Ta f e i 3.
Genus Kjellmania R k e .
Fadenföruiige. verzweigte, mehrreihige, mit kürzeren, einreihigen Aeslen besetzte Thailome. Das I^ängen-
wachsthmii vollzieht sich durch intercalare Zelltheilung, eine als besonderer Vegetationspunkt anzusjirechendc Region
ist nicht unterscheidbar. Der mehrreihige Thallus ist im Innern solid, der Querschnitt ähnelt demjenigen einer
Sphacelaria. Farblose Haare mit basalem Wachslhum finden sieb auf den Endzeilen und seitlich an den Zweigen,
gegliederte Wurzelhaare wachsen aus der Basis des Thallus hervor. Die Chromatophoren sind in Mehrzahl in
jeder Zelle vorhanden, es sind kleine ovale und bisenitförmige Scheiben, hei älteren Pflanzen sind sie mehr
verlängert und unregelmässiger geformt. Zweierlei jiluriloculäre Sporangien sind vorhanden, gewöhnlich iiuf
verschiedene Individuen vertheilt; nur einmal w ard eine Pflanze gefunden, welche zugleich l)eiderlei Sporangien
trug, die als intercalare und als Sorus-Sporangien unterschieden sein mögen.
Die in t e r c a la r e n S p o r a n g ie n entstehen durch vermehrte Längs- und Querlheilung von Thalliiszellen.
sowohl der einreihigen wie der mehrreihigen Ae ste ; in der Regel wandelt sich eine xVnzahl beisammen gelegener
Thalluszcllen in Sporangien um. ln jedem I'ache gelangt eine, mit einem braunen Pigmcntfleck versehene
Zoospore zur Ausbildung; die Zoosporen entweichen aus der Oeffnung einer an der Oberfläche gelegenen Zelle.
Die S o r u s s p o r a n g ie n bilden sich durch papillenförmige Aussprossung einzelner Zellen, in der Regel entspricht
ein Sorus einer Gliederzellc, und kann der Sorus aus 4 bis 30 Sporangien bestehen. Die Längsaxe de.s Sporangiums
steht normal zur Oberfläche des Thallus, das Sporangium enthält 2 bis 4 in der Regel in einer Reihe liegende
Fächer, in jedem Fache ist eine, ebenfalls mit einem Chromatophor und einem !>raunen Pigmentfleck ausgerüstete
Zoospore vorhanden. Die Sporangien öfihen sich am Scheitel. Uniloculäre Sporangien fehlen.
K je llm a n ia s o r iie r a R k e .
Thallus 10 bis 50 Millimeter lang, seitlich verzweigt, die Hauptaxe 0,1 bis 0.5 Millimeter dick, schlaff, oft
hin- und hergebogen, einzeln oder in kleinen Büscheln am Substrate befestigt, von hellbrauner Farbe.
V o rk om m e n . An Steinen und grösseren Algen in einer Tiefe von 10 bis 25 Meter, in der westlichen
Ostsee. Im Frühling und Sommer.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. I bis 4, ü bis II gezeichnet von Dr. F . S chutt, Fig. 5, 12 und 13 von I’ . Kuckuck.
Fig. I . Zwei Pflanzen in natürlicher Grösse.
Fig. 2. Spitze eines fructificirenden Seitenastes mit Sorus-Sporangien und zwei Haaren. ( ‘ R')'
Fig. 3. Mehrreihiges Stück aus dem oberen Theile einer Pflanze mit Sorus-Sporangien. ( ']" ) •
Fig. 4. Junger, im Wachsen begriffener Seitenast mit Haars¡>itze. CH)-
Fig. 5. Stück aus dem älteren mehrreihigen Thallus mit einer, einen Sorus tragenden Zelle,
Fig. 6 und 7. Stücke dünner Aeste mit jungen Sorus-Sporangien.
Fig. 8, 9 und 10. Optischer Längsschnitt durch Thalhisstücke mit verschiedenen 1 laiiitusformen von Sori. C^R’)-
big. II. Zweigstück einer Pflanze mit intercalaren Sporangien. die Sporangien im oberen Theile entleert,
daneben Zoosporen; unterhalb vegetative Zellen. (®R ).
big. 12. Optischer Längsschnitt eines sehr kurzen intercalaren vSporangiums. um die Fächerung zu zeigen,
big- 13- Querschnitte a eines jüngeren, b eines älteren vegetativen Thallus.