walb, befam ich eine fcEjött gezeichnete Schlange »on ungefähr 5 bis
6 Sufi Sänge ju ©eftcht, unb war fcf)on im SÖegriff auf biefelbe ju
fchiefjen, um bie fcpöne £aut ¿u erbeuten, als ftch einige mief), begieß
tenbe .¡pinbuS gutn Sertljeibigen beb SteptilS aufwarfen, ja einer bet*
feiben ging in feinem difer fogar fo weit, fict) gerabeju »or bieMün*
bung meiner glinte ju ftellen, ¡ebenfalls wopl auS irgenb einem
retigiöfen Seweggrunb. Seiber entging mir bahntet) ein wahret
5j3rachteremplar für meine Sammlung, ja ich getraute mir nicht ein«
mal bie Schlange näher ju befehen, welker ©attung fte angehöre,
wollte ich bie Seutcpen nicht erzürnen, bie ftch fonft überaus gut*
müthig unb freunbtiep gegen mich bewiefen hatten. — Sluffaflenb
war mir bie geringe Slngaljit »on grauen, bie ich wäljrenb biefer brei
Sage gefeijen hatte; eS waren in Slllem nur 5, unb jwar 3 fehr alte
unb 2 ganj junge. Möglich, bafi fte ftch nur im Snnern ber Käufer
aufhatten, beren ich nur wenige unb flüchtig befucf)te, ober bafi, wie
»erfichert wirb, ftch t>ie weibliche Sesölferung wirflich zur männlichen
wie 1 JU -6 »erhält. — 3ch ging auf einer ber »orerwähnten Keinen
fßiroguen an Sorb unb langte noch eine Stunbe »or Sonnenunter*
gang auf ber gregatte an.
2)aS SSerbecf wimmelte »on Sefuchern aller klaffen, dnglifche
Dffijiere unb englifche Samen hatten ftch auf bem Duarterbecf »er*
fammelt um ber SOiuftf jujuhären, bie anberen Steile beS Sc-piffeS
waren aber »oller Singalefen »erfdjiebener Stänbe, barunter »iete, bie
(Stephuntenjähtte unb Äinnlaben jurn SSerfauf anboten, anbere wieber
Suwelen, Mobetle »on tpiroguen u. bergl. mehr. Srop ber anfehei*
nenb ungemein billigen fßreife, läuft ber Unerfahrene bennoch gtofte
©efahr geprellt ju werben, unb man fommt noch am Seften weg,
Wenn man gegen getragene Äleiber, SSäfche, worauf bie (Eingeborenen
befonberS gierig ftnb, ju tauften fudE)t. So erhanbelte ich 3-
gegen einige, burdf) bie Manipulation ber hottentottifcf)en äßafdjbamen
am Kap in befolaten Bufianb »erfegte ^emben unb einige ÄleibungS*.
fiücfe ein paar niebliche Mobelle »on ißrahuS, eine Äifte digarren unb
eine dlephantenfinntabe ein. — din ftameftfcheS ÄriegSfchiff hatte
eine Menge Pilger gebracht, benn deplon, in beren ^auptfiabt danbp
fleh ein Bahn beS Subblja befinbet, ift ein heiliger fPIgp. Unter bie»
fen Ißilgern befänben ftch auch mehrere Soitjen, zwei ba»on fogar
-hohem Wernges, bie unö ebenfalls biedljre il)reSSefud)S. etjeigt hatten,
ßinem berfelben gab ich befc^riebene Ißalmblatt, baS ich am 9?ach-
mittag zum ©efchenl erhalten, unb bat ihn, eS mir zu tefen, was er benn
auch fehr bereitwillig tljat, mit näfelnber, ftngenber Stimme unb nach
einer SBeife, ähnlich ber unferer fßriefter beim gefungenen §ochamte;
er erflärte mir bann, fo gut er eS auf englifch »ermochte, eS fei ein
©ebet für einen Mann, ber in gefahtooHenrUnternehmen begriffen
fei. Slllgemach »erliefen unS unfere Sefucfjer, bie' Slbenbfanone warb
gelöfi; geifiig'unb forperlich abgefpannt, fudfjte ich bert ftärtenben
Schlaf in meinem -fjammoef auf, auS bem ich erft fpät am anbern
Morgen erwachte, wo mich Mo Bewegung beS Schiffes belehrte, baff
wir bereits wieber in See waren- 3n ber Shat fah ich 5on deplon
nur noch einen blauen Strich am Horizonte, unb hätten mich meine
Sfizjen, meine SSogelbälge, meine fchmufigen Pfeifer unb meine
Mübigfeit nicht überzeugt, fo hätte ich faum geglaubt 4 Sage auf
deplon gewefen zu fein. Sßenn baS fo fortgeijen follte, fo wirb eS
mir bei meiner §eimfehr nach Siewporf zu Mutlje fein, als hätte ich
nur »on einer Steife um bie SBelt geträumt, fo jagen ftch bie wed)*
feinten Silber unb dinbrüefe.
— jBsa