schattierung.
Wie die Sache steht, können wir gegenwärtig die Odomoglossen + Andersonianum, + Jenningsianum, + baphicanthum, + hebraicum,
+ Hrassia, -h deltoglossum, + Leeanuiii, + Ruckerianuni als ebensoviele abgeleitete Typen eines Grundtypus, niimlich Odontoglossuin
lanceans, klassifizieren. Ich wenle eine andere Gelegenheit benutzen, ein vollständiges Verzeichniss zu geben, imd gleichzeitig
verschiedene S)'non)'ma beifügen. Augenblicklich kann ich m le Skizze des G ir bekannt
/V. <7. Rchb.f.
.Seit Herr Bull das erste Exemplar dieses Odontoglossum zur Blüte brachte, ist es
;ots als eine der ausgezeichnetsten und lieblichsten
O. gloriosum gehalten, da sich die wesentlichsten
Im Wuchs gleiclit es am mei.sten O. crispum, aber
sich mehr dem Charakter von O. gloriosum; die
I'llanzen betrachtet werden. Fs wird fllr einen natürlichen Hastard von O. crispum tu
charakteristischen Merkmale in Wuchs und Ulüte dieser beiden Arten in ihm mischen,
in dem Wohlgcriich und verschwenderischen Fleckcnreicluum seiner UHlten nähert es
liltitPiistilnde sind oft verzweigt imd tragen viel mehr UlUten. als bei O. crispinn jemals der Fall ist.
dic-iur Abart finden lx:trtichtlic!ic Abweichungen in Hinsicht auf <l!e Grüsse und Zeichnung der Blüten
:hen den einzelnen Forinen
Bei einigen ist die Grundfarbeein
entschiedenes Gelb, andere haben Kelch-tmd Hlütenblätter vom reinsten Weiss. Die Farbe der Flecken weist alle Schattierungen
vom Puqiurrol bis zum Zimnit- oder Kaffeebraun auf iinil in der That zeigen einige Formen so grosse Abweichungen \'on dem typischen
(). hebraicum. dass man den aufl'iilligsten wie Abarten besontlere Namen gegeben hat. Finige von die.sen zeigen griissere Aehnlichkeit mit
(). cris|)um als mit O. gloriosum ; diejenigen, welche tiem letzteren mehr ähneln, haben Blüten mit gelber Grundfarbe und einen starken
Woiilgeruch. auch sind bei ihnen die Blutenstände starker verzweigt. Es würde schwer halten, zwei genau gleiche Forinen von
Anilersonianum zu finden, aber alle sinil ausnehmend hübsch ; die höchsten Preise erzielen Jedoch gewohnlich die Formen mit weissen
Kelchblättern unil grossen Bluten. Die Pflanze wird nie in grossen Massen eingefllhrt wenlen können und muss deswegen immer
verh.llinissmrtsslg selten bleiben.
Die zahllosen Odontoglossum-Formen, welche mutmasslich natürliche Kreuzungen zwischen O. crispum. O. gloriosum und
O, ixloratum sind, bilden einen Gegenstand des Studiums Air sich, und sollte ein Orchideenzüchtcr es sich zur Aufgabe machen, alle die in
den letzten [>aar Jahren in euroiiaischen Gärten zerstreut gewesenen Formen zu sammeln, so würde er eine nicht nur glänzende, sondern
auch unermesslich wertvolle und interessante Sammlung besiuen. Eine derartige SammUing würde natürlich die sämmtlichen
Odontc^Iossen, welche einen verwandten Charakter tragen, umfassen, so O. Ruckerianum, welches als ein BiLstard von O. crispum und
Andersonianum angesehen wird, wie O. l'olletiianum als ein solcher von O. crispum und gloriosum, und f). baphicanthum von O. crispum
und odoratum. Die hybriden Odonioglossen, welche unter diese Klasse fallen würden, würden allein eine sehr grosse Sammlung bilden,
denn es vergeht keine Saison ohne einen Zuwachs zu denselben. Es ist eine bemerkenswerte Thatsache, dass, obgleich die Zahl der
durch natürliche Kreuzung entstandenen hybriden Odontoglossen so gross ist, doch noch kein auf dem Wege der künstlichen erzeugtes
zur lilüte. geschweige denn zur vollen Entwicklung gebracht worden ist. Andererseits sind im Garten gezüchtete Bastarde \'on
Cypripedien sehr häufig, wilirond bei denselben natürliche Baswrd« äusserst selten sind, wenn solche überhaupt e.sistieren.
Was die Zucht von O. hebraicum angeht, so müssen wir unsere Leser auf die Behandlung verweisen, weiche wir bereits für
O. crispum (Tafel 1.) empfohlen haben. Es blüht während der ersten Zeit des Frühlings und bleibt mehrere Wochen hindurch in voller
Blüte. Bei üppigen und gvit gedeihenden Exemplaren giebt es Blütenstände welche zehn bis etwa drelssig Blüten tragen. Die haupt
silchlichsien Fundregionen, aus denen O. hebraicum und andere Bastarde von O. crispum und gloriosum meistens k
nürdllch von Bogota in der Nahe \'on I'asca ; doch sind sie zuerst aus andern zu uns gelangt.
id die Berge
c im Bcsite von Mcrro liaron J. 1- IC Dell, Windsor, befindliche Pflanze ds