
onkntlidi scluvicvig uiachen. Es ist dalier vollkommen begrcifiicli, dass
selbst kuiistgei'celitc Ausfiiliriiiigen dieser Ligatur von selileelitrin Erfolge
begleitet sind. Nach meinen Zusainuienstellungeii ist der Imncus nnouymtis
15 Mal unterbunden worden, aber stets mit letalem Ausgange.
Die Lage der a. anonyma ist aber aiieli bei Ausruliriiiigen der Traelieo-
tniiiin nnterlialb der Seliilddriise. zn bcrüeksiditigcii. Man wird »idi darauf
gefasst iiiadioii müsseu, liierbei luitimter auf ein sdiriig Uber die trachea
verlaufendes arterielles (iclä ss zu slossen, wie es Lücke in einem Falle be-
gegiietc, lind dies Geräss auf die anonyma zu beziehen haben.
Uebcr die Uiitcrbindiiiig des aiifsteigciiden T'lieiles der a rtm a subclavia
und deren Gefahren ist schon bei T'iifel IX. gesprochen worden.
Dagegen muss liier noch besonders lienorgelioben worden, dass aueh bei
nornialcn Verliiiltnisseii, so wie sic hier vorliegen, die linke subclavia in
einer Einbiegung der plcura liegt, dass somit dieselbe, so wie cs auf Tafel
IX. scheinen küniite, nidit durch den Drnek der vergrösserten Schilddrüse
gegen die pleura angedrängt wird.
Dagegen zeigt sieh auf dieser Abbildung recht doutlidi, dass durcli
den Kropf auf Tafel IX. der o e so p h a g u s aus seiner Lage gebracht und
hinter die trachea verschoben umrdeii war. Normaler M’cisc weiclit in der
Gegend der oberen Brustapertur die Speiserülire aus der Mittellinie naeh
links ab, mul cs erreicht diese Ahweidiuiig den höchsten Grad an der
Gegend des 2. und 3. Brustwirbels. Ein ganz gleiches Verliulteii fand icli
bei Diirclisclmittcn an einem anderen nonualeii miiimlichcn Cadaver. Ebenso
bildet aueli Pirogoff auf Tab. !., fa se. 2, wo er einen Querselinitt in der
Höhe zwischen 1. uud 2. Brustwirbel au einem erwachsenen kräi'tigcii
Manne giebt, den oesophagus s e it lic h zur Luftrölire ab. Daher kaim aueh
nur hei stark ausgedelmtem oesophagus ein Absehiiitt desselben in die
Mittellinie hiueinragcn, wie sich auf dem von mir gegebenen Längssolinittc
auf T'afel I. zeigt. Boi zusammengezogencr Speiseröliro lässt sich bei einem
genauen Mediaiisdinitte das continuum dessi it darstelleu. Dieses
Lagcrungsverliältniss niaeht es deutlicli, dass man bei Ausübung der Oeso-
phagotomie, vorausgesetzt, dass sieh nielit linksseitige Anschwellungen der
Hehilddi-iise vortindea, naeli der lin k e n Seite der trachea liin die Spgiso-
röhre zu suchen hat, und aus der Abbildung allein sclion ist cs crklärlicli,
dass der Gang der Operation älinlieli sein muss, wie bei Aiifsueluing der
linken a. carotis communis, und a. vcrlcbmlis. Besondere Rücksicht ist
hierbei auf den iialiclicgciideu ramus recurrens nervi vagi zu neliiuoii.
AiisseiTialb der Briisthöhle, unter dem m. pectoralis major nml minor
liegt der ple.vus brachialis nnd die ocm subclavia-, zwischen beiden die
arteria subelavia. Nimmt mau in dieser Gegend den p ectondis major weg
mit den Mnskclästeii der arteria thoracicoaei-omialis, so kommt man auf
eine dünne Fascie, welche über Uep.kuizeii Kopf des ni. Iriceps, den m.
coracoh-achialis uud m. pectemcdis minor wegzielit, sich medianwärts bis
zum Sternoclavicnlargclcnk erstreckt, und mit dem wii.vc.sn5rtar-H«i verbindet
Nach aufwärts zu, an der Verbindungsstelle mit der scharfrandigen
nach der 1. Rippe sich iiiiiziehendeu fuscia coracordacicularis, liurt sie mit
sielielföruiigcm Runde auf, und bildet so eine Oelfnung nach aussen und
oben zu, analog d e r /o ssa ovalis am öcheiikel, wodurch der Eintritt der
vena cejjhalica und arleria ihoi-acicoacromialis in die Tiefe ermögliclit
wird. Unterhalb dieser, in der J/oÄiWieArt’selicii Grube gelegenen Oeff-
nuiig, ist der Schnitt zu dieser Abbildung veiTaufeii, so dass die Contiuuität
dieser Fascie auf der Abbildung nicht unterbrochen ist, sondern sich durch
eine weisse Linie wicdergebeii liess. Die Fascie bildet mit ihrer liintereii
Wand eine .Scheide für pectondis minor und coracoh-achialis und stellt
damit sogleich das vordere Blatt der Gefässselieide für die Acliselgefiisse
dar. Als solche heftet sie aueh weiter oben die Vene an den m. subchtams
und die claviada und veriiiiidert dadureh deren Zusammenfällen, was bei
Verletzungen der Vene an dieser Stelle Veraulassniig zu gefährlieliem Luft-
cintritt geben kann.
