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n n S C l I R I l l B U NG UND KULTUR.
So ofi eine neue l'h.ilxnopsis entdeckt wir.l, was selir sekcn vorkomnu, wird dadurch das Interesse aller Orchideenzllchter
crr<.Kt, denn oh.Ickl. d»s Gescl.tcdu sich Im Gan.cn unter der Pflege sehr kunlsch zeigt, ¡st es doch allgemein heliebt. Man kann sich
<liih< r vorstellen, mit welcher Spimiiung die Orct. Ideen liebhabet vor nu., sieben J^.hren der Ankunft der ersten lebenden Blumen einer
..rflchtlijcn neuen l'hahenopsls entgegen sahen, welche auf einer der Philippinen entdeckt worden war und eine weisse I'. Schilleriana
lein sdlte Die Neuheit erwies sich als eine PlUu.ze von der höchsten Anmut, welche sich den sämmtllchen früher eingefilhrten
Schineiterlingsorchkleen von den Philippinen wol an die Seile stellen durfte. Obgleich sie anliinglich nur ftlr eine geographische Form von
1\ Schilleriana gehalten worden «ar, entdeckte Prof Reichenbach Merkmale an derselben, welche ihn berechtigten, sie als eine besondere
Ihr denn den Nainen Stuarilana lu Ehren des Herrn Stuart Low, durch dessen Vermittelung die Pflanze
Haid nach ihrer Entdeckung kamen zahlreiche Sendungen derselben an, und sie verbreitete sich dann rasch
Art anzusehen, und S(
«lerst eingeführt worden war. — — c
Uber ganz Europa, so dass sie jetzt eine der bekanntesten Pflanzen der ganzen Gattung ist. Man fand bald, dass die Pflanze einen kräftigen
und leichten Wuchs habe und leichter zu behandeln sei als Irgendeine andere grossblumige Phalzenopsis, wahrend ihre BiUten ebenso
anmutig sind als die der beliebten !'. amabllis, grandiflora, Schilleriana und Snnderiana.
Im Wuchs Ähnelt P. Stuartiana P, .Schilleriana so sehr, dass es schwer liält, den Unterschied zwischen beiden zu erkennen, wenn sie
nicht in Blute stehen. Sie hat Uhnlich lange und breite Bliltter, welche gewöhnlich, wenn noch jung, marmoriert sind, dagegen grUner
we«len, wenn sie alt sind, und die Wurzeln sind flach. Ebenso entspringen die Blüten denselben weitverzweigten Rispen und sind^ von
ähnlicher Gestalt und Grösse, Bei der typischen l'orm sind die breiten gerundeten Blumenblätter und das obere Kelchblatt von reinem
Weiss wahrend die beiden KelchblÄtter an den Selten halb weiss, halb reich ziminetrot gefleckt sind. Dieselben Plecke wie die Kelchblätter
hat auch die Lippe, nur auf gelbem Grunde. Es sind mehrere Abarten erschienen, welche in, Punkte der Färbung mehr oder
weniger von der ursprünglichen Form abweichen. Eine der ersten Sorten, welche erschienen, war die als nobills bekannte deren Blüten
grosser sind als die der Grundform, etwas abweichend In der Form der Lippe, weniger reich gefleckt, und einen stärkeren Anflug von Gelb
auf dem Lippenkamm haben. Auch herrscht Verschiedenheit In der Belaubung, welche mehr der der P. Schilleriana ähnelt. Die Abart
punctatissinta Ist sehr schön, da abgesehen von den grossen Flecken auf den Seitenkekhbliittern und der Lippe das obere Kelchblatt und
die Dlumenblatter mit Myriaden winzig kleiner purpurroter Flecke auf einem Grunde von reinem Weiss geschmückt sind. Dann ist die
Hrubyana genannte Abart sehr hervorzuheben. Bei dieser Form, welche zuerst von Baron Hruby in Böhmen zur Blüte gebracht wurde,
sind die Kelch- und Blumenblätter aussen purpurrot liberhaucht, während die Lippe in der gewühnlichen Weise gefleckt ist. Ausserdem
giebt es noch mehrere andere Abarten, welche sich jedoch weniger von der Grundform unterscheiden, als die obengenannten. Diese
Orchidee kommt au.s den nördlichen KUstendistrikten der zu den Philippinen gehörigen Insel Mindanao, aber wie bei den meisten Pflamien
ihrer Gattung Ist ihre Einführung In Folge ihrer zarten Nattir mit grossen Schwierigkeiten verbunden.
Unter künstlicher Fliege gedeiht P. Stuartiana am besten in einer warn^en, feuchten Atmosphäre, bei einer Temperatur welche sich
Im Winter zwischen i8° und 22° C„ und im Sommer zwischen 24' und 30' C. bewegt. Am besten eignet sich fUr sie die Pflege in Ampeln,
und man sollte die Ampel dem Dache so nahe als es Irgend zulässig erscheint, aufhängen. Man braucht nur sehr wenig Füllung fllr eine
solche Ampel, einzig eine kleine Anzahl von Topfschcrbcn und etw.xs Holzkohle, nur sollten die Wurzeln mit einer Uige lebenden
Torfmooses Uberdeckt sein. Nach der Blutezeit, welche sich Uber den ganzen Januar erstreckt, muss man den Pflanzen eine geringe Ruhe
gönnen, indem man ihnen etwas weniger Wasser glebt, dagegen darf man sie nie ganz trocken werden lassen. Wenn das rasche Wachsen
der Pflanze beginnt, muss die Bewässerung allmählich gesteigert werden, und man mag dann auch die Temperatur bis zur Erreicliung des
Maximums von 30' C. steigen lassen. Den ganzen Sommer hindurch muss eine häufige Bewässerimg und eine feuchte Atmosphäre
erhalten werden ; doch muss man auf die Ventilation des Treibhauses achtgeben, denn sonst tritt Kleckung der Blätter, der grosse Schaden
der Phatenopsisarten, ein. Am trockensten sollten Pflanzen und Treibhaus am Mittag sein, und das Treibhaus ist während des Sommers,
wenngleich ja nicht übertrieben, vor allzu brennendem Sonnenlicht zu schützen. Die er^te Morgen- und die Abendsonne thuc allen
Phatenopsis gut, falls die Atmosphäre Im Treibhause feucht isu
t,m 1-. A. I- Ibrick, tsq., Olclficld, Hicklcy P: befindlichen Pflanic.
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