
nlmliclie grau e leiclit d.irclisclicJneiide Sitbstmiz. D e r fibrösliäuüge, welclie r nur se lten felilt, bildet kleine u nd gro sse
Z o lle n , bis z u r S iärk c e iner E rb se und melirj in den g ro ssen sind oft noch k le in ere enthalten. In den Höhlungen
derselben liegt die gv.auliche e tw as durchsclieiiieiide zwe ite M a sse, welche sich vom Knorpel durch ihre Weich h eit
u n terscheidet und eh er dem weichen hyaliiiisclien Knorpel der Knorpelfische, ja se lb st zuwe ilen e iner festen Gallerte
gleicht. D iese Massen lassen sich leicht aus deu Z e ilen ausschäleii und sind leicht zu zerb rö ck eln . Die Su b s tan z
b eh alt, wie d e r liyalinisclie Knorpel d e r Knorpelfische, im W e in g e is t ihre leicht durchscheinende Beschaireiiheit. Die
mehr durchscheinenden knorpeligen Massen sind durch Zw is c h en lre ten vou häutigen Bildungen conglomerirt. Diese
Conglomeration ist dem Enclioiidrom eigeulliümlich uud kommt nicht hei anderen KnochengcscliwQislen v o r. Ersch e in t
dio Masse des Kiichoiidroms a u f d e r Oberfläche fre i, so sieht man kleine Erh ab en h eiten , w elch e die Conglomeration
schon aussen aiizeigeii.
Bei mikroskopischen Ünlersuchungen erk en n t man den fibröshäutigen T h e il aus durchsichtigen F a s e rn g ew e b t;
die hyalinisclie MassC a b e r gleicht unter dem Mikroskop so vollkommcn dem Knorpel, dass ich d e sweg en die Be zeich-
iiuiig’wählte. D e r w ah re Knorpel, auch d e r Knorpclfisclie, enlliiilt iiiimlicli die v on P u r k in je » ) z u e rs t beim Mensclieu
beschriebenen cin g estre iiten , ovalen oder rundlichen, lialbdurclisichligen Kno rp e lk ö rp erch en , Z e llen mit K ö rnchen oder
kle in eren Zellen . Gerade solche mikroskopische K ö rperchen sind in d e r hyalinisclien Masse enlliallen. S o ähnlich nun
die hyalinisclie Masse für das blosse Au g e und für die mikroskopische A nsicht dem K n o rp e l ist, so unterscheiden doch
die fibröshäuligen Kap se ln od e r Z ellen , welch e meist die g a n ze G e s c hw u b t durch z ieh en , die T e x tu r von dem e igentlichen
Knorpel. Diese häutigen Bestandtheile enlhaKen Blu tg efäs se, w ie die Injection e iner zum Enchondrom gehörigen
G eschw u lst, welch e v. W a lth e r und W eb e r b eschrieben, z e ig t* * ) .
Ich h a tte diese G eschwulst bis zum J a h re 1S36 einmal in d e r P a ro lis und viermal iu den Ph a lan g en und Mit-
teUiandkiiochen d e r Hand b eo b ach tet, eine allgemeine Beschreibung d ieser F ä lle habe ich bereits a. a. 0 . g egeben.
