‘ I v
53
Es iViigt sich aber, ob cs niclit mehrere Arten gibt,
die alle in dieser E igenschaft übcrpinstimmon, ob also
unter E. nuirieatus (und seinem Begleiter E. graiui-
latus) nicht inclirero Arten bis je tz t verborgen sind.
Mir woiiigstcns ist cs sehr unwahrsclioinlich, dass
dev Verbreitungsbezirk dieser Bilzspecies sich von
Schweden his nach Ober-Italieu ersfrecken sollte.
iH'i-laiiiii 2 . Corda liatte die Gattung Elaphomyces früher
(Anleitung mul Icon. Tom. V. 1. c.) zu seiner XXIX.
Familie Selerodcrinaccae gestellt. E r sagt in dieser
Be.ziehuiig wörtlieh : „ V i r haben bis heute (d. h. A n fangs
1842) be i k e in e r G attimg dieser F amilie Schläuche
o der Basidien entdeckt, abe r wir ivollcn solche durchaus
niclit irgend einer der hier vcrzcichncten Gattungen
absprochcn imd Ccratogoster und Elaphomyces besitzen
deren in dor .Jugend gewiss. Die H e rren Tulasne
bilden diese Schläuche bei E. L e v e illc i, graimlatus,
murientus u nd a culeatus a b .“ Diese V ermiitlumg C orda’s,
das Vorkommen de r Sporcnschläuehe bei Elapliomyccs
beti-effcnd, bestätigte nun in der T ha t seine hier vcr-
(iilentlielitc spätere Analyse von El. muricatiis Frics.
Auffallend dürfte es vielleicht Manchem erscheinen, dass
Corda in seiner Anleitung die von ihm sonst liochgcaclite-
ten Auctoritiitcn des H e rrn D r. Vittadini und de r beiden
Ilc r r c n Tulasne unberücksichtigt liess, und die Sporen-
scliläuehe bei Elapliomyccs uur fraglich erwälintc. J itta-
diui beschi-cibt nämlich in seiner Monographie Tub.
I. e. nieht nur ausdrücklich dio Sporangia bei Elaplio-
n iy c e s , sondeni e r bilde t sie auch von E l. Pcrsoonii
W it. (auf Taf. Jb Fig. H. c. f. g.) ah, und die H e rren
Tulasne gaben iu de r E ingangs angeführten Abhandlung
(in den Annal. d. sc. nat.) nicht n u r die B eschreibung,
sondern auch meisterhafte Analysen von E . Lc-
vc ille i Tul. (Pl. 3. f. 1). E . maculaüis V i t t (P 1 .3 .f.2 ).
E . aculeatus T ulasne non Vitt. (Pl. 3. f. 3 ( ~ E . eclii-
na tus Vittadini). E . vaidegatus Vitt. (Pl. 4. f. 1). E.
hirtus Tul. (Pl. 4. f. 2) und E. granulatus F rie s (Pl. 4.
f. 3). — Doch muss man be rücksichtigen, das Corda’s
Anleitung u nd Icones Tom. V. schon im .1.1841 gedruckt
wurden, und dass es also meinem durch vielfache Geschäfte
in Anspruch genommenen F reunde niclit wohl
möglich war, die Analysen de r H e rren Tulasne, die
um die J litte des Jah re s 1841 in P a ris piiblieirt wurden,
noch vor Schluss des Jalmcs 1841 in P rag zu
wiederholen. Corda musste sich begnügen, um niclit
seine ganze Anordnung zu ändern, sie gerade noch
in einem Zusatze seines 1. c. gegebenen Conspectus
generum fungoram zu ciavähnen.
Vittadinis Elaphomyccs Pcrsoonii abe r hatte Corda
ga r nicht als Elapliomyces-Art anerkannt, sondoim als
eigenes G e n u s : Phlyctospora (Pcrsoonii) anfgcstcllt
(Stunn. D eutsch. F l. III. 19. 20), und icli glaube, dass
Plilyctospora Corda mit vollem lie ch te von Elaphomyces
generisch zu trennen sei, n ieht hloss desshalb,
weil diese Pilze „singulari corticis forma 1'uberibus
verrucosü-nigris, e. g. T. brumali e t vestice simillima
a c papillae basilaris p racsentia ab Elapbomycis omnibus
abnndc distinct! sunt”, wie Vittadini 1. c pag. Ti
sag t, sondern auch u nd vorzüglich des Episporii reticulato-
plicati halber, welches Phlyctospora zeigt, wälircnd die
ändern Elaphoinyces-Artcn nur ein Episporimn laeve
oder vcrrucosum oder aculeatum besitzen.
