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Ks ci'scliieii mir wiinselicnswcrtii, (1er Ueilie von Qncrseliiiitten nocli
einen F ron t ivldii r ehaeh u i f t îles Beckens liinziizutligcii iiiul zwar einen
solelien, der die Verliiiltiiisse der H ii f t g e l e n k e möglielist gut zur An-
sclmiiinig briiditc. Nach melirfäelien Versnelien iiberzeiigte ich inieli,
(lass dazu eine besthiinite llnltniig der Beine nothwcndig se i, weil bei
der gewülinliriicii Stellung, in der sich die Cadaver bei (1er liiiekciilage
befinden, die Beine so naeh auswärts gerollt sind, dass die Haniittlicile
beider Obersrliciikcl, niinilieli Kopf, Kala und Selnift niclit in einer
genieiiisamcii Ebene liegen. Ihre Dnreliscliiiittsebencn schneiden sieh
in ihrer iiiedialeii X'crläiigcruiig v o r dem Körper. Nur wenn man die
Schenkel so weit naeli eiiiwärt-s rollt, dass die medialen Ränder beider
Fiisse sieh in ilirer ganzen Länge berüiiren, liegen beide Oberselienkcl-
knoclieu mit Schaft, Hals mul Kopf in einer gcniciiisamcii Froiitalcbciic.
Ich band dalier die Fiisse des frisclien Cadavers eines mnskcl-
kräftigen ööjiilingen Handarbeiters , der seinem Leben durch Erhängen
ein Ende gemaclit liatte, vor dem Frieren fest an eiiiamler und fiilufe
naeh dem völligen Erstarren des Körpers den Frontaldiirelisclinitt ans,
welclier der vorliegenden Abbiiduiig zn Grunde liegt.
Der Schnitt durch das Becken und die Hüftgelenke gelang in
befriedigender Weise; die Symmetrie beider Seiten ist naliezu eine vollkommene
zu nenneii. Nur der Sciiaft des rechten Oberselieiikelknoclieii
ist nicht in seiner gesammten Lange gctroft'eii worden; der grossc
T'roeliantcr mir zum T'heile sichtbar, der Anfang der Diapiiysc darmiter
noch stellenweise von Woichtheilen bcdecjct. Kopf nnd Hals der Oberschenkel
dagegen wurden ziemlich genau halbirt. Am Becken ging der
Schnitt durch die .Mitte der Pfannen und verlief dnreli die Länge des
ligamentum teres auf beiden Seiten. Aussordem ging er durcli das/oi-o-
men olltn atorium und die Darmbeine. Das proiaontorium und die Sitz-
kiiorren blieben unberülirt in der Iiinteren Hiilffe des Präparates liegen.
Man sielit somit von vorn nacli liinten in die Beekenliölile liineiu mul Iiat also
zur linken Hand die reclite Seite des Cadavers, zur reelitcn Hand die linke.
Die Abbildung zeigt das untere Ende der Abdoiniiialiiölile, begrenzt
oben dnrcli die Dnrcliscliiiitfe der drei platten Banelimuskeln, weiter nach
abwärts diircii den nncli innen zn zienilieli stark vorspringciuleii Wall
des iUopsoas, der lateralwärts von seiner centralen Seime den «erru-s |
cnmdis in sicli birgt. '
Zwisclien diesen imisknlöscn Waiulnngen liegen die Därme, nml '
reiclien bis zur ITariiblase Iierab, deren vorderes Ende so getrott'oii worden
ist, dass die ITillilniig gerade noch eröttiiet wurde. An den Dariiulnreli-
sclinitten, die oben melir dom jcjum m, niitcn mclir dem ileum aiigehören,
wie inan leiclit ans der Besehatt'eiilieit der Schleiniiniut erkennen kann,
ist ersicliflich, dass dio Daniiselilingon vielfaeli ilirer L ä n g e nacli getroffen
wurden. Man hat viel weniger eiiifaeiie Qiierselinitto vor sicli als
dies bei den vorliergelieiulen Abbildungen des Rumpfes der Fall war.
Es müssen somit die Daimsoliliiigeii eine iiielir der Läiigsaeiisc des
Körpers painllele Richtung verfolgt liahcii.
Von (len einzelnen Harintlieilcii erkennt man am oberen Rande des.
reelifen psoas den (¡uergeseliiiiltenenpiv)CM.w.s'ren<»ybi-i«A, an der medialen
Seite der linken renn diaca den Qnerdmvlisclinitt des Ma st dan n e s. ;
Letzterer wurde nach X'ollcndung der Zeiehming noch im eistarrten |
Zustande in Hezieliuiig auf seinen Verinnf besonders untersucht. Fr I
stieg liinter dem Dniiglas’sclieii Rannie in der linken Körperliälfte nahe ;
au der iMiltelliiiie in die Höhe, bog dann am linken p.soos scdnirf nacli |
vorn ab, so dass er in die Selinittebcne fiel, und zog sich dann unter
Bildung eines grossen nach vorn gerichteten Bogens etwas in die rcciite
Kurperliälfte liiiiüher um sich dann nacli links und liinten an das colon
descendens aiizuscliliessen, welclies mit seiner Selmitttliielic oben an den
linken platieii Banelimuskeln im erkennen ist. làr zeigte somit in seinem
unteren Tlieile eine Abweieliuiig von dem gewiiliiiliclien Verlmife, wie
er auch im Atlas von Pirogoff, fase. 11!. JifPah. A')', Fig. l. abgcbildet
ist; aliimiit also aueh nielit vollständig mit den Verhältnissen anfTafel
I nnd II überein.
