
Die auf dieser T’al'el vorliegende Aliüildiing sclineidet den Uimipf hu
cpigmlvium, und legt Leber, Magen und Milz frei, X'on den Lungen ist
niclits iiiclir zu sehen, dagegen ei kcniit man noch innerlialb der Rippcu die
schwarze l.iiiie, welclie den Sjmlt der I’lcuraliühle wiedergibt, und daiielicii
das Zwerelifell, welelics sicli auf diesem Uurchschnitfe als uiiiskulüser Ring
priiscntirt. Was iincIi aussen davon liegt, gehört somit der Rrustliiiliic an;
innerlialb des Zwerelifelis bat man das ( icbict der Ikiiclihöhle vor sieh.
Die Abbildung gibt die obere Flache einer 5 Ceiitinieter starken
Scheibe wieder, welclie deiiiseibeii iioriiialeii Cadaver aiigeliörte wie die
vorliergclieiidcn und iiaclifolgciideii l ’räpanitc,
Von den ökeiettlieileii zeigt sich der Körper des ] L Hrustwirliels, nabe
an seinem nnteren Rande geselinitteii, so dass nocli ein Stiiekelien dev näciist
tieferen Baiulselieibe zum Vnrsclieiii kommt. Der daliiiitcr iicgende Bogen
gehört ebenfalls dem 11. Wirbel an; vor den davor liegenden Gcleiikspaltcn
markiren sieli aber bereits die (ielciikfnrtsiifzc des iiiiclist folgenden Wirbels,
Beiderseits ein Stück vmn Wirbel entfernt liegen die Diirehselmitte der 11.,
weiter nach aussen die der 10., dann dio der !),, 8., 7., 6. Rippen. Die 7.
und (). Rippen sind 2 mal getroffen worden, Ae\-proccssus a-i/pliovlensd-.i-
gcgeii niclit niclir. Fr endete bereits oberlialb der Sclinittffiiuhc.
Fs fällt gleich bei der ersten Bctraeiitiiiig auf, dass die reclitc llalftc
eine grössere Aiisdeliiiiiiig besitzt als die linke. Der Querdiirclmiesser
beider Hälften differirt um einen Centimeter, Der (inuid dieser Uiigleicli-
licit lag aber nur zum TTieil in einer Asymmetrie des Körpers an dieser
Stelle, da beim Durelisägcn das Sägeblatt von der Mitte an midi reclits
etwas aus der ITorizoiitnlcbeiie abgcwiclicn war,
Den grössteii Raum niiiinit auf dieser Abbilciung die Lebe r ein, welche
vollkonmicn normale Sfrukfar und ftewidit hatte. Der lin k e La|i|)eii
derselben verlängerte sioli in eine diitine Platte, die sieh wie ein Deckel
über dem Magen bis in die Nälie der .Milz liiii erstreckte. Daraus erklärt
sieh auch die veiliälliiissmässig grosse Ausbroitimg der l.eber in der linken
Zwerchfcllkiippel, wie sie sieli auf der vorhergelieiidcn Tatcl pväseiitirt.
An der Verbindungsstelle des rccliteii und linken l.appeiis, in der fossa
lovgitudinalis sinislra, erkennt man in einer Falte des Bauclifclls das Uga-
mcniam tcres; rückwärts davon, am Zneiclifelic anliegend, den lobidus
S p ig e liim t dem Netzbeutel; reelits daneben die untere Holilveiie; vor dieser,
iiiiieiTialb der J.eber, in der/o.wii Iransceisa, die violett gefärbte Pfortader
mit dem weiss gelialteiieii ductus kcpaticus.
Dev Ma g en entliielt iiiigefalir einen Tasseiikopf voll gefrorenen Speisebrei.
Naclideiu derselbe vorsielitig iierausgeschnff't worden war, wurden
die Waiuiuiigea iiocli im erstarrten Zustande in ihrer iirspi iingliclieti Lage
abgezeicimet. Fs liess ^cli S|iäter feststelleii, dass d c rfu iidu s des Magens
die am liöclistcn gelegene Stelle eingenommen liattc, dass nacli der dem
Anfangstlieil dos Magens aiigeliurigen Frwcitenmg, eine Verengerung
folgte, an welciier die Fakiiiigeii der Sciileiniliaut am stärksten ausgeprägt ;
waren, und dass darauf die Höiiluiig wieder weiter werdend sicli iiacli
reelits und luitcii hin fortsetzte. Fs zeigte sieli also, dass Luschka völlig
Reclit hat, wenn er die platte AneiiiaiidciTegiiiig der vorderen und liintereii
Magciiwaiul bei leerem Organe bestreitet. Audi liier, wo völlig iionnale |
Verliälttiisse Vorlagen, zeigte sicli der Magen darmartig an den leeren Stellen
eontrahirt; iiirgeiuls abgeplattet, wie er in älteren Zeiehuuiigen dav-
gostellt wird.
Die hinter dem Magen liegende B a a c lif e llsp a lte mit der sic iiiii-
grciizciideii ifenibraii gehörte wie die am lobidus SplgtHi, dem kieinen
Netze an. Heide 1 löliliiiigeii liiugen uiiiiiittelbar unter der öcliiiitftiäclie iiiit-
eiiiaiidor ziisauiiiit'ii.
