T a f e l 5 u n d
Genus Ralfsia B e rk .
Flache, dem Substrat anliegende Krusten von anfangs kreisförmigem, später mehr weniger unregelmässigcin
Umriss, zuletzt sich oft dachziegelig übereinander schiebend. Das Flächenwachsthum vollzieht sich durch Theilung
der Marginalzellen, das Diclcenwachsthuni, von dem keilförmig sich zuschärfenden Rande ansgeliend, durch
lüilwickhmg von congenital verwachsenen Zellreihen, welche wenigstens in den älteren Theilen einer Scheibe
normal zur basalen Zellschicht stehen; das Wachsthum dieser Zellreihen erfolgt vorwiegend, wenn auch niclu
ausschliesslich, durch Theilung der Endzeilen. In jeder Zeile befindet sich conslant nur ein plattenförmiger
Chromatophor. Aus diesem fest gefügten parenchymatischen Thallus erhelien sich an circumscripten Stellen dicht
stehende, alier doch nicht verwachsene, aufrechte Zellfäden, die sich mitunter gabeln, und welche die Fortsetzung
der verticalen Zellreihen des parenchymatösen Thallus bilden. Diese AssimÜationsfäden wachsen eljenfalls vorwiegend,
wenn nicht ausschliesslich durch Theilung ihrer Endzeilen, sie durchbrechen dabei die eine Art \’on zusammenhängender
Cuticularschicht bildenden verdickten Aussenwände des ursprünglichen Thallus; die Form der Fäden ist
keulenförmig, sie sind an der Basis dünner als am oberen Theile. Farblose Haare mit basalem Wachstlium kfmiien
einzeln oder büschelweise aus den obersten Zellen des Thallus auf verschiedenen Kntwickluiigsstadien desselben
gebildet werden; entstehen sie frühzeitig, so sind sie trichterförmigen Gniben des 'I'halhis cingesenkl. Die
uniloculären Zoosporangien entstehen aus seitlichen Ausstülpungen der Basalzellen der Assimilationsfäden, sie
drängen den Assimilationsfaden zur Seite, so dass sie im ausgebildcten Zustande terminal zu stehen scheinen. Die
Form der Sporangien ist verkehrt eiförmig, sic entleeren die zahlreichen Zoosporen durcli ein I.ocli am Scheitel.
Pinriloculäre Sporangien unbekannt.
R a lf s ia v e r ru c o s a Auesch. sp.
Parenchymatischc Zellreihen des Thallus aus der Basalschicht bogenförmig aufsteigend, die conx exe Seite
des Bogens dem Rande zukehrend. Chromatophoren in den Assimilationsfäden viel heller gefärbt als in den
Parenchymzellen des Thalius. und wenig scharf gegen das Zelienplasma abgesetzt. Die Sporangien tragenden
Assimilationsfäden bilden höckrige Sori von unregelmässigem Umriss. Krusten derb, iederartig, meist leiclu vom
Substrate sich lösend. 5 bis 100 Hiliimeter l>reit.
\ 'o rk o n im c n . An Pfählen, Steinen und Muschelschalen der Litoralregion, in den deutschen Meeren
verbreitet. Fructificirt im Sommer und Herbst.,
R a lf s ia c la v a ta Carm. sp.
Parenchyinatische Zcllreihen des Thallus am Rande aus der Basalschicht mehr gerade eiiiporsleigcnd. wenn
hogenfürmig. so ist die concave vSeitc dem Rande zvigckehrt. Chromatophoren der mitunter gahelig getheilten
Assimilalionsfädon ebenso dunkel gefärbt wie diejenigen des i>arenchymatischen Theils der Pflanze. S])orangien
tragende Sori meistens glatt. Kmstcn dünner, fest am Sulistrate haftend. 2 bis 20 Millimeter breit.
V o rk om m e n . An Steinen und Muscheln, litoral und suhlitoral. in den de\itsclien Meeren verbreitet.
Fructificirt im Sommer und Herbst.