Das hintere Biatt der Gefässselieide wird von der Fascie des m.
serralus anticus major und der Iiitercostalinnskeln, das äussere von iler des
m. sahscapuluris gebildet.
Am Schnitergelcnk erkennt mnii durcli schwarze Linien .aiigedeiitct
die Höhle der Gelenkkapsel. Man sieht aber auch gut die Faltungen derselben,
welche eine Drehung des Kopfes eniiögliclieii und sicli dabei auf
der einen Seite ausgleiciien, wälireiid sie auf der entgegengesetzten noch
weiter sich Zusammenlegen nuissoii. Die Vei-stärkungcn der Kapsel durch
die Ansätze des subscapularis iiiiil iei-es minor sind auf der Abbiiiliuig gut
zu selien. iilbeuso war der Selileimbeiitel zuisclien der Seime des ««¿i-
seapidaris und dei' Kajisel auf der reehteii Seite gut erkennbar und durcli
eine sclnvarze Linie markirt worden. Auf der linken Seite war ein solcher
nielit zu entdecken.
Um die Verliäitiiisse zu zeigen, wie sie hocligradigc, pathologische
Veraiideriingon der Lunge und ITciireii auf solchen Durelisclinitten hcdiiigcii,
habe ich aus dem grossen Piroggif's>e\m\ Atlas 2 Ahbildungon in linearen
Umrissen copirt, und so iiingedrclif, dass sie mit meiner T’afel coi'res])oiidirende
Seiten zeigen, also ebenfalls von oben nach abwärts in den Körper hiiieiii-
blickeii lassen. Sie sind auf luilbe Lebeiisgrössc i-cdueirt, ebenso wie der
Holzselinitt Fig. I, welclier das Mittelstilck meiner Abbildung, der besseren
Vcrgleidiuiig lialber, daneben zeigt. Die römischen Ziffern bezeichnen die
Wirbel und Rippen; die arnbisclicii die Get'isse, Luft- und Speiserülire.
Irigiir 2 betrifft ein tuberkulöses Iiulii'icluum von 18 Jaiiren mit grossen
Cavernen im oberen Lappen der linken Lunge. „Die linke Seite des fhorax
war um ein Bedeutendes mehr eiiigosiinken als die rechte.'' Dagegen fällt
cs auf, dass der quere Diivciimesser der linken Hälfte nicht iiiibeträchtlieli
den der rechten iibortritft. Leider ist niclit aiigcgeheii, ob weiter nach abwärts
sieh ein plciiritisclicr Erguss vorfand. Deshalb lässt sich auch über
dio v-Cläuderte Form des Jlediastiimlraumes wenig Erläuteriules sagen.
Der Schnitt selbst ist nahezu um eine Wirbelliöhe tiefer gefallen als der
mcinige.
Fig. 3. Cadar.Jl. therux ¡uvenis, 18 oiinoi-m». Cavcrnac tnbcrcvloaa ,
Pirogoff, Ii. 2, 2. ■/,
e.ocK^.jiu. 1 . c. an«nir«. .1. i.a.corotiinu. 6. o. a.KU.j(»a. 1. n wW.u
Fig. .3. Ond. C. tìiorax viri adulti Pvcumolhorax la lo ris iiu is l
Pirogoff, f i, 2, 3. Vi-
Figur 3 zeigt einen Belinitt, der genau in dei'selbeii Hölie gelülirt
wurde, als der meiiiige. Er wurde an einem envacliseiieii Mumie gemaelit,
der einen linksseitigen Pneumothorax hatte, erst kiiiz vor dem Tode entstanden.
Die linke Lungenspitze lag tiefer, com|iriiiiirt durch die Juift-
nnd Eiternieiigc, und war deshalb auf diesem Schnitte gar nicht siciitbar.
Auf der rechten Seite war die J..imge nahe an ihrer Ku]ipel dureliseliiiitten
worden.
Jis ist dcutlicli ersichtlich, dass die Aiisdelinuiig der linken Thorax-
liiüfte nicht nur durch Erhebung der Ri|i|ion zu Stande geküinnien war,
sondern auch durch Eiiiwäitsdrängung des Mittelfells, wodurch die Theile
im oberen Medinstiiialiaiiiiic ziemlich bedeutend ans ihrer Lage gerückt
erseliciiicii.
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