Die H e rren Tulasne stellen in ihre r grossen Monographie
de r unterirdischen Schwämme die Arten E.
Pcrsoonii Vitt., E. cyanosporus Tul. und E. foetidus
Vitt. (Monogr. Lycop.) wegen ihre r „Basis distincta”
als Section der Gattung Elapliomyccs zusammen, olme
bei de r B ildung dieser mul de r übrigen Sectionen dieser
Gattung auf das Episporium Rücksicht zu nehmen.
Ich glaube aber, dass zu einem Epis)mriuni rcticiila-
tum nie sieh ein Uibcrgang von einem Episporium
aculeatum o de r'vc rrucosum liiidc, *) und dass, wcim
wie bei E. Pei-soonii nebst den Differenzen des Baues,
auch noch Differenzen der Sporenbildiing sich vor-
iindeii, mau in dieser Gruppe von Pilzen zu einer
generischen Trcnmmg solcher Formen wohl befugt
sein dürfte.
leb halte Phlyctospora Corda desshalb itir eine wolil
begründete Gattimg, zu wolcher nebst der Staiiiimirt
Pb. Pcrsoonii Corda auch noch Phlyctospora cyanc-
sponi ZU. (Elaphomycos cyanosporus T u la sn o ), nicht
abe r dor mit beiden genannten, von diesen gelehrten
Forsche rn in dieselbe Hcction zusaiimicngcstclltc El.
foetidus gcliöron würde.
Subordo LU. SPlIAEUOZGSJrATINEI.
SPHAERÜZÜSMA. CoiAa.
Anleitung pag. 109 ot pag. LXXXTI. Icon. Fang.
Tom. V. pag. 27. Sphacrosoiiia Klotzsch in Dietr. Flor,
Preuss. 407. Tulasnc L—R. e t C. Fiuigi Iiypogaei 1851.
pag, 184 (ex parto).
Fu n g i solidi, carnosi, irregnlaritor tu b e ro s i, aut subglobosi
basi appendicula myce.liigcra (iionniimqiiam stipitem per-
brevcm acmulante) instrueti.
Pcridium teiuüssiimim lacvc.
Asci subcylindrici, approxiinati, vertice radiatiin fungi periplie-
riam spc e tante s(exotropi)8-spori,paraphysibusliliibriiiibus,
nnmerbsis parallclis, ipsis paulo loiigioribus, intermixtis.
Sporae in aseis uniscriales, globosae, coloratac.
Episporiuni vcrrucosum„ verrucis irrcgula rite r polygomilibiis.
SITIAEROZOSJLA FUCEöCENS K lo tz s c h . 'j'al'.
XI. Fig. 100.
Klotzsch 1. C. T ulasne l. c. Corda Anleitung locis eit.
e t Taf. D-Faeh 4Ü. Fig. 8 - 1 1 .
Fu n g i m in u tiC/4"diam.), solidi; (actate provectioro nonmin-
quam massa cellulari centrali rosorbta au t lacerata, cavi
fiunt) initio albidi, aut pallide-aliitacei, tamlmii alutacco-
fusci. (Parenchymato sterili intcnsioris coloris.)
Asci octospori, cyliiidrici, obtiisi, pallidi.
Sporac globos^ie, pallidc fusco-lutesccntcs (diameter 0,00083
bis 0,0009 p. p, p, Corda).
Cre sc it: Tfropo Beroliimm iu Eric e tis sylvae „Grünewald“
dictac (Klotzsch), ncc non semel? quoque in liorlo
botanico Berolincnsi in huino ex sylva liacce translato
appaimit (sec. C. ßouciie).
E rk lä ru n g de r Fig. 100 auf T a f XI.
2 T’ilze in natürliclicr Grösse, der oine im Läiigssclinitto ;
die in de r Zeichnung dunkle r gcliaitcnc Partie des Durchschnittes
zeigte aneli die relativ intensivste (bräunliche) lOir-
bung. Fig. 3. Derselbe Längsschnitt vergrössert. a. b. l’cri-
dialscliiehto, aus älmliclien Zollen gebildet dargcstellt, wie
das eigentliche Pilzparenchym und das Gewebe de r bei
*.) Dio bfii'fulosno: I'iingi liyj.ugaoi onfTaf.XIX. Dig. III. 3. davgo.slrlllr
Sporo von Klapli, miiOiliilin ¡1 flocdgia, iloron Kpi«p<iniim ciiin nrlziir-
tign Zoiclinung mit «olir iiiirogeliiiiissig-p'il.Vgoiiitlcn .MaxolK-n KCigt,
wei.»« icli mir rlocslinll. nielli zu rloiiton. Wodor in dev ICrkliiriing
der Tnfel, nocii aneli im Texte |iiig. IO:i solbiit geben dio Jlcrron Tn-
Insiic dariilicr Aufsclilil.ss, »ic sagen »ogiiv; Sporne IcvpkI Villiulim
bildet sie Tnb. XIV. l-'ig. IV. »elir fein-warzig ab, und »o ersclicineii
sic auch bei Tulnsiio unter Vig Ilf.
