
Im liiicliontlronia e rk en n t man a ls Z e llen mit K ern d e r W a n d , w a s man a ls Kno rp e lk ö rp erch en a n g o seien .
loli sah in iiianclieu M u d eraellen die eingescliaclilelte ju n g e Z e l le , de ren Bildungskern w ie d e r in ih rer W a n d liegt.
Sicliö Tal». IM. F ig . 4. 6. W a r dies beim Encliondroin d e r Knoclicii deudicli, so w a r e s noch deufliclier beim En cb o n -
droiii d e r Pa ro tis. D.is Enclioiidrom be steh t g an z od e r gro.ssentheils au s durchsicliligen mit ih ren W än d e n meist a n -
cinaiidcrstossciideu runden und ov a len Z ellen .
Da s albnmiiiöse z cllige Sarcom nnd Osleosarcom nnd d a s gallertig e S a rcom , Coilonenia scheinen dieselbe E n f-
Wickelung zu liabon. In inanclien Multerzcllcii w a ren mir die kleinen Z e lleu mit ihren W an d k e rn e u oft s e h r deutlich.
Das äu.s.sere Ansehen is t für d a s blosse xiuge seh r verschiedeQ. D a s Enchondrom is t k n o rp e ia rtig , dnrchschei-
iieiid, g r a u , d a s z ellige Sarcorn w eiss nn d k ö rn ig ; a b e r ihre S tru c tu r i s t für die Un tersuchung bei s ta rk en V e r -
grösscrungcn g an z gleich. Das Carcinoma alv eo la re b e steh t d u rch und durch a u s la u ter Ein schachtelungen vo u k le ine
ren und grö sseren Z ellen . Die g ro ssen mit blossen Au g en sichtbaren e n th alten in ihrem In n ern w ie d e r eine Gen e ration
und so w e ite r , bis z u den in den jü n g s ten Z e llen en th altenen gelhliclieu, d u n k e ln , ru n d lich en , se lte n e r liiiig-
lichun K ern en vou fcingraimlirtem Ansehen. Ilic und d a sie h t mau sic frei in den Z e llen lie g en , an än dern S te ilen
h ab en sie schon eine kle in e Keimzelle a u s sich en tw ick e lt und liegen nun in d e r W a n d d e r Keimzelle. Die au sged
ehnten grossen Z e llen scheinen in ihren W än d e n faserig zu w e rd en und p la tzen zu letzt.
Au ch die liildungskugeln des Carcinoma simplex mammae un d d e s Carcinoma reticu ia re mammae ve rh a lten
sich nicht bloss a ls Z e lleu mit K ö rn c h en , so n d e rn en th alten z uwe ilen eine o d e r mehrere rundliche o d e r längliche
K eimzellen, die mit einem w en ig du n k e ln W a u d k c ru c ve rseh en siu d , aus welchem sie sich wahrscheinlich entw
ic k e lt hahen.
S o älinlicli die verschiedensten Geschwülsle ln d e r erslon gen esis se y n k ö nnen, so is t docli zuwe ilen ih re w e ite re
En tw ick elu n g v erschieden. Am auffallcndslen is t dies beim Carcinoma a lv e o la re , beim Carcinoma simplex nn d re ti-
culare. Beim Carcinom.i alv eo la re w.-ichsen die Mutlcrzclien lan g e fort nnd e rh a lten eine Grö s se v on 8, 3 uud mehr
Id n ie ii, die Zo llen v e rw ach sen mit ihren W au d e n unte re in an d er, sobald sie eine .Mulleraelle ausfüilen und ebenso mit
deu W än d en d e r Mullerzellen. Bei dem Carcinoma simplex und reticu ia re tritt hin g eg en eine solche V erw ac h su n g
d e r Zo llen n icht ein und die Z e llen w a c h sen n ich t fort, so ndern die Zo llen bleiben a u f dem Slan dpuiikt mikroskopi-
.sclier Bild u n g sk u g eln , so liegen sie a ls Ag g re g ate .auf d a s leichteste vo n e in ander tren n b a r, in deu Maschen e iner
faserigen G ru n d lag e , s/roma . Die a lten Z eilen scheinen zu zerfallen.