Weiter nach rückwärts liegt die normalgrosse Milz mit den ilir zugehörigen
(ielasscii. Sie eutspraeli dem Verlaufe der D., 10. und li.R iiip e
und luelt in ¡lii eiii grössteii Diirclimesser die Uichtuiig dieser Rip))cii ein.
Von der lin k e n N eb en n ie r e war noch nichts zu sehen, während die
r e ch te zwischen Leber und Zwerc.lifoi! dcutlicli erkennbar in die .Selmitt-
fläehe hereinvagte.
Was die Verliältnisse des B a n e lifc lls betrifft, so muss bemerkt werden,
dass solche Querdiirehscliiiitte durchaus nicht geeignet sind, dieselben
zu erliiiitei'ii. Man kann die llöldungcii nur als feine schwarze Linien, die
Baiiclifeliplatten mir als dnime weisse Streifen wicdergelien, ilie das Auge
leicht irrenihreii, weiiii sie melirfacli auf einander zu liegen koniuieii. Will
man in dieser Bezielmng etwas Frs))rics8liclics leisten, so iimss man Fläclicii-
ansiclitcii geben, oder l.ängs- und Sclirägseliiiitte den Zeiclimiiigeii zu
Grunde legen, bei denen dann lialbsclicmntiscli die llöliluiigeii des Baiicli-
fcllsackes vergrössert ersclicincn. Bei Luschka nnd lia d e tindet man vorzügliche
Abbildungen dieser Art, die keiner weiteren Vermehrung bediirfcii.
Dagegen sind solelic Diirclisclmittszcicliiumgcn, wie sie liier iiafiir-
getren vorliogen, wichtig in c h in ir g is i-h e i- B e z ic liiin g . .Man iiber.sielit
sngloicli, welelic Stellon vom Banclifell frei sind imd welclie nicht, mul
wird dniiadi den 0|ici afioiis|ilaii cim-iclitcii köiiiien, der ja bei ciiirurgischcn
Fingrilfen an der Hancliliöhlu iiniucr in erster l.inie cinc Veniieidiiiig des
j>crifonoouiu aiistrebeii niii.ss. Dcslnilli wanl aucli bei dieser Zcidinuiig so
wie bei dun fcdgendeii mit grösster Gewisseiiliiiftigkeit darauf gesellen, die
(irenzcii der lluliluiigcii nnd die Uinsdilagsstdlen des ¡icrilounmm genau
wicdcrziigcbcn; nnd cs ward in diesem Sinne auch nidit die llöliIiing des
NctzbeiiU'ls vom lobidits Spigclu bis zur hinteren Wand des Magens zii-
.«amnieiigczogeii, trotzdem dass beide Ilölihmgeii imniittelbar unter der
Sclmitttiäclie mit einander ziisaimiienliingen. Dieses vom Biiudifcll nidit
überzogene Stück-des Magens, weldics am Zwerelifell niiliegt, stellt somit
das Kiide der banclifdifrcieii liiiitcieii regio cardiaca dar.
Man wird dies Vcriiälfiiiss, trotzdem dass auf älteren Zeichnuiigoii
diese freie Stelle nicht so aiisgedclmf wiedergegeben wird, docli für normal
erkennen, wenn man die beigegebenen Holzschnitte vergleicht; dieselben
zeigen bei yerscliicdencii Individuen ganz das Nämliclic.
Fs ist bei der Betraclituiig des Bauclifclls im Auge zu bcliaitcii, dass
dasselbe 2 ineehanisclie Fiiiiktioiicii voriidiiiilidi zu crfiillcn hat: dass es
die Organe an bcstiiiiniteii Stellen in der Baiiddiölile tixirt, aber aiidi wieder
gleich einem eolussalcii simiösen Seldeiiiibeiitd die Verseiiiebuiig ilcrsellieii
gcgciicinaiider bei dem wechseliulcn Kfaiule ilirer Anfüllmig ermögliclit.
Fine solclie Verseiiiebuiig wird überall da eiiitrcteii können, wo die
seliwarzcn l.iiiien, älmiicli den (iclciikspaltcii, die 1 lölilimgeii des perito-
naeiiui wiedevgelicii: an den Stellen ilagegcii, wo dua gicr/tonaeum sich iiin-
scldiigt und einen freien Raum an den Organen zum Eintritt der (iefässe
übrig lässt, sind dieselben au ilire Umgebung tixirt.
Um die Verliältnisse zu zeigen, wie sie sich in den Extremen des
Lebensalters darstellen, habe ich liier 2 Abbildungen im Holzsclinitte beigefügt.
Die eine Abbildung ist von dem Cadaver eines uOjäiirigen Mannes
genoininen, der eine vergrösscife Leber mul Milz liatte; die ander« von dem
frischen Cadaver eines aiisgotrageiieii iiornmlen Mädchens, welches wegen
hoeligriuiiger Bockeiieiige derMuttcr naeli vovaiisgugangciicr Kephnloirgpsia
extraliirt ward, also zur Welt kam eh e e s noch g e a tliiiie t liatte.
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