
l'AlTìl. XMIl.
Die Sclæibe, deren obere FÜielie hier nbgebililet vorlicgf, hallo eine
Starke von 3 Centiniefer imd geliürto demselben iiornial und kräftig ge-
biiiiteii Leielmain an, wie die vorlicrgelieiulen und naclifolgondeii. Der
Seliiiilt ging diirOli die ] lannbeiiiscliaiifeln, kiiajip oberlialb der spinae
anteriores siqW'OJVS nnd traf das Ki'eiizbeiii am prvmonlaritim, so wie am
liberen Ende seines (iclciikcs mit dem Darmbeine. Die Gelenkspalte
ward auf der linken Seite eben noeli freigelegt. Die B a iie lilio lile , an
der Grenze zwisclien mesogastrium wudhgpogastrhua diiivliselmitteii, zeigt
das Coiivüliit der DUiiiuliirmu im Zustande mittlerer Eülhmg, daneben
reelits das coecum mit dom daliinter liegenden 2 mal gutrofteiieii p/rocessus
vermiformis, links das colon descendcns an der Ucbergangsstcile ziir
Jlexura iliaca. Die DariiHittiiniigen. die aucli liier iioeii im erstari teii
Zustande gereinigt und naturgetreu abgebildet wurden , zeigen vcr-
scliicdene (irösse und l'orni, je nacli dem Grade ihrer I’iillimg. Sie
luibeii fast nirgends die kreistonnige (te sta it, wie sie der aus seinen
X’erbijuliingen gelöste angofiillte Dann auf dem Diirehseliiiitte dai liieteii
würde, sondern ähneln niclir Durelisclinitten von prisinatisehen Körpern;
eine Folge der dieliten Aneinandorlagcnmg im gegebenen Raume.
Im coecum, welches unterhalb der Bmihiii'sclicn Klappe dnrclisclmit-
leii wurde, erkemit man an der medialen Wand, die in ihren Linien der
Kriimmniig des Fsoas-Diirclisclinittes folgt, den Eingang zum processus
deriu Folge seiner iiaoli aufwärts gerich toten Windung in zwei
Theile zcrsclinittcn ward. Der Eiulsack dessellieii liegt mit zwei Venen
in seinem liesoiulereii mesenterium.
ü ie Spalten, welche die Bauelihöiile anzeigeii, wurden erst sielitliar,
iiaclidein sich die einzelnen Därme beim Aufthaiien von eimimlor abzielien
liessen. Um sic auf der Zeichmiiig deiitiich zu maelieii, mussten Doppel-
linieii angelegt werden, welclie auch hier wie auf den friilieroii Blättern
eine übermässige Breite haben; sie wären sonst niclit klar zu übersehen.
Es ist von keinem Interesse, den Falfimgen des liauclifcils nnd den dn-
zwiselieii liegenden Spalten zu folgen, die eben abgezeicimet wurden,
wie sie sich am aiifgctliaiiten Präparate herausteliten. Zu bemerken ist
mir, dass wir uns hier u n te r h a lb der Wurzel des mesenterium befinden,
dass sich also kein solcher Isthmus von Fettzellgewebe, wie auf der
vorigen Tafe l, mehr findet, der die (Jefüsse zwischen den Spalten hindurch
bis zn den Därmen selbst fiilirt. Der Spalt zieht vielmehr quer
vor dem promontoriim von einer Seite zur ändern, so dass sielt die
Därme liberal! von der hinteren Baucliwand abliebeu liessen, bis auf
eine kurze Stelle an der flexura iliaca. Der Verlauf der Flexur selbst
liess sich nielit weiter verfolgen, da mittlerweile die Massen durch das
Aaftlianen ziisaimiieiigefallcn waren.
\'om grossen Netze erkennt man vorn nocli einen Abschnitt quer
den Därmen vorgelagert; wie ein zweiter Sehiitzwall noch innerlialb dcr
Baiiclibölile selbst.
Die U m g r c iiz iiiig è ii d e r lia iie lililililo siiidldcrbcrcitsbedeutend
festere geworden, als bei dem vorliergelieiideii Seliiiitte iu d e r lliilic de»
Nabels. Dort waren es mit Ausiialimc des miiclitigcii Lendenwirbels die
platten Bmielmiiiskcln aliein, welclie die Därme miiselilosseii. 1 lier geben
das breite Kreuzbein und die zaiigenartig vors|iriiigondoii Flügel der
Darmbeine mit <lem daran liegenden .Miiskolpolstcr in grösser Aiisdchming
Selintz und Begrenzung. Die platten Bauelimuskdii, die bereits zum
Theil sieh an diese Kmiebenwmiduiig inserireu. liiideii nielit iiiebr die
Kiünimuiig, welche die Wirkung der Bmicliiircssc so jilnusibcl inaelit.
wie auf der vorigen Tafel, sondern laufen im fiaelien Bugen als vordere
Wand von einem Knoelicnvoraprung zum amlerii. Die Mäclitigkcit ilircs
-Muskclfieisclics hat mit Ansnaluiic der r e d i seiion bedeutend abgciioin-
men. Da wir uns liier iintorlialb der lineae semiciradnrcs Douglasii befinden,
so ist auch die tibriisc Sclieide der recti nielit melir vollständig.
