Äamerab auf oielen, feiner Reifen in Slfien gewefen war, brach in heftiges
©einen unb tlagen au§, bie anbern trauerten ftider. 3ute|t fpracE» id)
in Xurfifpradje einige 2Borte. SBafjrenb ader meiner Reifen hätte id)
nie einen tüchtigeren, erfahreneren unb treueren fi'aramanenfüf)rer gehabt;
er f)af>e in unfern Karawane Xifeiplin gehalten, fei ben äKännern ein
SSater getnefen unb hafte aufs befte für bie Xiere geforgt; er fei ein oor»
jüglither Xolmetfher getnefen unb hafte bie ©ingeborenen iiug unb taft»
nott Behanbett; nie hätte ich üfter ihn tiagen ober auf ihn freiten hören.
SDurd) fein fröhlidjeS, hnmoriftifheS SBefen habe er ade anbern er»
heitert. 3n fdjmierigen Sagen hafte er ftets ben richtigen SluSweg ge»
fnnben. 5n bent unbefannten Sanb hafte er ißäffe unb ©ipfel er»
Kommen, unt ben Beften 2Seg ju finbeu — ftets fei er fetber gegangen
unb habe nie einen anberen gefcfiicft. Unter un§ werbe fein Anbeuten
geachtet unb geehrt fortieben, unb auch in ber ©rforfcfjung SlfienS hafte
er fitfj einen großen dtamen gemacht, benn breifjig Sahre tang hafte er
bielen anberen ©apiftS ebenfo treu unb reblich gebient als mir.
©dpweigenb gingen wir nach -Öaufe an unfere XageSarbeit.
Unter ben ^irdhenteften biefeS ©onntagS fam auch ber ffiibelüerS oor:
„Xu Xor, in biefer dcadjt wirb beine ©eele oon bir geforbert Werben!" —
SSeitgereift unb in Slfien ruhmood belannt, war 3M)ameb Sfa
früher fdhon einmal in @afa=bfong geWefen, im 3al)re 1904 als 9iaw»
lingS unb dtpöerS foainwaitenfui.up XamalS ahnte er wohl nicht, baff
er noch einmal unb auf immer borthin gurüctfehren unb hier gum Ie|ten»
malnad) langen SBanberitngen fein Säger auffcplagen Werbe! Sn ber ¿eit»
fd^rift „The Geographical Journal" oom Sipril 1909, Seite 442, wibmet
ihm dtawling fotgenben dtahruf: „S(h iann nicht bon @afa»bfong fprec^en,
ohne bem Slnbenlen beS bort üerftorbenen treuen XienerS ©beit §ebin§
meine (Shrfurctjt ju bezeugen. SJiuhameb Sfa mar einer ber beften
©haraftere, mit benen ¿ufammenäutreffen ich ba§ ©lüci gehabt habe, ¿u»
berläffig unb unermüblicij in feiner Strbeit, würbe er in feiner Kenntnis
SlfienS bon feinem ©ingeborenen übertroffen. Xerat er hatte SfounghuS»
banb auf beffen berühmter dteife bon ©hina begleitet, er war mit ©aret)
gezogen, mit Xalgletfh, ber fpäter ermorbet würbe, unb auch mit Xu»
treuil be 3ihin§; er war ein hdffofer Senge be§ gewaltfamen Xoöes
feine§ |)errn burch bie §änbe ber Xibeter gewefen. ©r war mein Äara»
wan»bafhi auf ber ©«rpcöition nach ©artof, begleitete ©oen ^ebin auf
beffen leister Steife unb ftarb nah breiffigjährigen treuen Xienften an
biefem weltberlaffenen Orte."
SluS Briefen, bie ih fpäter bon DoungfjuSbanb, D’Sonnor unb
Stpber erhielt, ging peroor, baf) auch f® fein |)infheiben tief beflagten.
Xie ©rabterraffe erhob fih unmittelbar an ber dtorbfeite ber großen
$eerftrafce swifcpen Sabaf unb Shafa. Ser $ügel würbe am nähften
Xag treppenartig mit auSgeftocpeuen ©rbfcpoden bebecft, auf ber SBeft»
feite be§ ©rabeS neben bem §aupt beS Xoten aber eine Keine ©tein»
platte eingegraben, auf ber oorbeisiepenbe dJtopamntebaner einen ©ebet»
teppih ausbreiten unb für bie Stuhe be§ SSerftorbeneu beten fönnen
(Slbb. 234). Stuf einer ©cpeibe oon Xonfcpiefer, beren Stäche mit einem
©temmeifen geglättet worben war, ripte ih mit lateinifhen Sucpftaben
in englifher ©pracpe folgenbe • Snfhrift ein-
M U H A M E D IS A
KARAWANENFÜHRER UNTER
CAREY, DALGLEISH, DE RHINS, YOUNGHUSBAND,
RAWLING, RYDER UND ANDEREN
STARB
IN SVEN HEDINS DIENST
B E I SAKA-DSONG, AM 1. JU N I 1907,
IM ALTER VON 53 JAHREN.
Xie (Schaft würbe oon 3§lam dlpun in ben ©tein eingehauen.
Ser díame würbe and) arabifh eingraüiert unb jn aderoberft in tibe»
tifher ©dirift bie ffformel ,,0m mani padmo hum ein ge nie igelt, bamit
bie tinber be§ SanbeS bem ©rafte 2Id)tung erweifen fodten. künftige
Steifenbe werben ben ©tein an feinem ipia^e finben wenn bie Xibeter
ihn nidjt Weggenommen haben!
dlm dlahwittag beä 3. Suni lieh ih Ufering in mein ßelt rufen,
©r hatte fih jefc't beruhigt unb fanb fih in fein ©d)ic£fal. ©r fodte wie
bisher mein toh nnb mein Seibbiener bleiben, fein Sohn würbe aber
auf jwanjig dtupien monatlid) erhöht) aud) fodte biefe ©rhöhung rüd»
wirfenb oon Seh an gelten, ©r burfte bie Uhr behalten, bie id) feinem
Söruber gefhenft hatte, ©uffaru, ber ältefte ber Seute, würbe Süluhameb
Sfa§ dtahfolger als Paraman»bafhi, erhielt biefelbe Sohnerhöhung wie
Xfering unb burfte dJlupameb SfaS ©hiwmel nebft ©atteí benu^en. ©r
fodte lünftig mit jwei anberen im Qelt beS Xoten wohnen.
X)a ih oorauSfah, bah ö'e Xifjiptin niht bleiben Würbe, Wie fie
jn Sdluhameb SfaS feiten gewefen, fprad) ih mit ben Söiännern ein
ernfte§ SBort. Sie hätten ©uffaru ebenfo blinb ju gehorhen wie feinem
SSorgänger, fie fodten wie bisher jufammenhaíten unb mir fernerhin treu