fili
I ¡Hlli
t i :
ill! i
- lü
12
Fani. XIX. PILOBOLIDEAE. Corda.
Ic o n . fu n g . I. p . 2 2 . V. p . 1 8 . A n lc it. p . 71.
P IL O l iO L U S . T o d e fu n g . m e k l. I. p . 4 1 . C o rd a
I c o n . I. p . 2 2 . V . p . 1 8 . A n lc it. p . 71.
Stipes rectus, clavatiis, cavus, liydroplionis, apicc sporaugio
simplici, heterogéneo globoso-lentiformi, ileimim elástico
clcsilicntc, coronatus. Sporangium opacura, fragile, dein
supcrnc irregula ritc r nnupens, pulpam prinium gclutino-
sam, dein pulvcrulcntam includcns. Sporac simplices,
episporio tciiui, mieleo spiulo üj-miiisculo. Hy])liasma
cñusnm, tenue.
1. P. CKYST.'VLLINUS. Tode. Taf. II. Fig. 32.
Tode in den Schriften de r Berl. Gesell, nat. Freunde,
'l'nm. V. p. 46. T a f .I . Ejusd. Fu n g i mekle.nlmrg. p. 41.
Jlontagne Memoire snv Ic genre Pilnbole. Lyon 1827,
p. 5. Mucor urceolatus Bull, champ, tab. 480. Fig. 1.
Jhicov roridus Bolton fung. tab. 1 3 2 F ig . 4, Mncorurceo-
latus Dihson PL p. 25 Taf. 3 Fig. 6. Mucor obliquus,
Scop. cam. 2, p. 494. Hydrogci'a crystallina
Wigg Hols. p. 110, Nr. 1156.
Stipes priinum iilifoniiis, clavatus vel capitatus, am-antiacus,
dein decolor et pellucidus, etsohimmodo rote aimantiaco
nnta tu s; sporangio solitario tem in a li, globoso-lenticulari,
ah-ofusco, in superiore, magis convexa parte, verrucis
nigi-is obsito, in inferiore, magis dcplanata parte, la evi;
sporis luteolis ooideis .diapbaiiis, priinum inte r se latera-
litc r connatis, dein lib e r is ; episporio laevi, núcleo firmo,
colorato, minuto. Long. spor. 0,00036—0,000370 p. p. p.
Auf D ünge r des Rinclviohcs gemein bei P rag u . a a. 0 .
E s sei mir hier erlaubt, diese so häufig vorkommende,
A rt umständlicher zu beschreiben, da b b h e r dieser schöne
Pilz viel zu obei-flächlich beobachtet wurde.
Unte rsucht man Einderkoth mit dem Pilobolus be se tz t
aufmerksam, so findet man, dass die jü ngste sichtbare Form
dieses Pilzes als schi- kle in e , n u r mit dor Loupe sichtbare
orangerotbe Warze erscheint, welche sich allmälich stabförmig
na ch aufwärts v e rlänge rt (s. F ig . 2) Diese stabfönnigen G estalten
sind tie f orangcroth u nd undurchsichtig, n u r unterhalb
werden sie be i fortgesetztem 'W’achstlmme hell, weiss und
durchsichtig; gleichzeitig verdicken sie sich oft mehr oder
minde r kculenartig nach obon (s. Fig. 2, 4), oder sie bilden
ein wirkliches rundliches Köpfchen (Fig. 5, 6), wobei d as K öpfchen
allein orangcroth erscheint- In diesem Zustande sieht
de r Pilz einem Stilbura oder Helotium (Aut.) nicht unähnlich.
Ba ld jedoch v e rdickt e r sich immer mehr, und der
ti-übe Orangefarbe Saft des Stieles beginnt sich zu klären,
und n u r vereinzelte netzartig verbundene Stj-eifen de r frühe
ren orangefarbigen F lüssigke it durchziehen je tz t die innere
Höhle des Stieles und legen sich an dessen Wand fest
(s. Fig. 3). Nun bilde t e r gewöhnlich die Sporangie, welche
alsbald e rs ta rrt und sieli dunkel verfärbt- Gleiclizcltig scheiden
sich durch Exosmose auf de r Oberfläche des ganzen
Pilzes grössere und kleinere Wassertropfen aus (Fig. 7, 8, 9,
10, 11), und nach deren Ausscheidung beginnt de r Saftinha
lt des Stieles sich völlig weiss zu färben und zu klä ren,
und bei sehr s ta rk e r Vcrgrössenmg sicht man im Safte
d e r Stielhöhle sehr kle ine Moleküle schwimmen (Fig. 12)
welche sich nach vollendeter Sporenreife ebenfalls verlieren,
wodiu-ch de r Saft völlig wasscrklar erscheint.