cTögenwärtigcin Exc inpla re sehr entwickelten Appendicula
basilaris. c. Eigentliches Pilzparencliym, ein lockeres Gewebe,
aus rimdiicben Z ollen gebildet, d. Stipe sa rt'ge Appendicula
basilaris, eiue gleichartig gebaute Verlängerung des
eigcntliclien Pilzparencliyms s e lb s t Fig. 4. Ein Sporcn-
gclilniich und ein Parapliyscnfadcn sta rk vergrössert. Fig. l.
5. Sporen, sehr s ta rk vergrössert.
Die H e rren J ’ulasne nennen 1. e. p. 184 die Sporen
eines authentischen E xemplares dieses Pilzes „evidenter re ticulato
ecliinatas.“ Wenn dieser Ausdruck dio Aehnlichkeit
der Sporen dieser Gattung mit den Sporon de r Gattimg
'i’uber (.Micheli nach (Jorda's Emendation) bezeichnen soll,
so muss ich gestehen, dass ich ein solches Episporium hier
nicht gesehen habe. Die Sporen von Sphacrosoma ersebeincn
iiiiv mir mit unrcgelmässig eckigen Warzen b esetzt, und auch
weder Corda’s Üriginal-Handzeichnung, noch die von ihm
jn seiner Anieitimg gegebene. Abbildnng zeigt ein Episporium
relieulato-plicatum. Sollte hier eine optische Täusehiing mit
im Spiele se in ? Bei Sphacrosoma ostiolatum 'l'ulasne (Spluiero-
zonc Tulasnei Zbl.) bilden die H e rren Entd e ck e r selbst die
Sporen sehr dcntlieli mit einem bloss warzigen Episporium
ab, uml beschreiben solches anch n u r so. —
D ie zweite bishe r zur G attimg Sphacrosoma geveelmcte
Art dürfte eine eigene Gattimg b ild en , deren C ha rakte r ich
hier zur Vergleichung folgen lasse.
s p m ;\J ':r o z o n e . Z o b d ,
Fungus caviis, irrcgula rite r gibberoso-plicatus, apice hinns,
basi mycelio copioso pallide fusco donatus.
Peridium tenuissimuin (evatiidiim ?).
] Ivmcnium peripherieuni, superficiale, componitur cx aseis cla-
vato-cylindricis cxotropis, intermixtis pnraphysibus multo
longioribus iiliformi-clavatis.
Asci paralleli, approximati 5—6-, ra rius octospori.
Sporac sphacricae, in ascis imiseriati.
Episporium vcrrucosum, verrucis crassis obtnsiusciilis.
SlTLUbROZOXE TULASNEI. Zobd.
Sphacrosoma ostialatuni Tulasne (manuscr.) in Annals
andMagaz. of Kat. Histor. 1846 e t L — R. ct Ch. T ulasne:
Eimgi hypogaei p. 184. Tab. XIX. Fig. I. 1—ö.
Sporae nigro-fuscae (dianieti'. 0 “'"',019—0,023 Tulasne m
0,0007 p. p. p.).
.\niiHirkmiK. Die Verwandtschaft de r Gattung Sphacrosoma
(Spliaerozosma und Sphnerozonc) ist noch nicht mit
Siclierlieit ausgeinittelt. Klotzsch selbst stellte sic zu
den Ilymcnoniycctibus octosporis, Corda reihte sie früher
1. C. und auch in den Abbilihmgcn zu gegenwärtigem
Bande den Tiiberaccen an, und stellte sie n eben Gcnea.
D ie Herren Rev. Berkeley nnd Esq. Broome iüliren
sic 1. e. auch unte r den Tubcraceen auf, und zn-ar
zwischen den Gattungen lly d n o try a und Pachyphlocns.
Die Herren Tulasne linden wieder die grösste Achn-
liehkeit zwischen Siihacrosoma nnd Rhiziiia Fries, und
bilden, diese Y'erwaiuUsehaft zu beweisen, auch Uliizina
undula ta F ric s auf Tab. XXI. fig. XJT ihres grossen
J\''crkcs über die Fungi bypogaei ab.