Die Eiitwickeluiigsgeschiclite d e r g c sclnvänzlen K ö rp e r scheint auch vollkommen k la r z u sein. D iese K ö rp e r
siud nämlich, w ie schon aus S cAk»«;«»’# Beobachtungen für die embryonischen G ew eb e folgt, eine Metamorphose vo n u r -
spvüiigliclien Z e llen . N ic h t b loss sah ich sie beim Carcinoma medulläre unter Z e llen z e r s tr e u t, im Sa rcom a mit
g e scliwänzten Kö rperchen w a ren an vielen S te llen u n te r deu F a s c ik e ln d e r ge schw än z ten Körp e rch en einzelne längliche
od e r se lbst niiide Zo lle« mit Keimzelle und K e rn der W an d . I « d ie ser G eschw u lst w a r d e r g rö sste Th eil d e r Masse
scheinbar fa se rig , nämlich aus F a s c ik c ln g e scln v ä n zler K ö rperchen bestehend, ab er an d e r Oberlläclie d e r Ge.schwulst
w u rd e d e r faserige Th eil scheinbar g ran u lö s , un d hier z e ig te das Mikroskop sta tt d e r g e schwän z ten K ö rp e rch en nur
ZcDkiigetu. In d e r Melanose sah ich n inde , ov.ale und ge schwän z te Pigmentzellen. En dlich sieh t man au ch einzelne
g c seliwänzlo K ö rp e rch e n , die noch eine deutliche Höhle euthalten. Die äu ssere H au t d e s F o e tu s eu lh ält nach
iSWiM.Y/«7i's Beohaclitiiiigeu regelmässig lau ter g e schw än z te Kö rp e rch e n , w e lch e in la n g e F a s e rn ausl.aufen, so bilden
sich nämlich die F a s e rn d e r ä u sseren U a iit, und auch an v ielen auderii S te llen fand S c hw a n n g e schw än z te K ö rp e rch
en im Z ellg ew e b e. H ieraus e rk lä rt sicli dah er vollst.ämlig, warum dergleichen Körp e rch eu sowo h l in gu ta rtig en a ls
hös.atligeu Geschwülsten Vorkommen. E s sind, w ie auch die Keimzeilcnbildung, embryonische F o rm a tio n e n , und die
cmbryonischon Formationen wiederholen sich in den Geschwü lsten a u f die me rkwü rd ig ste W eise .
A n s dem Vorhergehenden leuchtet vo n se lb st e in , d a ss eine Son d e ru n g d e r pathologischen G ew e b e in iiomo-
logo u nd helevologe n icht aufgeslellt w erd en kann. D iese Classification is t ohne einige Keniitniss vom Bau d e r G e -
- schwü lste a u f blind g ew a g te Suppositionen g egründet. Die S tru c tu r d e r g u ta rtig sten Geschw ü lste is t in Hinsicht der
foiuslen Elemente u nd d e r gcu esis durchaus nicht vom K re b s verschieden. W e n n nun ab er d e r A rzn eik u n d e alles
dai an liegen muss, sichere Ciiaracterc für die kreb sa rtig en Geschwü lste z u erh a lten , so kön n en diese jed en falls nicht in
hcterologen G ew eb en liegen, welch e k e in Anatom und Pa lh o lo g hei allem Red en Ober Homologie un d Heterologie e n t-
fernlc rweise namhaft gemacht hat. Am schwierig sten sind die kreb sa rtig en Fo rmen vo n den gu ta rtig en albuminösen
Geschwühslen zu unterscheiden. H ie r k an n mau sich w 'eder vou d e r feinsten S tru c tu r noch v o u d e n chemischen E igenscbaficii
der Geschwülste leiten lassen. Denn auch die kreb sa rtig en Geschwülste g ehören u n te r die jeu ig en , de ren
llau p tb e stan d th eil ein c lweiss artig e r K ö rp e r is t; e s g ieht also auch bösartige albuminöso G eschw ü lste . L e ich t is t d a gegen
die Son d e ru n g d e r k rebsartigen Geschw ü lste vo n den leimgebeuden.
