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Diese scliüne Gattung und A rt linl in Bezug ihres
Baues k c in o i ^^n•^vandtel•l, weder in de r Familie de r Psilo-
iniaceae, noch iu den anderen Familien de r Hyphomycetes.
D as IVurzelgcHcelitc ist krie ch en d , und seine einfachen,
aufrechten A este bilden dicFiUlon, sin d b ran n , d re i-b is vlev-
zellig, die letzte Zolle ist hell und weiss, oft etwas aufgetrieben
kculi"-. Nahe an de r Basis jed e s solchen F adens entspringt
in horizontaler Richtung de r Sporen tragende Äst (s.
F ig. 2), M'cU'hor sich aui’n ilrts krümmt, und sich in zwei
hufcisenlonnig zusammcngeneigte Aeste theilt. (Fig. 3.)
Sein unterstes, iipcli unzertheiltes Ursprnngs-Stück ist hell,
die beiden hufciscnlormig Tcrschraolzenen und gekrümmten
.iVcstc sind v e rd ick t, braun und fast mulurclisichtig, und
je d e r tra g t an de r Spitze eine vereinzelte Spore, 'welche
eiförmig, etwas flachgedrückt, gla tt, und glashell ist. Sie ist
weiss, die Sporenliaut niittclmiissig stark, und den Hohlranm
derselben erfüllt ein grösser, heller, seitlich angebolu-ter
Spovenkern völlig.
Fig. 1. E in Stück eines Palmblattcs mit dem Pilze in
nat. Gr. Fig. 2. F äd en vergr. Fig. 3. E in fi-ucbttragendcr
Ast von hinten ge seh en ; Fig. 4. Sporen ve rgr. — Corda.*)
Farn. XVII. DEXDRYPIIIACEAE.
C o r d a I c o n . f im g . IV . p . 3 2 . V. p . 1 6 . A n le it. p . 65.
D E X D R Y P H IU A I . W a lb -o th . .
lYallr. flor. gcrm. p. 300. Corda Icon. I. p. 21. IV.
p. 33. V. p. lö . Anleit. p. 65, Rabenhorst. D. P. 1. p.
94. Racodii spec. F rie s Obs. 1. p .215. Spofocybe spec.
Frie s. Syst. myc. DI. p.3 4 1 .R a co d ii e tD em a tiisp e c .Auct.
Stipes simplex, dein supcnie ramosiis vel dichotomus, septa-
tus ; ramis j-amulisqne spoi'oruiu' dispositione apice monili-
fonnibus; sporis nimirum ellipsoideis, acrogenis, septatis,
in lineas moniliformes consociatis; episporio firmo, laevi
vcl verrucoso; nucleo solido.
*) Corda gab die erste CharaEteristilc dieser sonderbaren Pilzgattung in
den Nachträgen (pag. IS9) zu seiner Aulcitiing zum StutUum dei-JIy-
cologie, und bildete sie auch auf Tab. H. Ap]>endix ab, jedoch ohne
Species-Besclu-oibung. Da diese Nachti'iige von den Mycologon aber
häufig übersehen worden, so gibt er hier eine ausführlichere Be.schrci-
bung und Abbildung nach vollständigeren Exenijilaren, die er, wie
erwähnt, von Beinem Freunde Hm. Dr. Montagne unmittelbar erhalten
hatte. — Zl)l.
1). RESINAE. Corda. — Taf. 11. Flg. 29.
Racodium Resinae Fries. Syst. HI. p. 341. e t Auct.
Caespitulis cflüsis, a tris, floccis erectis a terrimis nitidis, nigro-
veiTUCOsis, superno fuscis, diaphanis, ram o sis; sporis ellipsoideis,
ocliraceis, luiiscptatis, laevibus vol verrucosis in
filainenta longa moniliformia concatenatis, filamcntis sporo-
niin ipsis iterum in fascículos capituliformcs congestis, cnpi-
tulis filamentorum ocliraceis. Magn. spor. 0,000350 p. p.p.
Auf harzigen Yhirzcln und Stöcken de r Pinus Abies
und Picca, seltener auf Pinus sylvestris, äusscvst gemein.
Die se r Pilz findet sich selten mit F rüchten, und scheint
sich übcrluiupt n u r u n te r sehr günstigtm l^erhältnisseu völlig
normal zu entwickeln. Ich habe ihn häufig gesehen und
häiiiig unte rsucht, abe r n u r einmal wixr ich so glücklich, ihn
fruchttragend aufzufinden. E r gehört keinesfalls zur Gattung
Sporocybc Frie s, wie sein Sporcnbau lehrt, (Die Sporen bei
Sporocybe F rie s zeigen nicht dio ringförmige A id cu tu n g einer
Qucrschcidcwand, wio sic Dendryphium hat, auch ist die Anordnung
de r Sporen an der Spitze des Pilzfadens oder seiner
Aeste be i beiden Gattungen verschieden. Vergl. Corda- Icon.
