Dio O.nttiing ist gloiclisam oin vi'vliolztor Bovist, doch
ist ihr anatoniischor Bau von allen benachbarten Gattungen
total vcrscbfcclcn.
D as Beridiuin scheint eigentlich doppelt au sein, wie
aus der von mir copirton Diagnose hervorgeht uud wie
man an dom getrockne ten Pilze noch deutlich sohcu kann.
Das iuisserc Pcridhun ist in de r Ju g en d ivciss und fleischig,
wie jen e s de r Bovistn plumbca, nnr ü-ocknet es papier-
iihnlich ein nnd iallt e rst sehr spät und b lä ttrig ab. ‘Wenn
08 ve rtrockne t ist, so glänzt es auf dem dunkeln zweiten
Pevidimn asbestartig, und zerfiillt zuletzt födig. Das innere
Peridium ist sehr dick, k o rk a rtig , fast holzig, glatt miA
dunkel cliocolutbraun. E s ist ve rk eh rt birnlbrmig, an der
Basis gefaltet, und springt an de r Spitze, imrcgelmässig auf.
Im feinen Querschnitte (Fig. 4) beti-achtct, be steht es aus
dicht vcrlilztcu Zellen, welche steif, gebrechlich, ästig oder
einfach und durchsichtig und hohl sind (s. Fig. 5). Die
Substanz, welche diese Zellfäden constituiron, locke rt sich
allmälig \'ou aussen nach innen auf und ist an der In n en seite
des Peridiums völlig flockig. Die reife Sporenmasse
ist schön braun. Sie besteht aus steifen, mein- oder minder
bogentbrmig gekriunintcn, hohlen, oft einfach ästigen, an beiden
Enden verschmälerten nnd spitzig zulaufenden (Zellen-) Fäden
(Fig. 2. «), welche an ihren E nden kurze, gleichsam dornen-
föi'm igc '(’crlängein.uigen (Aeste) tragen, auf welchen ich m anchmal
einzelne Sporen aufsitzend fand, und welche viclleiclit
die Beste dw Basidien sind ? — Die Sporen (Fig. 2. h. Fig. 3)
sind rundlich - eiförmig, schön zimmtbraim und diu'chschei-
nend. Die Sporenhaut ist feimvarzig, dick, und umschlicsst
in ihre r Höhle einen kleinen gi-imcn, rundlichen, w'aclisai'ti-
gon S porenkem und ein oder zwei Oclti-'opfchen. Oft findet
man eizelne Sporen gestielt, wälircnd ande re völlig stiellos
sind.
Die hier abgebildete Aiä h a t mit M. coriura: Desvaux,
viele Aehnlichkeit, ab e r die F äd en des Haargeflechtes und
die Sporen unterscheiden beide Arten hinreichend. Von
dem Haargeflechte und den Sporen dor De svaux’schen A r t
ha t F re im d Rev. M. J . Be rke ley (Enumeration of fungi, collected
by H e rr Zcyhc r iu Uitcuhage Taf. XXH. F ig . 2) eine
gute Ähbildmig gegeben.
D ie Gattimg selbst schliesst sich in dor Gnippc der
Sclcrodermaceae umnittolbar au Scleroderma an, weunPom-
phol}TJ mul Hype rrhiz a Bose (non Klotzsch) dahin gehören,
imd nicht e tw a , wie llc lan o g a s te r zu den Splanclmoiny-
cetcn, oder -wie Ceratogaster zu den Tiiberacecn. Sie bildet
den Uibcrgang zu den Lycoperdaceen, indem sie in H in sicht
ih re r F o n n gleichsam die Gattung Bovista rcpräscntirt.
In Bezug des Baues ihres Pcridiums ist sie gleichsam ein
umgekehrtes D iploderma Link, indem dieses das innere P e r idium
dünn imd das äussere dick, diese hie r beschriebene
Gattung ab e r das inne re Peridium dick u n d das äussere
dünn hat.
Ich v e rdanke diese schöne Art de r Güte meines sehr
v e reh rten Freundes Montagne, Med. D r ., und beeile mich
h ie r die erste Abbildung derselben zu geben.
F ig . 1. Nat. Grösse des Pilzes. Fig. 2. a. F äd en des
Capillitiums, b. Sporen, vergrössert. Fig. .3. Sporen, sehr
stai-k vergrössert. Fig. 4. Ein z a rte r Querschnitt des P c ridium
internum, ve rgr. Fig. ö. Einzelne Zellen aus der Substanz
des inneren Pcridiums, vcrgr. — Corda.
Fam. XXX. PODAXIDEAE. Corda.
(A n lc it. p . 98.)
