
liingci'iiiig iiiul VcnUInming berecliiicii, wie sicli das Vei-liältm'ss bei
ticiiM'angci'sclial't, O''ai‘icutiiniorcn und ascilcs gestalten muss, was fiir die
Tiefe der Seliiiitte zu beachten wäre.
Cadacer homiuit adulti, robusti. Intestina, u'ére iiißato, rahic e.tfeiisu.
Fv-ogoff, n i. 10, 1.
Eine «’eitere Folge dieser Auftreibung des nbdomon ist die I.agc der
Wirbelsäule. XMiliroiid auf Tafel XVIT die Ikndsclicibe so zieiulicli in der
.Mitte des Umrisses liegt, tindet sich in der P/ro^q^’sclien Abbildung der
XVirbel «'oit hinter dem Mittel|)Unkte. Die Entfernung der vorderen Bauchwand
von demselben beträgt auf Tafel XYII 7 Centimeter, bei dem Fig. 1
zu Grunde liegenden Durclisclmitte nur 6, bei der Tafel rim g a ff's dagegen
14'/s; ivobci noch bemerkt sein möge, dass der dazu gcliorige Durelisclinitt
ebenfalls in der Nabelgegeiid, nämlich unmittelbar über dem Nabel, angelegt
wurde. Ks findet sicli übrigens gar nicht selten eine noch geringere Eiit-
fernung der Bauehdeeken von der Wirbelsäule vor, als auf Tafel XXTI.
Da dieselbe von dem Stande des Zwerchfells nml der Contraktion der
Lungen einerseits, von der Anfülhmg der Dünne andererseits abhängig ist,
so wird man leiclit begreifen, wie bei normalen Limgcii und leeren Därmen
der Bauch an der Leiclie so eingedrückt werden kann, dass die Lenden-
Wirbelsäule durch dio aufliegciulen Bauclidcclccn einen deiUlicIi erkennbaren
Voi-siirnng bildet; so dass also diese Distanz auf ein Minimmn reducirt ist.
Man « ird also lici der Comprcssion der Baiicliaorta für einen liolicn
Stand des Zwerelifelis und für möglh-listc Entleerung der Därme zu
sorgen haben.
Dass diese Compression, die z, B. für den gläckliclieii Verlauf der
Exartiknlation des Oberschenkels eine iinerlässliclie Bedingung ist, sicli
gut aiisfiiliicii lässt, bat niclit nur die crfolgrciclic Aiuveiidimg des L islcf-
schon Comiiressorium bewiesen; sondern man kann sicli aucli jederscit
davon selbst dnreli Versuche am Lebenden Überzeugen. Man muss mir
ilarauf achten, dass man in unmittelbarer Nälic des Nabels den Druck aiibriiigt,
da bereits iialic unter der Nabeliiiilie die Tlieiiungsstelie der aorta
in beide iliacae liegt, und iiocli weiter unten der Finger in die Bccken-
lüililc liineiiifällt
Neben der in der Mittellinie liegenden aorta und der mclir scitlieli
gelegenen vena cava inferior erkennt niiin beiderseits auf dem psoas die
wcissgciialteiicn Durclisclmitte der üreteren, und neben diesen, noch weiter
nacli aussen, iWc vasa spcrmatica. Hinter mul zum Theil innerhalb des
psoas liegen die Durclisclmitte der Lumbalncrven.
Die scliiefcn Bauclimaskcln, deren Scliiclitcn sicli dcutlicli von einander
abkebeii, sind immittelbar über dem Darmbeinkamme gescliiütten worden.
Das Verhältniss ihrer Seimen zur Scheide des rectus ist aus der Zciclimiiig
ersichtlicli, so dass darüber niclits weiter liinzuzufügen ist. Die spinae
ilhtm anteriores superiores springen als Kanten noch in dem äusseren Umrisse
deutlich I'Or.
Zum Schlüsse blcilit nocli übrig, die Lage des colon descendens
zu bcspreclien und Einiges Uber die Eröffnung desselben iiiii-
zuzufügeii, die an dieser Gegend ohne Verletzung des peritonaeum ausfülir-
bar ist, eine Operation, die von CalUsen erwUlmt, aber zuerst von Amussat
1S3D ausgeiülirt wurde und deslialb den Namen der (Jdlisen-Amussat'achen
künstlichen Afterljilduug tiägL
Da diese Operation von den meisten Cliirurgeii deslmlb der Eröffnung
der flexura iliaca in der linken Inguinalgegeitd (nacli Littre) vorgezogen
wird, weil das colon descendens eine fixirte Lage bat und wegen des mivoll-
stämligen PeritoiiHaliiberzuges eine Incisiou ohne Bauchfeliverlctzung
gestattet, so erscheint es zweckmässig, zuiiäclist eine Bestimmung der Lage
und dann Messungen cler vom peritonaeum freien Wind des colon auf Grund
meiner und der Pfro^o^’sclien Durchschnitte vorzuuehmen. Es wird für
gewöhnlich angegeben, dass das colon descendens am äusseren Rande des
quadratus lumbonim liege, und demgemäss bei v e r t ik a le r Sclmittfiilirung
die Wunde am äusseren Rande dieses Muskels angelegt. Es ergibt sicli aber,
dass diese Angabe niciit unter allen Vcrliältiusscn das Richtige trift't. Am
unteren Rande der Nieren liegt allerdings das colon weiter nach aussen, als
in der Nahe des Darmbeins; ebenso iiat der quadraius lumhonm oben eine
geringere Breite als unten, so dass diese Regel allerdings für die Höhe des
3. Lciuleuwirbclkörpers gelten mag; für die tiefere Region dagegen ist sic
nicht zu treffend. Hier, in der Höhe der Si'iiipliysc zwisclien 3. und 4., und in
der des 4. Wirbels, unterhalb der Nieren, also reclit eigeiitlieli im Operationsfelde,
dockt geradezu der quadratus lumlornm von hinten lier das colon
niul muss somit zersclinitton werden, wenn man sicher auf letzteres gelangen
will. Nur bei übermässigen Ausdelimingen, die sich nicht so con-
stant wie mau erwarten könnte, bei der Operation gefunden liaben, breitet
sicli der Dann so wie nacli lorn nnd innen, aueh nach aussen hin aus
(Pirogoff, III. I I Tab. 14) und überragt um ein Stück den äusseren Rand
des er« äliiiten Muskels.
