
Dev Mogunfliuil dos vielten Bnistwirbets mit einem Tlieile des scharf
iiiaikiiteii Ug. hilercnmtle scidicsst nncli liinten den S}iinaleamil ab, dessen
liilmlt iiiif dem Diircliselmitte sehr klar die Lage der dura mater, sowie
ilie Begrenzung der gniiieii Substanz im Kiiekcnuiarke erkennen liess.
Der Sclmitt durch das .Mark ersciiien so glatt und seliaif, als ob er
mit dem Basirniesser gcinaelit worden wiirc.
Selir deutlicli zeigt sicli die fielcnkvcrbimlimg zwisclien Wirbel und
i'icrtor Bipiie. libeiiso der dazu gciiörigo Biuida|i|)arat auf der rechten
Seife, Ug. colli coslac.
Hinter dem Siiinalcaiiale erkennt imm das Ugam. intei-erurah, von
dein sich die l-’nacru des Ug. interspinah scharf absctzeii.
Ucher die Hiiekenuiaskcln, welche, sn gut als es bei dem schwaclion
Diircliselmitte ausführbar war, isulirt und bestimmt wurden, ist hier niclits
hiiizuzutügeii, da sie auf der Abbildung selbst ebenso wie die übrigen
’[’heile bczoielinct sind. Bei dei- grossen Symmetrie, welche sicli in
I’olge der genau horizontal ausgcfülirteii Durelisäguiig zeigte, ivar es
niebt iiötliig, das, was seliou auf der einen Seite bezeiclinet worden war,
ancli noch auf der ändern zu markiren. .Man wird leicht den musc.
Icvator anguli scapulae, iiiicliileiu mau Ilm ieclits bezeichnet gefunden hat,
auch links an der Form erkennen, ebenso wie den rhomhoideus und
die übrigen. Vom splenius colU ward nur iioeli das untere sehnige linde
gefimdeii, ebenso liess sich auch der serrahis postic. snp. iiocli deutlich
mit seiner Zacke au der dritten Bi|i])e beiderseits isolircu.
Eine selir klare Ucberaioiit gewinnt iiiaii über den m. serrahis anticus
major, der in seinem oberen TTieilc fast ¡laraUel seiuci' 1''asen'iclitmig
dui'clisclmitteii nard. Auf der iiiiiern Seite ist er durch eine Fascie von
den Iiitercostaluiiiskeln getrennt, auf der äusseren Seite von dem m. suh-
scapidaris, dessen oberer Baud eben iioeli von dem Schnitte getroffen
w urde. Zn ischeii beiden liegt der nei-rus thorackus longus.
Zwischen den mm. suhscnpvlaris, Icrator ang. so. und serratus giostic.
-•<up., in einer kleinen dreieckigen Lücke, welche mif Zellgewebe ausge-
fiillt war, liess sich die Art. dors. scajn erkennen. Da an dcrseibeii
Stelle der nervus d. scap. liegt, so wurde er hier mit eingetragen, trotzdem
dass cs mir nielit gelang in dem Zellgewebe ein Nerveniistchen zu
crkcmien.
Weiter naeh innen, zwischen den rhomhoid. und den tiefen Uückcn-
niuskclii, fand sich ebenfalls ein Gefiissbiindelclien, das sich aher nicht
bcstimnicn liess. Hs ist deshalb auf der Zeiclmnng oliue Beiienmnig so
nieder gegeben worden, wie cs im Priiiiarate gefunden ward.
Wühreiid die Diircliselmitte der Skdcttiieile in der Jlitte wenig Scliwie-
rigkeit bei der Deutung uiaelicn, hat mau iu Bezug auf das Verhiiltiiias der
gctioffcneu scaptda grössere Noth. .Mau sieht au beideu Seiten, abgesehen
'■oiu Dberai'iiikoiifc, drei Stücke vor sich, von denen das hakcnfoniiig nach
inrii gebogene dem proccssus coracoideus mit dem condtjlus scapulae
aiigchöit.
Unmittelbar dahinter, nur dureh eine schmale. FurcJie, die incisura
scapulae, davon getrennt, liegt der schmale Streifen desSclmiterhlaftkörpcrs,
mul hinter diesem mehr nach der Körperobertliieiie zu der stärkere Streifen
der diirchscluiitteiieii .ijnha scapidac. Wenn man daran denkt, dass die
Anne iu ctwa.s ediobener Stellung sich beim Durclisägen befanden, dass
soiiiit aneh das Schulterblatt naeh vorn rotirt sein musste, so u’ird
mau die Selmittliiiie leicht verfolgen können. Dieselbe verlief von hinten
her durch die fossa supraspinata, traf daun die spina scaptdae, ging
durch die incisum scapulae, durch die Wurzel des proccssus coracoideus
mul die Gelenkpfanne, um daun den Oberarmkopf naiie seiner Mitte zu
durelisclmeiden. Wir bcfliiden uns daher weit unter dem
lialieu von der sgnna scapulae, nur den scliräg durcliscliiiitteiien luitflereii
Theil vor uns. Glücklich traf cs sieli, dass eine so symmetvisclie Schiiltcv-
lialtmig vorlag. Ks wäre sonst, selbst wenn man es beabsiclitigt hätte,
kaum möglicli gewesen eine so glcielimässige Figur des proccssus cora-
coideits auf beiden Seiten zn eriialten.