Pcridium simplcx vcl duplex. Columella ccnh-alis firma,
Capillitimn floccosum vcl fibrosiun, fibris couliuuis, simplicibus
vcl ramosis. Sporac simplices, capillitio iu-
spersae, hetcrogencae, basidiis simplicibus (?) suffultae,
dein libcrae. Fu n g i volvati vel velati.
C A I IL O G L O S S U M . G r e v i l l c : k k liiib . p liil. Jomn,
F r ie s S y s t. 3. p iig . 60.
Pcridium simplcx, clnvatum, stipiti contiiiumn, chartacoiiui,
fragile e t tandcm irrcgulariter disrumpcns, pcrcursiim columella
fioccosa, stipiti continua. Capillitium intricatum,
ramosum ; floccis coutimiis ; basidiis (?) stcllato-glomcra-
tis ; sporis hoterogencis simplicibus, coloratis. Stipes
firmus, c re c tu s, basi rudinicutis volvae vestitus. Volva
incompleta, cum stipite connata, coriacea.
C. AEGhTTIACUM. Corda. — Taf. IH. Fig. 44.
Podaxon acgj'ptiacum. Montagne: jiu n a le s des Scicnc.
2. Serie. Bot, IV. p. 195.
Poridio clavato, fiisccscento ; pulpa feringiueo - ru b ra ; sporis
ooidois, utrinque vel basi a cum in a tis, riibiginosis,
laevibus ; stipite fib ro so , cy lindrico, fuscescente - isa-
bellino; volva tuberiformis, isabellina, basim stipitis cir-
cumdans. Magn., spor. 0,000415—0,000420 p. p. p.
Aus Aegypten, mitgetheilt von H e rrn Dr. Montagne.
Gesammelt vou H citd Bove im Sande de r Wüste zwisclicn
Suez mid Gaza.
D e r Pilz ist keulenförmig nnd sebi fast eiförmiges
Poridinm am S trunke fest aidicgciid, doch dciitllcli abgcsctzt
(s. Fig. 1. 2). E s ist sehr gebre chlich, g la tt, dünn mul
sich ba ld unregelniässig ablöscnd. Die Sporenmasse ist
p ulverig und schön rostbraun. Die Sporen (Fig. 4. b) sind
la s t eiförmig, und ba ld auf einer, ba ld auf beiden Seiten
zugespitzt, g la tt, dm-chschcmcud, mit s ta rk e r Sporenliaut.
Ich fand einige noch auf kurzen, doniförmigen, gehäuft an
den Haavgeflcchtfaden stehenden Körpe rn (Fig. 3. b) sitzen,
welche Kö rp e r wahrscheinlich die Reste ehemaliger B asidien
oder diese se lbst sind. Die Fäden (Fig. 3. 4. a. «) des
Haargeflechtes sind e infache, verä ste lte Röhren ohne alle
Quertlieilnng, gelblich, hell mid durchsichtig.
Das Säulchen entspringt unmittelbar aus dem Stiele,
und le tzterer is t fädig, derb, fein faserig, die Fa se rn gewunden
und bräunlich isabcügelb. «\n de r Basis v e rdickt er
sich und ist daselbst mit den verwachsenen Resten eines
häutigen, Imollonförmigen, abgesetzten Wulste s umgeben.
D ie Familie de rP o d ax id e a e ble ibt mir auch je tz t noch
zweifelhaft, wie sie es m ir bei der Bcarbcitmig de r Myco-
logie war. Podaxoii carclnomalo, welches ich bei H oitii
P rof. Dr. Kunze gesehen, scheint noch liicrher zu gehören,
sobald cs l^asidien beliält und seine Sporenmasse nicht ctiva
in stehenden bleibenden Zellen, analog den Splaiiclinomyec-
ten entwickelt, sondern nach de r Sporcnbildmig einen wirklichen
Sporoiibrei mit Haargoflechte bildet. Ob P. pistilla-
ris und P. carcinoraalc einer Gattung angcliöroii oder generisch
verseliiedcn sind, kan n ich iiielit oiitschoiden, mn so
weniger, da mir zu meines Frciuidos Rev. Be rke ley „Dcsrip-
tion of Podaxon pistillaris F r ie s '’ die Abbildung, uml
die Grcvillc’schc Abhandlung im E dinb. pliilosoph. Jo u rnal
fehlt. Ich verweise daher au f meines verehrten
F reu n d e s Montagne treffliche Abhandlung im „rinstituf,
Mai. 4. 1843.” Jedenfalls ab e r muss diese Familie bes
ch rän k t werden.
Fig. 1. 2. H e r roito I’iH. in "»l- Gr»"»«- F ig 3.
