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Id i wünsche, dass die von mir h ier aufgcslclltcn V arietiitou
von T. culinare, so wie de r Name selbst nm- als provisorisch
betrachtet werden mögen. Manche derselben sind
noch zu selten untersucht, um üb e r ilirc Stabilität urtheilen
zu k ö n nen; einige habe ich — wie im Texte erwähnt —
n u r cx icone bestimmt — ein sehr unzuverlässiger M'cg!
doch glaubte ich, cs sei, so wie die Sachen je tz t stohon,
gcrathcncr, die einzelnen verschiccicnen F o n n cn mit separaten
Namen zu bezciclmcn, als in Vennutlmng ih re r e rst zu
bciveisenden Identität, sie alle znsammcnzuwcrten.
Man is t hoi T u b c r n ig n u n und T. album in diesen
F e h le r geratlicn; man hatte, in dor V oraussetzung, dass alle
Trüll'el, die sclnvarz oder weiss sind, eine und dieselbe Art
seien, nicht bloss verschiedene Arten, sondern selbst vcr-
■ selncdone Gattungen u n te r jedem dieser beiden Namen v e rmengt.
— Um abe r zu entscheiden, ob eine Trüffelform
Spccies oder Varietät sei, dazu gehört eine Verglcielumg
aller Fmtwicklungsstadicn, bei einer M ehrzahl frischer E x cm plarc
augestclit ; aus einem einzigen Exemphu- lässt sich in
dieser Hinsicht durchaus nichts mit S icherheit ermitteln. Dcss-
w<-gcn wollte ich die Aufmerksamkeit je n e r Mycologen auf
meinen Gegenstand insbesondere richten, die iu de r Lage sind,
üb e r ein J la tc ria le , welches solehc Untorsuclumgcn erlaubt,
zu gebieteu.
Schliesslich muss ich noch einer Fo rm von T ubc r culinare
ern-älmen, von de r icb abe r n icht weiss, welcher der
zahlreichen, von mir oben angedeuteten J'’arietäten sic an-
gchörc : cs ist das auf Taf. VIII. Fig. 130 ana lysirt abgc-
bildetc T ubc r brumalc C o rd a ! (non V ittad in i!). D a sE xem pla r
selbst, welches Corda’s Analyse zum Grunde lag, wa r nicht
mehr vorfindig, seine Originalhandzeiclmung gibt üb e r den
Filz auch n ich t mehr Aufschluss, als die L ithographie ; auch
auf j e n e r ist weder de r ganze Trüffel, noch ein QucrsehmU
desselben ab g ebildc t, man ersieht n u r , dass die Sporen
bräunlich gelb sind. (Alles Andere ist ohne F a rben, bloss
mit Bleistift ausgerübrt.) Tubor brumalc Vittadini’s ist ein
wahrer Oogastcr Corda’s, und wenn nieht ganz identisch
mit Corda’s im gegenwärtigen B ande abgcbildctcm Oogaster
leucoplilocus, so doch gewiss n u r wenig davon verschieden.
Corda, der mit dem berühmten Mailänder M onographen,
so viel ich U'eiss, in k e in e r dircctcn liter. V erbindmig stand,
vcrti-autc der Auctorität eines gelehrten F reunde s, dessen Güte
e r luanchc scltcncnPilzformön v e rdankte, und d e r ilnn vielleicht
bloss in Folge einer zuialligcn Verwechslung auch den gegenwärtigen
Pilz als anthentischcs E xempla r von T. brumalc
Y itt. übcrscliicktc und bildete ihn auch als solchen ab ; das
äcbtc T u b c r brumalc, das er anderswoher erhalten, na türlicherweise
in Folge dieser vorgefassten Meinung als eine
andere Trüffclform auflührcnd. Doch war cs incbiom Freunde,
wie zu erwarten, n ich t entgangen, dass dieses angehliehc
T u b c r brumalc mit 'W'allroths Aschion uigruin übcrcinstim-
mo. Corda besass einige Original-Exemplare de r Wallroth-
schen Asehia, und hatte auf seiner Ilandz c ie lmung auch zu
diesem T. brumale als anthentischcs! Synonym: Aschion
nigrmn 7. alutaceum 'Waliroth ! beigesetzt, und die Sporcn-
länge mit 0,00112 p. Z. notii-t. D a ich ab e r W a llroth’s
Ascliion uigruin 7. alutaceum selbst nicht kenne, bin ich
auch ausser Stande, selbes einer der angeführten Varietäten
von T. culinare beizugesellen. Corda’s Analyse gibt iiiii-
biezu keinen liim-eicliendcn jViihaltspuiikt.