; Die Seimen der uhln/iii uiid des tmnsi-ci-sns ziehen sniiiinilicli iineli der
vorderen Seite des rec/.its, um sieli dort in der linea 'dba zu einer festen
Platte zu vereinigen. Die hintere Fläclie des .Muskels ist frei ilavoii nnd
mir dureli zwei zarte Membranen noch vom Baudifell geseliicdcii. Diese
Membranen, welche einen Raimi ilir die anfsteigende Harnblase bei
ilirer Fiillimg begrenzen und von ReUius als porta vesicac bezeiclinet
wurden, inserireu sicli an den Rand der Selineiiplattc an, welelic die sogc-
iiaimtc linea semicircularis bildet, sind aber so dünn, dass sie mif der
Zeiclmnng keine BcrUeksiclitigmig finden konnten.
Die Muskiilatnr übcvlumpt so wie das Knocliengeriist zeigen die
Nälie der nntcrcii Extremitäten an. Die Masse der eigentüelicn Rmnpf-
muskiilatur ist im Abnciimcii, daneben treten aber neue-Muskeln auf,
welclie zu den Extremitäten (Üliren. Der grosso Riimpfstieekcr, welcher
nocli auf dem vorliergclioiulcii Sehniffc so uiäclitig war, ist selir scliwacli
geworden und eingefasst liiiitcu von der starken Jascia lumbodorsalis,
seitlich von den Iiinteren Vorsprüiigcn der Darmbeine- Die beiden Psor/,s-
muskdn haben sich bereits von der Wirbelsäule entfernt und treten den
■i'Aaciiiälicr, um sicli mit ilmen weiter nach abwärts zu vereinigen. Letztere
Uberkleiden die Darmbeine in deren ganzer Länge wie ein Muskelpolstcr
und verlieren erst weiter unten dieseForm indem sic compakterc Massen
darstellen. Die iiiäelitig entwickelten glutaei, wie sie den nmskelsfarkcii
.Mann cliaraktcrisireii, Uberkleiden mit ihrer breiten Diirehscliiiittsfiäciic
die ä u s s e r e Seite der Darmbeine mul ziehen dann in kräftiger Wölbung
nacli abwärts. Diu Breite des Mnskclflcisehcs und der daran liegenden
l'ettmasse giebt nielit correkt die Stärke beider Seliieliten wieder, da der
Seliiiitt s e lir ä g durch beide hindurcli gehen musste.
Vcigleielit inan in Bezicliiing auf Skcluf und .Muskulatur den vorliegenden
Sclmitt mit den Tafeln JX und X, auf denen die Scliiiltcrtheile
der_oberen Extreniitäton neben dem Uumpte zu sehen .sind, so sind zunächst
gewisse Analogiecn nicht zu verkeimen. Es zeigen sieli neben
dem Rumpfskelct fiiigelartigc Kuoclieudiiieliselmittc mit grnsscn Fjächeii .
und an diesen Flächen grosse Muskelinassen, so dass man die Möglichkeit
einer doppelten Bewegung schon aus dem Diirchsclmittsbilde erkennt;
die der Estremifät am feststctiendeii Rumpfe, so wie die des Rumpfes
an der feststehenden Extremität.
Zugleieli aber aucli zeigen beide Bilder cliHiaktcristische Verschiedenheiten;
hier am Becken Alles einfach, festaneiiiaiKler gefügt, massig;
oben an der Selniiter zahlreiclie scliwer zu entwirrende Muskcigruppeii
nnd Knoclienlinicii, grössere Mannigfaltigkeit und daraus resultirende
grössere Bewcgliclikcit.
Das K r e u z b e in , welches liart ampromontonWigeselinitteii wurde,
lag, da spinae anteriores der Darmbeine sich direkt unter der
8iduutlfiäelic befanden, mit den letzteren also so ziemlich in einer Hori-
zoiitalcbeiie, ein X'erliältiiiss, welclies nonimlcr Beckeimciguiig cntsprielit.
Feste Bandnmsseii verbiiulcii dasselbe mit den Darmbeinen, welche vorn
mul hiiitcii bcdciitemlc Breite, in der Mitte dagegen nur eine Stärke von
etwa •! Millimeter besitzen. Ks ist nicht selten, dass die dünne Parthie
dieser Kiioelicii nocli bedeutend scliwäelicraiisfällt und aucli nicht sicher,
ob wirklich hier gerade die scliwäeliste Steile getroffen wurde. Jedenfalls
Imt sie aller dann in nächster Nähe gelegen, so dass man auf Griiiid
dieses Selmittes sagen kann: (liejciiige Stelle ander Daniibeinschaiifel,
die veniiclgc ilirer Schwäche Aliacessen oder traiimatiselien Gewalten am
leichtesten den Durelilritt nach der Bauehliölde g estattet, liegt in einer
Ebene mit dtimptromontorium und den vorderen oberen Darmbeinliöekerii.
Die Eorin dcsKreiizbcins äimcit iiocli sclir dem Durclisclmitte eines
walircii Wirbels. Körper und l''ortsUfzo lassen sieh deutlich von einander
iiiiterschcideii. Die Lage desselben zur Masse des Rumpfes istabcr wesentlich
verändert gegenüber der des Lendenwirbels, wie die X'erglcieliuiig
liir
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