
Letztere maelit es inöglidi, dass die zieinlirli ausgiebigen Dreliniigen
des ¿a/Aas slalllinden kiiiineii, oline den Selmerveii in sehiidlicher Weise
aiizns|)amicii.
Üie Sebiierveii, welelie vom Zeieliiier etwa» zu breit wiedergegeben
worden sind, liabeii eine Breite von i niui-, sind also betrileliflieh »elimiiler
als ihr in der Scliädelliölile liegender T'lieii, welcher eine Breite von 5
•und 0 uiin. Iiat. (ilcieliwobl orselieine;i sie auf den ersten Anblick von
gleicher Stärke. Es mag zn dieser Täuschung ihre geringe Länge mit
beitragen. Die órbita war niclit völlig bis zu ihrem liiiitercn Ende ge-
öttiiet, mid ansserdem dem jugendlichen Schädel entsprechend verhiUt-
iiissmässig klein.
Ihre Länge von foramen opticum bis zum Eintritt in den bulbus
beträgt nneli Heule etwa 30 imn., nach der Abbildung von Sommeiing
[De o n d onm sectione horizontali, Gottingae 1818) 36 mm. Auf der vorliegenden
Tafel misst man mir 28 mm.
Dagegen zeigt sich völlige Uebereinstimmnng mit der Angabe von
Henlc, wonach das Centnim der Eintrittsstelle des Selmerven vom
hinteren Pole der Augennchse uiediaiiwäHs 4 mm, weit entfernt liegt.
Die Tlieile des bulbus selbst, welclie genau nach dem Präparate
abgezeicimet wurden, bedürten keiner weiteren Eriäutennig. .\iiffalleiid
erscheint an demselben die sy-mmetrisclie Gestalt, wUlirond nneli den
Angaben von Brücke eine niclit unbedeutende Asymmetrie vorliandcn
ist, weldie sicli dadiircli cliarakterisirt, dass die dnreli Iris, Linse und
ora serrata gelegten -Aequalorinlebeiien nach der Naseiiseite zu eoiivcr-
gii-eii. Davon war bei dem liier abgebildetcii Präparate nichts zn sehen,
wurde von mir auch nicht an anderweiteu Präparaten gefunden. Der
bulbus stellte vielmehr sammt cornea auf dem Diirehschiiitte in dem
liorizoiitalliegendcn Meridiane naliezu einen Kreis dar, bei welchem
der Längsdiireliniesser nur umnei klicli den Querdiirclmiesser an Länge
iibertrifft.
E s ist aber nielit ausser Aclit zu lassen, dass Präparate, wie das
vorliegende, in dieser Beziehung nicht maassgebende Bestimmungen
liefern köiiiieti. Die zahlreielieii Gefässe des Auges in der choroklci
Imbeii liekaniillieh einen niclit uiibedeiitendeii Eintluss auf die (ieslalt
des bulbus. Da mm der liijektioiisdriick von mir nicht genau bemessen
werden Iconnfe und vornolinilich darauf berechnet war, im dem vorher
unverletzten Schädel die l'Hissigkeitcii möglichst weit in die Aiigen-
gefässe vorzntreiben. so ist es leicht nüiglicli, dass er ein die natiir-
liclien Verhältnisse beträchtlich übersteigender war. Starke Drücke in
den Angeiigefässeii iiKlioni aber die Gestalt des buUms immer mehr der
einer Kugel.
Hierzu ist ferner zn bemerken, dass das Gefrieren gerade bei dem
Auge niclit der zweekuiässigste Erhiirtimgsmodus zn sein scheint. Es
werden hierbei Einflüsse zur Geltung gebraclit, welche bei dein wasserreichen
Inhalt des bulbus nicht miwesenlliehe Volninsäiideruiigen
bedingen können. C4leicliwoliI konnte ich nicht anders verfahren. Es
kam ja hier nicht so sehr darauf an, die Formen und Lage der einzelnen
l'h eile im bulbus festzustelleii, als vielmehr das Verhältniss des
Auges zur orl>ita utuPden übrigen Theilen des Schädels im Durchsclinitte
wiederzngebeii.
Vor dem bulbus erkennt man den schwarzen Spalt, welcher die
Ausdelinimg und Faltung des Conjuiictivalsackes naturgetreu wiedergibt.
Dahinter liegen die Ansätze der beiden redi, exlerntis und internus,
die ziemlich weit vorn am bulbus, jcnseiW der Drelmngsaclise, sich
iiiserircn; Verhältnisse, die in der öömmering’schcn Abbilciung nicht
richtig wiedergegebeii sind. Es ist auch ersichtlich, dass der innere
der Aiigeiumiskelii noch weiter vorwärts sich aiisetzt, als der äussere
oder laterale.
ln der inneren Ecke, am Thräiienbeine, liegt der weiss gehaltene
Durchschnitt des TTiräiiensaekes. Im äusseren Winkel, zwischen Muskel
nnd Knochen ein kleiner Abschnitt der TlirUiiendrüse. Beides ohne .
besondere Bezeiclmnng, um nicht durch zuviel eingetragene Linien die
Zeiclmnng zu schädigen.