Tom. IV. p. 29. — Zbl.) Die fruchttragenden F äd en (s. F ig. 2)
sind oft mehrere Linien hoch, ste if gebrechlich, und glänzend
schwarz. IhrcOberflächc ist mit gi-osscn aiifsitzenden eiförmigen
Warzen (s. Fig. 4) dicht bedeckt, welche von gleicher F a rbe
luid ebenso glänzend wie de r Stamm sind. An de r Spitze
theilen sich die F äd en tr a u b ig -ä s tig oder gablig, imd werden
blä sse r braun und durchsiohtig. j\lan sicht dann deutlich
ilu-c k urz en Zellen, und die Ideineren Aeste bilden au ilmer
Spitze ailmälig S porenketten (Fig. 3), welche nach und nach
grosse dichte Köpfchen durch Zusamraenliäufung bilden.
Die einzelnen Sporcufiden sind 10 —12sporig. Die Sporen
(Fig. 5) sind länglich-eiförmig, que rge the iit, durchsichtig,
lichtoche rbraun; ihr E pisporiiun is t s tark, b a ld glatt, ba ld w arzig
ivie dio Acstc, imd einen grossen dichten Spovcnlccni
emscbliessend. Die beiden Tlieile de r Sporen bilden nämlich
n u r eiue gemeindschaftliche Höhle für den Sporenkern,
eine Eigenschaft, wclclie diese A rt mit den beiden ändern
Ai-ten de r Gattimg gemeinschaftlicli besitzt. Alle drei Arten
unterscheiden sich hinreichend diu-ch den Bau ih re r Sporen,
indem D, comosum (Icon. I. Taf. VI. Fig. 279) gekrümmte
vielzellige zugespitzte Sp o ren , D. atrmn (s. Icon.
IV. Taf. V H. Fig. 95) gekrümmte stumpfe 5—Gzelllge Sporen
u u d l) . Resinae ellipsoidischc mir zweizeilige Sporen besitzt.
F ig . 1. Nat. Grösse eines Rasen. Fig. 2. sterile und
fertile F äd en mit den Sporenköpfclien st. vcrgr. Fig. 3. Die
Spitze eines Astes mit den werdenden Sporenketten vergr.
F ig. 4. E in Stückchen von de r Basis der Fäden mit den W a rzen
vergr. Fig. 5, Sporenke tten uud S poren vcrgr. — Corda.
Ord. III.
MYELOMYCETES. CORDA.
Subord. I. WilöLATOUASTEliES.
Farn. XVIII. MUCOROIDEAE. Corda.
I c o n . fm ig . I I . 1 '. 19. I U P- W . V. p . 17.
A n lc it. p . 66.
Seet. II. MUCOROIDEAE VERAE. Anlcit. p. 68.
(Corda the ilt nämlich 1. c. und auch Icon. Tom. V.
pag. 17 die Mucoroidcae (Corda) in : a) Crateroniycetcs —
sporangio supra scinpcr ap e rto , und h)
L jilucoroideae
vevae — sporangio clauso, ein. — Zbl.)
ASCOraORA. Tode.
Tode fung. mekl. I. p. 13. F rie s Syst. HL p. 309.
Corda Icon. II. p. 19. UI. p. 14. V. 1. p. 17. I I .p .5 4 .
Rabenhorst F lor. I. p. 129. — Tbamuidium L in k I.
p. 45.
1. A. KHIZOPOGONIS. Corda. — Taf. H. F ig . 30.
Caespitulis laxis, effusis, candidis; stipite recto (2—3 lineas
longo), tcmii, simplici, ra rius dichotomo, liyalino, albo,
sporanglo minuto, spbacrico, flavo-fuseesccntc; columella
magna obovata; sporis ooideis inaequalibus, albis, binis,
ternisve saepius lateribns inte r se cobaercntibus. Long,
spor. 0,00021—0,000380 p. p. p.
Auf faulenden weissen Trüffeln (Rhizopogon albus).
Diese A rt bilde t z arte weisse, zwei bis drei Linien
hohe Rasen (Fig.- 1). Die Eutwickliuig dieser Art is t vorzüglich
leicht zu beobachten, und man sieht diesen Schimmel
aus dem äusserst zarten Yhirzelgeflcchte auf folgende
Weise entstehen.