Hnnrgüflcdite « , mit Sporen imcl ».noilinlroslm 4- vcrgr.
F ig 4. E in Tlioil eines Fadens o , des lln.irgelloclLtos unil
Sporen 4. sta rk vcrgr. — C'oula.
Fall). XU. PHALLOIDEAE. Fries.
C o rd a . A n le it. p . 1 1 8 .
Pcridium scssilc, volvacibnne, basilare, e membrana duplici,
massa gelatinosa distcnta fo rm a tum , apicc ruuipcns.
Receptacnliun stijiitiforrac, snpra pilcatnni, plcrumquo
vclatum, elastice pronascons, a pcridlo discrctum. Pulpa
pilei supcrficici adhacrens, s tra tosa , cavernosa, prinuim
carnosa, dein diiTlucus, colorata; basidiis (stcrigmatibns
coronatis) tctrasporis ; sporis simplicibus acrogenis.
D IC T Y O P I IA L L U S . C o rd a A n lc it. p . 1 9 0 . F lia lli
sp c c . M o n ta g n e : S e c o n d e C e n tu r ie d e P la n te s c e llu
la r e s exoticpies n o u v e lle s , A n u a le s d e s S c ie n c . N o v
em b r e 1 8 4 1 p . 2 7 7 .
Peridium volvaeformc, basilare, c membrana duplici, massa
gelatinosa distcnta, compositum, coriaceum, dein supra
lobatim rumpens. Reccptaculiira stipitifbrme, caamra,
cribroso - ccllosum, in vertice porfuratum, pilcum cam-
panulatum arete adpressmn, glabrum, pcrvium, supra
pulpa colorata, dein diffluente amictum, gerens. Sporac
continiiae. Vcliuu externum vel in tc n u im ..........
D. AURANTIACUS. Corda. — Taf. IH. Fig. 45.
Phallus aurantiacus Mont. 1. c. Taf. 16. Fig. 1.
(Dictyopballus aiu-antius, Corda Anlcit. p. 190. 205.
Taf. E. 51, ist davon eine Copie. — Zbl.)
Volva a lb id a , píleo stipitequc aurantia c is; sporis ooideis
minutis. Magn. spor. 0,000180 p. p. p.
Auf n a ckte r E rd e im botanischen Garten zu Poiidi-
chcry, gefunden von H e rrn P e rrotte t, mitgetheilt vom F reu n d
D r. Montagne.
Ich habe diese schöne A rt nach trefflieh getrockneten
E xempla ren, dio ich d c rG ü tc des He rrn Dr. Montagne ve rdankte,
neu abgcbildet. D e r “Wiilst ist gestreckt, fast walzig
und glatt, und ha t an seiner B asis viele ziemlich starke,
oft untereinander netzartig verästelte Wurzeln. Seine Aussen-
fläelic ist le d c rfa rb , fast wcisslieh. E r b e steh t aus zwei
fast gleieh sta rken Häntcii, zwischen welchen die hriiunliehe,
stark durchsichtige Sclilcimschichtc liegt (s. Fig. 2). In der
Mitte der Höhle, an deren Basis, entspringt de r Stiel, auf
chicr dünnen warzenfönnigcu E rhöhung sitz end, nnd au
meinen nutersuclitcu Exemplaren von keinem Napfe uin-
gcbcn, wie cs derselbe bei Phallus iinpudicns ist. Ans dem
Mangel dieses N apfes sclilicssc ich, dass dor Stru n k auch kein
äusseres Velum besitze, oder dass dasselbe ausserordentlich
hinfällig sei. Dm-Strunk selbst ist cylindriscb, hold und aus
sehr grossen, zarten, offenen Maschen znsammongcwcbt (s.
Fig. 3). E r ist ovangerotli, abe r blässer als de r Hut. Dieser
letztere ist mit dem Strunke bloss an de r Spitze ve rwachsen
(Eig. 3), dick, lederartig, fingerlmtfÖrmig, sonst nach
seiner ganzen Länge dem S trunke bloss enge anliegend und
nicht weiter verwachsen. Seine übcrfläclio ist raub, ab e r ihlton-
[os und nicht genetzt. D e r Sporenbrei ist orangcroth und enthält
sehr kleine, durchsichtige, im Wasser mit molekularer
Bewegung begabte Sporen (Fig. 4 ) , welche gelblich sind.
De r Pilz selbst bilde t den Uibcrgang zwischen Gynophallus
und Phallus, und ju n g und frisch uiitcrsucht wird luaii wohl
auch noch Schleier und Basidion finden,, welche getrocknet
nielli, mehr auflhidbar, sobald die E xemplare schon so weit entwickelt
sind, wie es meine waren.