Ich habe im Stiele selbst, ausser dem Aufsteigen des
orangerothen Saftes, a llerMühe ungeachtet, nie eine eigentliche
selbstständige Saftbewogung wnlirgenommen. Aber die von
Otto Friedrich Müller und Ehronbe rg (Kunze myc. 1!. 11.
ES
p. 09) gesehene Bewegung in den äusseren, dem Stiele a i
liävirendcn Wassertropfen habe ich sehr häufig beobachtet
•Sic rührt, wie Otto F riedrich Müller sehr g ut gesellen hat,
von einem Wurme he r (Fig. 9), einer sehr kleinen Specics
de r Gattung Anguillula, verwandt de r Anguill. aceti, wolclio
in allen modernden und faulenden Substanzen lebt, sich auf
Dünger, Sehininiehi und Pilzen findet, wo auf letzteren sie
schon Alexander von Humboldt beobachtet hat. Sio scheint
dieP ilo h o li zu besteigen, und in den grossen denselben ndhii-
rirendcn Wasserti'opfen so lange zu leben, bis derselbe ver-
trocknet. In diesen ^ \’assol■tl•opfon ro tirt sic nun, und wenn
sich derselbe auf der Oboriläclie des Pilzes an sb rc itc t, so
scheint de r l l 'u rm , mit der einfachen Loupe betrachtet,
gleieiisain im .Stiele herum zu kriechen, von welcher Täu-
scliung man sich jedoch gleich befreien kann, wenn m.in
den Pilz behutsam herabnimmt und in einen kleinen, früher
sorgfältig miki'oskopisclx imtevsuchten T ropfen W assers bringt,
wo de r P ilz ganz unbcscbänigt ble ibt und de r Esslgaal davon
schwimmt. D e r Wurm selbst lebt äusserst häufig in feuchtem
B indprkoth, und g ek ö rt vermöge seiner S tru c tu r ah
A rt zur Gattung Anguillula, wo e r gleich neben A. aceli
mul A. Glutinis zu stehen könnnt.
Die Sporangie ist linsenförmig zusaimne.ngedrückt, nnd
wird u n te r l'\'’asser gebracht fast kuglich. Sic ist schmutzig
oIi\'cnbraun, oben fast schwarz, glänzend, und an de r Oberfläche
mit zicmlieh grossen, vereinzelt stehenden Wärzchen
(s. Fig. 10—12) geziert. Sic be steht aus einer einfachen,
etwas durchscheinenden, texturlosen H a u t (Fig. 13) und
zeigt keine Spur eines Säulchens. D ie Unteifläche der Sporangio
ist gla tt und he lle r gefärbt. Sie ist nicht mit der
Spitze des Stieles verwachsen, nnd das Vermögen, bei Berührung
wcggcschleudcrt zu werden, scheint durch sie selbst
he rvorgebracht zu werden. Alle noch auf den Stielen stehenden
Sporangien erscheinen be i seitlicher aufmerksamer
Betrachtung zusammengedrückt, und zwar bilde t die untere
Wand de r Sporangie eine deutliche F a lte ringsum, wodurch
die Sporangie gleichsam wie mit einer Apophyse versehen
erscheint (Fig- 10. 12). Nach dom Abwerfen is t abe r bei
allen untersuchten Sporangien diese F a lte völlig verschwunden,
und die Sporangie selbst fast kuglich geworden. Das
Ausgleichen dieser F a lte de r zähen fast hornartigen Sporan-
gimnhaut scheint mithin den A ct des Wegschlenderos herboi-
zuführen, nm so m ehr als de r Stiel während, vor und nacli
deinAbwcrfcn der S poranghi in seiner Gestalt nicht verändert
erscheint, so ba ld sie n icht von äusseren fremden Einflüsseii
geände rt ivurde. D ie Sporangic mnsehlicsst die Sporen,
welche unregelmässig eiförmig, gross, gelblich und oft seitlich
zu zweien verbunden sind (s. Fig. 14). D ie Sporenhaut
ist zart, diu-chsclicinend, und de r S porenkern kloin, unregcl-
inässig und ochergelb.
D ie kleine Familie de r Pilobolidcao enthält n u r vier
Gattungen, welche sich ausserordentlich gut .iinterscheiden.
Pyenopodium (Pil. Icntigcrus s. Icon. 1. Fig. 286) unterscheidet
sich von Pilobolus durch den derben S tie l; Chor-
dostylum Tode und Canlogaster abe r durcli ihren Gcsammt-
bau hinreichend, sowohl von den ersten zwei Gallungcn, als
auch untereinander.