So sclir aber aueb besonders Spliacrozonc an Genca-
mahnt, wenn wir bloss den äiissern Habitus, und den
Bau des liymoniuins als G anzen bcrüeksiehtigcu, so sehr
differii't diese Gattung doch bei nälicrer bctraebtiing
von Genoa. Wenn wir auch das Peridiuin externum,
intenuniujuc verrucosuni bei Genca ganz imberücksiehtigt
lassen wollen, so ist doch die Lage des Ily-
menimna in de r Pilzsilbstanz bei Spliaerosoiiia und
Gcnea eine ganz andere. Bei Genoa sind die Asci mit
ilireni Scheitel gegen das Centrimi des Filzes (oder
gegen die Innenhölile) gerichtet, bei Stihaorosoma abe r
gerade umgekehrt, centrifugal, gegen die i'ei'ijilierie
desselben. Spliacrozone kann man überhaupt ganz einfach
Iür eine iiiiigestülpte Gcnea erklären, de r das Pe-
ridiiiin veiTUCosiuii entnonnnen worden ist. Jedenfalls
scheint mir also die Verwandtschaft de r Gattungen
Spliaerozosma und Spiiaerozonc mit Peziza eine nähere
als mit Gcnea.
Subordo IV. TUBERACEI (genuini).
Fungi plerumquc bypogaei, rarius hemi-hypogaci aut epi.
gaei, apodes, subglobosi aut irreg u la rite r tuberiforiiies
lobatique; nunc solidi (fa rc ti), nunc lacnmilosi, ¡1110
cavernosi, variavo ratione plicato-aiii’ractuosi, ant penitiis
clausi, aut ore unico, au t pori» ostiisve variis in superficie
sesc apcricntcs.
Mycclium au t ex basi ))i'opria, au t ex fossa basilari, aut ox
integra fungi (jimioris) superficie origmem trahens, bys-
soideuni est aut pilosum ; Pscudo-rarliecs millac.
Peridium nunc manifestum, laeve, papillosum au t verruco-
sum, glabrum pilosmuve, nunc exigiuim imo evanidiim
(nullum? ), mmc externum solum, i. c. fungi snper-
ficiem obducens, nunc quoque iu te riuim, cavernulas
nimirum quoque vcstieiis ; plerumquc ubiqtie immediate
in rcllquam fungi sub.stantiam (parenchyma) transiens.
(Peridiiira indiscrctum seu coiiflucu»).
Substantia fungorum carnosa aut cartilaginea au t cornea ;
aqtiosa aut sic c a ; mollis vel iiidura sc ens; transve rse
secta in nonnullis subconforinis, in nonnullis reticulato-
au t lobato-niaoulata, in nonnullis autem venis vario
modo flexuosis marmorata adparet. *)
Organa sporificatoria Ascos sistimt, globososj ooideos, clava-
tos, aut äubcylindricos reuiformesve, vertice au t cavitates
spectantes (endoti-opos), au t sfratiis venacformes steriles,
pallidiores (jdcurotropos) ; plerumque seriates, ra rius inordinate
in fungi subsüvntia nidiilaiites (lieterotropos).
Asci 4— 8 (rarius 1 —10) sporas inclndiuit.
Hymenium ipsnm (i. e. sti-atus cellulosns ascophorus) aut
ii rcliqiio parenchymate non multum divcrsuni, aut
penitus alienae sfructurae (homogeueum aut lietero-
gcneum).
Sporac cylindricae, globosae, au t ellipsoideae, nunc in ascis
seriatae, mmc inordinate in iis aggregatae.
Episporium aut lacvc, aut vernicosum, aut imiricatum, aut
faveolato-alatum eeliinatmiiquc.
Nucleus olcosus (tluidus), au t firmlor: ceraccus (i. e. con-
sistcntiae ccraceae).
Ich gebe hie r zur leichtern diagnostischen Orientirimg
eine gedrängte tabellarisclie Uibersieht ;der wichtigsten Charak
te re a lle r Gattungen de r Tuberacecn-Familie in de r von
mir angenommenen cngorn Umgränzung derselben. D ie Gattungen
, welche im gcgenn'ärtigcu We rke nicht weiter e rwähnt
werden, habe icli mit einem j b ezeichnet, und bei
je d e r übe rhaupt auch das \ \'c rk angcmcrkt, in welchem sie
zue rst publicirt worden ist.
*) Den eigentlichen nnatoinisclicii E.-ui der PilzsubsU-uiz selbst werds ich
bei den cinzcbicn Gattimgoii niilicr ongcboii.
II""