F ig. 1. E in Exc in|)la r in natürlicher Grösse. Fig. 2.
Ein solches durchselinitten sammt dem durchschnittenen \Viilsto
(nat. ’Grösse). Fig. 3. S]>itzc des Stieles mit de r Hutspitzo
durchsclmitlon und schwach vergrössert, um den Striuikbau
zu zeigen. Fig. 4. Sporen, selir sta rk vergr. — Corda.
P H A L L U S . M ich e li g e n . p la n t. I . p . 2 0 1 . C o r r ía :
I c o n e s lu n g '. V . p . 7 1 , u b i c ita ta . A n lc it. p . 1 1 8 . ¡àmi
a f ru c tif. (les g e n r e « C la th r n s c t P h a l lu s , p a r &L-. M.
L c s p ia u lt. A n n a le s d e s S c . J u i l le t . 1 8 4 5 .
Pcridium v olva e formc , ra d ic a tn in , e membrana duplici,
massa gelatinosa distonta, compositum, dein in lobos
disrumpcns. Rcccptiieulum stipitiformc, listulosnm, cribroso
- ce llosum, cxtns mtiisqne vclatum (velo fug.aeis-
simo, membranaceo, tenni), apice pileo (peridio intm-no)
campanulato, rc tieu la to , pervio, infonie nudo, superno
pulpa carnoso, dein diffliientc amicto coronatnm. Sporac
maturac in s tra ta congestae, muco primum firmo, celluloso-
cribroso (ecllulis basidii.s tctrasporis amictis), dein dif-
tìuonti inmersae, simplices.
A n in c rk u iis . Im Tom. V. sagt Corda noch bei de r Gattung
Phallus „Basidia nulla”, damals — 1842 — hatte näinlieh
Corda die B asidien b ei Pliallns noch n icht b eobachtet ; eine
Beobachtung, die er, wie aus einer hintcrbliebcncn 1 tand-
zeiclmnng — eine Analyse von Ph. impudicus entlud-
tcud — zn entnehmen, e rst im A ugnstl847 machte. Die Basidion
bei Ph. impudicus sind daselbst 4—ösporig dar-
gestcllt. — Zbl.
1. P II. NOVAE HOL L ilN D IA E . Corda. — Taf. III. Fig. 46.
Pilco cylindrico, nigro, albo marginato (pulpa atro-viridi tecto) ;
sporis oblongis plerumquc b rev itc r pcdiceilatis; stipite
longo, gracili, cylindrico, albo, lacunoso-cclluloso ; velva
tcniü, plicata, alba. Magnit. spor. 0.000140—0,000150
p. p . p.
Aus Neu-Süd-lValcs, Neu-Holland.
Die se A rt gleicht ausserordentlich unserem Fli. impu-
dicus, ab e r sie is t viel kle in e r und z a rte r gebaut und ihre
Sporen sind längliche r, und haben oft noch die Reste der
Sturigmata als Stiel. D ie M’urzcl ist ebenfalls ähnlich der
des Ph. impudicus.
Nach dom Stich de r Tafeln und deren Zusendung an
meinen vei-eln'tcn Freu n d Rev. B e rke ley schrieb mir de rselbe
: „Ich habe ein E xempla r von Phallus Novae Holian-
diae, welches mir R. Brown mit de r Bezeichnung „Ph. libidinosos,
Cayley 1805. K. S. W. g ab” (dat. Mai 21. 1846).
D a ich nun nicht weiss, ob und wo dieser Pilz als Phallus
libidinosus besclu-iobcn wurde, so habe ich unterdessen me inen
Namen bcibehalten.
Fig. 1. D e r Pilz in nat. Grösse. F ig . 2. Sporen sein-
s ta rk vei-gi-ossert. — Corda.
2. P II. CURTUS. Berkeley. — Taf. III. Fig. 47.
Be rke ley in litt.
Pilco conico, oUvaceo-viridi ; stipite brevi, albido - lutcolo ;
volva o b o v a ta , lutco-albida; massa gelatinosa fusc a ;
sporis oblongis, subcylindricis, v irid ib iis, zona lata
mucosa a lba cinctis. Magnitudo spoi-arum 0,000145
p . p . p.
Am Swan River, Ncu-IIolland, mitgetheilt vom I le rn i
Rev. Berkeley.
Meine E xemplare dieser kleinen Art sind le ide r nicht
völlig entwickelt, abe r sio untcrsclicidcn sich durcli ihren
Spoi-eiibau hini-eicliend von allen bekannten Arten. Dor
Wnlst ist lederai-tig, weisslicli, seine Schlclinscliichtc schön