Die E ntwicklung des Pilobolus zeigt hinreichend die
grosse Verwandtschaft dieser Gruppe mit den Mucoroidccn,
als deren höchst entwickelte Stufe sie b e tra ch te t werden
dürfen, und zeigt, wie wenig Verwandtschaft sie mit den
Carpobolidcae haben, mit welchen sic stets zusammongc-
Btellt wurden.
Fig. 1. Nat. Grösse des Pilobolus crystallinus Tode.
Fig. 2 - -6 . Entwieklungszustände des ju ngen Pilzes st. vergr.
Fig. 7—8, 10—12.- Acltcrc and reife Pilze vcrgr. Fig. 6.
Ein Pilz mit zwei grossen seitlich adliärircndon Wasser-
,.™ r . H g . l a K « . Am « g r. Hg. 14 recht durchschnitten vere Sl'ovcn ». st. « g r.
— Corda.
Filili. XXI. EliySAlVEI. FRIES.
S y s t m y c . I I I . P- ''5 - C » “ '"-
n . IV . p . 3C. V. p . 19. A iilc it. ]). 7.5.
C E A T I ÍK IU M . T r e u lo y ü lil tip. K c tlc C t i t 2 . p .
2 2 4 . L h ik . O b s . 1. p . 2 9 . F r ie s S y s t 111. p . 1 4 8 .
C o n ia . A u lc it. p . 8 1 .
Pcridiitm .lipitatm,., simples, snpr» ope ra ,lo firmo, l.otoro-
gonoo, plori.mquo mtii'ginnto oltmsum voi c iratm.cissiim.
Colomollti imllti- Copillitiom rotioiilatiim (??) voi nul-
lum (!!). Sporae simplices, diseolorcs, coacciwatac; episporio
glabro, nucleo firmo,
lu Bezug des Gattungscliaraktcrs beme rke ich, dass
ich bei den von mir untersuchten Arten ke in Capillitium
rcticulatüm aufgefunden habe. Die Gattung selbst dürfte
wohl nach dem Baue ihres Poridiunis und D e ck e ls , späterhin
naeh genauerer Uutersucliung in mehrere zerfallen, und
vielleicht dürften dann auch die einen de r daraus zu bildenden
Gattungen ein Haavgeñechtc haben, während die ändern
desselben bestimmt entbclircu.
CR. PRUINOSUJI. Corda. — Taf. U. Fig. 33.
Perielio pyriformi, erecto au t cenino, castanco-fusco, nitido;
supcrnc albo pruinoso ; basi subplicato ; stipite longo,
tenui laevi, concolori (castaneo-fusco) ; sporis olivaceo-
fiiscis, semipellucidis, subangulatis, nucleo oliváceo, finno.
Long. spor. 0 ,0 0 0 4 5 -0 ,0 0 0 7 0 p. p. p.
Unte r Taxus baccata und aul trockenen Acstcn desselben
im Lobkowitz’scbcn Garten in Prag. April 1844.
Diese A rt ist Cr. lencocephahnn zimächgt v cn i’andt,
die, von ihm in seiner Anleitung zum Stiuliinn de r Myee-
logie Taf. C. 20 gegeheiien AbhikUingen von Crateriiim
vulgare und pyrifürme als blosse Copien angesehen wissen
wollte. — Zbl.)
unterscheidet sich abe r durch den Bau des Pcridiums und
den Habitus hiuroiclicnd. Boi Cr. leucoccphalum is t der
Deckel scharf bcgränz t (s. Greville Taf. 65!), imd gleichsam
aus einer eigenen Hau t gebildet, während hier de r obere
Thoil des Peridiiims sich dccke la rtig (Fig. 2, 4) ablöst nud
von keiner deutlich gesonderten Hau t gebildet erscheint.
Das Peridiiim selbst ist dunkle r gefärbt und sein oberer
Theil mit einem weissen, mehl- oder kleicnartigeii Uihor-
znge bedeckt. An de r Basis is das Poridinm etwas gefaltet,
de r Fuss oder Stiel ist abe r glatt, schlank und gcwöhnlicli
länger als das Pcridium, während bei (!r. leiicocephaUnn der
Stiel sehr faltig und stets kürz e r als das Pcridium ist.
Dio Sporenmasso erscheint durch die Bostäuliimg mit
den Resten des cvaneseirciulcn Deckels grau, u n te r dem
Mikroskope abe r erscheinen dio Sporen rundlich, ungleich
eckig und dunkel olivengriin. Die Sporeiihaut is t blass
olivengrün, de r Sporeiikeni abe r dunkelgrün, kugelig iiml
wenig durchsclieiiiend.
leli fand ke in llaargcflcchto und die Peridialhaiit zeigte
keine ZcUtcxtur. — Corda.