Diese Zeiclmnng der üurcliscimittsfiiiclie des processus coracoideus
durcli seine ganze Länge mit dem condtjlus scajndae giebt eine gute
Uebersielit der topographisehoii Selmltervcriiiiltnissc. Man erkennt die
Leichtigkeit mit welcher Luxationen des (Jborarmcs nnlcr den pj'OOCSSIM
coracoideus tlilireii. Mau erkennt aber giieli die Seliwicrigkeiteu die
sicli bei der Kcstirpatio scapulae dem ITeraiislöseii des jvvcessiis cora-
eoideus wegen der Nähe der grossen fiefussc und Nerven entgegensetzen
müssen.
Das obere Ende des Humerus ist so getroffen worden, dass der
Sclmitt durcli das TaLetv. mojus, aber obcriialb des Tuberc. minus durcli
die Kiiorpeltiäche des Kopfes liindurch ging. Ein Weg der sich dureh
die erhobene Stellung des Armes erklärt. Man sicht daher auch auf
der Abbildung deutlicli den musc. in fraspinatus an den Ilimicrus selbst
gclicn, Mährcml der musc. suhscaptdaris unter dem processus ronicoidcu.t
in der ’riete verschwindet.
Dic-Gcleiikspnlte des Oberanngclenkes ist diiveli einen scliwarzen
Stricli angegeben worden, in der Stärke wie sie sicli in der Natur vorfaiid.
Ebenso sind die Kuorpcigronzen genau so angegeben, wie sic sicli zeigten.
Dagegen hatte es mit einer eingehenden.Analyse der zerschnittenen Baiid-
masseii grosse Scliuderigkoit. 1-ls stand zu bcfiircliteii, dass bei weiterem
Präparireu das Bild wie cs ursprünglich sicli darstelite, zerstört werden
würde, und wurde deshalb auch sowenig als möglich liiuciu gezeiclmct,
sondern nur das angegeben was sieli dem Auge darstelite.
Der Kaum zwischen proc. coracoid. und Oberarmkopf enthält ausser
dem Zellgewebe über der Capscl auch das Ug. corncohumetale, das inan
freilich ans der Zeiclmnng kaum erkemieii wird.
An der vorderen Fläche des Knochens sieht nuui die diirehseliiiittoiic
Biccpssehne. Die Höhle des Scldcimlieufels wiinlc genau niitersuclit und
abgezeichnct. Man siebt, dass der Sclileimbeutel rechts ein schmales mcscn-
terium bildet, wälircud auf der linken Seite keiiis vorhanden ist, somit
die Höhle allseitig um die Selmc hernmgchf. Man kann sich leicht bei
Diirchschnitten durch das Schultcrgelciik von diesen vcrscliicdenen Verhalten
der Seidcimbcutel iiberzengeii. Am ptvecssus coracoideus liegen
die seimigen Ansätze der Musc. .biceps, corovohmcltiidis und pectoralis
minor. Fleischfascrii liessen sich an ilmen nicht entdecken, soweit sie
liiei- freilagcu.
Um das Schultergelonk licnimgclag'crt erkennt iiiaii den qiierdurch-
schuitteneii JA deltoideus mit seinen sehiiigcii Stellen im Innern der
Fleischmassc. Unter ihm nach hinten zu ilcr nidir parallel seinen Fasern
durchselinitteiie sujiraspinatus, ebenfalls mit einer selinigeii Stelle im
Innern. Zwisclien spina scaptdae und Köqier der scaptda, der liinteve
'i'licil des sujmwpinattis. Zwi.schoii diesem und dom suhscaptdaris die
Arteria transversa scaptdae, welclie noch nacliträglich in die Zeiclmnng
eingetragen wurde. .Das kleine Gefäss zwischen m. sicpra- und infro-
spinatus ist dieselbe Arterie, in ihrem weiteren Verhmfc zur fo ssa infra-
spinata diirclischnittcn.
Was die Darstellung ilcr Fascien betrifft, so ist nur zu bemerken,
dass diesellien so aiifgezeiclinet wurden, wie sic sich vorfaiideii und dass
die Breite der IJiiieu etwas-vcrgrössert werden musste, um sie überhaupt
zu Gesicht zn bringen. Eine strenge Sclieidmig zwischen Zellgewebs-
streifcii mid wirklichen Membranen war in der Zeicliiumg nicht möglich.
und I Beide mussten einfaeli weiss gehalten werden.