Himantidimn wieder durch Eaheiihorst zu Eunotia gezogen worden, Ehipidophora zu Podos-
phcnia, Splienella zu Gomphonema etc. Dass Übrigens auffallende Arten des Familienlebens
von Diatomaceen Ausnahmen gebieten, ist selbstverständlich, und wird es wohl Niemand
eiufallcn, z. B. Schizonema mit Navicula zu vereinigen, obwohl die sowohl frei als in Schleimröhren
vorkommenden Oolletonema-Arten einen entschiedenen Uebergang bieten. Die Natur
lässt sieh aber nun einmal in kein System anstandslos zwängen, und können wir-bei unseren
systematischen Versuchen n ur mit mehr oder weniger GlUok heranszufinden suchen, welches
Moment in einzelnen Fällen von am meisten trennender Bedeutimg ist.
Boi Desmogonium ist mm sowohl der Ban der Ih-nsteln wie die Art des Zusammenhanges
derselben von gleich ausgezeichneter Eigentlittmlichkeit. Die Frusteln (bei der hier
vorliegenden A rt schwach eunotia-artig gebogen) erinnern an Surirella und Nitschia. Sie
bestehen aus 2 durch die verbindende Membran getrennten Scha.alen, die sich am besten mit
2 langgezogeneu am Ende ahgonmdoteu Schaohteldeckeln vergleichen lassen; die beiden
oberen R änder sind je m it einer Reihe scheinbar liervorragender Punkto versehen (einigennaassen
entsprechend den verkürzten Elügelrippen mancher Siirirellen und den Kielptmkten der
Nitschien), die ganze Schaale aber bis zur verbindenden Membran ist mit der doppelten
Anzahl z arter durch keine Mittellinie unterbrochener Querstreifen überzogen. An jedem
Ende der Schaale finden sich 2 dicht zusaminenstehendo Endknoten wovon einer etwas
höher als der andere liegt. De r Querschnitt der Frustel ist rechtwinklig und unterscheidet
sich dadurch von Nitschia. Desmogonium vereinigt Charaotere von Eunotia, Sm-irella und
Nitschia, ist aber von Synedra weit zu trennen und am besten einstweilen den Eunotieen
zuzurechnen. Die Diagnose der Gattung Desmogonium ist nun folgende:
D e sm o g o n iu m E h b g .
Erustula isthmis gelatineis concateiiata, catenas latiores vel angustiores iiinc inde
lateraliter ramosas efficientia, a latere primario linearia, rectángula. Valvae rectae (in specie
Ehrenbergiana?) vel leviter arcuata, operculum scatiüae linearis ajiice rotundatae referentes,
utroque margine superiore serie gi-anulorum ornatae, transverse striatae: Linea media et
nodulus centralis vacant. Noduli terminales in utroque valvae apice diio approximati.
D e sm o g o n iu m R a b e n h o r s t i a n u m G ru n ow .
Desmogonium valvis linoai-ibus leviter arcuatis cunotiae-formibus apice plus minusve
capitulatim inflatis, rotundatis. Striae, transversae tenues 44—48 in 0,001", granuli marginales
22 -2 4 in 0,001". Longit: 0,0034—0,0087", k tit, valvae: 0 ,0 0 0 2 -0 ,0 0 0 3 " , latit. later.
primar. 0,0003—0,0004".
t a b . n o s t r . I. Eig. 1.
a. Hauptansicht
b. Scbaale
c. etwas schiefliegende Schaale, in Fig. e stä rk e r vergrössert
d. e. Schaalenumrisse
f. schiefliegende F rustel
g. Hauptansicbt zweier zusammenhängender Frusteln
h. i. k. ^'erschicdene Arten der kettenförmigen Verbindung,
1. schiefliegende Schaale
m. Parthie einer Schaale
n. „ „ Hauptansicht
0. Idealer Querschnitt
C e r a to n e is Kg. (nec Ehbg.)
Ich vei’einigc je tz t unter dieser Gattung alle eu n o tia-artig gebogenen Synedra-Arten,
wobei jedoch die zufälligen Biegungen einiger achter Synodra-Arten (z. B. von S. splendens
und S. Ulna) wohl 'unterschieden werden müssen. Meine so erhaltene Gattung zerfällt in
2 Untergattungen, die genau zwei entsprechende Abtheilungen von Synedra wiederholen.
Die eine, zu welcher die typische Ceratoneis Arcus gehört, zeichnet sich durch einen ringförmigen
Pseudoaodulus aus, ganz wie es bei Synedra pulchella etc. vorkommt. Ein eigentlicher
Centralknoten, wie er der Ceratoneis Arcus mehrfach zugeschrieben wurde, ist durchaus
nicht vorhanden, wohl aber bei guten Vergrössorungen ganz deutlich sichtbare Endknoten.
Die andere Unterabtheilung entspricht den Synedra-A rten ohne ringförmigen Pseudonodulus
u n d ist sehr schwer von Eunotia getrennt zu halten, da sich auch bei dieser Gattung eine
Längslinic vorflndet, die freilich in den meisten Fällen so dem unteren Schaalenrando
genähert ist, dass sie nicht sichtbar ist. Sie aber bei verschiedenen Eunotia-Arten deutlich
zu beobachton, giebt das vorliegende P rä p ara t hinreichende Gelegenheit. Die mir bekannten
Ceratoneis - Arten sind folgende:
A. E u c e r a t o n e i s . In der Mitte der Schaalen ein mehr oder weniger einseitiger
ringförmiger Pseudonodulus.
1. C e r a t o n e i s A r c u s (E h b g ) Kg. (incl. C. Toxon Perty).
2. C e r a t o n e i s A m p h io x y s R a b e n h . VieUoicht niu’ breite Form voriger
Art, zwischen der ich sie sehr selten beobachtete.'
B. P s e u d o E u n o t i a . Schaalen ohne ringförmigen Pseudonodulus.
3. C e r a t o n e i s l u n a r i s (Ehbg.) m. (Synedra luuaris Ehbg.) Schaalen an
den Enden mehr oder weniger verdünnt. Querstreifen 36—45 in 0,001".
v a r . ß. f a l c a t a m. (Synedra falcata Kg. et Breb.) Schaalen am
unteren Rande mit einer Ausbuchtung in der Mitte. Kommt selten
zivischen der Ila u p tart vor. Ich sah bis je tz t nur Exemplare, die
He rr Hantzsch am Pqrsberge bei Dresden und bei Böhmisch
Kamnitz sammelte und mir gütigst mittheilte,
v a r . b i l u n a r i s m. (Synedra bilunaris Ehbg.). Wellig gebogene
selten z-wisclien der Hau p tart vorkommende F o n n , welche den
undulirten Formen der Synedra Ulna entspricht. Exemplare sali
ich bis je tz t nur von Mähren (leg. Nave) und von Böhmisch
Kamnitz (leg. Hantzsch).
4. C e r a t o n e i s a l p i n a (N a e g e l i ) ni. (Synedra alpina Naegeli). Aehiilich
der Ceratoneis lunai-is, aber viel schmaler und meist zarter gestreift.
( 4 5 - 48 Streifen in 0,001".) Exemplare sah ich bis .jetzt nm- aus den