Es wird somit der Schnitt, der am Rande des grossen Ruinpfstreckers
von dem Darmbeine an bis in die Gegend der 12. Rippe zn fülircn ist, die
starke Selmc des m. transversus ahdominis zu trennen haben, bis der
quadratus lumbonim froiliegt, und dann wird man durcli das Mnskelfleisch
des lezteren liindiircliilringcii müssen, bis in das extraperitoiiäal liegende
Fcttzellgcwebe liiiieiii.
Nur in dem oberen XVuiulwinkel kann man sich neben diesem Muskel
kalten; oder iibcrliaiipt oben, entsprechend dein schrägen Laufe des colon,
den Sclmitt mehr nach auswärts von der Wirbelsäule führen, so dass die
Wunde nicht genau vertikal liegt, sondern schräg nadi oben und aussen geht.
Ist man durcli die Fascie unter dem quadratus lumhorutn vorsichtig
liindurch bis in das Fettzcilgewebe gelangt, unter genauer Fortführung der
Schnitte in gleicher Länge mit der ersten Incisiou, so dass man einen Wund-
! triditer vermeidet, so gilt cs, nnter Schonung der Niere, die bei tiefem
I Stande (cfr. Fig. 1) leicht das Üperatiniisfeld verdecken kann und dann
I vorsielitig Ijei Seite geschoben werden muss, das colon au seiner freien
Wand mit Fäden zu tixiren und zn eröffnen. Bei der Umnögliclikcit, das
Haiiehfcll von seiner Rückseite zn erkennen, wird man mir dann mit Siclier-
heit auf ein Gelingen reclmeii können, wenn sieh durcli Messungen fest-
stcllcn lässt, wie weit die Umselilagstellcn des Bauclifclls durchseliiiittlieh
auseinander liegen, und in wie weit ihre l.nge zum colon eine constante ist.
Es ergab sich ziiiiäclist für das colon descendens, das ich hier immer
vorzugsweise im Auge behalte, nach Messungen an Diirclisclmitten von
gefrorenen I.eiolien erwacliseiier Männer, dass diese Distanz in gerader
Entfernung, also nicht der Krümmung der Darmwaiul entsprecliend, 20—25
Millimeter betrug, wenn der Darm leer und eng ziisammctigezogen war (in
der Hölie zwisclien 3. und 4. l.ciidcinvirlicl); ferner, dass die freie Seite des
Darmes, sowie auf Tafel XVII, nicht nacli liinten, sondern etwas nach einwärts
gewendet war, genau gegen den Winkel liin, denyjsoiw und qttadratus
mit einander bilden. Sind die DUniidännc dagegen s e h r auf-
g e tr ieb en , dann wird allerdings aucli das Bauclifcll zwisclien psoas und
colon ein Stück weit lierabgcti’iebeii, und das colon durcli den Zug (ler
parietalen Bauchfellplatte ein Stück weit um seine Achse gedreht (Fig. 2),
so dass seine freie Wand nielir nach auswärts gerichtet ist.
Ist das colon dagegen selbst aiifgetriebcn, dann wird die vom Baucli-
fell freie Wand betrHchtlich grösser; und kann eine Breite von 50—(iO
Millimeter gewinnen.
Aber ancli auf das a u fg e tr ic b e n e eolon scheint der Meteorisnuis der
DUniidännc drehend cinzuwirkcii: liei Vcrgleicimng der Pirogoff’schen
Abbililiiiigon ergibt sicli wenigstens in gleicher Weise wie bei dein eoii-
traliirteii colon, dass seine freie Wand etwas iiacli aussen geivcndet war
(cfr. P. III. B. Tab. X IP , 2).
Da man bei Ausfdlinmg der Colotomie wolil oft einen aiifge-
tricbcncn Baucli vortinden wird, so liiilte ich diese Bemerkungen nielit für
überflüssig. Ich hoffe, dass sic mit dazu beitragen werden, die Vermeidung
des Bauclifclls sicherer zu machen als liislier, wo dieselbe so sehr dem Zufall
überlassen blieb, dass ein Dritttlicil aller Fälle Bauclifcllvcrlctzniigen
zeigen uud dadureli den Werth der ./limiasai’sclien Metliode selir proble-
inatiscli erscheinen lassen.