T a f e l 25.
Genus Pringsheimia R k e .
Kleine auf Algen wachsende, polsterförmige, einschichtige Scheihen, deren Raiidzellen flach, deren mittlere
Zellen keilförmig sind und ihre Längsaxe senkrecht zur ]-5asis der Scheibe stellen. Ein grosser plattenförmiger
Chromatophor und ein Amylonheerd in jeder Zelle. Die Scheiben vergrössern sich durch peripherisches Wachsthum,
indem die Randzellen in radialer Richtung Aussackungen treilien und diese durch Scheidewände abgliedem.
Es zeigen die ungeschlechtlichen Individuen einige Abweichungen von den (ieschlechts[>flanzen. Die nach
Aussen gekehrten Zellwände der ungeschlechtlichen Pflanzen sind stärker verdickt als die Radialwände, dabei gallertartig
und geschichtet; in den centralen Zellen der Scheibe bilden sich wenige grosse Schwärmsporen aus, die durch ein
rissförmiges Loch in der Zellwand entweichen. Neutrale Schwärmsporen birnenförmig, mit zwei Lilien und einem
])räunlichen Augenpunkt am farblosen Vorderende, der Lhroinatoiihor ist eigenthümlich gekfTnelt.
Die Zellwände der Gcschlechtspflanzen sind an allen Seiten der Zellen gleichmässig zart, die Zellen
runden sich zuletzt ab. so dass Intercellularräume zwischen ihnen entstehen, ln den mittleren Zellen bilden sich
sehr zahlreiche kleine Gameten, welche durch die am Scheitel sich verflüssigende Zellwand entweichen, ohne nacli
ihrem Austritt, der im Klumpen erfolgt, von einer Blase umkleidet zu sein. Die Gameten sind kurz-liimRirinig,
sie enthalten einen schüsselförmigen glatten Chromatophor, einen braunrotheu Augenjmnkt und besitzen zwei
C'ilicn am Vorderende. Durch ihre Copulation entsteht eine fast kuglige Zygote mit zwei (.'hromatophoren. zwei
Augenpunkten und vier Cilien, die abgeworfen werden, wenn die Zygote zur Ruhe kommt.
F r in g s h e im ia s cu ta ta R k e .
Durchmesser der Scheiben o,i bis 0,2 Millimeter; die ungeschlechtlichen sind manchmal etwas grösser
und umhüllen dünne Aeste der Algen, an denen sic wachsen. Länge der neutralen Zoosporen etwa 15 Mikren,
der Gameten 4 Mikren.
V o rk om m e n , kw Polysipkonien, Sphacelarieu und zitan Zostera-Blätiem suhlitoral in der westlichei\
Ostsee, im Winter und P'rühling.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. I bis 4 ge/.eichiiel von Dr. F . S cnü rr, Fig. 5 bis 10 gezeichnet von P. Kuckuck,
Eig. I . Ungeschlechtliche Pflanze auf einem Zweige von Polysipkonia urceolata\ der Inhalt der mittleren
Zellen entleert.
Fig. 2. Ungeschlechtliche Schwärmsporen. (“ j'*').
Fig. 3. llabitusformcn ungeschlechtlicher Scheiben, welche das Substrat fast ganz einhüilen. (üRij.
I'ig. 4. lüne ganz junge Scheibe an Polysipkonia nrceolata. R'-Y).
Fig. 5. Durchschnitt einer, einen Ast von Polysipkonia nigrescens umhüllenden ungeschlechtlichen
Pflanze; die Zellwand ist auf der Aussenseite sehr stark verdickt. (®RRFig.
6. Durchschnitt aus einer anderen ungeschlechtlichen Pflanze mit starker Verdickung der unteren
und der oberen Aussenwände. ( 'Y " ) .
I'ig. 7. Durchschnitt einer an Polysipkonia nrceolata haftenden Geschlechtspflanze mit Gamctcnbildung
und einer entleerten Zelle. (^R*).
P'ig. 8. Ansicht einer Geschlechlsiiflanze in Gametenhildung von der -Seite. R^R').
Fig. 9. Ansicht einer Gcschlechtspflanze in Gamctenbitdung von Oben, um die Interceilularräume zu
zeigen; zwei Zellen sind entleert. (''R’).
P'ig. 10. Gameten vor und nach der ('opulation; die Zygote wirft ihre Uilicn ab.