E s en tsteht dah er die F r a g e , ob es nicht au.sser d e r feinsten S tru c tu r un d Eniwlckcluiigsgeschiclife nicht noch
an dere Ch a raclere d e r krebsliaften Geschwülste g e b e , mag nun d a s K re b sa rtig e eine an und für sich eigentbüm-
h ch e Diathesis se y n od e r u n te r b esonderen Bedingungen ans e in er än dern Geschwu lst w erd en können. Dies
w ird immer die Hauptaufgabe d e r A natomie d e r Gescliwülste seyn. Die Untersuchung e in er seh r g ro ssen Anzahl k reb s -
lu lie r Geschwü lste hat mich g e leh rt, d a ss e s allerdings g ew is s e anatomische C h a rac lere d ieser G e sc hw ü b te gieb t, an
w e i d e n m e rk „m i w e rd en M e n e n , d e r diene C la rn c lo re .in d von d e r A r i , J a , , sie meislen, d n r d d a , M „ „ o
A u g e od e r Locbsleii, rniUelsl e in er Loup e a u f dem Uurcl.cl.nill iremerki w e rd en kennen.
Die lie L e r g d ö r ig o e S I r .c le r e n sied lo c l.,1 „ an n lg fallig nn d d .e l. k ann eine die an dere crnelnce, K .e h der
E x ,l,rp a l.o n em e , Carc.noma senplerr k an n Carcinoma a lv ee ln re od e r m e d e lla r. od e r fa.eicelalem folgen nn d „K besteh
en mekrere F e rm en ncbeneu,ander. Die cinnolnen F o rm e n g eb en n .mcn liieb inein.anJcr üb e r nnd docb sind die
F x lrem e b n cb , v e rs cW d e n , nnd e , g ieb t ». B. p l.ite rd in g , ke in e Aeln .lteb k e it »w iscb en e in e « Carcinoma simple*
od e r dem S o .r rb » , nnd dem Caren.oma fasciculalnm. D a s eigcnlbnmilebe d e r einzelner, Fo rm en g ulnrliger nnd biis-
arlrg e r G e s c bw ek te m „ s , a lso sinnlicb an fgefasst w e rd e n , dann w ird „ a n den K re b s wied ererk en n cn . le b erinnoro
m nncL k la r z n macken an d,e G.ftpllanzen. Ilire , o nolzliebe Kcnnlniss w ird niebt erlan g t dnrcb A u ffa ssu n - g e -
wm se r allgemeu, gn llig er C h a rac lere d e r Giilp d an zen ; d enn diese g iebt e s ebenso w en ig a ls fnr die kreb s.a rli.ea
h r a „ k b e ,le n , v .e b .e b r w ird je n e K en n ln is , n n r e rla n g t durch die specielle Ko nntniss d e r einzelnen G if lp ia n z e . "fär
reb. D ass nun e .ne solebe K e n n t,,!,, d e r Krebsforn.e,. „ ö g lic b se y , davon bi« ich .auf d a s fcsleste fiberzcngl, nnd ich
b,n .e lb s t d n rcb Anw en d u n g d e r vo n mir b eo b aeb l.len C ba rae lere z „ einem g ewissen Gr,ad v on Sicb e rb e it g e lan -l.
In d esse n g iebt e s a lle rd n ig . Fo rm e n , bei w e leb e n e s au anffallenden änssecu Cl.arac leren fcblt nnd welcbo v c rw e c b -
se it w e rd en können.
Da s Princip d e r E in theilung d e r G eschw ü lste in Gruppen k an n w e d e r allein v ou d e r feinslcn Stru c tu r, noch von
d e r chcnnscben BesclmlTenbeie hergenomiuen werd en . Den n die in Hinsicht ih re r physiologischen N a tu r und Heilb ark eit
Aersclnedensteu G e sc hw ü b te können gleiche feinste S tru c tu r b e sitz en , bei g le ich e r S tru c tu r k ann chemische V c r-
scii.edenhe.t o bw a lten , bei g leicher chemischer Beschaflenheit Versch ied en h eit d e r S tru c tu r od e r Verschiedenheit in
Hinsicht d e r physiologischen Eigenscliaftei. und d e r H eilbarkeit. Man muss daher diese Gesichtspunkte zn-^lcich bei
d e r Au fstellung d e r Gruppen berücksichtigen. Die s Verfah ren z eig t sich ü b erall bei d e r Eintheilung natürlicher K ö rp
e r d e r N a tu r se lb st am angemessensten. Au ch bei d e r syslemaliscbeu Ordnung thieriscber W e se n k ann die N a tu r-
g e sclucbte n icht einem Princip allein folgen. D e r prac tisch e Z w e c k u n se re r Untersuchungen empficlilt u n s öbri-
p . . s , jed en falls die Geschwü lste v on ve rsch ied en e r physiologischer D ia th e se , v o n gut.artigec uud bösa rtig er Be sch af-
leuheit zu Irenneu.
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