benufjt werben fonnteu, um gu beweifen, bajj e§ meinen ©ntbecfungen
an ber P r io r itä t feljle, auf bie fie Ülnfprudj malten! Sie harten,
bie ich in jjialfinüie mitgeteilt f)abe unb bie mit meinen eigenen harten
forgfältig gu Dergleichen finb, ntaci)eit aber alle Polemif oon meiner ©eite
ooflftänbig überftüffig.
SemtodE) roiil idE> eine Güinwenbung nidjt mit ©tißfchweigen über»
gehen, bie fidj auf bie berühmten Sßanbfarten im Sogenpalaft gu
Benebig berief unb bie behauptete, biff bie üon mir gemachten @nt=
bedungen fdjon auf biefen alten harten gu finben feien. Slber ber Ober»
bibtiotijefar ber Sgl. S3iblioti)ef in ©todf)olm Dr. ©. 333. Sahlgren fagt
ht einem Brief an mid):
„ßtur bie gröfjte Unttiffenheit unb ßtaiüität fann auf biefen Karten
©puren irgenbeineg 83orgänger§ non S ir finben." ©djon oor meiner £>eim»
lef>r hatte Profeffor 9Kittag»2effler, ber Sireltor be§ mathematifchen ©emi»
nar§ an ber Unioerfität ©todfjolm, Photographien unb bie fehr betaißier»
ten Segenben ber betreffenben Karten aus SSenebig lammen laffen unb fteßte
mir biefe§ Sttaterial freunblid) gur Verfügung. Sie Veröffentlichung biefeg
3Jtaterial§ gehört nid)t in ben 97ahmen biefe§ Bud)e§. Überbieg macht
folgenbe ©rflärung, bie ber Oberbibliothefar Dr. Sahlgren auf meine Bitte
freunbli^erroeije niebergefdjrieben hat, äße weiteren Kommentare unnötig.
S ie Sßanbfarten in ber Sala dello Scudo im Sogenpalaft gu Benebig.
Siefe Karten, üier an ber ßahl, würben ftatt einiger älterer, im
Sahre 1483 burd) geuerSbrunft gerftörter oon bem betannten Karten»
geid)ner ©iacomo ©aftalbi in ber SKitte be§ 16. Safjrhunbcrtg ange»
fertigt; roenigften§ bürfte e§ fidjer fein, baff groei üon ihnen, bie über
Dftafien unb Slfrifa, ©aftalbi als'Urheber haben.
Sie Karten fteHen bar:
1. Slfien oon ber Snbugmünbung oftroärts bis Shina unb Sapan,
nebft bem ©tißen Dgean unb einem Seil oon Slmerila.
2. Slfien oon Kleinafien bis Snbien (Kafchmir).
3. Slfrifa.
4. Italien.
97ur bie Karten 97r. 1 unb 2 fönnen alfo für ©oen jjebin Sntereffe
haben, ©ie entfprcdjcn aud) ooUftänbig ben oon Profeffor 2)littag»2effler
beforgten unb hiermit gurüdfolgenben Photographien.
©ämtlidje Karten würben um bie SJfitte beS 18. SahrhunbertS oon
Francisco ©rifetlini reftauriert. Sabei ftfjeinen mit ber Karte sJtr. 2 fo»
wohl in geographifcher §infidjt wie in Begiefjung auf bie ©djrift unb
bie beloratioe SluSftattung grofje Veränberungen üorgegangen gu fein.
S a bie Karte nach Often hin nicht Weiter geht als Kafchmir, ift eS Har,
ba§ fte feinen Berührung&punft mit ©oen ^jebinS ©ntbedungen in
Sibet hat.
Sie Karte ßtr. 1 hingegen hat in mehreren wefentlichen Begiefjungen
ihren itrfprünglichen Sharatter behalten. Sßir lönnen uns ohne 3weifel
baburch eine gute Vorfteßung üon ihrem urfprünglidien SluSfehen machen,
bah wir fie mit ben Karten in VamufioS SBerl: „Delle navigationi et
viaggi" (2. Auflage, Benebig 1554) unb mit ©aftalbiS „Tercia Parte
dell’ Asia" (Benebig 1561) üergleidjen. VefonberS mit erfterer finb bie
$hnlid)feiten greifbar. Siefe Karte ift wie bie SBanbfarten mit bem
©üben nach °&en orientiert.
Sie gluhfhfteme beS ©angeS unb beS Brahmaputra haben auf aßen
biefen Karten eine fehr üerroirrte Sarfteßung erhalten. Sn ben aufS
©erateroohl eingetragenen ©ebirgSbegeidjnungen lann man nicht einmal
ben Himalaja mit oößiger Sicherheit ibentifigieren, noch weniger bie Berg»
fetten ßentralafienS. S a bie Karte oorgugSroeife ßJtarco PoloS Steifen
ißuftrieren foß, fo fagt fie natürlich über ©egenben, bie biefer nicht be»
fudft hat, nid)t baS geringfte aus. ©. S2B. Sahlgren.
Pater $uc fchlieht feine Dîeifebefd^reibung mit folgenben benfwür»
bigen Söorten: „Mais il ne suffit pas toujours de zèle de l’écrivain
pour faire connaître des contrées, où il n’a jamais mis le pied.
Écrire un voyage en Chine, après quelques promenades aux
factories de Canton et aux environs de Macao, c’est peut-être
s’exposer beaucoup à parler de choses qu’on ne connaît pas suffisamment
. . . il est en général assez difficile de faire des découvertes
dans un pays sans y avoir pénétré." (,,91ber ber Srer
be§ ©chriftfteßerS ift nidjt immer au§reici)enö, um ein Bilb ber ©egen»
ben gu geben, bie fein gufj nie betreten hat. Stad) einigen ©pagiergängen
bei ben gaftoreien Kanton§ unb in ber Umgegenb oon SJiacao eine Gbuta»
reife gu fdjreiben, h^&l wohl, üon Singen fpred)en, bie man nicht ge»
nügenb fennt . . . e§ ift im aflgemeinen gientlid) fchwierig, ©ntbedungen
in einem Sanbe gu machen, ohne bort eingebrungen gu fein.")
Sßiit bem ©ebanfen an biefen befjergigengwerten ©ah habe ich
ffteife angetreten, bie in biefem Budje geid>ilbert ift unb beren jpaupt»
gwed fdjon üon @ir ©lementg ültarfham angegeben würbe, als er,
bei 2ittlebale§ letter 97eife, fid) folgenbermahen äuherte („Geographical
Journal", vol. 7, p. 482): „In the whole length from Tengri-nor
to the Mariam-la pass no one has crossed them (Transhimalaya)
so far as we know, . . . and I believe nothing in Asia is of
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