Der F a ll von d e r P a ro lis unterscheidet .sich von den übrigen b loss durch den Mangel aller Rnocbensubstaiiz,
die in den übrigen zufällig is t und v on dem Th eil h e rrü h rt, in welchem die G eschwu lst sich e n twick e lt. In dem
e rsten F a ll vo u d e r Hand beginnt die G eschwulst in den P h a lan g en des Z eig efin g ers, iuJem d a s Iiiu e re derselben
w e ich w ird und die Rinde der milllereu P h a la n x nach e iner S e ite hin b lasig aufgetriebeu erscheint. In dem zwe iten
F a ll erscheinen die Mittelhandknocheii und Pha lan g en d e r zw e i äussersteii F in g e r zu sphäroidischen Gescliwül-
sleii ohne alle Euebeiiheit aiisgedeiiiit, u nd die blasig dünn g ewo rd en e Rinde eiilbält die beschriebene M is s e mit
Fragmenten d e r spongiösen Kiiocliensubslauz. Im drilteu F a lle sind alle MilleUmndknocheii und P h a lan g en zu spLä-
roidisclieu Geschwülsten ex p aiid irt, und es bleibt vo n der Form der Kn o ch en nichts a ls die Gelenlcfläcbeii ü b rig ;
das liniero en th ält nur weich e Masse ohne a lle Kiiocliensubslauz und die Binde b esieht n u r aus iiiselarligen g au z
dünnen Stückchen. In den vorhin e rw äh n ten F ä lle n , w elch e das Königliche anatomische Museum H errn v . Gräfe
v e rd a n k t, is t noch keine ulceróse Deg en eratio n , k e in Aiifbruch e rkennbar. Alle a u f den Knochen llcgetiden Th eile,
die S e h n e n , die Muskelu, liabcii ihre T e x tu r vollkommen erhalten uud die Haut g in g über a lle diese sphäroidischen
Massen un v e rseh rt w eg . Dies is t für das Euchoiidrom characferistisch. Gleichwohl bricht e s in e in er Reihe vo n
J a h re n langsam forlsclirelleiid zu letz t auf. Diese Ten d e n z theilt un se re Gesciiwulst mit v ielen an deren g u tartigen
nnd bösartigen, ln diesem Stadium sehen w ir das Enchondrom iu dem v ierten F a lle , d e r noch a u s Goill. W a lle r 's
Sammlung ist. Ein ig e der runden Geschwü lste der P h a lan g en und Miltelliaiidkiioclien sind aufgebrochen; die in diesem
F a lle noch seh r anselmlichc ex p andirle Rinde is t theilweise z e rs tö rt, d e r In h alt v e re ite rt und vou e iner d e r G e -
. schwülste ist nur noch gleichsam die Sellale ü b rig , wäh ren d die übrigen noch geschlossen und io d e r En tw ick elu n g
begriffeu sind. Allein tro tz d ie ser Z ers tö ru n g e n , zu welch en d a s Enchondrom z u le tz t, w en n e s nach vielen J a h re n
»ufbriclit, Iciidirl, und durch w elch e e s in F o lg e d e s S ä ftev e rlu ste s und d e r örtlichen Z e rs e tzu n g den Ruin d e s ganzen
herbeifiihren kann, ist es durch Amputation heilbar. E s k c b rt w ed e r an d e r AmpulalionssleJle, noch an anderen Th eilen
w ie d e r , und wen n es durch seine gleiclizeitige En tw ick elu n g an mehreren oder vielen Knochen d e r Hand einen
Schein von constilutionellcr Bösartigkeit zu erketiiieii giebt, so b a t die Ausbreitung doch meist nur, wie w ir sp ä ter sehen
w e rd en , ihren Grund in d e r ausgebreiletcu 'W irkung d e r e rsten U rs ach e, w elch e iu d e r Regel Quetschung ist. Das
Knchoiidroin der P a ro tis erhielt d a s Königl. Museum aus d e r Be rg e rc h en Sammlung iu Braunschweig. Mein hochgeeh
rter Co llege Sch lemm e rinuert sich aus d e r Z e i t seines Aufenihalles in Brau n schweig sowohl d ieses Schwammes der
B e rg ersc ken Sainmluug a ls d e r P e rso n , von w elch e r e r entfernt w u rd e , und weiss mit Bestimmtheit, d.ass sie geheilt
wu rd e . Von den drei Fä lieu , welch e aus d e r cbirurgiscli-ophliialmiatrischen Clinik d e r Un iversität h e rrü h re n , ■ ist ermittelt,
d.ass die Operation eiuen glücklichen E rfo lg h a tte; von dem F a lle d e r W u lte r s ch e n Sammlung Iiaben w ir
ke in e w e ite re Keunluiss.