(Ich muss hier bemerken, dass cs zwei „Cratoria len-
coeepliala” g eb e : das eine von Ditmar, welches, da Corda
Greville t. 65 c itirt, hier allein gemeint sein kann, das
andere ist von Desmaziòres anfgcstcllt, und ist nach Diihy
synonym mit Cr. pcduncnlatuin Trcntopohl. — D a (Drda
bei dor gegenwärtigen Species ausdrücklich angibt, er habe
bei allen von iliin untersuchten Arten ke in Ilaargeliechto
gefunden, so ergibt sieh daraus auch unuiitlelbar, dass er
Fig. 1. D e r Pilz a u f l lo lz in nat. Gr. Fig. 2—5. Pilzo
in verschiedenen Altersznstäuden, vergr. Fig. 6. Sporen
sta rk vcrgr.
Fam. XXR. TRICIRACEI. Fries.
C n r d a I c o n . tom . V. p . 2 1 . A n lc it. p . 8 3 .
Pcrkliinn persistcns, mcmbranacciiin- Coliunclla spuria vcl
nulla. Capillitiiuii c floccis tuhulosis liberis (non inter
se conjunctis) compositum, vol rcticulatum, clatcra-
tiun *}! Sporac capillitio iiispersae simplices; episporio
lirino, simplici vcl duplicato; nucleo subccraceo.
Diese kleine Familie zeichnet sich hauptsächlich durch
den Bau ihres Haargcfiechtcs aus. Ich kannte bisher nur
die Gattung Tricliia Pers., ohne alle Arten derselben untcr-
suebt zu haben. Die kriechenden Arten, wie Tricliia ser-
pula und Tr. reticulata Pcrs. haben ab e r einen so differenten
Habitus , dass man fast auf generelle Vcrsebiedeiibcit
selilicssen konnte. D a abep beide Arten von mir nicht
selbst imtersuclit worden waren, so habe ich sic vorlilulig
auch bei Tricliia gelassen. D a ich nun im letzten He rbst
ondlieli Tricliia reticulata selbst l'and, und be i de r Analyse
derselben sab, dass sie ein wahres Capillitium rcticulatum
besitze, und an der Basis des Pcridiums einen vorspringenden
braunen, lietcrogcnen Kiel (Fig. 34, 3. h), welcher Säiil-
chonstelle ve rtritt, so habe ich diese Axt als Galtmig aus-
gescliicden:
H Y PO E IIiVM M A . C o rd a .
Pcridium simplcx, repens, superne iiTcgulariter rumijcns,
medio longitudinaliter ad basin cariiiatmn. Caiiillitiiiin
veticulatum, clateratum. 8porae copiosao ; opisporiimi
reticulatinn, duplex, nucleo firmo.
Ich kenne bishe r nur eine Art:
11. RETICULATUM, Corda. — Taf. H. Fig. 34.
Trichia reticulata Pe rs. Syn. fimg. p. 182. Icon, et
Descript, fung. fuse. 2. p. 46, Tat. 12 Fig I. Nccs
Syst. Taf. 10. Fig. 111. Greville Scott. Cr. flor. 5.
Taf. 266. Lycogala contortum Ditma r fungi Tat. 5.
Lyeopcrdoii lumbricnli' Batseli Elencli. fung. Cent. 1-
l-ig. 174. Tricliia serpula b. reticulata. F rie s Syst. III.
p. 188.
Povidio ramoso, vcnose-scrpcntc (varie flcxuoso), glabro, nitido,
aurantiaco ; •columella oarinaefonnì b a sila ri painc-
. tali {lisca; capillitio aureo, sporis globosis aiircis. Magn.
spor. 0,000480—0,000560 p. p. p.
A u f modernden llö lz cn i. Prag, selten.
De r Pilz ist oft mclircre Linien lang (s. Fig. I), hoeh-
orangc- oder goldgelb, und sehr vielgestaltig. Das TVridium
is t z a r t, häutig, durclischeinend und iiiiregclniässig zcr-
*) Da» oigcntluinilicl. construirte Wort: „C.-ipUlitinni elaforatun.” kömmt
mu-ö in Corda's iVülicrcii Schriften vor. ]•:» soll (Ho Aelinliclikeil der
Si)ivall'asor-Zellcn (Fiidcn) des llaargelleelitcs der Tneliiaecon mit den
Schlendern (l'Hatei-es) dor Loliermooso aiideuten. (Vergl. Cordo: Die
Sjiirnlfnserzcllcn in dem Ham-go(ieehto dor Trichien 1»37.) Elocci (c:i.-
pilUtü) clatcnicci oder oUuoritormc» v iirdc viclleiclit da-ssolbc sagen,
s nicht ' or/.iclion sollte, .solche hLstologischc Eigcntliiiinichkeiten
gorudczii iinsl'iilivliclior z •eihen - ZW.
f f
ui