E s bildet sieh anfänglich auf dor noch scheinbar gcsun
den, abe r be re its fciiclitcn Oberhaut de r Trüffel eine kleine^
nm- mit Hilfe einer s ta rken Vergrösscnmg sichtbare helle
kegliche Ykarze, welche sich allmälig in ein pfricmiormigcs,
helles, gla sa rtige s, etwas gekrümmtes Sticlchcn (Fig. 2)
verlängert. Dieses wächst mm rasch, und beginnt sieh an
seiner Spitze etwas zu verdicken (Fig. 3). Diese, Verdickung
nimmt immer zu, wird koulonlbi-mig (Fig. 4), und endlich
kuglich (Fig. 5), wobei sic abe r noch glaslicll und ihr Inhalt
ffüssig erscheint. Nun wächst de r Stiel sehr rasch, und
seine Blase beginnt sich zu trüben (s. Fig. (i, Bildung des
Sporangiums}. J lit de r Trübung beginnt gleicli/.citig die
Bildung des Säulchens, und gleich da rauf die dor Sjioren,
wobei die Sporangic immer imdurchsiobligcr und dunkler
gefärbt erscheint.
Das Sporangium ist kuglich, gla tt imd licht hriüinlich-
gclh gefärbt. Das Säulelicn (Fig. 8) ist ve rk eh rt binifoniiig.
licll und din-chsichtig. Die Spori-n sind länglich, cilormig,
u nd in der Ju g en d gcwöluilich seitlich zu zwei und drei
vereinigt (s. Fig. 9).
Die Stiele sind zart, durchsichtig und ungctlicilt, oder
auch manchmal g ah lic li-v e rä ste t. Oft iindct man auf der
Haut de r Sporangie selbst, gegen ihi-c Basis h in , noch ein
S tielriulimcnt, welches gleichsam aus der l’cridie entspringt,
sich abe r nicht weiter entwickelt (s. Fig. 6).
F ig . 1. E in Rasen des Sclilnimels in nat. Grösse.
F ig. 2. 3. 4. 5. 6. 7 die oinzclnen Zustände der vorsclii-ei'
tendcn E ntwicklung des Schimmels; Fig. 8. E ine Sporangie
m it Säulcbcn; Fig. 9. Sporen, a. s. s ta rk vergr. — Corda.
2. A. STERCOREA, Corda. - Taf. II. Fig. 31.
J lu co r stercoreus L in k 1. p. 90. F rie s Syst. III. p.
314. Rabenliorst I. p. 132. Ily d ro p h o ra stcrcorea, Tode
n , p. 6 (?). Be rke ley britt, fimg. p. 331.
Caespitulis latissimis, effusis, a lb is ; stipite longissiino ( 3 ^ -
pollicari), simplici, ra rius superne dichotomo; sporangio
sphaerico, ochracco, dein sordide lutesccnte; columella
o v a ta ; sporis albis ovil'ormibus. Long. spor. 0,000520
p. p. p.
A u f Mcnscbcnkoth in finsteren dumpfigen 1 löhlen und
Orten im Herbste, IVintei- und Erülijahve g em e in ; be i P räg
in den Uibergangs-Kalkiiühlen (St. Prokop, Dicoretz) uud iu
den Hühlcu de r Sandstein- und Pläucrkalkbrüche.
Meine h ie r boschricbone A rt unterscheidet sich durch
die Grösse des Sporangiums von Todc’s Hydropliora sterco-
rea, von d e r er sag t: „Oapitida scinini simipia aciiuiparaiida,”
während meine Art fünf- bis sechsmal kleinere Sporan-
g'icn hat. Auch habe ich diese Pflanze nie .,E. stercoi-e
luini.-mo, inibrc praevium cnatain seinel vidi, media, ni fallor,
acstale,” und mu- an fast lichtlosen Orten gesellen. A lle rdings
könnte durch diesen eigenthümlichon Standort de r
17'achsthum in die Länge auf Kosten de r E ntwicklung des
Sporangiums erfolgt sein.
Meine A rt bild e t oft schuhbreitc und drei bis vier
Zoll hohe weisse, glänzende Rasen (Fig. 1), deren Individuen
dicht gedrängt stehen. Die Stiele sind gleich dick
oben wie unten, glaslicll, gebrechlich, oft nach oben gablig
gctlieilt. Die Sporangie ist kuglich und schmutzig ocher-
g e lb ; das Säulchen (Fig. 4) eiförmig, g e lb lich , uud die
Spüren sehr gross nnd eiförmig. Ih re Sporenhaut ist so fein
und ilu-c F üllung so gleichartig, dass mir die Trennung
be ide r nicht gelingen wollte,
Fig. 1. Ein kloincr Rasen in nat. Grösse. Fig. 2. 3.
Sporangien des Pilzes vcrgr. Fig. 4. Ein Säulchen stark
vergr, Fig. 5. Sporen s. sta rk vergi-. — Corda.