S p ä te r habe ich das Enchondrom in nielirern Sammlungen v o n Deutschland und E n g lan d in denselben conslaii-
ten Fo rm wied erg eseh en . Einmal sah ich e s in d e r Sammlung vo n P o c k c ls in Brau n schweig , w elch e r mir das P r ä parat
z u r Anfertigung e iner Zeichnung a n vcrlraule . Diese Präp aratio n is t für die Anschauung der Veränderungen
w ic h lig , welch e das Enchoiulrom bei se iner En tw ick elu n g im Innern d e r Kn o ch en , an den Knochen se lb st Iier-
v o rh rin g t, dio wüicliou Tlie ile d e r G eschwulst sind nämlich durch Jla ce ratio n en tfe rn t, iiml mau sieht die blasig
ausgedehnte Binde durchlöchert. Sich e Taf. V. F ig . 1. Das Aeu sscre d e r Pha lan gen und Mittellmudknochen.
F ig . 8. Die innere Fläc lio d e r Rinde e in er d e r g rö ssten Geschw ü lste , welch e rauh und vou v ielen Ilcrv o rra g u n -
geii d e r Kiiochcnrlnde uacli in n cu , Re sten d e r spongiösen S u b s tan z , uneben erscheint. Zw eim al sah ich das
Enchondrom in d e r SlecJielscken, je tz t Königl. Sammlung zu H alle, und 9raal in den Museen von London. Siehe
üb e r die eiuzeincu P rä p a ra te den sp ä tem Bericht üb e r dio Geschiclite d e r zum Enchoiulrom g ehörigen B e -
obaclitungeii. W a s die Häufigkeit d e r G eschw u lst iu den verschiedenen Th eilen h e trifll, so ist sio selten
e r in den weicheu Th eilen a ls iu den Knochen. Unter 3 6 vo n mir gc.sammclteii F ä l l e n , d e ieu g rö ssere r
T h eil vou mir se lb st ge seh en un d a ls Enchondrom erk an n t is l, gehören n u r v ie r weicheu und zw a r drüsigen
T h eileu a n , e iuer d e r P a ro tis , e iner d e r B ru sld rü se , zw e i dem Hodeu. Unter den Knochen befiillt cs am häufigsten
die Miltelliaiidkiioclien und F in g e r. U n te r den F ä lle n von Enchondrom d e r Knochen g ehören ^ hiehor.
Am Unterschenkel wu rd en d rei F ä lle , am Oberschenkel u u r e in e r, eiuer am Dariuheiu, e in er au d e r Ba sis craiüi,
e iner au den Rippen beobachlet.
2. Entwickclmigsformeu des Euchoiidroma in den Kuoclicu.
Z u r Z e i t meiner e rs ten Miltheilungen über d a s Enchondrom d e r Knochen k.aiinte ich hlosa die liänfigslc seiner
Eiitwickclungsformen, nämlich die c entrale im Iiiiicm d e s Knochens, mit b la sig e r Auftreibung d e r Rinde des Knochens.
S e it d ieser Z e i t habe ich G elegenheit g eh ab t, mich v on d e r E x iste n z einer zwe ite n Eiitwickeluiigsform desselbcu auf
d e r Obcrfläclie d e r Knochen ohne Auftreibung d e r Rinde z u e in er Sc lialo zu üheraeugen.
A . E n c h o u d r o i u d e r K u o c h e u m it k n ö c h e r n e r S c h a l e .
D ie s is t bei weü em die gewölinlichste Form an den kleinern Röhren k n o ch en , an den M ittelhand- und Mittel-
fussknocheu und den Pha lan g en d e r Han d und des F u s se s . Die V erän d e ru n g en , welch e e s in deu Knociieu he rv o rb
ringt, lassen sich am besten a u s den gegebenen Abbildungen beurllicileii, w o man e s in den v erschiedenen Kn o ch e a
d e r Hand von se in er e rsten Bildung bis zu r monströsen blasigen Auftreibung d e r Rinde d e s Knochens waliniimmt.
