n i e m a l s ; durch Erweichung und Zerreissung an der Spitze der Zellinenibran tritt vielmehr
der Gesammtinhalt jed e r einzelnen Sporeninutterzelle in Form einer braunen mem-
brauloseii Kugel, oder Spore in's Wasser, und sinkt zu Boden, so dass nach einiger Zeit
sämmtliehe Zellen der Haufenfrucht entleert sind, während die aus ihnen herausgetretenen
Sporen sich massenhaft am Boden des Gefitsses absetzen. Die leeren Membranen der Sporenm
u tterze llen , meist unregelmässig aufgebläht, bezeichnen in späteren Alterszuständen den
Ort der llaufenfrneht, mitunter noch einzelne znruokgeblicbeue Sporen einschliossend (Fig. 5),
u nd contrastireu alsdann durch ihre Farblosigkeit g egen die weit kleineren bi-umen Ober-
hautzolleu, von denen die zunächst die Haufenfrucht begrenzenden ebenfalls ihre Form etwas
v erändert haben und. sich aufwärts wölbend, einen Saum oder luvolucrum um die Frucht
darstelleu. Auf das weitere Verhalten der Sporen werde ich später ebenfalls zurückkommen.
Die A n t h e r i d i e n sind bei ih rer ersten E n ts te h u n g von ju n g en Frnchthaufen kaum
zu unterscheiden, und selbst mit jugendlichen Ha arbüsoheln leicht zu verwechseln, indem alle
drei nichts weiter sind als Gruppen von Oberhautzellen, die sich von ihrer Umgebung nur
durch dunkelbi-äiine F a rb e in Folge der Anhäufung des Pbaeopliylis unterscheiden (Fig. 4.
Tab. I.). Die Zahl der zu einer Aiitheridie sieh entwickelnden Zellen ist bedeutend, meist
ü ber 30, aber nicht constant, daher die Grösse d e r Antheridic ebenso variabel als die Form
derselben, die jedoch meist oval ist (Tab. III. Fig. 2); der längere Durelimesser entspricht
der Längsachse des Laubes. Auch hier bilden die das Anlheridiiim zunächst begrenzenden
braunen Übcrhantzellen einen scharf abgrenzenden Saum (Involuernm), indem dieselben sich
papilionartig, senkrecht auf die Laubflächo v e rlä n g e rn , und so gleich wulstigen Lippen das
ganze Organ einfassen. Die zur Äntheridie vereinigten Oberhautzellen selbst vergrössern sich
zwar ebenfalls, doch weniger, als selbst die Sporenmatterzellen der Haufenfrüchte; durcli eine
Scheidewand parallel der Laubfläclie theilt eine jed e sich in eine untere. B a s a l- , und in eine
obere, A n t h e r i d i e n m u t t e r z c l l e , welche letztere mit dichtem, allmäldich farblos werdendem
In h alt sich füllt, und eine Reihe von Theilungen in Potenzen von 2 durchläuft. Die
Theilungsebenen sind nach allen drei Richtungen des Raumes geführt; während die Zellen
d e r Ilaufenfrüehte nngetheilt bleiben, bei der Theilung der Vierlingsfrüchte aber die Scheidewände
blos iu den beiden au f der Laubfläche senkrechten Ebenen Kegen, finden sich bei
d er Theilung der Antheridiemnutterzcllen auch Scheidewände parallel der Laubfläche. Dah er
z erfä llt jed e Mutterzelle zuerst iu 8 Octanten, von denen jed e r sich dann wieder in derselben
Weise in 8 Theile zerlegt. Aus je d e r MulterzoUe gehen daher in der Regel zunächst
64 T o » te rz e lle n hervor, davon sieh, von oben gesehen, 16 in einer Ebene p räsentiren, die
in 4 Schichten über einander liegen. Durch weitere Scheidewände parallel der Lauhfläche
verdoppelt und vervierfacht sieh wahrscheinlich die Zahl der Zellschichten, wie der Querschnitt
der Antheridien in den R i o c r e u x ’schen Zeichnungen beweist, au f die ich hier
verweise, da meine eigenen Querschnitte sich diesen nicht an die Seite stellen können
(vergl. die citirte T h u r e t ’sche Abhandlung Tah. II. Fig. 2, 3). Dagegen zeigen meine
eigenen Abbildungen (Tab. III. Fig. 2), dass in der Ebene des Laubes in der Regel mul
e Tochtcrzellcn aus einer Mutterzelle hervorgehen, und lässt sich dieses Verhältniss noch
in späteren Zuständen der Antheridien deutlich erkennen.