•Man kann sich dnrcli TalgaiisgUsse leiclit ilavon ülievzeiigoii, dass
in einzelnen niclit gar zn seltenen Fällen die Stiinuigc Kriimniniig des
rectum in tVonialer Riclitmig am Kreuzbeine niclit seliarf ausgeprägt
ist; Varietäten, die dureh die verscliicdenc Länge des mesorectum
bedingt sind. Ist letzteres stark aiisgebihlet und weit liinabrcicheiul, so
ist die Lage des rectum (lailiircli freier und von dem Zustand der Nacli-
bai'orgaiic abliäiigigcr. Kürze mul Stialflieit dieses mcsentmvm bedingen
eine festere mid coiistantere Lage des Darmes.
Ebenso ist der Kiiirtiiss seiner Anfiillmig nml der Festigkeit, seiner
Waiidniigen hierbei im Auge zu behalten. ¡Starke -Kotliiiiihäiifniigen
mul grosse Selilainicit seiner XVämlc vennögeii die iirsiirüiigliclieii
Krüinmmigcn beträditlicli auszngleiclieii.
E s lii.sst sieb durcli Versiielie iiacliweiscn, wie cs aucit die klini-
scbon Beobaclitiiiigen am Krankenbette ergeben, dass man im Staiule
ist mit voluniinusen und langen lastminciiteii die Krüiuinmigcn des Jlast-
darmesso weit auszuglcicheii, um sogar bis in die/p.mm///fic«liinanfziigc-
iangcii. .\iaii kann audi nur auf diese Weise fremde Körper ilie von
anssen hinciiigcschlüpft sind, und sich in den Kiümmnngen fcstgekeilt
liaben, mit der Zange fassen nml glUeklicIi licraiisziclicn.
Die H a r n b l a s e entliielt nur wenig üi'iii lind war fest um ihren
Inlialt znsanmioigczogen. Sic liegt mir tiureii wenig Fett getrennt über
deiiQiiersclinitteiiiles/ci-iitorff«/. An bcideiiSciten des letzteren seliliessen
sich die Dnrdischiiiftc des oUumtor internus nn, der seine Begreuzmig
luieli abwärts durcli die memh-ana oUurutoriu, seitlich dureh die Beekeii-
kiiodieii erhält. Verfolgt man den Uamii zwisclien Dämieii mul Becken
beiderseits von (ier Blase nach aufwärts, geht man also unter dem Baneli-
feile in die Ilulie, so kommt man zimäelist auf 2 ovale weissgelialtene
Querschnitte, welche die ligamenta lateralia vesicac darstelleu. Sie liegen
von der Blase so weit entfernt, weil dieselbe klein niid eontrahirt war.
Eine angcfiillte Blase würde sie an ihrer oberen Fläelic tragen und zugleieli
den gaiizeu Ramu in der mifereii Beckenapcrfnr eiiiiielinien, wie ver-
seliiedeiie Abbildungen von Pirogoff -/.cigen.
Weiter nach aufwärts in dem gleielien Ramiie zwisclien Banelifell
mul Becken liegt das r|nergeselmiftoiic vus defcrens mul darüber die cenu
oblimitvria, nerrus olturatorius und eine kleine Arterie. Die Hauptarterie
v.ma foramen ohturatorium ging von der a. epigástrica ab.
Kmliieli gelangt man auf dem bcgoimenen Wege znr vena uml arleria
diaca. Beide Gefässe liegen an der inneren Wand dos psoas, wie es
aueli die voilieigelienilcii Querselmitte des Rmn|iles zeigen, aber nicht
neben einander sondern liintcr einander, so dass liier, auf dem l''roiifal-
absebiiiftc die Arterie gerade über der X'enc erselieinen ninsste.
Die V e r liä ltn is s e d e s H ü f t g e le n k e s , die seiion oben kurz aiige-
doutet wurden, erfordern noeli mehrere Bemerkungen. Jüs ward sclion
erwälint, dass der ¡áehnitt beiderseits das ligamentum lei-e.s der Länge nach
getroffen liatte. E s ist gut ersielitliili, dass dieses Band die iibermiissige
Adduktion bei gleichzeitiger Streekmig bescliräiikr, mul die feste Steiliuig
des Beckens und Rmitpfes bei dieser Ilnituiig mit sieliern liilft. Da der
Schnitt zugleieli dureli die incisura acclalndi ging, so ist ancli der Verlauf
der arleria acetalmli zum Theil frei gelegt. Nanientlieli lässt sieb
auf cler linken Seite des Beckens dieses Gefäss eine Strecke weit nacli
aufwärts verfoigcn.
Kiiorpeltläehen, Baiidapparat, Ausdelimiiig der Gelenkliölilc ergeben
sieh sebon aus der Zeichnung. Bemerkciiswertli erscheint aueh die
Areliitektiir der den Rninpi' tragenden Oberselieiikelknoelien, mul zwar
ebeiiso in ilirer Gesammtanlagc wie in ilirer feineren Tc.vtur. Es ist
das Verdienst .Mej'cr's, auf die Anordmmg der spongiösen Substanz
rornelimlieli im Halse des Oberselicnkels anlinei ksani gciiiaeht zn liaben,
welelic die Tragkraft dieser Knorlien weseiitlieii erliölit. Es ordnen sieli
die eiiizelneirKnoelienplättelien uml Knociieiispangen zu Reilien die von
den Rändern der eompakteii Masse sieh ablöson mul sieh im Mittelpnnkfe
des Kopfes kreuzen. Nanicntlicii nnf dem Durchschnitt des linken Ober