Die e rsten V erände rungen sind E rw e ic h u n g d e r spongiösen Knocliensubstaiiz hu In n ern d e s Kn o ch eu s, deren Stelle
die w eich e Masse d e s Eiichondroms einiiiimnt. W äh ren d dies ge sch ieh t, e rw e ite rt sich die Rinde des Knochens, w ie
vo u e iner iniieru G ew a lt. A b er diese Ausdehnung k ann n u r durch eine Metamorphose d e r Eru äh ru ng gescliehcn.
Denn die v erdünnte Rinde z erbricht dabei n ich t, so ndern b ehält hange ihren vollkomnnien Zusammeiih.ang. Vielmehr
muss die Kuoclienbildung, in dem Maass a ls d e r v o rhandene Knochen z e rs tö rt w ird , a u f der Oberiläciie d e r Gesc
hwu lst forld.auerii, und die Rinde d e s Kn ochens sich fo rt und fort v erändern. S c h reitet d.as Wachsthum d e r neuen
Bildung im Innern d e s Knochens fo rt, so w ird allmäliiig die Riiidc an einzelnen S le llcu unzusammcnhäugeud, durchlöchert,
u nd zu letz t k au n sie so g a r bis a u f einzelne gauz dünne iu se la rtig isolirte S tü ck e a u f d e r Oberfläche d e r immer
g latten sphäroidischen G eschwulst ve rschwinden.
Diese Form stimmt in melireren Fo rm en mit dem, w a s A . Cooper in se in er A b h andlung üb e r die E x o s
to s e * ) cartilaginous exoslosis o f the medullary membrane nennt. A . Cooper tbeilt nämlich die Ex o sto sen in p e -
rio ste ale (zwisch en Beinliaut und Kn ochen) und medulläre e in; je d e d ieser Formen k an n knorpelig oder aucJi fung
o s seyn. A . Cooper bemerkt ausdrücklich, d a ss hei d e r c.arlilagiiiösen E x o s to se d e r Markhaut dio Schale des
Kn ocheus äu sserst ausgedehnt w e rd e , und d a ss sich in d e r Höhle des Kn ochens eine g ro sse Masse e ines festen
el.asllschen und fibrösen Knorpels bildet. In this c.ase the shell o f the bono becomes ex tremely ex p an d ed , or
ra lb e r tbc original sb e ll is abso rb ed , ad a now one dep o sited ; and within lliis ossific c av ity tliiis p ro d u ced , a
v e ry la rg e mass o f cartilag e is formed, c lastic, firm and fibrous. Die le tztere A cusscrnng macht Jedoch w ie d e r
g an z zwe ifelh a ft, oh A . Cooper’s c.artllagiiious exostosis o f the medullary membrane liieher g e h ö rt, un d ob nicht
vielmehr auch F ä lle gemeint sin d , w o sich eiue feste fibröse G eschwu lst im Innern des Kno ch en s bildet und die
Sch a le d e s Knochens nusdelmt. Ich sah F ä lle d ieser A rt im Bavlholomew’s -H o sp ita l-M u seum N o . 148. 149.
E in e fibröse G eschwu lst h a tte sich sowolii im In n ern d e s Un te rk ie fers, a ls a u f d e ssen äusserer Oberfläche entw
ick elt. Unser Encliondroin is t niemals fib rö s , sondern besieht immer a u s einem A g g re g a t von knorpelig
en Brocken. Von den zw e i v on A . Cooper aiigefülirien Fä lle n (b e id e vom U n te rk ie fe r) p a sst der
eine mehr a u f fibröse G eschwulst oder Desmoid. E s is t d e r F a ll d e r S a rah Dulwicli pag. 1 8 8 , e s avar eine
G eschwulst des Unterkiefers. T h e tumour originated from the medullary membrane witliiu the cancellated
*) nciiYcIi dc peniiiori osdiiin struttura obscrrationcs. Dist. Vraiisl. 1834. 4,
«. Gr-i/i’s und «. Il'uitt«!-'« Jouma! Xlll. B. 351. 374. ■) äiirgicil CSS.1JS by A. CoofCT and B. ZVudcts. London. I IM. [>.11