O i * < l o I V .
I I Y M E N O M Y C E Ï E S . Y E E S .
Fam. LXIV. AÜARICIiM. Fries.
Vklo; Icon, Fimg. Tom. V. p. S J ; Con la ; Anloilung p. CIX
c t pag. 184.
MOXTAGXEA. Fries.
Montagnilo» *). Frios Epiovis. p. 240. Agarici spcc.
Do Candollo; Flor, frans. 1>- Anleitung
p. CX c t p. 195 (Nacliträgc) omn icone xylographioa.
„Pilcns Toriis iinllus. Stipes Taginatns voi velatns, stipra
” clavato-incrassatus, trimcatus. Lamellae radiantes, pedi-
ccllatae, libcrae, cultriformcs, pcdiccllo b revi temii^ margini
stipitis adlixae, aresccntcs. Basidia firma. Sporae
hetcrogencae, simplices, ati-ae.
Wh- verdanken die genaue Kunde dieser schönen
G.athmc, „ n d il.ro Mer (nämliol. in Conl.a's „Anloitirng" Zbl.)
angclrlingto A bbildung, dor Güte unseres bocliYcrclirtc.
F rem d e s , He rrn Dr. Montag,re. - Dio Gattimg ori.mort an
Aseroe nnd Lyenrns. reo ebenfalls de r ganse F rn eb ttrag c r
der Pballoidoon sieb in Lappen spaltet, reähronil Mer der
Hut verschwindet und die speichcnartig-gcstclltcn, gestielten
Blätter fi'ci und selbstständig crsclichion. J lontagnite s be-
trac-litcn wir daher auch als das vollständigst entwickelte
Glied der uns bishe r b ekannt gewordenen Gattungen der
Agarieini.” Corda: AnlciUmg 1. c.
D a ich selbst diesen höchst me rkwürdigen, wenn ich
nicht irre , von D iap an iau d zuerst gofundenen Blätterpilz
nieht lobend gesehen habe, sondern nur die zwei gefroeknc-
ten Exempla re untersuchen konnte, welche Conla davon
besass, mtd ich folgliel. über die Entrvieleh.„sssc«chiel,lc
dossolbon mid dio Fä rb u n g dor oi.izebioii Tbmlo im iriselicn
Ziistamlo niebts s.i sagen rveiss, da ferner die Abbildi.iigen,
dio moil, Eremid hier von ilim gibt, mit mi.mtiäser Gomimg-
kc it lind Katiirtrciio, ivio icli mieli selbst üborsoiigto, gcfer.
tigt sind, so werde ieli miei, bier da rauf bescl.ränkeii, meiiio
Peme rkiingen de r Ertäiiteriing de r Corda’selieii Abbildung
und Analyse beizulügoii;
MONT. CANDOLIEL Fries. Taf. XN. Fi--. 14G.
De Camlnlle. F rie s et Conla loc. supra citatis.
