Tafel 37. Stilophora tuberculosa.
Theil einer Pflanze in natürlicher Grösse, an Fucus vesiailosiis angewadisen. (-}).
Thallusspitze. (*Y)-
Querschnitt eines jungen Thallus. (^ Y)-
Längsschnitt eines jungen Thallus. ( 'Y)-
Aussenansicht eines Zweiges mit Sori. (Y).
Querschnitt durch einen Sorus, der nur uniloculäre Sporangien zeigt; li Haare, y Hyplien. (^Y’ )-
Assiinilationsfäden mit einem Haar, einem entleerten uniloculären Sporangium, einem vollen s
Fig. I.
Fig. 2.
Fig. 3-
Fig. 4 -
Fig. 5-
Fig. 6.
Fig, 7-
und einem entleerten s' pluriloculären Sporangium. (®Y)-
Ta f e l 38.
Ta f e l 39.
Genus Chordaria A g.
Thallus cylindrisch, verzweigt, mit einer gleichförmigen Schicht von Assimilationsfäden liedeckt, an deren
Basis die verkehrt-eiförmigen oder keulenförmigen uniloculären Sporangien entspringen. Pluriloculäre Sporangien
unbekannt. Vegetationspunkt terminal. Das Spitzenwachsthum älterer Pflanzen vollzieht sich durch intercalare
Quertheilung der vorletzten GHederzellen eines schmalen Bündels von Zellen, deren lùndzelle kugelig aufgeschvvollen
ist. Die aus der Spitze sich entwickelnden Längsreihen von Parenchymzellen nehmen gegen die Axe hin an Länge zu.
Genus Habrhiza Kürz,
Thallus cylindrisch, mit einer dichten Schiclit gleich hoher secvmdärer AssimÜationsfäden bedeckt, aus
deren unteren Theilen die Sporangien entspringen; Sori treten an der Oberfläche nicht hervor. Sonst wiq Stilophora.
H a lo rh iz a va ga Kü rz.
Pflanze i bis 2 Decimeter hoch, bis 2 Millimeter dick, braun, von sammtartigem Aussehen. Assimilationsfäden
keulenförmig, an der Basis mehr weniger verzweigt. Pluriloculäre und uniloculäre Sporangien auf verschiedenen
Pflanzen.
V o rk om m e n , Im Kattegat und in der westlichen Ostsee, an Fucus vesiculosus wachsend.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. I. Lebende Pflanze, (f).
Fig. 2. Spitze eines Astes, mit Haaren und primären Assimilationsfäden bedeckt. Die letzteren rücken
durch das Längenwachsthum des Thallus allmählig aus einander. ( ‘ t 'OFig.
3. Etwas älteres Stück eines Zweiges mit spärlichen primären Assimilationsfäden und den Anfängen
der dicht stehenden secundären Fäden, ('Y)-
Fig. 4. Stück aus einem älteren Theile mit den gleichhohen secundären Assimilationsfäden. (Y)-
Fig. 5. Verzweigter Assimilationsfaden. In den mittleren Zellen sind die Chromatophoren z. Th. bandförmig
erweitert. Bei h ein junges Haar. (®Y’)-
Fig. 6. Centraler Theil des Querschnittes einer älteren Pflanze. Der innere, von Gallerte erfüllte Hohlraum
ist mit einem Flechtwerk von Hyphen angefüllt, in deren Zellen kleine Chromatophoren auftreten. (“Y)-
Fig. 7. Assimilationsfäden. Haar und ein gefülltes uniloculäres Sporangium (s); links daneben ein entleertes
Sporangium. (^Y)-
Fig. 8. Assimilationsfäden mit pluriloculären Sporangien (s); das ganz links stehende ist bereits entleert. (^Y)-
C h o rd a r ia fla g e lliio rm is Fi.. dan. sp.
Pflanze i bis 4 Decimeter lang, schwarzbraun, bis zu i Millimeter dick, mit zahlreichen, meist einfachen
Seitenästen und von langen Haaren bekleidet. Thallus auch in den älteren Theilen gefüllt, zwischen den Reihen
von Parenchymzellen finden sich längs verlaufende tlyphen in grösser Anzahl, welche gegen die Axe hin immer
zahlreicher werden. Endzeile der Assimilationsfäden Hg bis 2 mal so breit als die Gliederzeilen, mit gallertartig
verdickter Aussenwand.
V o rk om m e n . Nördliches Eismeer. Nördlicher atlantischer Ocean.
C h o rd a r ia d iv a r ic a ta A g .
Pflanze i bis 3 Decimeter lang, reich und wiederholt verzweigt. Thallus in den älteren Theilen hohl, nur
nahe der Basis wachsen aus den Parenchymzellen einige nach allen Richtungen verlaufende Hyphen hervor.
Endglieder der Assimilationsfäden 2 bis 5 mal so breit als die daninter stehenden Gliederzellen.
V o rk om m en , Nördlicher atlantischer Ocean.
B em e rk u n g e n . Seitdem ich die Darstellung vom Scheitelwachsthum der Chordaria flageüiformis gegeben
habe gelang es mir, durch Auffindung ganz junger Pflänzchen von Chordaria divaricata, deren Spitzenwachsthum
an etwas älteren Individuen völlig mit dem von Ch. fiagelliforniis übereinstimmt, die Kenntniss des Chordaria-Typus
in einem nicht unwichtigen Punkte zu erweitern. Dass diese jungen Pflänzchen, welche an einer grösseren Alge
angeheftet sassen, nürklich zu Chordaria divaricata gehören, wird durch die stecknadelförmigen Assimilationsfäden
mit aufgeblasener Endzeile, welche in dieser Form an keiner anderen Phäosporee der Kieler Eöhrde sich finden,
bewiesen.
In Fig. 15 ist der optische Längsschnitt der Spitze eines solchen mit eau de Javelle durchsichtig gemachten
Pflänzchens gezeichnet; er entspricht im Wesentlichen schon dem Scheitel von Ch. flagelliformis in Fig. 7 ; nur
tritt eine axile Zellreihe schärfer hervor, wie auch in den Querschnitten I'ig. 13 und 14.
Der Scheitel eines noch jüngeren Keimpflänzchens ist in I'ig. i6 dargestellt. Hier ist die Endzeile des
Centralfadens noch nicht kopfartig aufgeschwollen, sondern selbst noch in Theilung begriffen. Der Centralfaden
tritt hier mit einer Schärfe hervor, wie im Scheitel von Spermatochnus; dagegen sind die Assimilationsfäden a und a
bereits typisch ausgebildet. Zwischen diesen typischen Assimilationsfäden finden sich aber andere, längere, die ganz
denen von Spermatochnus gleichen, offenbar aber nur den Keimpflanzen in einem primordialen Stadium eigenthümlich
sind und später nicht mehr gebildet werden. Die Anlage der ersten pericentralen Zellreihen des Thallus
erfolgt auch hier wie bei Spermatochnus; später constituirt sich dann der Vegetationspunkt, wie er in Eig. 15
gezeichnet wurde.
‘1 Vgl, Algenllor.i der westlichen Ostsee S. 75.