Von oben betrachtet ersoheint die reife Antherklie als ein ovaler, elliptischer oder lanzett-
lieher Fleck, in der längeren Achse v V - j ', '" , in der kürzeren Querachse etwa messend,
von h-übor g r a i iw e i s s e r F a rb e , eingefasst von dom dunkelbraunen .Saume der angrenzenden,
papillenartig bis a n fs Vierfache ihrer fi-uheren Länge nach oben hin vergrösserten tib e rhautzellen,
die von oben betrachtet gegen die angrenzenden rectangiilären Zellen sich durch
iln-o polygonale F orm unterscheiden; die dicke O u t io u l a überzieht das Ganze (Tab. III. Fig. 2);
bei genauerer Betrachtung lassen sich in der trüben feinkörnigen Masse die Jlutterzelhm
und ihre 16 Theilungen mitersclmiden. Durch diese vielfache Theilung geficn aus den Mutter-
zelleu die kleinen würfelförmigen S a m e n z e l l e n hervor, deren jed e einen .Samenkörper ein-
sehliesst. Beobachtet man eine reife Äntheridie n ur kurze Zeit, so treten die Samenkörper
heraus, ohne Zweifel durch Erweielmng der Cuticula und Durchbrechung der Samenzellen.
Sie quellen in solcher Menge aus der Äntheridie, dass sie dem blosen Auge oder bei
schwächerer Vergrösserung wie eine weisse Wolke erscheinen, die freilich unter s tä rk e ren
Linsen sich in Myriaden kleiner Bläschen anflöst (Tab. III. Fig. 3 a). Das ganze Bild erinnert
au die .aus den reifen Moosantheridieu hervorbrechende Fovilla, wie dies von T h u r e t
so schön in seinen „mcherelies su r les antUridies cryptogarnes“ (Ann. d. so. nat. 3 ser.
Bot. Tom. XVI. PI. 13, 14) dargestellt worden ist. Die einzelnen Samenkörperehcn sind
farblose Kügelchen von höchstens inwendig einzelne dunklere, aber nicht farbige K ö rn chen
emschliessend, die. sich oft an dem R an d e so anhänfen, dass sie den Anschein eines
angeschlossenen Fadens gewähren (Fig. 3 b ); aber nie kommt ein solcher zur deutlichen
Wahrnehmung. Die e n t l e e r t e n Samenzellen lassen das regelmässige Gitterwerk ihrer
Membranen, wie ihre gemeinschaftliche Entstehung in den Mnttcrzellen nm- um so deutlicher
erkennen (vergl. Tab. HI, Fig. 2 rechts oben).
D e r b e s , der ehenfalls die Antheridien von Dictyota dichotoma beobachtete, entdeckte
und bildete die ganz gleiohgebildeton Organe von Taonia atomaria und Taonia Solieri ab
(Anuales des Sciences nat. bot. 4 ser. Tom. V. 1856. p .2 I6 . Tab. 14. Fig. 9, 10). F ü r letztere
Species ist es noch zweifelhaft, ob die vo n D e r b e s beschriebenen einzelnen Sporen der
Vierlingsfriicht und die von den Gebrüdern C r o u a n (Bull. Soc. bot. I Ip . 652) erwähnten der
Kapsellrucht entsprechen.
Als ich zuerst mich mit Dictyota beschäftigte, hielt ich diese Alge, wie dies ja auch
noch in allen systematischen Schriften geschieht, für eine Phaeosporee; die Entdeckung der
mir bis daliin unbekannten Antheridien zeigte freilieh eine auffallende Abweichung von den
übrigen Arten jen e r Algengmppe, insofern sie die Existenz männliclier Pflanzen, also Ge-
schleohtsvcrsohiedenheit bekundete, die bei den echten Phaeosporeen nicht bekannt ist. Die
Existenz der Antheridien schien mir dah e r eine Verwandschaft mit den Fucaceen an-
zuzeigen, auf welche ausser einer gewissen Analogie im Habitus und den Haarbüscheln
auch die Entstellung und Theilung der grossen schwarzbraunen, unbeweglichen Sporen hinzuweisen
schien. Denn dass die Tetrasporen und die Sporen der Haufenfrüchte weder selbst
schwärmen, noch sich in kleinere Seliwärinsporcn auflösen, u ic ich antanglich nach Analogie
der ächten i ’haeosporeen vcrmuthet h a tte , war durch vielfache Beobachtungen, insbesondere
durcli die Keimimgsgeschichte festgestellt worden. Eine Ver^-andschaft von Dictyota mit den
Fucaceen war an sich nicht unwahrscheinlich und ist bekanntlich auch von X a e g e l i in