I Doctors Montagne. Sic waren
1 de r Umgebung von Jfontpcllicr
Die Figuren 1 uml 3 stellen zu
em A lle r in iiaLürlielier Grösse
,j viel ioli 11
lUU-li iti-sslmlli
kiinilii migo'Vi
ssvllif
. tloiiNi'iii'
Ul ilic Vovwiiiuk.K'liiil't oiuci- mit'
fliciuUu niizuOt'iifvn, ü. ]i. l.\
î.iiiiu': l.vci.iu.tl>a-s — iJ'iöiil; Kiicrimw — Uiu-It.nn
— Millrl- II. s. w.
verseliioverdaiiktc
Corda dor Güte tics H e n
vom llc rn i Prof. Dunal i
gesammelt worden.
u Mmitagm-n
PilivOu-.lt 11-
■rgcjjiuigciu'ii
ciuidii.m -
Am untern und obern Ende des Stipes adliärirtcn
ziemlich fest zahlreiche kleine Q.narzkörnehen — ein B eweis,
dass sie in einem ziemlich glcielifönnigen, sclir iemkuniigcn
Sandboden gewachsen waren. Die zwiebclartigo Ansclnvcl-
lung, welche die Volva persistens, cum stipite non eoncrcta,
an de r Basis des Stipes bildete, war schmutzig weiss, nach
oben zu franzig z errissen (fimbriato-laciniata), de r Stipes
selbst war braimgelb, *) ve rdickte sieh bei dem ausgcwacli-
senercn E xempla r — Fig. 3 — allmälig nach auftvilrts, bis
er unterhalb den Lamellen sich sehnoller ve rk eh rt k eg e lförmig
erweiterte. E r war innen h o h l, seine Substanz
weisslich, aus einem ziemlicli steifen, langge stre ckten Zollengewebe
bestehend. Aussen ivar er, besonders in den untern
zwei D rittthe ilcn mit nach abwärts abstehenden, pfricmliehcn
oder fast lan z e ttlichcn, spa rsamen, kleienartigcn Schüppchen
v e rsehen; nach oben zeigte er unvollständige Kreise
bildende schwärzliche F lecken, welche wieder ans schwarzbraunen
(aufgewcicht: blä sse r braunen) kleinern, kleienarli-
gen Schüppchen gebildet wu rd en , welche naeli auftvärt»
an ihn angedrückt waren. D e r ganze Stipes wa r übrigens
an seiner Ausscnfläebe de r Länge nach mit geraden, ziemlich
regelmässigen mul parallel lautenden Furelicn durchzogen.
Das obere E n d e des Stipes wa r bei dem ju n g em
E xcm pla rc convex (seluiuitzig gclblicli-gvau), bei dom g i" S -
s e ra und ältc rn napf- oder nabelfürraig vertieft. D e r Band
dieses obern Ende s zeigte sich nicht schart abgegraiizt,
sondern wa r gleichsam imregclmässig ausgefressen. Dio
Lamellen selbst waren schwarz, überall fast gleich breit, an
de r Basis etwas in ihren kurzen Stiel herablaufend, und
sichelförmig naeh einwärts gebogen, spitzig.
F i" . 2 und 4 zeigt dieselben Pilze, zum ll ie i l do,r
H in g e na ch durclisclmitten; bei Fig. 4 ist ein 4 lu d de r
LamcUon entfe rnt, um die Anlicftimg de r übrigen besser
sehen zu können.
Fig. ö. Eine einzige Lamelle (mit ilircv AiihetUmg),
ungefähr zweimal vergrössert.
Fig. (i. Ei.,1- l.iu n rllr, <li» rifi, vol. <lor Milto »n u.
r,wci Thoilo spMtcl (LiimoHi, Mpiirtit»); » M » Thoil.iiiSi’i'
Uiulu nicht entsclu'iii.'ii, ob tliesc lùu-lic lilo»s 'Icin 'I r.K-hnci. /.n-
■hreilicu sei, oiicr auch dein rrisclicn Filze ziikoiimic. Ich war
hu gcgcmväitigcu Wcrko nur zu l.äulig goiiötliigt, inciiic l!c-
cihiingcn niu-1. ¡jotrc.cki.cton oder in xVlcohol u. <1^''- .uifi.cwahrtcu
„ipUivcu zn nmclioii. dci c-.i iiatiirlicl. sehr tiiiulig du.cU
Art dos Aul'hcw.Throns soll,.st golitlcu h.th.-.i musste.